Die Helden mit der Pfeife

  • Müller konnte 90 Minuten durchspielen...

    Keine weiteren Fragen euer Ehren.

    Ich habe das Spiel nicht gesehen, frage mich allerdings auch, wie das möglich ist. Auch dass die Bayern 3 Tore kassiert haben und der Reklamierarm ging nicht einmal hoch?


    Aber das ist doch nur wieder die Frage nach der Ungliechbehandlung und nicht nach dem Sinn der Regel als solcher.


    Hier ein ganz interessanter Artikel zum Thema

  • Das problem ist doch, das gerade in der bundesliga die reklamiererei überhand nimmt. Und das hat nix mit emotionalität zu tun.

    Dann müsste Neuer in jedem Spiel nach 15 Minuten runter.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Stimmt!

    Und nu?


    Schau dir doch mal deutschland - frankreich 82 (battiston) oder deutschland - niederlande 90 (völler / rijkaard) an. Beides hochemotionale spiele mit fragwürdigen schiri entscheidungen. Nur wurden diese entscheidungen akzeptiert und nicht der schiri unangemessen bedrängt.

  • Die Karten gegen uns waren schon sehr übertrieben, weil der Sinn dabei sicher nicht ist, dass Spieler gar nichts mehr tun dürfen.


    Grundsätzlich finde ich die Regel aber nicht verkehrt, weil es mit dem Meckern und Ausrasten immer heftiger wird und durch den Videobeweis ist es meiner Wahrnehmung nach auch nochmal mehr geworden, weil jetzt bei jeder Situation auf den Schiedsrichter eingewirkt wird.


    Der Videobeweis ist doch eigentlich auch ein Resultat aus dem Umstand, dass jede Entscheidung bis ins kleinste Detail diskutiert und hinterfragt wird und sich alle ständig benachteiligt fühlen und das im Nachhinein in Sportsendungen thematisiert wird.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki


  • Abgesehen davon, dass ich mich nicht als Experte bezeichnen würde (aber danke für die Blumen), ist meine Beobachtung/Wahrnehmung bzgl. Eishockey die:


    Tendenziell werden die Schiris beim Eishockey von den Spielern weit weniger angegangen als beim Fußball. Rudelbildungen gegenüber dem Schiri gibt's da so gut wie nicht, oft sieht man die Kapitäne beider Manschaften mit einem der Hauptschiedsrichter (es gibt zwei, plus zwei Linienrichter) minutenlang zusammen an der Bande stehen (und das relativ ruhig), während dieser gerade z.B. nach einer größeren Klopperei oder einem heftigen Check mit Verletzungsfolge die Strafen auseinander sortiert. Hin und wieder fährt auch ein Schiri zur Bank und erläutert einem Trainer die Entscheidung(en).


    Natürlich schüttelt ein Spieler auch mal verständnislos mit dem Kopf oder haut vor Wut seinen Schläger gegen die Bande, wenn er bei einer (echten oder vermeintlichen) Fehlentscheidung auf die Strafbank fährt, aber Aggressionen entwickeln sich eher zwischen Spielern, oder zwischen Spielern und Zuschauern, oder eben zwischen Schiedsrichtern und Zuschauern. Letztere reagieren nicht anders als beim Fußball, früher auf der Brehmstraße war das Werfen von Gegenständen (Münzen, Feuerzeuge) aufs Eis gang und gäbe - das ist im Dome zwar nicht mehr so, aber die Sprechchöre sind nicht leiser und weniger nachhaltig als beim Fußball. Die Atmosphäre macht hier m.M.n. nicht den Unterschied.


    Insgesamt werden von den Spielern (Fehl)Entscheidungen der Schiedsrichter von den Spielern eher hingenommen als beim Fußball. Man kann weder die Sportarten und deren Regeln noch die Mentalität der Spieler wirklich miteinander vergleichen (ja, es gibt eine spezielle Mentalität der Eishockeyspieler, könnte ich mir beim Rugby ähnlich vorstellen).


    Abseits z.B. wird sofort gepfiffen (die Regel ist aber auch eine andere und es findet - wenn - immer auf derselben Höhe statt), so dass es Diskussionen darüber, ob ein Tor abseits war oder nicht, gar nicht gibt, weil das Tor gar nicht erst fällt. Und es gibt einen entscheidenden Unterschied: den Elfmeter. Der ist so gut wie sicher ein Tor, während das Pendant beim Eishockey - der Penalty - noch lange kein Tor ist (und auch weit seltener gegeben wird). Beim Spiel der DEG gegen Wolfsburg am vergangenen Sonntag wurden im Shootout sage und schreibe 11 Penalties in Serie verschossen, bis der 12. endlich saß und der DEG den Zusatzpunkt bescherte.


    11 Elfer beim Fußball in Serie verschießen - undenkbar.

  • myfreexp


    Danke für den Einblick. Ich war lange nicht mehr beim Eishockey.

    Ich bezweifle aber nach wie vor, dass es im Eishockey so viele knifflige Szenen gibt und der Schiedsrichter so im Mittelpunkt steht wie beim Fußball.


    Überlegt nur einmal wie oft Schiedsrichterleistungen im Fußball im privaten Kreis oder in TV-Stunden besprochen werden. Wo gibt es das sonst so noch?


    Es gibt meiner Meinung nach einfach keine Sportart die soviel Diskussionsgrundlage bietet wie der Fußball.


    Man stelle sich einfach nur vor, dass ein Schiedsrichter einen unberechtigten Elfmeter gibt, der verwandelt wird. Mittlerweile eher selten, aufgrund des VAR - früher aber Gang und Gebe. In welcher Sportart hat eine (falsche) Entscheidung eines Schiedsrichter so einen Einfluss auf das Endergebnis?


    Das man von anderen Sportarten lernen kann, gerade auch was die Einstellung angeht, - keine Frage. Die Quervergleiche a la „im Eishockey/Rugby läuft alles so viel besser“ sind für mich absoluter Quatsch!

  • Einige sind echt Päbstlicher als der Pabst habe ich den Eindruck....mach dies einfach nicht, oder das, weil ..die Regeln...
    Und wenn es nun eine neue Regel gibt welche da heißt, spring von der Brücke wenn du ein Tor geschossen hast, soll man das dann gefälligst akzeptieren `? Weil, jeder kennt ja schließlich die neue Regel.

    Zum Glück habe ich mich im leben nicht an jede Regel gehalten, da wäre mir aber so einiges entgangen an Spaß und Freude ;-).
    ""Akzeptiert es einfach" ist mir zu billig. Warum sollte man Schwachsinn akzeptieren ? und nix anderes ist das.
    Weil es die Schiedsrichter Nervt ? Och die armen, da bin ich aber erschüttert.
    Was verdient so ein Bundesliga Schiedsrichter noch mal pro Spiel ?

    Die Auswirkungen auif die Kreisligen ect. werden meiner Meinung nach nicht die gewünschten sein.
    Ich befürchte eher, das die Schiedsrichter noch öfters als bisher körperlich angegangen werden.


    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

  • Überlegt nur einmal wie oft Schiedsrichterleistungen im Fußball im privaten Kreis oder in TV-Stunden besprochen werden. Wo gibt es das sonst so noch?


    Schlechte Schiedsrichterleistungen werden auch im Eishockey diskutiert (über Rugby o.ä. kann ich nix sagen), aber - das stimmt - eher über die Summe der Entscheidungen eines Spiels hinweg, es kommt meist nicht so sehr auf die Einzelentscheidung an. Das hat mit Spielsituationen zu tun, die es im Fußball, aber nicht im Eishockey gibt. Neben dem Elfer vs. Penalty ist der Freistoß ein weiteres Beispiel. Ein in der Nachspielzeit gegebener Freistoß kann spielentscheidend sein, wenn er gut ausgeführt wird und/oder die verteidigende Mannschaft pennt (haben wir ja gerade gegen Frankfurt leidvoll erfahren müssen), eine ähnliche Situation gibt's im Eishockey schlicht nicht.


    Nach 'nem "Bully" passiert in aller Regel erstmal nix (jedenfalls nicht unmittelbar), der entscheidet nur darüber, welche Mannschaft in Puckbesitz kommt. Was sie dann daraus macht, hat dann mit der eigentlichen Ausführung des Bullys nix mehr zu tun. Einen CR7 z.B. wird's im Eishockey mangels passender Spielsituation nie geben können.


    Wie gesagt, alles so nicht 1:1 vergleichbar. Wenn aber - um jetzt mal ein Gegenbeispiel zu bringen - eine Mannschaft, die 2 Minuten vor Schluss bei einem Spitz-auf-Knopf-Spiel eh schon in Unterzahl spielt und dann noch eine unberechtigte Strafe kassiert und somit mit 3 gegen 5 spielen muss, dann kann auch das durchaus spielentscheidend sein. Und andererseits gibt es etliche doppelte Unterzahlsituationen, in denen kein Tor fällt (oder wo sogar die in doppelter Unterzahl spielende Mannschaft durch ein Break ein Tor erzielt, wie weiland die DEG in K*ln).


    Unabhängig von alledem denke ich aber schon, dass das Verhalten gegenüber Schiedsrichtern viel mit der Mentalität der Spieler zu tun hat. Ähnlich wie viele Fans betrachten die Fußballer die Schiris als unfähige Büttel, die eh keine Ahnung haben, in anderen Sportarten ist der Respekt vor den Schiris größer. Ob's mit dem Geld zu tun hat, das Fußballer verdienen - ich weiß es nicht.

  • https://www.youtube.com/watch?v=7YgK6pab_9w


    Unbedingt sehenswert. Wusste gar nicht, wie Asi auch die Schiris mit den Spielern reden

    Finde die Doku auch sehr sehenswert. Aytekin ist aber auch mein Lieblingsschiri.

    Im Spiel Schalke-Gladbach entscheidet er sich ja recht explizit dagegen, Raman für einen ganz leichten Schubser wegen vermeintlicher Schwalbe gelb zu geben. Stattdessen: 'Mach das nochmal, und ich muss Dich gelb machen.' Ist für mich das radikale Gegenbeispiel zu unserem Spiel in Lautern.

    Was ich im Übrigen nicht verstehe: In der Doku bekommt man auch Funkkontakt zwischen den Schiedsrichtern mit. Auf mich wirkt es so, als würden die Video-Assisten immer wieder ihren Senf dazu geben – dürfen Sie das eigentlich nicht nur ausschließlich im Fall von roten Karten etc.?

  • Ich habe die Doku eben zum zweiten Mal gesehen und finde sie klasse. Aytekin ist - im Gegensatz zu seinen frühen Jahren - schon lange mein Lieblingsschiri, weil er aufgrund seiner Erfahrung so entspannt ist.

    Zu Weghorst: "Was willst Du von mir? Geh weg hier!". ;--)b Ohne Karte.

    Und auch die Szene mit Benito zeigt Fingerspitzengefühl. Von dieser Sorte brauchen wir mehr und dafür muss die Altersgrenze deutlich angehoben werden. Gute Schiris brauchen viel Erfahrung und die haben sie nicht mit Mitte 20. Ob sie am Ende der Sache noch gewachsen sind, müssen Fittnesstests zeigen, aber pauschal zu sagen, dass sie mit 46(?) weg müssen, ist definitiv falsch.

  • Was ich im Übrigen nicht verstehe: In der Doku bekommt man auch Funkkontakt zwischen den Schiedsrichtern mit. Auf mich wirkt es so, als würden die Video-Assisten immer wieder ihren Senf dazu geben – dürfen Sie das eigentlich nicht nur ausschließlich im Fall von roten Karten etc.?

    Das dürften seine Linienrichter und der 4. Mann draußen gewesen sein. Ich habe diese Doku jetzt auch schon zum 2.Mal gesehen und Aytekin fordert seine Helfer explizit auf, sofort und alles was sie gesehen haben reinzubrüllen.


    Als ich die Doku das erste mal sah, war dies im Rahmen der Sportschau (?), wo Aytekin danach noch selbst in einer Diskussionsrunde anwesend war. Da sprach man ihn genau darauf an und er meinte, ihm hilft das ungemein, weil er so mehr Augen zur Verfügung hat. Andere Schiris würden das allerdings zum Teil ganz anders machen.

    Farbloses Bier wollten die doch auch mal auf den Markt bringen. Hat nicht ganz geklappt. Ein bisschen Farbe blieb immer drin, dafür

    war der Geschmack futsch. Wird aber in einigen Teilen Deutschlands trotzdem verkauft, nennt sich "Kölsch".

  • Lustigerweise werden solche „Emotionen“ schon in der Jugend antrainiert. Wie oft hört man Trainer und Eltern, dass die eigenen Spieler auch mal Reklamieren müssen, um den Schiedsrichter beeinflussen zum müssen.

    Meine schon häufig zitierte Lieblings-Jugend-Bundesliga-Trainer-Ansage zu einem seiner eigenen Spieler:


    Wenn du den Freistoss willst, dann musst du klarer fallen!

  • Als ich die Doku das erste mal sah, war dies im Rahmen der Sportschau (?), wo Aytekin danach noch selbst in einer Diskussionsrunde anwesend war. Da sprach man ihn genau darauf an und er meinte, ihm hilft das ungemein, weil er so mehr Augen zur Verfügung hat. Andere Schiris würden das allerdings zum Teil ganz anders machen.

    Ja der erste Teil wurde kopiert einfach aus einer bisschen älteren Sendung kopiert

    Der Rückrundenauftakt war neu

  • Als ich die Doku das erste mal sah, war dies im Rahmen der Sportschau (?), wo Aytekin danach noch selbst in einer Diskussionsrunde anwesend war. Da sprach man ihn genau darauf an und er meinte, ihm hilft das ungemein, weil er so mehr Augen zur Verfügung hat. Andere Schiris würden das allerdings zum Teil ganz anders machen.

    Ja der erste Teil wurde kopiert einfach aus einer bisschen älteren Sendung kopiert

    Der Rückrundenauftakt war neu

    Lügenpresse arbeitet mit allen Tricks--;)ir


    Ich fand den Eberl am Besten, wie er die neue Gelbregel gelobt hat. In Leipzig war die dann doch nicht mehr so toll ;--)b

  • Ich fand den Eberl am Besten, wie er die neue Gelbregel gelobt hat. In Leipzig war die dann doch nicht mehr so toll

    Wer differenzieren kann, ist klar im Vorteil. In der Doku sagte er zu Aytekin, dass er die Regel grundsätzlich gut findet. Warnte aber auch davor, sie zu kleinlich anzuwenden.


    Und genau diesen Punkt kritisierte er nach der Ampelkartze gegen Thuram, dass die Regel zu kleinlich angewandt wurde.