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Dann versuche ich mal Herrn Lauterbach zu verteidigen: Die ersten fünf Zitate beziehen sich auf eine Zeit mit hohem Infektionsgeschehen, also auf eine Zeit, in der viele Menschen in Deutschland infiziert waren und somit die Wahrscheinlichkeit, dass man auf einen Infizierten trifft relativ hoch war (also ca. Februar bis Mai 2020 und dann wieder ca. Oktober 2020 bis Mai 2021), wohingegen sich das letzte Zitat auf eine Zeit mit niedrigem Infektionsgeschehen bezieht, also auf eine Zeit, in der nur wenige Menschen in Deutschland infiziert sind und somit das Virus weitergeben können (also die gegenwärtige Zeit). Ein superspreading event im Freien ist, wenn es ganz dumm läuft, zu beiden Zeitpunkten möglich, aber zu dem ersten Zeitpunkt, also bei hohem Infektionsgeschehen, wahrscheinlicher als beim zweiten Zeitpunkt, also bei niedrigem Infektionsgeschehen.
Insofern scheinen mir die verschiedenen Aussagen schon vereinbar.
Ob Masken da jetzt einen wirksamen Schutz bieten, ist eine andere Frage, auf die ich die Antwort nicht weiss. Wenn ich mir 10.000 wild feiernde Fussballfans vorstelle, die sich bei Toren intensiv umarmen und um den Hals fallen, und die übrige Zeit aus voller Kehle ihre Schlachtgesänge schmettern, dann fällt es mir ein bisschen schwer zu glauben, dass die OP- und Alltagsmasken da einen grossen Unterschied machen. Aber vielleicht ja doch, keine Ahnung, was da die neueste Studienlage so sagt.