Es ist von uns gegangen ...

  • Ich habe da eher die Befürchtung, dass sich die beiden Parteien FPÖ und BZÖ wieder annähern werden. Insofern ist der Zeitpunkt seines Ablebens eh nicht so gut.


    Die Frage stelle ich mir auch. Schade dass sowas hier untergeht.
    Sollten BZÖ und FPÖ zueinander finden, hätten sie 28,24% der Stimmen vereint. Eine Koalition mit der ÖVP (25,98%) würde ein Stück näher rücken. Mal gucken wie FPÖ-Chef Strache ("Das war kein Hitler-Gruß. Ich habe nur 3 Bier bestellt.") reagiert.
    Auch wenn die ÖVP vor der Wahl eine Zusammenarbeit ausgeschlossen hat, kann sie durch diese neue Ausgangssituation den Druck auf die SPÖ (29,26%) erhöhen.


    Richtig. Haider war bisher immer derjenige, der eine Annäherung verhindert hat. Er war ja auch derjenige, der die Spaltung herbeiführte. Das konnte der richtig gut.
    Die SPÖ ist gerade vom Bundespräsidenten zur Regierungsbildung beauftragt worden. Da schlägt jetzt wieder dem Schüssel seine grosse Stunde.
    Strache schart die ganzen Jungwähler um sich. 40 % der Jungwähler haben ihn gewählt. Erschreckend.
    Es wird leider so kommen. Ich fürchte, dass es zu einer schwarz-blau-orangen Koalition kommen wird. Also kein Grund zur grossen Freude.

  • Haben die Ösis eigentlich einen Geheimdienst?


    Ja. Nennt sich "StaPo" (Staatspolizei).


    Also irgendwie finde ich diesen Unfall schon ein bisschen komisch. So kurz nach der Wahl ist auf einmal vieles wieder offen durch den Tod eines Mannes. Du hast grad von blau-orange gesprochen, aber irgendwie kriege ich das Gefühl nicht los, dass die Ösis bald einen Vereinigungsparteitag sehen werden. Im Sinne stabiler Mehrheiten.


    Um den Haider Jörg tuts mir nicht leid, weil er ein Hetzer war. Ich hätte ihm aber lieber den Ruhestand gewünscht.

  • Ja. Nennt sich "StaPo" (Staatspolizei).


    Also irgendwie finde ich diesen Unfall schon ein bisschen komisch. So kurz nach der Wahl ist auf einmal vieles wieder offen durch den Tod eines Mannes. Du hast grad von blau-orange gesprochen, aber irgendwie kriege ich das Gefühl nicht los, dass die Ösis bald einen Vereinigungsparteitag sehen werden. Im Sinne stabiler Mehrheiten.


    Um den Haider Jörg tuts mir nicht leid, weil er ein Hetzer war. Ich hätte ihm aber lieber den Ruhestand gewünscht.


    Hmm, nein das glaube ich nicht. Da hätte man den schon viel früher aus dem Weg geräumt. Feinde hatte der genug. Hüben wie drüben. Hat ne Menge ehemaliger Parteigenossen vergrault. Das fing damals schon bei Heide Schmidt an. Die hat dann das Liberale Forum gegründet. Da gab es schon eine Spaltung. FPÖ und LIF. Dann ist aus der FPÖ mal die F geworden und 2005 hat er dann wieder eine Spaltung herbeigeführt. Diesmal hat er eine neue Partei gegründet. Das BZÖ.
    Der Kracher war als er sich mit Saddam Hussein getroffen hat. Da hat er auch etliche seiner Anhänger geschockt. Er hatte sich ja aus der Bundespolitik vollkommen zurück gezogen. 2000 musste er das, sonst hätte sich Klestil geweigert, die Regierung anzugeloben. Im August 2008 ist er wieder zurück. Da hat er sich dann als Spitzenkandidat für die BZÖ aufstellen lassen. Wollte sich aber danach wieder nach Kärnten verpissen.


    Ein Ruhestand von Jörg Haider wäre auch für Österreich ruhiger geworden.

  • Auffällig ist doch, dass Politiker aller Parteien incl. SPÖ und der Grünen sehr betroffen reagieren, Haider teilweise in den höchsten Tönen loben. Man darf auch nicht übersehen, dass Haider in den letzten Jahren schon etwas sanfter geworden ist, sich zeitweise sogar für den türkischen EU-Beitritt ins Zeug legte, zuletzt im Wahlkampf sogar dem LIF und den Grünen Koalitionsangebote auf den Tisch legte. Ihn mit Nazi-Mördern auf eine Stufe zu stellen, halte ich gerade daher für sehr, sehr gewagt, das kommt fast einer indirekten Nazi-Verharmlosung gleich. Ich denke, man sollte eigene Standpunkte ständig einer kritischen Überprüfung unterziehen und nicht in blindwütige Ablehnung anderer Meinungen (u.a. anderer Forumsdiskutanten) verfallen, gerade dann, wenn man evtl. nicht ganz so im Thema drin ist.


    Weiterführend:



    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • Der Kracher war als er sich mit Saddam Hussein getroffen hat.


    Heute treffen sich die Mächtigen der Welt mit Ghaddafi, auch so ein Haider-Freund... :S


    Wollte sich aber danach wieder nach Kärnten verpissen.


    ...es sei denn, man würde ihn zum Kanzler ernennen... :rolleyes:

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  • Dir ist also nicht davon bekannt, dass Jörg Haider die Beschäftigungspolitik aus dem 3. Reich wieder einführen wollte.


    ...das ist jetzt aber etwas verkürzt dargestellt.


    Haider war bisher immer derjenige, der eine Annäherung verhindert hat.


    Annäherung zur FPÖ? ...durch seine Existenz vielleicht, nicht durch seine Worte - vor ein paar Tagen gab es ein Treffen zwischen Strache und Haider, man näherte sich wieder an, Haider reichte schon im Wahlkampf die Hand...

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  • Das hat er auch immer sehr gerne getan. Und dann hat man sich wieder zerkracht. Nix neues da. Vor allem nicht nach einer Wahl. Und dann auch noch dazu wenn die Wahl so ausgegangen ist.
    Ich habe 29 Jahre in Österreich gelebt. 2003 bin ich wieder nach Deutschland. Glaub mir, ich kenne mich da bestens aus.


  • Glaube ich Dir ja. Nur auch Du wirst kaum abstreiten können, dass Haider in den letzten Jahren sowohl weltanschaulich als auch im persönlichen Umgang gegenüber politischen Mitbewerbern/Gegnern wesentlich entspannter daherkommt. Und eine NS-Diktatur ist in Kärnten seit 1999 auch nicht gerade ausgebrochen...Das heisst nicht, dass ich mit Haider sympathisiere, aber man sollte schon mal die Kirche im Dorf lassen. Meines Wissens gab es unter Schwarzblau z.B. mehr Zuwanderung als unter Schwarzrot.


    Im Klartext also viel heisse, wenn auch zuweilen sicher recht unappetitliche Luft...


    Ganz interessant:

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  • Jetzt macht den Kerl mal nicht zum Heiligen bloß weil der heute das Zeitliche gesegnet hat. Der war in keinster Weise weltpolitisch offen. Bloß weil er die letzten Jahre nicht mehr so viel rumgewirbelt hat, war das trotz alledem ein rechter Scheisser der die Nazizeit verherrlicht hat. In seinem Kärnten konnte er ja in aller Ruhe vor sich hin machen. So ziemlich alles, was es an anderer Kultur, ausser Trachtenklub und Heimatvereine, dort gab, hat er nach und nach aussortiert. Ausländer hatte er auch, ja. Illegal beschäftigt im Bärental.
    Wenn der damals gekonnt hätte wie er wollte, dann wäre jetzt nicht nur in Kärnten eine Diktatur. Aber dafür gibt es ja jetzt den Strache. Der gibt sich viel Mühe als Nachfolger.

  • Ach Gottchen, jetzt geht das Geheuchel wieder los. Auch wenn Haider kein "Nazi" war, sondern nur ein Rechtspopulist übelster Sorte, finde ich die Nachrufe, die ich heute im Netz schon über ihn lesen musste, zum Kotzen. "... Hat die Politik Österreichs entscheidend geprägt ...", heißt es da an einer Stelle. Da kann ich mir nur noch an den Kopf packen.

  • Jetzt macht den Kerl mal nicht zum Heiligen


    Mach ich gewiss nicht, musst mir nicht die Worte im Mund rumdrehen.


    Wenn der damals gekonnt hätte wie er wollte, dann wäre jetzt nicht nur in Kärnten eine Diktatur.


    Jetzt wird es aber schon etwas plump. Wolfgang hatte wohl nicht ganz Unrecht: eine zumindest einigermaßen sachliche Diskussion scheint hier wohl nicht möglich zu sein. Sei froh, dass Du nie unter einer wirklichen Diktatur gelebt hast. Wenn Kärnten ´ne Diktatur sein soll, na dann...Komisch, dass derartiges nichtmal vielen seiner härtesten linken Gegner einfällt und viele Ausländer Zeitungsberichten zufolge das BZÖ gewählt haben... :rolleyes:


    Haider war sicher nicht selten ein unappetitlich daherredender Dummschwätzer und Proflneurotiker, ein praktizierender Nazi oder Diktator aber wohl kaum.

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  • Warst du mal in Kärnten? Ist zwar keine Diktatur aber wohl hab ich mich da auch nicht gefühlt. Und ich habe nie behauptet, dass er ein Diktator war. Er wäre gerne gewesen.
    Jetzt drehst du mir die Worte im Mund um.


    So, genug über den Heini geplaudert. Ich widme mich jetzt wieder dem Spocht. --;;)

  • Ist zwar keine Diktatur aber wohl hab ich mich da auch nicht gefühlt. Und ich habe nie behauptet, dass er ein Diktator war.


    ...naja, wenn da angeblich eine Diktatur herrschen soll (hast Du ja jetzt korrigiert), lag der Schluss nahe, dass Haider ein Diktator gewesen sein soll. --;;) In Mecklenburg-Vorpommern habe ich mich übrigens auch nicht wohlgefühlt... -)weg


    So, genug über den Heini geplaudert. Ich widme mich jetzt wieder dem Spocht.


    Genau, 1-1 bei den Färingern... --;( :S

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  • falls sich jemand das ganz üble programm geben möchte: "... einer der größten Verluste den Kärnten bzw. Österreich in der Geschichte erlebt hat.".


    wenn man da zwei seiten liest, hat man keine fragen mehr.


    Verlinkung zum BZÖ muss ja nun auch nicht unbedingt sein... :S

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  • Eine Demokratie muss solche Typen aushalten können.
    Haider war ein charismatischer Typ, ein Demagoge und Verführer. Ein Führer war er jedoch nicht.
    Er hat sich in seinem Ländle verkrochen und andere in Wien vor die Pumpe flitzen lassen. (Jawoll Herr Landeshauptmann!!)
    Er hat seine Finger (verbal) immer in die offenen sozialen und pseudokulturellen Wunden der Gesellschaft gelegt und sich in seiner Meinung nie verbiegen lassen. Er hat jedoch auch nie gemäß seinen eigenen Sprüchen gehandelt, wohl in der Hoffnung, dass andere das für ihn erledigen werden.
    Letztendlich bleibt er am Ende nur ein ganz rechter Sprücheklopfer.
    Meine Sorge gilt vielmehr der politischen Linken, die selbst solchen Typen nicht mehr entgegen zu setzen hat, als ein tief empfundenes Glück, dass er nicht mehr da ist.


    Hoffentlich geht das nicht so weiter.


    .

  • Traurig das jemand wie Wolfgang so in die rechte Ecke gestellt wird wie in diesem Thread geschehen!Und keiner greift mal ein!