Gesundheit & Corona

  • schon mal dran gedacht, dass das im Rahmen der Verhältnismäßigkeit geschieht und auch irgendwo alternativlos ist?


    Es wird doch immer gefordert nicht in Panik zu verfallen und die Menschen ihr Leben leben zu lassen. Im Gegensatz zum Weihnachtsmarktbesuch ist für viele Menschen die Nutzung des ÖPNV alternativlos, da ihre Mobilität ansonsten mangels eigenem Auto oder aus anderen Gründen massiv eingeschränkt ist.


    Natürlich, zur optimalen Pandemiebekämpfung sollte man auch den ÖPNV dicht machen, aber da hängt eben eine solch große Bedeutung dran, dass man diesen Schritt (noch) nicht gehen will. Darüber hinaus führt auch eine Verringerung der Ziele allgemein zu einer etwas geringeren Auslastung des ÖPNV, denn die Schließung von Geschäften, Dienstleistungen und Veranstaltungen führt auch zur einer Reduzierung von individuellen Fahrten.


    Warum muss man sich darüber lustig machen, wenn doch versucht wird eine Verhältnismäßigkeit zu wahren?


    Genauso wie die Kritik an Spahns Aussage bzgl. Des Pflegepersonals: Es ist den ganzen Sommer vor der jetzigen Situation gewarnt worden. Wir haben die Intensivbetten derart aufgestockt, dass wir sie schon jetzt gar nicht alle betreut bekommen. Und wenn jetzt im Rahmen der fortschreitenden Pandemie auch noch das Krankenhauspersonal krank wird, während gleichzeitig immer mehr Menschen stationär oder intensivmedizinisch versorgt werden müssen, dann führen diese Erkrankungen des medizinischen Personals dazu, dass immer weniger Menschen betreut werden können. Es gibt keinen 100%igen Schutz für das Personal, es ist dieser Gefahr trotz aller Schutzmaßnahmen immer ausgesetzt. Wird das Gesundheitssystem aber zunehmend an seine Grenzen geführt stellt sich die Frage, ob man symptomlose Erkrankte nicht doch in die Patientenversorgung einbeziehen muss, um weiterhin möglichst alle Menschen bestmöglich versorgen zu können. Immer noch eine bessere Maßnahme als zu drastischeren Maßnahmen greifen zu müssen. Von der Warnung vor Triage will ich gar nicht erst anfangen.


    Die Kritik am Gesundheitsminister sollte sich weniger auf diese Aussage beziehen, denn sie ist angesichts der Situation absolut nachvollziehbar. Man sollte eher mal die Missstände in Pflege- und Gesundheitssystem, Personalmangel etc. kritisieren. Da ist in den letzten Jahren viel versäumt worden. Man kann sich aber auch nicht über den Sommer hinweg neues Fachpersonal backen, wozu es normalerweise mehrjährige Ausbildungen braucht.


    Viel mehr Bauchschmerzen macht mir persönlich aber der anstehende Gesetzesentwurf, der dem Gesundheitsministerium eine große Machtfülle eröffnen soll. Staatsrechtler laufen bereits Sturm.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Man hätte Europaweit die Massnahmen vom Frühjahr durchziehen sollen, dann hätte man Weihnachten Feiern können, allerdings ob es dann nicht wieder los gehen würde stünde in den Sternen.

    Also, ich möchte den einigermaßen offenen Sommer nicht missen und bin mir sehr sicher, dass der mit dem gegenwärtigen Infektionsgeschehen nichts zu tun hat

    Ihr habt beide recht und das beschreibt das Spannungsverhältnis sehr gut, in dem wir uns seit Monaten befinden und anhand dessen Politik Entscheidungen treffen muss.


    Die Lockerungen im Sommer und dabei inbesondere die Urlaubsreisen (nicht alle, vor allem aber Partyurlaube und Heimaturlaube bei der Familie in Risikogebierten)i und der Umgang damit haben auch dazu beigetragen, dass wir jetzt ein stärkeres Inefektionsgeschehen haben. Der jetzige rasante Anstieg ist dem Herbst geschuldet und dass die leute mehr drinnen sind. Aber wären wir mit einem niedrigeren Infektionsgeschehen in den Herbst reingegangen, hätten sich die Infektionszahlen nicht so schnell vermehrt. Neben dem Wachstum ist der Startwert bei einem exponentiellen Wachstum nämlich auch maßgeblich.


    Das klingt in der Theorie natürlich gut, dass man ohne Lockerungen durch den Sommer geht. Es haben auch viele Experten davor gewarnt. Aber aufgrund der lange anhaltenden relativ niedrigen Zahlen, war es sehr schwierig , die Gesellschaftgruppen, die für mehr Lockerungen waren, davon zu überzeigen. Deshalb musste man dem Rechnung tragen. Wenn man das nicht gemacht hätte, hätten es vielleicht die Gerichte gemacht, dass Einschränkungen zurückgenommen werden.


    Auf der anderen Seite steht, das vielen diese "Pause" auch gut getan hat. Wenn man 8 Monate im Alarmzustand ist ohne Erholung oder Entspannung, zerrt das irgendwann an den Nerven aller. Das tut die Pandemie ohnehin schon, aber ein Durchatmen im Sommer war vielleicht hilfreich, die Akkus wieder aufzutanken. Wer weiß, ob die Mehrheit der Leute jetzt noch gut mitziehen würde, wenn sie den Akku nicht aufgeladen hätten.


    Und einen wirklich entspannten Herbst und Winter hätten wir bei einem disziplinierterem Sommer auch nicht gehabt. Die Welle hätte sich nur langsamer aufgebaut und hätte wohl erst später solche Zahlen wie aktuell gebracht. Man hätte nur Zeit gekauft. Einen Lockdown hätte es vielleicht auch irgendwann gegeben. Vor allem, wenn viele Leute genervt und müde durch die fehlende Erholung im Sommer sind.


    Alles nicht so einfach diese Abwägungen und da gibt es selten falsch oder richtig. Und vor allem muss man bei allen Maßnahmen die Bevölkerung mitnehmen. Wenn die nicht mitmacht, weil die von der Notwendigkeit nicht überzeugt ist, nutzen alle Verordnungen nichts.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Wackinho ()

  • Wer symptomloser Virusträger ist kann auch ansteckend sein. Und wenn ich mich krank fühle, dann bin ich auch krank und gehe nicht zur Arbeit. Da macht der Spahn gar nichts dran.

    Nein. Das stimmt so einfach nicht. Auch nicht nach 8 monatiger Hobbyvirologie. Bist du symptomlos und der Test schlägt dennoch positiv an, heißt das aber nicht das du vermehrungsfähige Erreger in dir trägst und jemanden anstecken könntest.

    Natürlich können auch asymptomatische Menschen, die mit SARS-CoV2 infiziert sind, ansteckend sein.

  • Nein. Das stimmt so einfach nicht. Auch nicht nach 8 monatiger Hobbyvirologie. Bist du symptomlos und der Test schlägt dennoch positiv an, heißt das aber nicht das du vermehrungsfähige Erreger in dir trägst und jemanden anstecken könntest.

    Natürlich können auch asymptomatische Menschen, die mit SARS-CoV2 infiziert sind, ansteckend sein.

    Das ist nicht das, was ich mit dem Beitrag ausgedrückt habe.

  • Natürlich können auch asymptomatische Menschen, die mit SARS-CoV2 infiziert sind, ansteckend sein.

    Das ist nicht das, was ich mit dem Beitrag ausgedrückt habe.

    Da Dich die ganzen anwesenden Schlafschafe Dummdödel offensichtlich nicht verstehen, könntest Du ja mal darüber nachdenken zu erklären, was Du ausdrücken wolltest.

  • Das ist nicht das, was ich mit dem Beitrag ausgedrückt habe.

    Da Dich die ganzen anwesenden Schlafschafe offensichtlich nicht verstehen, könntest Du ja mal darüber nachdenken zu erklären, was Du ausdrücken wolltest.

    Wenn man von einem Virusträger ausgeht und meint jenen durch einen PCR-Test ermitteln und als potentiellen infizierten oder gar infektiösen darstellen zu können, ist das meiner Meinung nach unwissenschaftlich. Und ich denke Herrn Jens Spahn ist dies auch bewusst.


    Den Schlafschaf Zusatz kannst du dir sparen. Aber über diesen Umstand wird mir persönlich, tatsächlich zu selten debattiert.

  • Da Dich die ganzen anwesenden Schlafschafe offensichtlich nicht verstehen, könntest Du ja mal darüber nachdenken zu erklären, was Du ausdrücken wolltest.

    Wenn man von einem Virusträger ausgeht und meint jenen durch einen PCR-Test ermitteln und als potentiellen infizierten oder gar infektiösen darstellen zu können, ist das meiner Meinung nach unwissenschaftlich. Und ich denke Herrn Jens Spahn ist dies auch bewusst.


    Den Schlafschaf Zusatz kannst du dir sparen. Aber über diesen Umstand wird mir persönlich, tatsächlich zu selten debattiert.

    Den Daumen hoch bekommst Du dafür, dass Du geantwortet und erklärt hast, für die Schlafschafe entschuldige ich mich, ich bin jetzt auf die Antworten gespannt (von mir wirst Du dazu keine bekommen, da ich insg. viel zu wenig Ahnung von der Marterie habe)

  • Alternativlos. Soso. Mit dem Wort kann man alles abbügeln. Was ist mit den 3 Millionen Angestellten in der Gastronomiebranche? Den Angestellten im Reiseunternehmen, Unterhaltungsbranche oder in der freischaffenden Kultur? Die finden das auch alternativlos?

    China bzw. Wuhan hat das komplette Leben 3 Wochen heruntergefahren, auch den ÖPNV. Die sind den Weg gegangen. Immerhin leben im Großraum Wuhan 60.000.000 Menschen.

    Bis auf die sinnvolle AHA Maßnahme sind viele andere Maßnahmen unüberlegt und für den Bürger nicht nachvollziehbar.

    Das Restaurant mit Hygienekonzepten muss schließen.

    Zum Shoppen darf man dicht gedrängt in die Innenstädte und in den ÖPNV. Aber eine ganze Gastronomiebranche mit Konzepten verbietet man den Umgang.

    Was sich da täglich in den ÖPNV so halbherzig an AHA Regeln haltend oder gar nicht herum tummelt, geht auf keine Kuhhaut.

    Aber es sind ja die Partygänger....


    Spahn hatte den Sommer Zeit, sich um ausreichend Personal zu kümmern , wie es andere Länder getan haben (Personal aus dem Ruhestand zurück geholt).


    Aber ich verstehe schon, es ist alternativlos. Weil Mutti das sagt.

  • Also wenn Mutti was sagt ist das eh kacke und alle steigen auf die Barrikaden...

    Aber wenn ein Jingpin (muss immer Kingpin denken) etwas anordnet und mal alles geschmeidig auf 0 fährt, ist das ok?

    Du, der immer sehr viel Sorge hat muss sich mal entscheiden....


    Bei der Personalpolitik bin ich bei dir. Ist glaube ich auch zu teilen geschehen. Wobei Spahn soviel Einfluss auf die privatisierten Häuser hat wie ich auf die Präsidentenwahl....

  • ich versteh oft gar nicht, was Du willst. Ist Wuhan jetzt ein gutes oder schlechtes Beispiel für die Pandemiebekämpfung in Deinen Augen? Soll der ÖPNV dMn ebenfalls geschlossen werden oder die Gastronomie wieder aufgemacht? Wenn die Leute laut Deinen Aussagen schon in den Bahnen auf dem Weg zur Arbeit zu blöd sind sich an die Regeln zu halten, wie soll das denn in der Freizeit den Kneipen werden? Btw, meine Frau fährt täglich mit der Bahn zur Arbeit und sagt, dass sich der Großteil der Leute an die Regeln hält, manchmal sieht man eben auch das, was man sehen will (kann natürlich auch für meine Frau gelten).

  • Aber ich verstehe schon, es ist alternativlos. Weil Mutti das sagt

    Nein, es ist alternativlos weil dies der Blick in die Krankenhäuser und auf die Intensivstationen zeigt. Einhellige Meinungen der Verantwortlichen vor Ort ist, dass die Maßnahmen auch in dieser Intensität absolut richtig sind und hoffentlich gerade noch rechtzeitig kamen. Man kann aber natürlich auch die Augen vor der exponentiellen Entwicklung und den allein über 20.000 Neuinfizierten von gestern verschließen - und dennoch muss man in einem Rechtsstaat im Gegensatz zu China auch immer die Wahrung der Verhältnismäßigkeit im Blick haben, denn es sind immer mehrere Rechtsgüter die gegeneinander abgewogen werden müssen.


    Pflegepersonal aus der Rente zurückholen. Weißt du, was diesbezüglich geschehen ist? Weißt du, inwieweit man schon versucht hat, wo es geht Personal heranzuziehen? Immer vor dem Hintergrund, dass es sich bei diesen "Rentnern" um potentiell erhöht gefährdete Menschen aus der Risikogruppe handelt. Viele Krankenhäuser fahren bereits im Dual-System - Auf jeden ausgebildeten Pfleger kommt ein weiterer Pfleger ohne entsprechende Ausbildung als Begleitung, um diesen zu unterstützen und umgekehrt.


    Auch keine ideale Lösung, aber man versucht sich zu helfen. Ausgebildetes Personal kann man sich aber nicht über Nacht backen. Dass dichtes Gedränge in der Innenstadt ohne weiteres erlaubt ist ohnehin blödsinn, man beachte die entsprechenden Verfügungen der Länder und Kommunen, wie zum Beispiel der Stadt Düsseldorf hinsichtlich der Maskenpflicht. - Dass Menschen es dennoch tun, heißt nicht, dass es erlaubt ist, sondern nur, das diejenigen den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden haben.


    Und dann wundert man sich, dass der Staat sich genötigt fühlt immer weiter zu rigideren Maßnahmen zu greifen, wenn man selbst nicht in der Lage ist, sein Verhalten entsprechend anzupassen.


    Und was die Gastronomie angeht: Lässt man den Spaß einfach so laufen wie bisher, dann wird die Branche froh sein, überhaupt noch das Geld zu bekommen, was ihnen der Staat jetzt für die Zeit des Lockdowns zusichert. Das habe ich auch vor ein paar Wochen erst so richtig realisiert und kann trotzdem immer noch vollkommen die Verärgerung der Betreiber verstehen, die sich mühsam um entsprechende Konzepte zur Wahrung von Regeln gekümmtert haben. Aber dennoch: Über 20.000 Infizierte jeden Tag - Ich persönlich käme ohnehin nicht auf die Idee mich momentan irgendwo in ein Lokal zu setzen. Ganz unabhängig von Abstandsregeln und Hygienekonzepten. Und da bin ich mit Sicherheit auch nicht der einzige.

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  • Ich muss gar nix. Ich hab weder den chinesischen Weg gut befunden noch ist alles was Mutti sagt, scheisse.

    Ich habe zwei unterschiedliche Wege beschrieben. Mehr nicht. Also ich verbitte mir, mich in die eine oder andere Ecke zu drängen, danke sehr.


    Ach ja, die größten Mahner hier waren diejenigen, die Ende Januar noch gesagt haben, das man sich nicht so haben sollte, an Grippe wären viel mehr gestorben, wozu solche Maßnahmen, Masken bräuchte man nicht usw...

  • "Sind die „Querdenker“ das neue Pegida?"


    Zitat

    Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz fasste in einer aktuellen Einschätzung zusammen: „Die ursprüngliche Intention der Proteste, gegen die von staatlicher Seite veranlassten Corona-Maßnahmen zu protestieren, gerät jetzt oftmals in den Hintergrund. Die Proteste werden vielmehr genutzt, um Regierungen und Medien selbst zum „Protest- und Hassobjekt“ zu machen.“

    Also das überrascht mich jetzt

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  • Aber ich verstehe schon, es ist alternativlos. Weil Mutti das sagt

    Nein, es ist alternativlos weil dies der Blick in die Krankenhäuser und auf die Intensivstationen zeigt.

    Dann tu es doch endlich mal! Tu es doch! Geh doch rein. Geh. Und guck dir die Intensivregister an. Mach. Und dann berichte.


    Es ist so wie jeden ver******* Winter. Was bin ich diese Drohszenerien langsam leid. Jeder von uns oppositionellen will Zulagen, mehr Personal, mehr Betten, mehr Pflege, mehr Kapazitäten, bessere Bezahlung, bessere Zustände. Ich zahle gerne mehr Steuern dafür. Nur dann muss das vielleicht auch einfach mal umgesetzt werden!


    10% der Kliniken sind ausgelastet. 90% haben erste Engpässe oder sind komplett frei. 12% Anteil an Patienten mit einem positiven Sars-CoV-2 PCR-Test.

    Ich mache niemandem einen Vorwurf, der eine Intensivstation leitet, sich an die Öffentlichkeit wendet und sagt es muss was passieren. Traurig ist der Umstand, dass es das Narrativ "Corona" dafür braucht und es vorher (und jetzt wird man mir wieder Gefühlskälte vorwerfen, obwohl das nicht so gemeint ist) niemanden interessiert hat.

  • Und was soll ich da? Mir die noch freien Kapazitäten im heute anschauen? Um dieses heute geht es doch überhaupt nicht. Es geht um die Zukunft. Und für diese Zukunft werden im heute Weichen gestellt. Wieder über 20k Infektionen gestern. Keine Maßnahmen und der proportionale exponentielle Trend hält an, sind wir schon in geraumer Zeit bei 40-50k pro Tag, Tendenz steigend. Mal schauen, wie es dann in den Krankenhäusern ausschaut - oder besser nicht, denn um genau das zu verhindern, machen wir den ganzen Spaß ja überhaupt.


    Von daher nutzt es auch nichts, wenn ich mir Betten anschaue die heute leer sind.

    Noch leer sind.

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