Das mit dem TV-Geld ist doch eigentlich relativ einfach.
Es gibt eine momentane Verteilung. Es gibt eine faire Verteilung. Und es gibt eine gerechte Verteilung.
Die momentane Verteilung belohnt denjenigen, der sportlich den größten Erfolg hat. Je leistungsfähiger man aus gewachsenen Strukturen und finanzieller Möglichkeit ist, desto "leichter" ist es bzw. größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, auch in Zukunft deutlich mehr abzubekommen als die anderen und damit die eigene Position weiter zu festigen.
Die faire Verteilung würde allen das gleiche Geld zur Verfügung stellen. Individuelle Unterschiede bleiben unberücksichtigt, jeder Klub bekäme das gleiche Geld und dann zeigt sich, wer das beste aus diesem Geld und seinen eigenen Möglichkeiten machen kann. Klubs wie Bayern wären aufgrund ihrer Marktstellung immer noch deutlich im Vorteil, aber eben nicht mehr so krass und nahezu konkurrenzlos wie sie es heute sind.
Und es gäbe eine gerechte Verteilung: Individuelle Unterschiede würden berücksichtigt und entgegen der jetzigen Situation bekommen die kleinen/schlechtplatzierten Klubs des Vorjahres mehr Geld, um im Sinne des Konkurrenzkampfes wieder etwas neues aufbauen zu können. Das mag natürlich ungerecht wirken, dass diejenigen, die schlecht "performen" dafür mit dem meisten Geld entlohnt würden, würde aber mit Abstand für den meisten Konkurrenzkampf innerhalb der Liga sorgen. Den Bayern als Dauermeister würde so ihre Vormachtstellung genommen, indem dieses Defizit der anderen durch einen finanziellen Ausgleich kompensiert wird.
Ist doch logisch, dass ein Rummenigge an ersterem System festhalten will. Dann braucht man sich aber angesichts der Summen und Unterschiede nicht zu wundern, dass kein Konkurrenzkampf mehr aufkommt. Insbesondere wird dann sogar ein Hohn, wenn damit argumentiert wird, dass die Bayern ja nichts dafür könnten, wenn andere "so schlecht" arbeiten. Der FC Bayern hat jahrelang vom bestehenden System profitiert, dass die Mannschaft ganz oben auch immer weiter das meiste Geld abgegraben haben. Man konnte sich entsprechend einnisten und im Vergleich zu den anderen Klubs deutlich stärker wachsen (man vergleiche die Umsätze in der Bundesliga). Und zu allem Überfluss wird der FC Bayern auch weiterhin mit dem (relativ) größten Stück vom Kuchen versehen - und dann kritisiert man die anderen, dass die fehlende Spannung daran läge, dass sie schlechte Arbeit machen. Und von der ganzen CL-Kohle die der FC Bayern aus der aus diesen Gründen über Jahre hinweg gebuchten dauerhaften CL-Teilnahme eingefahren hat mal ganz zu schweigen.
Ein jeder, der sich Konkurrenzkampf in der Liga wünscht, sollte ein Fan der zweiten (fairen) Variante sein. So hat jeder Klub immer noch seine individuellen Vorteile, die er sich erarbeitet hat, aber was das TV-Geld angeht müssen alle mit gleichen Verhältnissen auskommen.
Vom letzten Modell will ich gar nicht erst reden, da es so fernliegend ist. Für den Faktor "Spannung" (und damit doch auch irgendwo Attraktivität) in der Liga, wäre das aber die allerbeste Variante.