Die Deutsche Fußball Liga

  • Wie das mit privaten Sicherheitsdiensten und weniger Polizei funktioniert, kann man in Südafrika und in den USA sehen.


    Bin beruflich oft da und kann sagen, dass gerade in Kapstadt, Midrand und Pretoria nur noch hohe Mauern bzw. Stacheldraht funktioniert, wenn man sich nicht für mehrere zehntausend Rand einen privaten Securitydienst leisten kann. Das macht sich schön, im Garten sitzen, eingemauert und eingedrahtet.


    Dahin will ich nicht.

  • Aber schauen wir uns das Ende des Videos an - mit brennender Pyro auf einen Menschen losgehen ??!?

    Wegen eines Stückes Stoff? Und sei er noch so "heilig" .... kein "Ding" (iSv "Sache") rechtfertigt, allerschwerste Verletzungen eines Menschen billigend in Kauf zu nehmen.

    Dieses Gerede von der für Ultras heiligen Fahne kann doch auch niemand ernst nehmen.

    Von der Polizei zu verlangen, dass sie hierauf Rücksicht nimmt, wenn diese z.B. als Sichtschutz verwendet wird, ist doch ein schlechter Witz.

    In deinem Video wird durch das Abziehen der Blockfahne keinerlei Sicht frei.....

  • Sokrates

    Damit wir uns nicht falsch verstehen - ich bin von der Gewalt AUF BEIDEN SEITEN!! schockiert. Und lehne sie kategorisch ab.


    Aber möglicherweise habe ich eine andere Sicht auf Ursache und Wirkung.


    Ist diese Aussage als Minimal Konsens möglich?

    ;))shake


    Btw - du kriegst noch was von mir.

    BMG und FCB bin ich nicht da.

  • Verdammte versteckte Ironie.

    Hab sofort die Kalaschnikow wieder abbestellt.


    Es muss ein Mittelding gefunden werden zwischen Mutwilligkiet (Verursacher), Bereicherung durch Kostenumgehung (Betreiber Veranstaltung) und Wahllosigkeit bzw. Verhältnismäßigkeit (Polizeiapperat).

    Da sind die Gerichte gefragt und nicht die Politker die Mehrheiten suchen.

  • Solche bescheuerten Diskussionen sind nur deshalb möglich, weil wir eine schwache Regierung haben und es mit der Demokratie in Deutschland, in Europa und der ganzen Welt generell nicht gut bestellt ist.


    Wie kann man ernsthaft darüber diskutieren, ob Vereine und Fußballfans ihr Recht auf Schutz verwirkt haben und deshalb für den Einsatz der Polizei finanziell zur Verantwortung gezogen werden müssen, weil bla und blub...

    aber es im Endeffekt nur darum geht, dass die Mehrheit der Bürger es gut finden würde, weil ihnen ein Stadionbesuch nicht wichtig ist und man als Partei mit solchen Vorschlägen Zustimmung bei den Wählern erhält.


    In einer funktionierenden Demokratie würde eine starke Regierung auch die Interessen von Minderheiten schützen, auch wenn diese Entscheidung unbeliebt ist und gegen die mehrheitliche Meinung geht.


    Das sind in meinen Augen asoziale Denkweisen, die mit nichts zu rechtfertigen sind und es wäre meiner Meinung nach unglaublich, wenn das Gericht so entscheiden sollte.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Klar, zudem darf ja jeder seine Meinung haben.

    Ich treffe meine aussagen ja nur zu dem Video der Hertha Fans in Doofmund und bezogen auf dieses, muss ich sagen das der Polizeieinsatz schon selten dämlich war und es keinen erkennbaren Grund für das abziehen einer Blockfahne gibt.

    Ich bin auch gar nicht 100%ig Kontra 1933 , nur dessen Aussagen und Argumente sind mir halt nicht diversifiziert genug.

  • Du weißt genauso wie ich, dass die Videoaufnahmen lediglich die Reaktion der Polizei auf das vorherige Verhalten von Teilen der "Fans" zeigen.

    Und zwar haben zuvor vermummte Ultras massiv Pyrotechnik in Form von Rauchtöpfen, Bengalos und Blinkern gezündet, woraufhin sich letztendlich zehn Besucher in der Sammelstelle mit Verletzungen der Atemwege gemeldet haben.

    Die Ultrafahne diente obendrein als Sichtschutz.


    Dass die Polizei nun versucht die Täter dingfest zu machen, ist mehr als angemessen.

    Dass man über das Vorgehen im Nachhinein streiten kann, liegt in der Natur der Sache, denn mit einer Aufforderung mitzukommen ist es in der Regel nicht getan.


    Und dass diese Typen dort jede Möglichkeit nutzen um unerkannt Ordnungswidrigkeiten und auch Straftaten zu begehen, haben sie durch ihre gesetzeswidrige Vermummung zuvor bereits bewiesen. Dass auch Fahnen regelmäßig zur Unkenntlichmachung genutzt werden, ist nun wirklich nichts Neues.


    Diversifizieren ist ja ein schönes Wort aber eben leider nicht immer möglich.

    Wenn ich mich im Dunstkreis von gewissen Menschen aufhalte, muss ich mit gewissen Dingen rechnen.


    Das weiß man und hat auch nichts mit Ultras oder Hools zu tun, sondern hat Allgemeingültigkeit.


  • Das Urteil wurde vom Oberlandesgericht aufgehoben. Wird weitere Verhandlungen geben.

    Genaugenommen wurde das Urteils des Oberverwaltungsgerichts vom Bundesverwaltungsgericht aufgehoben und die Sache dorthin zurückverwiesen. Grundsätzlich dürfen laut BVG aber Gebühren erhoben werden.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Ist schon interessant, wie unterschiedlich man ein Urteil lesen kann.


    Ich lese das Urteil des BVerwGs so, dass das Urteil des OVG Bremen zulasten der DFL grundsätzlich rechtmäßig ist, aber auf grund noch weiterhin zu klärender Details nochmals verhandelt werden muss. Als Beispiel wird zum Beispiel die Verrechnung von tatsächlich aufgegriffenen Störern und ihrer Haftung genannt, sodass das Land am Ende nicht doppelt abrechnen kann.


    Im Ergebnis bleibt aber, dass eine Abrechnung bei "kommerziellen Hochsicherheitsveranstaltungen" grundsätzlich rechtmäßig ist.


    Es wird wohl schon darüber diskutiert, ob die DFL und die Vereine künftig einen Fonds schaffen sollen (wie in anderen europäischen Ländern), durch den sie die Einsätze zumindest Anteilig mitfinanzieren. Ebenso wird die Haltung der einzelnen Bundesländer und die Folgen daraus noch interessant werden. Es droht ein Flickenteppich, der wiederum die finanziellen Voraussetzungen der Klubs landesabhängig deutlich verändern könnte. Und wenn man es weiter denkt, stellt sich womöglich die Frage, ob ein Verzicht auf eine solche (Mit-)Finanzierung nicht vielleicht sogar eine mittelbare EU-Rechts widrige Subvention darstellen könnte. Und damit sind wir bei einer ähnlichen Diskussion wie bei der kommunalen Vereinssubvention durch Stadionmieten unter Marktwert.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Zitat

    Richter Wolfgang Bier betonte, dass die Gebühr generell verfassungskonform sei. Die Beteiligung des Profi-Fußballs an zusätzlichen Polizeikosten bei Risikospielen ist damit grundsätzlich rechtmäßig.

    Zitat

    Das OVG, das in zweiter Instanz die Klage der DFL gegen den Gebührenbescheid abgewiesen hatte, müsse noch weitere Punkte klären - unter anderem, inwieweit Kosten für "polizeiliche Maßnahmen gegen einzelne Störer" herausgerechnet werden müssten. "Es besteht die Gefahr der Doppelabrechnung", sagte der Richter.

    Mal was von unserer Heimat vielleicht erkennt ja wer was wieder.

  • Weibliche Fankulturen im Männerfußball


    Im Rahmen der Gegnerbeobachtung bin ich stets auf der Suche nach neuen Hervorbringungen der Befürworter einer ›gender-gerechten‹ Sprache und den dafür empfohlenen Schreibweisen. Unter jenen Protagonisten sticht das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Berliner Humboldt-Universität hervor. Unserem schönen Forum (und mir selbst) will ich eine Diskussion über all diese Erscheinungsformen ersparen, jedoch auf einen Zufallsfund anlässlich der jüngsten Recherche hinweisen:


    Eine ältere Ausgabe des dort publizierten Gender Bulletins widmet sich dem Thema ›Fußball und Gender‹. Darin befasst sich Almut Sülzle mit ›Weiblichen Fankulturen im Männerfußball‹ und erwähnt u. a. einige rein weibliche Ultra-Gruppen mit den schönen Namen


    # EFC Frieda aus Frankfurt/M.

    # Red-Black Crazy Girls aus Nürnberg

    # Always Ultras Cologne aus *öln

    # Tivoli Tussen aus Aachen

    # Hooligänse aus München (TSV 1860)

    # Milchschnitten aus Hamburg (FC St. Pauli)

    # und eine weitere Gruppe, die dem Aufsatz zur Überschrift verhalf


    Gibt es auch bei unserer Fortuna ähnliche rein weibliche Fangruppierungen?



    Quelle: ALMUT SÜLZLE: [...] Weibliche Fankulturen im Männerfußball. In: Fußball und Gender (Bulletin Texte 33), Seite 54-64. Berlin 2007 | Das Themenheft mit weiteren acht Aufsätzen ist hier online abrufbar: https://www.gender.hu-berlin.d…s/bulletin-texte/texte-33

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • Gibt es auch bei unserer Fortuna ähnliche rein weibliche Fangruppierungen?

    Es gab vor vielen Jahren mal den rein weiblichen Fanclub Girls United. Da Fortuna zu der Zeit 3. bzw. 4. Liga gespielt hat und die Zuschauerzahlen noch überschaubar waren, waren die Mädels den meisten auch bekannt. Von manchen belächelt, aber auch von vielen nicht nur als Teil der Kurve akzeptiert, sondern auch sehr beliebt.


    Aktuell gibt es meines Wissens keine solche Gruppe bei uns. Allerdings engagiert sich die in unserer Fanszene nicht unbekannte Sue Rudolph aktiv für das vereinsübergreifende Projekt Fan-tastic Females.

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  • Das Urteil ist lächerlich. Generell soll eine Kostenbeteiligung möglich sein, aber wie das genau ausschauen soll, das will das Gericht nicht erklären bzw. sollen von anderen Stellen noch geprüft werden ;--)b


    Ach nee, kann es vielleicht doch sein, dass die praktische Durchführung eben doch problematisch ist, weil eigentlich klar geregelt ist, dass die Polizei dafür zuständig ist, für die Sicherheit im öffentlichen Raum zu sorgen, egal wodurch das erhöhte Risiko verursacht wurde und derzeit die Argumente fehlen, um das Recht zu biegen?


    Ich bin auf jeden Fall gespannt zu erfahren, wie man das regeln will, denn klar ist ja wohl, dass geregelt werden muss, wer zukünftig entscheidet, wann ein Spiel ein Risikospiel ist und welche Maßnahmen angemessen sind und welchen Einfluss Vereine zukünftig haben werden, zusätzliche Kosten zu vermeiden.


    Logischer Weise wird die Polizei zukünftig nachweisen müssen, ob ein Spiel tatsächlich ein Risikospiel ist und welcher Mehraufwand angemessen ist und ob die Kosten berechtigt sind etc. Genauso wird logischer Weise den Vereinen die Möglichkeit eingeräumt werden müssen, durch eigene Maßnahmen verhindern zu können, dass Spiele als Riskikospiele gewertet werden und Mehrkosten entstehen.


    Wer zahlen soll, wird in jedem Fall auch mitreden wollen und dieses Recht auch zugesprochen bekommen. Da bin ich sehr gespannt, wie das funktionieren soll.


    Vielleicht will man ja so eine Art Krawalle-Liste einführen, die dann pro Verein und Spiel-Konstellation geführt wird und jedes Jahr überprüft wird, um zu entscheiden, ob ein zuvor als Risikospiel gewertetes Spiel weiterhin ein Risikospiel ist, oder von der Liste gestrichen wird und ob andere Spiele dann zukünftig auf diese Liste kommen.


    Wie ist das eigentlich? Ist eine Schlägerei bei 80000 Fans genauso zu werten, wie eine Schlägerei bei 10000 Fans zu werten ist, oder muss dann da zu Gunsten der Vereine ein prozentueller Anteil berücksichtigt werden? Schließlich kann es bei mehr Menschen auch eher zu Problemen kommen, ohne das daran irgendwer Schuld hat.


    Kann ein Spiel mit 10000 Fans überhaupt ein Risikospiel sein? Oder ist das individuell zu betrachten? Auf die objektiven Kriterien bin ich sehr gespannt.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki