Das aktuelle Wortstudio

  • Ich behaupte sogar das ist mal wieder eine von den Regierenden angezettelte Ablenkungstaktik. Von den wirklichen Ungerechtigkeiten denen Frauen noch immer ausgesetzt sind behebt das rein gar nichts.

    Die Behebung wäre aber teuer oder würde der Kirche vor den Kopf stossen. Ist das dumme Volk auch selbst schuld wenn es auf die Brosamen reinfällt.

  • Kleine Anekdote am Rande zum Thema gendern: Mir ist das gendern (hatte damals aber noch nicht diesen Namen) das erste Mal 1987 begegnet, als ich an der Uni Bielefeld mit meinem Studium begonnen habe. Da habe ich zum ersten mal dieses "Binnen I" gesehen, die Fachschaft Psychologie stand da an vorderster Front, wenn ich mich richtig erinnere. Das war für viele der Studentinnen und Studenten damals eine ganz wichtige Sache, bei den Dozentinnen und Dozenten spielte die geschlechtergerechte Sprache aber keine grosse Rolle, zumindest so weit ich mich erinnere (ist jetzt 35 Jahre her, da ist einiges doch etwas verschwommen). Die Geschlechterfrage war jedenfalls damals ein ganz grosses Thema, wurde in der Fachschaft Psychologie unter den Studentinnen und Studenten intensiv, leidenschaftlich und auch aggressiv diskutiert, da konnte man sich mit bestimmten Meinungen auch sehr schnell Feinde machen. Allerdings war die ganze Diskussion binär ausgerichtet, also auf der Schiene Mann und Frau, von einem dritten Geschlecht war damals nicht die Rede (wenn meine Erinnerung stimmt). Interessant: Diejenigen, die damals die Geschlechterfrage leidenschaftlich diskutiert haben, haben sich sicherlich als die Speerspitze des gesellschaftlichen Fortschritts gesehen, aber aus der Sicht der heutigen Diskussionen erscheinen sie, aufgrund ihres binären Weltbildes, als geradezu reaktionär.


    Für mich waren diese Diskussionen was Neues und dieses "Binnen I" fand ich ziemlich kurios. Ich habe ja ein eher schlichtes Gemüt und ich habe mir das dann so zu Recht gelegt, dass das mit der Geschlechterfrage ganz nett ist und seine Berechtigung hat, aber dass das ja bekanntlich nur der gesellschaftliche Nebenwiderspruch ist und das eigentlich Wichtige natürlich der gesellschaftliche Grundwiderspruch ist, also die private Aneignung des gesellschaftlich produzierten Reichtums. Mit so Sprüchen wie, das ist ja nett was Ihr hier zum Thema Geschlechterfrage macht, aber es ist halt doch nur der Nebenwiderspruch, habe ich mir damals nicht unbedingt viele Freunde gewonnen. Und so im Nachhinein betrachtet, war das wohl auch ein wenig zu kurz gedacht und etwas beschränkt von mir. Obwohl, so ganz falsch auch wieder nicht.


    Na ja, alles lange her, damals war ich noch jung und knackig, heute bin ich das eher nicht. Wenn heute junge Menschen leidenschaftlich Themen wie gendern, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung, binäre und nicht-binäre Identität, LGBTIQA+ und ähnliches diskutieren, finde ich das völlig in Ordnung. Dümmer als viele der Diskussionen, die unsereiner in seiner und ihrer Jugend geführt hat, wird das schon nicht sein. Und wenn unsereiner zuhört, dann kann er oder sie ja vielleicht sogar manchmal etwas von den jungen Leuten lernen. Würde ich zumindest nicht ausschliessen wollen.


    Aber ich denke auch, dass wir alte Säcke und Säckinnen, von denen es hier im Forum ja so einige gibt, an diesen Diskussionen nicht mit allzugrosser Leidenschaft teilnehmen sollten, sondern diese Diskussionen stattdessen mit unserer Altersweisheit begleiten sollten. Falls demnächst die FAZ, die Gesellschaft für deutsche Sprache, der Philologenverband und auch die Fortuna sich einmütig für umfassende Gendermassnahmen entscheiden, dann wird hiervon weder das Abendland untergehen noch die Weltkultur zusammenbrechen. Und auf der anderen Seite wird das gendern auch nicht dazu führen, dass Verhältnisse umgeworfen werden, "in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." Ich schlage daher vor, diese ganze gender Geschichte mit einer gewissen Gelassenheit zu betrachten.

  • Wenn heute junge Menschen leidenschaftlich Themen wie gendern, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung, binäre und nicht-binäre Identität, LGBTIQA+ und ähnliches diskutieren, finde ich das völlig in Ordnung. Dümmer als viele der Diskussionen, die unsereiner in seiner und ihrer Jugend geführt hat, wird das schon nicht sein. Und wenn unsereiner zuhört, dann kann er oder sie ja vielleicht sogar manchmal etwas von den jungen Leuten lernen. Würde ich zumindest nicht ausschliessen wollen.


    Aber ich denke auch, dass wir alte Säcke und Säckinnen, von denen es hier im Forum ja so einige gibt, an diesen Diskussionen nicht mit allzugrosser Leidenschaft teilnehmen sollten, sondern diese Diskussionen stattdessen mit unserer Altersweisheit begleiten sollten. Falls demnächst die FAZ, die Gesellschaft für deutsche Sprache, der Philologenverband und auch die Fortuna sich einmütig für umfassende Gendermassnahmen entscheiden, dann wird hiervon weder das Abendland untergehen noch die Weltkultur zusammenbrechen.


    Was sind in diesem Sinne denn "junge Menschen"? Kinder, Jugendliche, Erwachsene 18-25?


    Mein zugegeben flüchtiger Eindruck ist eher, dass oben Genannten das Thema Gendern überwiegend so ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht. Und Migranten jeglichen Alters mal erst recht. Als Luise Pusch 1984 mit "Das Deutsche als Männersprache" auf den Plan trat, war sie auch schon 40, das dürfte aus jugendlicher Sicht als "alt" gegolten haben. Ich sehe das eher als eine Debatte unter Bildungsbürgern in der midlife crisis.


    Dass das "Abendland nicht untergehen" wird, ist so richtig wie polemisch und irrelevant. 8-)

  • Sinnlose Rückfragen…willkommen im Club oder Klub? Ich bin ganz unsicher.


    Was ich womit sagen will, darfst Du mir überlassen.
    Ich verstehe halt nicht warum das überhaupt ein Thema ist. Gerade Du als Frauenrechtler könntest doch einfach das Gendersternchen tolerieren.

    Neue Pollatschek kenne ich nicht. Ich habe aber gleich Zeit zum Googlen, arbeite im Öffentlichen Dienst.

  • Gendern? Wenn es gewünscht ist, und die Leute glücklich macht…bitte. Gendern tut mir nicht weh, weder körperlich noch in der Geldbörse. Von daher sehe ich persönlich da kein Problem, und nehme das Gendern mit einem Schulterzucken zu Kenntnis und versuche es anzuwenden ;)

  • An den Unis wird kräftigst gegendert, wie mir mein Azubi glaubhaft versichert. Und die sind schon eher jung dort. Nicht alles, was Du siehst entspricht der Wirklichkeit.

  • Was sind in diesem Sinne denn "junge Menschen"? Kinder, Jugendliche, Erwachsene 18-25?


    Mein zugegeben flüchtiger Eindruck ist eher, dass oben Genannten das Thema Gendern überwiegend so ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht. Und Migranten jeglichen Alters mal erst recht. Als Luise Pusch 1984 mit "Das Deutsche als Männersprache" auf den Plan trat, war sie auch schon 40, das dürfte aus jugendlicher Sicht als "alt" gegolten haben. Ich sehe das eher als eine Debatte unter Bildungsbürgern in der midlife crisis.

    An den Unis wird kräftigst gegendert, wie mir mein Azubi glaubhaft versichert. Und die sind schon eher jung dort. Nicht alles, was Du siehst entspricht der Wirklichkeit.

    wir haben an der Uni ein Studierendensekretariat, eine Studierendenverwaltung, bekommen jedes Semester einen Studierendenausweis und werden in der Vorlesung regelmäßig mit "Guten Tag liebe Studierende" angesprochen.


    Mir ist das letztlich wumpe, jeder soll es halten wie er es füe richtig hält mit dem gendern, aber manchmal fühlt es sich schon so an, als würde man beinahe manisch versuchen das Wort "Student" zu vermeiden wo es nur geht.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Wir widmen dem Ganzen schon wieder zuviel Aufmerksamkeit.

    Ich ignoriere das Gendern mittlerweile, soll doch jeder machen wie er will; ich bin zu alt für den Mist.

    Willkommen im Fussballaufzug


    Wann geht es wieder aufwärts?

    Klausi, was machst Du :?::?::?:

  • Wir widmen dem Ganzen schon wieder zuviel Aufmerksamkeit.

    Ich ignoriere das Gendern mittlerweile, soll doch jeder machen wie er will; ich bin zu alt für den Mist.

    So ist es. Eine neue Generation wird es einfach lernen und selbstverständlich in ihrem Sprachgebrauch übernehmen, die Älteren werde es evtl. teilweise versuchen oder einfach lassen.


    Wie bei der Rechtschreibereform. Die Kleinen lernen Tunfisch, wir Thunfisch.


    Und das ist auch gut so... 8-)

  • Die empfohlene und damit richtige Schreibweise ist auch für die Kleinen Thunfisch! Stimmen würde Deine Aussage bei:


    Wir lernten numerieren, die kleinen lernen nummerieren.


    Und das ist auch gut so.