Alles anzeigenSo sieht es leider aus, vor allen wenn man aus wirtschaflichen Interesen alles öffnet wie ein Scheunentor.
Wochenmärkte wie Weihnachtsmärkte werden geschlossen aber in U-Bahnen, S-Bahnen, Bussen und Tram drängen sich Leute dicht an dicht.
Kann mir jemand erklären, wieso Märkte schließen müssen aber im ÖPNV die Menschen eng gerdrängt fahren können.
Ich bin gestern das erste Mal während des zweiten Lockdowns in die Firma gefahren. S-Bahn und U-Bahn. Am Nachmittag total überfüllt, eng und Masken hängen zwischen Mund und Hals.
Aber SARS-CoV-2 ist intelligent. Es verbreitet sich nicht in engen und überfüllten Bahnen, es unterscheidet Hotelreisen von Geschäftsleuten und Touristen, es hält sich an Sperrstunden und bei Demonstrationen verbreitet es sich nicht, jedenfalls nicht bei allen (Belarus, FFF, BLM - nachzufragen bei Saskia Esken)
Ist überspitzt, ich weiß. Ich habe aber gestern erlebt (Marienplatz, HBF) wie widersrpüchlich diese Maßnahmen sind und wieso so viele Maßnahmen von den Gerichten nachträglich gekippt werden.
schon mal dran gedacht, dass das im Rahmen der Verhältnismäßigkeit geschieht und auch irgendwo alternativlos ist?
Es wird doch immer gefordert nicht in Panik zu verfallen und die Menschen ihr Leben leben zu lassen. Im Gegensatz zum Weihnachtsmarktbesuch ist für viele Menschen die Nutzung des ÖPNV alternativlos, da ihre Mobilität ansonsten mangels eigenem Auto oder aus anderen Gründen massiv eingeschränkt ist.
Natürlich, zur optimalen Pandemiebekämpfung sollte man auch den ÖPNV dicht machen, aber da hängt eben eine solch große Bedeutung dran, dass man diesen Schritt (noch) nicht gehen will. Darüber hinaus führt auch eine Verringerung der Ziele allgemein zu einer etwas geringeren Auslastung des ÖPNV, denn die Schließung von Geschäften, Dienstleistungen und Veranstaltungen führt auch zur einer Reduzierung von individuellen Fahrten.
Warum muss man sich darüber lustig machen, wenn doch versucht wird eine Verhältnismäßigkeit zu wahren?
Genauso wie die Kritik an Spahns Aussage bzgl. Des Pflegepersonals: Es ist den ganzen Sommer vor der jetzigen Situation gewarnt worden. Wir haben die Intensivbetten derart aufgestockt, dass wir sie schon jetzt gar nicht alle betreut bekommen. Und wenn jetzt im Rahmen der fortschreitenden Pandemie auch noch das Krankenhauspersonal krank wird, während gleichzeitig immer mehr Menschen stationär oder intensivmedizinisch versorgt werden müssen, dann führen diese Erkrankungen des medizinischen Personals dazu, dass immer weniger Menschen betreut werden können. Es gibt keinen 100%igen Schutz für das Personal, es ist dieser Gefahr trotz aller Schutzmaßnahmen immer ausgesetzt. Wird das Gesundheitssystem aber zunehmend an seine Grenzen geführt stellt sich die Frage, ob man symptomlose Erkrankte nicht doch in die Patientenversorgung einbeziehen muss, um weiterhin möglichst alle Menschen bestmöglich versorgen zu können. Immer noch eine bessere Maßnahme als zu drastischeren Maßnahmen greifen zu müssen. Von der Warnung vor Triage will ich gar nicht erst anfangen.
Die Kritik am Gesundheitsminister sollte sich weniger auf diese Aussage beziehen, denn sie ist angesichts der Situation absolut nachvollziehbar. Man sollte eher mal die Missstände in Pflege- und Gesundheitssystem, Personalmangel etc. kritisieren. Da ist in den letzten Jahren viel versäumt worden. Man kann sich aber auch nicht über den Sommer hinweg neues Fachpersonal backen, wozu es normalerweise mehrjährige Ausbildungen braucht.
Viel mehr Bauchschmerzen macht mir persönlich aber der anstehende Gesetzesentwurf, der dem Gesundheitsministerium eine große Machtfülle eröffnen soll. Staatsrechtler laufen bereits Sturm.