Die Nationalmannschaft & der Verband

  • Streit zwischen Rainer Koch und Bibiana Steinhaus-Webb


    Zitat

    Für Steinhaus-Webb, die sich als "bodenständige Niedersächsin" beschreibt und seit 2016 mit dem ehemaligen englischen Spitzenschiedsrichter Howard Webb verheiratet ist, ist der Schritt nach England die Konsequenz aus vielen Erkenntnissen und Hemmnissen der vergangenen Monate, nicht nur aus der Koch-Affäre. Dass diese aber nun wieder hochkocht, ist eine Bestätigung mehr für ihre Entscheidung.

    Der Frauen-Reformgruppe will sie auch als englische Topmanagerin erhalten bleiben, dem aktuellen DFB kehrt sie den Rücken. Aber: Falls das Sportgericht sie vorlädt, werde sie dort aussagen, erklärt sie. "Ich bin Polizeibeamtin. Ich komme meiner Bürgerpflicht nach."

    So wie es aussieht, ist die DFB-Ethikkommission - kaum neu besetzt - auch schon im Arsch.

    Und allem Anschein nach ist der sportliche Niedergang der DFB-Auswahl ein Symptom der intriganten DFB-Spitze. :-w


    In mir kommt (wie offensichtlich bei vielen anderen hier im Forum auch) immer stärker die Sehnsucht nach einem neuen Verband hoch.

    Ohne Ochsenpisse, SAP, VW und Monsanto.

    Ohne Watzke, Bierhoff, Toennies und all den Steuerhinterziehern.

    Ein Mann riskiert nicht für einen jämmerlichen Sold sein Leben. Man muss seine Seele ansprechen, um ihn zu elektrisieren!

    - Napoleon Bonaparte -

  • Das Ende von Opportunist Cortius war ein erster Schritt, aber solange der Oberstrippenzieher Koch sich in der DFB-Spitze hält, wird es dort keinen Neuananfang geben.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Von mir aus können die WMs auch dauerhaft in der Wüste, Antarktis oder auf dem Matterhorn stattfinden. Es hat sich bei mir auswmt. Es juckt mich nicht mehr, seitdem eine WM in ein Verbrecherstaat stattfinden wird.

    Seit 1978 guckst du keine WM mehr? RESPEKT!--;;)

    Da war ich 6 und danach, nun ja, auch nicht viel älter, uswusw. Erst die letzten 10-15Jahre befasse ich mich mit sportpolitischen Geschehen. Vorher hatte ich keine Zeit, kein Internet und musste feiern, feiern, feiern...

  • Seit 1978 guckst du keine WM mehr? RESPEKT!--;;)

    Da war ich 6 und danach, nun ja, auch nicht viel älter, uswusw. Erst die letzten 10-15Jahre befasse ich mich mit sportpolitischen Geschehen. Vorher hatte ich keine Zeit, kein Internet und musste feiern, feiern, feiern...

    War auch nicht ganz so ernst gemeint, bin ja nur unerheblich älter--;;)

    Keine Ahnung, ob das Folteregime mit seinen Todesflügen oder der Besuch des Altnazis Rudel beim DFB-Tross damals groß thematisiert wurden, da könnten die älteren Semester hier mehr zu sagen.


    Und übrigens... Feiern und politisches Bewußtsein müssen sich nicht unbedingt ausschließen.:beer:



  • [...]

    Keine Ahnung, ob das Folteregime mit seinen Todesflügen oder der Besuch des Altnazis Rudel beim DFB-Tross damals groß thematisiert wurden, da könnten die älteren Semester hier mehr zu sagen.

    [...]


    Unter den politisch Interessierten wurde damals darüber gesprochen – in manchen Kreisen von politisch Organisierten auch intensiv. Genauer und umfassender als die meine ist hier die Erinnerung von Michael Bolten im von Bernd Beyer-Schwarzbach und Dietrich Schulze-Marmeling betriebenen Internetauftritt ›#BoycottQuatar 2022‹:




    »DER WM-PROTEST

    In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1977 formierte sich in Deutschland der Protest gegen die Fußball-WM in Argentinien. Das heißt, dass sich mitten im „Deutschen Herbst“ Männer und Frauen aus der linken Szene, die in der Öffentlichkeit oftmals pauschal als Sympathisanten des RAF-Terrors betrachtet wurden, erstmals intensiv mit dem Thema Fußball und Politik auseinandersetzten. Getragen wurden die Proteste von bereits bestehenden Lateinamerikagruppen, amnesty International (ai), der Evangelischen Studentengemeinde, den Jusos, aber auch vom Berliner Arbeitersportverein Solidarität und vielen weiteren Initiativen. Die Koordination übernahm die Informationsstelle Lateinamerika (ila) in Bonn. Es wurden Informationen zusammengetragen, Seminare durchgeführt, Broschüren veröffentlicht und u. a. eine Wanderausstellung in 61 Städten gezeigt. Damit sollte vor allem auf die Menschenrechtslage in Argentinien, aber auch auf den Zusammenhang von Fußball und Politik aufmerksam gemacht werden. Aktionen im Zusammenhang mit Bundesligaspielen fanden so gut wie nicht statt.


    Das den Protest vereinende Thema lautete: Fußball ja – Folter nein. Das heißt, dass in Deutschland (im Gegensatz beispielsweise zu Initiativen in Holland, Schweden und Frankreich) nicht zu einem WM-Boykott aufgerufen wurde. Vielmehr wurden im Rahmen einer Petition ganz konkrete Forderungen an die Bundesregierung gestellt, nämlich die „Aufnahme von mindestens 500 argentinischen politischen Gefangenen (…) bis zur Fußballweltmeisterschaft, freie Ausreisemöglichkeiten für alle in ausländische Botschaften geflüchtete Argentinier, Veröffentlichung einer vollständigen Liste aller politischer Gefangenen durch die argentinische Regierung, unabhängige internationale Untersuchung aller argentinischen Gefängnisse und Konzentrationslager.“ [...]«


    Wie reagierte der DFB darauf?


    »Der DFB mit Hermann Neuberger an seiner Spitze stellte sich ausdrücklich hinter die Junta, denn nun gab es endlich „einen Partner mit Durchsetzungsvermögen“. Alles, was nicht dazu passte, wurde weggebissen, so auch das von Dr. Helmut Frenz am 25. Juni 1977 in der ARD verkündete „Wort zum Sonntag“. Frenz kritisierte in seiner Fernsehansprache das völlig passive Verhalten des DFB anlässlich seines Freundschaftsspiels wenige Wochen zuvor in Argentinien. Neuberger wiederum beschwerte sich darüber beim Intendanten des Saarländischen Rundfunks und riet Frenz, eher „die Nähe Gottes zu suchen“ als sich um Dinge zu kümmern, die „völlig an seiner eigentlichen Aufgabe“ vorbeigingen. Frenz wurde im Übrigen vom Intendanten für dessen „pseudochristliche, einäugige Heuchelei“ getadelt. [...]«


    Quelle: https://www.boycott-qatar.de/wm-und-politik/wm-1978-i/| abgerufen am 14.10.2021

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • wirtschaftlich etwas zu bewegen...

    hat sie in den Ländern noch nie, oder sage ich besser so, in Ländern bzw. Bevölkerung die es nötig hätten, bzw. man geht da hin feiert sich selber, bringt die Partygäste selber mit und lässt die benutzte Hotellobby einfach zurück.

    (ich will auch so eine e.v. sein 8o)

  • Danke für die prompte Lieferung!

    Wenn jetzt noch ein Zeitzeuge seine damaligen Eindrücke schildert, kann ich zufrieden einschlafen:D

    Also ich war damals auch erst 9,aber das Statement von Berti Vogts "Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe hier keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen" :facepalm: wurde ja später noch oft genug zitiert und ist mir auch noch im Ohr. Und ich erinnere mich,dass die Niederlande nach dem verlorenen Finale nicht zur Siegerehrung antraten aus Protest gegen die Militärjunta, die die Ehrung durchführte.

    Und dass Argentinien,na sagen wir mal vorsichtig, das eine oder andere Mal helfend unter die Arme gegriffen wurde, damit das auch ja klappte mit dem Titel. Denn der hatte vorher für die Militärs schon festgestanden.

  • Danke für die prompte Lieferung!

    Wenn jetzt noch ein Zeitzeuge seine damaligen Eindrücke schildert, kann ich zufrieden einschlafen:D

    Ich persönlich habe das nicht so wahrgenommen. Ich war damals 21 Jahre alt, politisch zwar interessiert aber durch die RAF eher innenpolitisch.

    Ansonsten Party, Party und nochmal Party. Wie das eben so ist wenn man die erste eigene Wohnung hat, Geld verdient und meint, man könnte ansonsten was verpassen wenn man nicht jeden Scheiß mitmacht.

    Geguckt habe ich die Spiele der N 11 natürlich aber ohne irgendwelche Bauchschmerzen oder in dem Bewusstsein, was da in Argentinien eigentlich vor sich geht.

  • zu ergänzen wäre noch die "Operation Condor", in die auch der deutsche Geheimdienst BND verwickelt war.

    Allein während der Militärdiktatur in Argentinien von 1976 bis 1983 verschwanden auf diese Weise bis zu 30.000 Menschen spurlos.

    Operation Condor

  • Zur Ehrenrettung von Vogts sei aber angemerkt dass er als Kapitän auf Befehl vom DFB - in Person Neubergers - überhaupt als einziger sprechen durfte und der Satz diktiert war.

    Im Gegensatz zu Beckenbauer und Katar.

    Bin ich grundsätzlich bei dir. Aber ob das der Ehrenrettung dient,dass der im Jahr 1978 noch Befehle/Diktate unreflektiert weitergegeben und damit auf ewig mit seiner Person verbunden hat,sei mal dahingestellt. Schließlich hat er damit nicht nur seine Ignoranz unter Beweis gestellt (wie jetzt die Newcastle-Fans "Wir haben die politischen Verhältnisse in Saudi-Arabien nicht zu bewerten"), sondern er hat klar Partei ergriffen. Aber für mich hatte der schon immer einen Anstrich von intellektueller Schlichtheit,gepaart mit sehr konservativer Einstellung,die ihn das wahrscheinlich sogar noch glauben ließ,was er da gesagt hat.

  • Ey, schönen dank für eure Erinnerungen.:thumbup:

    Ich kann mich nur noch an die Scmach von Cordoba und das Finale erinnern.

    "I werd narrisch,Krankl schießt ein! Mer busseln uns ab!" (The one and only Edi Finger) ^^ Und dann vier Jahre später die "Schande von Gijon", mit der beide Mannschaften dafür gesorgt haben, dass seitdem die letzten Gruppenspiele zeitgleich erfolgen müssen. Sag noch einer,Deutsche und Ösis könnten zusammen nicht innovativ auf den Fußball einwirken --;)ir

    Deswegen hab ich mich als junger Fußballer mehr geschämt als wegen dieses albernen 2:3 in Cordoba...


    Beim Finale hab ich mich oft gefragt, was passiert wäre, wenn Rensenbrink in der 90. Minute (!) beim Stand von 1:1 nicht den Pfosten, sondern ins Tor getroffen hätte. Hätte der Schiri wahrscheinlich noch schnell eine Abseitsposition (er)finden müssen, wenn ihm sein Leben lieb gewesen wäre...

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