Was macht eigentlich ... ?

  • das Totschlagargument USA zeigt einfach nur ganz gut, dass "harte Strafen" bzgl. der Kriminalitätsbekämpfung überhaupt nichts bringen.

    Wirklich? Du kannst aus dem Umstand, dass in den USA trotz hoher Strafen die Zahl der Verbrechen sehr hoch ist, nicht schließen, dass die Strafen nicht abschreckend wirken. Du hast nämlich keinerlei Beweis dafür, dass die Zahlen bei niedrigeren Strafen genauso ausfielen. Insbesondere bei Affekthandlungen kann man wohl davon ausgehen, dass es stimmt, das kann man aber m.E. nicht auf alle Delikte übertragen. Jemand, der plant, einen Raubüberfall zu begehen, wird es sich angesichts einer zu erwartenden Strafe von 30 Jahre Gefängnis vielleicht eher noch einmal überlegen, als wenn ihn nur 2/3 Jahre oder gar nur eine Bewährungsstrafe erwarten. Das Problem ist, dass wir keine validen "Was-wäre-wenn"-Statistik zur Verfügung haben, die uns diese Frage beantwortet.

    Im Zweifel bin ich da auch eher beim Prinzip "Viel hilft viel". Zumindest der Gesellschaft, um die es primär gehen sollte.
    Was deine Ausführungen zum Strafmaß angeht: Ja, das Strafmaß ist vorgegeben, aber die Beurteilung, ob es sich um ein leichtes oder schweres Vergehen handelt, ist noch immer Sache des Gerichts. Und der Fall Metzelder gehört mit Sicherheit zu den vielen Fällen, wo ich die Abwägung des Gerichts nicht nachvollziehen kann. Das hat mir zu sehr den Charakter eines Feilschens auf dem orientalischen Basar? So nach dem Motto: Ok, ich gestehe und komme dafür nicht in den Knast. Ok, ich gebe zu erkennen, dass mir das alles sehr leid tut und kriege noch den und den Rabatt. Ok, ich habe Scheiße gebaut, aber ich bin doch selbst für den Rest meines Lebens schwer von der Tat gezeichnet und darf jetzt sogar noch auf einen Mitleidsbonus hoffen. Ok, ich bin jetzt bei allen unten durch, eigentlich muss ich dafür ja auch noch entschädigt werden.
    Mit einem Satz: Es widert mich an.

    "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß eine Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist."

    Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker

  • Mich erschreckt an der Sache grad am allermeisten diese Hängt-ihn-höher-Mentalität.

    Die Höhe ist nicht das Problem, solange die Höhe die Körpergröße plus 20cm Toleranz übersteigt. Aber von Aufhängen hat hier auch niemand gesprochen. Es geht primär um eine der Tat angemessene Strafe. Da sehe ich auch in der Tat den Gesetzgeber, den Strafenkatalog mal zu überarbeiten. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass ein Täter nicht besser gestellt werden darf als seine Opfer. Wenn die Opfer ein Leben lang unter der Tat leiden, der Täter hingegen nach vier/fünf Jahren voll resozialisiert wird, dann stimmen da meines Erachtens die Relationen einfach nicht.

    "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß eine Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist."

    Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker

  • Meiner Meinung nach kann man die Kriminalitätsrate der USA und Deutschland schon deshalb nicht miteinander vergleichen, weil unser immer noch üppiges Sozialsystem da wohl auch vieles verhindert.

    Das Waffenrecht ist ebenfalls nicht vergleichbar.

  • Mich erschreckt an der Sache grad am allermeisten diese Hängt-ihn-höher-Mentalität.

    Wenn die Opfer ein Leben lang unter der Tat leiden, der Täter hingegen nach vier/fünf Jahren voll resozialisiert wird, dann stimmen da meines Erachtens die Relationen einfach nicht.

    Muss er das nicht? Der Typ ist dermaßen Prominent. dass er sicher europaweit nicht mehr auf die Strasse gehen kann, ohne dass ihn irgendwer anrotzt - und das sicher länger als 4-5 Jahre.

  • Wenn die Opfer ein Leben lang unter der Tat leiden, der Täter hingegen nach vier/fünf Jahren voll resozialisiert wird, dann stimmen da meines Erachtens die Relationen einfach nicht.

    Muss er das nicht? Der Typ ist dermaßen Prominent. dass er sicher europaweit nicht mehr auf die Strasse gehen kann, ohne dass ihn irgendwer anrotzt - und das sicher länger als 4-5 Jahre.

    Und deswegen soll er vor Gericht einen Promi-Bonus bekommen, verstehe ich das richtig?

    "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß eine Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist."

    Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker

  • Muss er das nicht? Der Typ ist dermaßen Prominent. dass er sicher europaweit nicht mehr auf die Strasse gehen kann, ohne dass ihn irgendwer anrotzt - und das sicher länger als 4-5 Jahre.

    Und deswegen soll er vor Gericht einen Promi-Bonus bekommen, verstehe ich das richtig?

    Ist das wirklich ein Bonus? Machst Du Dich in so einer Sache schuldig, berichtet nicht die Springer Presse direkt aus dem Gerichtssaal bis ins kleinste, ekligste Detail und kein Pocher muss direkt seinen Dreck dazu raushauen.


    Unser Rechtssystem verfolgt die Absicht der Resozialisierung, diese Chance hat die Zecke mit Sicherheit nicht.

  • Riesige Kinderpornoplattform zerschlagen!


    Was für ein Außmaß. Und dann wird hier allen ernstes noch drüber diskutiert, ob höhere Strafen sinnvoll seien. Was widert mich diese Gesellschaft an. Rein in den Knast und der Rest erledigt sich von alleine. Kindesmissbrauch bzw. Täter werden leider durch die Justiz geschützt, weil viele selbst mit drin hängen. Da gibt es Berichte zu Hauf drüber.

    Fortuna Düsseldorf für immer - egal in welcher Liga

  • Dass Metzelder für den Rest seines Lebens als pädophiler Straftäter gebrandmarkt ist und sich für den Rest seines Lebens dafür schämen wird und ihm von einigen Menschen Ablehnung entgegen gebracht wird, ist tatsächlich ein hartes Schicksal, aber dafür trägt nicht die Gesellschaft die Verantwortung oder die Boulevardpresse, oder das Gerichtsurteil sondern allein er selber bzw. seine Entscheidungen und Taten.


    Es ist allerdings auch nicht so, dass er aufgrund seiner Persönlichkeit oder einer Erkrankung keine andere Wahl hatte und deshalb so gesehen selber ein unschuldiges Opfer ist, so wie es zum Beispiel pädophilen Sexualstraftätern passiert, die sich trotz bester Absichten manchmal nicht zu kontrollieren und zu beherrschen verstehen, so dass man als verständiger Mensch einsehen muss, dass trotz schlimmster Straftaten keine Schuldfähigkeit vorhanden ist.


    Was will man als vernünftiger Mensch auch psychisch kranken Menschen vorwerfen, egal wie schlimm ihre Taten auch sein mögen, wenn es den Tätern selber gar nicht möglich ist, die Taten zu verhindern?


    Für psychisch kranke Menschen, deren innere Stimme sie dazu drängt, schlimmste Straftaten zu begehen und sie selber kein Mittel dagegen haben, ihre Opfer und sich selber zu schützen, habe ich im Gegenteil ehrliches Mitleid und messe ihnen gar keine Schuld zu. Natürlich muss man mit solchen Menschen Nachsicht zeigen und ihnen helfen, ein halbwegs normales Leben wieder führen zu können. Was sonst?


    Metzelder sehe ich aber nicht als quasi unschuldiges Opfer, welches im Grunde gar nichts für seine Taten kann. Wir reden hier immerhin von einem ehemaligen, sehr erfolgreichen Profisportler, der mit Disziplin und Willensstärke eine herausragende Karriere geschafft erreicht hat.


    Glaube ich jemandem, der sein Leben in allen anderen Bereichen kontrolliert bestritten hat, dass seine Taten ein Fehler waren, die er jetzt im Nachhinein bereut, weil sie als falsch erkannt hat?

    Nun, dafür fehlen mir jetzt die von ihm nötigen Signale und das hätte meiner Ansicht nach auch das Gericht bei der Urteilsfindung berücksichtigen müssen und zwar das sie es unterm Strich mit einem unverbesserlichen und uneinsichtigen Prominenten zutun haben, der sogar jetzt, wo alles offen gelegt ist, nur darüber nachgedacht hat, wie er möglichst unbeschadet aus der Sache kommt.


    Alles was er jetzt offengelegt und zugegeben hat, war genau so dosiert, wie es für ihn von Vorteil war, um ein mildes Urteil zu erhalten.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Wenn ich das so lese komme ich zu dem Schluss, dass Anwälte für Geld ihre eigene Großmutter verkaufen würden und rechte A.....er sind. Das wäre dann genau der Typus Mensch der den Menschen und der Solidargemeinschaft der Rechtschaffenen und Willigen in einem intakten Staat den Gar aus machen, der dafür geeignet wäre selbst Täter zu werden. Sowas braucht kein Mensch.

    Diese Anwälte trennen strikt Berufs- und Privatleben und man muss schon eine verdammt dicke Haut haben, Täter der abartigsten Verbrechen zu verteidigen.


    Warst du schon mal in der Pathologie/Rechtsmedizin? Ich könnte z. B. auch keine Leiche aufschneiden, Organe entnehmen, wiegen und vermessen und hinterher wieder alles reinlegen und mit wenigen Stichen zunähen.

    Oder als Bestatter eine ein paar Wochen im Hochsommer verwesende Leiche verpacken.....ist nix für mich, aber es gibt Leute, denen macht das nichts und daher üben sie diesen Job auch aus.


    Was meinst Du, wie viele Menschen nicht mal in einer Metzgerei arbeiten könnten?

    Die Liebe zu einem Partner kann erlöschen, zum Verein ist sie unsterblich. 346800237.gif

  • Ja... die Resozialisierung der Täter muss natürlich wichtigst diskutiert werden! Ein Kleinkind wird vergewaltigt... sich derartige Fotos besorgt... und hier wird Resozialisierung thematisiert.... ekelhaft!

    Alternative Vorschläge anstatt Resozialisierung?

    https://www.google.com/amp/s/w…38a-9615-5f606e979576-amp


    Engagiere du dich ruhig weiter hinsichtlich der Resozialisierung der Täter...

  • https://www.google.com/amp/s/w…38a-9615-5f606e979576-amp


    Engagiere du dich ruhig weiter hinsichtlich der Resozialisierung der Täter...

    Gutes Beispiel dafür, warum Metzelders Strafrahmen zurecht zwischen knapp einem und knapp 1,5 Jahren auf Bewährung anzulegen war.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Alternative Vorschläge anstatt Resozialisierung?

    https://www.google.com/amp/s/w…38a-9615-5f606e979576-amp


    Engagiere du dich ruhig weiter hinsichtlich der Resozialisierung der Täter...

    Spannend, dass Du mich bar aller Kenntnisse über meine Person als engagiert in der Resozialisierung der Täter siehst.

    Wie kommst Du darauf?

    Hättest mir lieber meine Frage beantworten können anstatt so zusammenhanglos Vermutungen anzustellen.

    Daher nochmal: Was wäre bezogen auf einen Täter die Alternative zur Resozialisierung?

  • Gutes Beispiel dafür, warum Metzelders Strafrahmen zurecht zwischen knapp einem und knapp 1,5 Jahren auf Bewährung anzulegen war.

    Weil man "Luft nach oben" braucht?

    Richtig. Wenn das Gesetz einen Strafrahmen von 3 Monaten bis 5 Jahren vorgibt, dann brauchst du sowohl einen Bereich für den Ersttäter, bei dem zudem noch strafmildernde Umstände zu berücksichtigen sind, aber auch den Intensivtäter, der die Tat bereits zum x-ten mal begeht. Ebenso brauchst du Spielraum für eine "einfache" Tatbegehung und eine "schwere" Tatbegehung. Es macht hinsichtlich des Ausmaßes der Schuld, die man auf sich lädt, einen Unterschied, ob du "nur" (es natürlich trotzdem widerwärtig) ein paar hundert Bilder gesammelt und 10-20 davon verschickt hast oder ob du - wie der Typ aus Hamburg - in einem Forum 2.500 Beiträge binnen 2 Jahren damit verfasst.


    Fand das ganze - seitens der Betreiber - zudem bandenmäßig oder gewerbsmäßig statt, erhöht sich der Strafrahmen zudem von 6 Monate bis 10 Jahre.


    Jeder Einzelfall ist unter den vom Gesetzgeber angelegten Rahmen einzuordnen und als solcher Einzelfall zu betrachten. Man kann ja darüber diskutieren, ob man die Schublade von Metzelders Strafe zu gering fand, das Regal war aber jedenfalls das richtige. Selbst die Staatsanwaltschaft forderte "nur" 16 Monate auf Bewährung. Wenn man für Metzelders Tat bereits Jahre fordert ohne Bewährung, dann soll der Gesetzgeber bitte das Gesetz ändern.


    Nebenbei finde ich es erstaunlich, wie hier aus der Ferne Leute über das wirkliche Ausmaß der Reue von Metzelder urteilen können und der anwesenden Richterin dazu jegliche Kompetenz absprechen.


    Aber unsere Justiz ist bekanntlich selbst im Sumpf verbandelt und betreibt Täter- statt Opferschutz


    siehe hier


    oder auch hier


    Da fällt mir noch ein: Besonders ekelhaft sind übrigens die Typen beim Bundesverfassungsgericht und das nicht wegen diesen lustigen roten Roben:


    Erst Ende 2019 hat das BVerfG mal wieder das Grundrecht auf Resozialisierung und seine Auswirkungen betont.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."