Gesundheit & Corona

  • Sehr treffende Analyse.

    Mein Gefühl sagt mir, dass Schröder mit seiner neoliberalen Politik der größte Sargnagel der alten Tante war und damit die ursprüngliche Klientel der SPD nachhaltig verprellt hat. Diese menschen zurückzugewinnen sollte das Hauptziel der Partei sein, nur wage ich zu bezweifeln, ob dies in näherer Zeit gelingen wird.

  • Von links und rechts zerquetscht von Grünen und der CDU, muss die SPD sich dringend wieder auf ein eigenes Profil besinnen.

    Vor allem aber sollte die SPD ihren Ursprung als Arbeitnehmerpartei wahrnehmen. Aktuell vertritt die ja mehr die Interessen von FFF als die von Arbeitnehmern - Beispiel Pendler, die keine Wohnung in den teuren Städten finden aber dort arbeiten - denen wird genüsslich immer mehr Geld ohne Gegenleistung weggenommen. Dass der Soli wegfällt ist dabei keine Errungenschaft der SPD sondern hätte schon aus Gründen der politischen Glaubwürdigkeit für Alle wegfallen müssen.

  • ...seh ich auch so, dass die AGENDA 2010 und deren Protagonisten zum Niedergang der SPD geführt haben...umso unverständlicher, dass eine dieser Gestalten, der als Generalsekretär maßgeblichen Anteil daran hatte, nun der Kanzlerkandidat einer "geläuterten" SPD ist.


    Die SPD will das Thema soziale Gerechtigkeit zum Schwerpunkt im Wahlkampf machen; das finde ich an sich gut, weil es wohl ein Kernthema nach der Wahl werden wird, wenn es um die Verteilung der Lasten geht, die durch die Kosten der Pandemie und des Klimawandels aufzubringen sind.


    Diesbezüglich dürften dann eine Menge sozialer Schweinereien zu erwarten sein, die die soziale Schere eher weiter auseinander gehen lassen wird, als das Gegenteil. Und von Figuren wie Scholz, Maas, Weil u.a. wäre ein Gegensteuern, als Teil einer Regierung, wohl kaum zu erwarten.


    Wenn man es nur einigermaßen gut mit der SPD meint, kann man ihr daher nach der nächsten Wahl wirklich nur die Oppositionsrolle wünschen.

    "Antifaschismus ist nicht links, sondern eine Haltung, die alle Demokraten einnehmen sollten"

    Ruprecht Polenz (CDU)

  • Als Arbeitnehmerpartei in einem Zeitalter welches sich Digitalisierung nennt und in der der Anteil der Arbeitnehmer an der Gesamtbevölkerung kontinuierlich sinken wird, hat man es aber auch nicht leicht. Die SPD sollte von ihrer Arbeiterpartei DNA lieber Abstand nehmen und sich für die Zukunft neu ausrichten, anders hat sie überhaupt keine Chance und wird in den nächsten Jahrzehnten in der vollkommenen Bedutungslosigkeit versinken. Auf dem Weg dahin befindet sie sich ja bereits.

    Wer mit Olaf Scholz als Spitzenkandidat antritt, der kann seine Rückwärtsgewandtheit auch kaum deutlicher zum Ausdruck bringen.

    Allein dass er sich eine Finanztransaktionssteier ausdenkt, die den Ottonormalsparer trifft und nicht die milliardenschweren Finanzhaie zeigt doch, dass die SPD das S in ihrem Parteinamen eigentlich langsam mal streichen sollte.

    Ich habe häufig mein Kreuzchen bei der SPD gemacht, diese Zeiten sind aber vorbei und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die SPD Leute wie mich nochmal zurückgewinnt.

    Die CDU steht für mich sowieso nicht zur Debatte, die Grünen und die Linke finden ebenfalls Gefallen daran, Sparer über jedes Maß hinaus zu belasten und disqualifizieren sich damit.

    Die FDP ist schlicht eine lächerliche Arschlochpartei und die blauen Nazis sind sowieso indiskutabel.

    Ich weiß nicht mehr wen ich noch wählen soll.

  • Das kleinste Übel

  • Bis Du in Berlin geimpft bist, ist der BER marode... --;)ir:D

  • Das ganz ursprüngliche Klientel ist durch den Umbau zur Dienstleistungsgesellschaft nicht mehr in Maßen vorhanden in der BRD.

    Die wirtschaftsfreundlichen Schröders, Gabriels, Scholz sind zudem mega weit von den Brandts entfernt, die die heutige Gesellschaft brauchen könnte. Denke Müntefering war der letzte klare Sozialdemokrat an der Spitze der SPD.

  • Ich nehme an, Du gehst jetzt gar nicht mehr wählen? Ist das so?

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ich gehe selbstverständlich immer wählen, allein schon weil jede Stimme die nicht abgegeben wird, der AfD hilft und weil ich mich nicht über die Parteien aufregen kann wenn ich gleichzeitig nicht wählen würde.

    Aber wie es für mich mal selbstverständlich war, die SPD zu wählen, so ist es eben nicht mehr und vor jeder Wahl stehe ich vor diversen Fragezeichen.

    Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich 2020 meinen Teil dazu beigetragen habe, dass die seit Jahrzehnten regierende CDU in meinem Wohnort nicht mehr den Bürgermeister stellt und Rösrath jetzt zum ersten Mal eine grüne Bürgermeisterin hat. Aber uneingeschränkt stimme ich mit der Politik dieser Partei auch nicht überein.

    Also ja, insofern wähle ich das für mich geringste Übel. Aber ich wähle, das wird auch immer so sein.

  • Das ist lobenswert. Ich als Teil der SPD in einem Düsseldorfer Vorort hatte nicht so sehr die Möglichkeit derartig in ein politisches Geschehen einzugreifen, habe mich aber stets an Wahlkampfveranstaltungen/ Ständen der SPD beteiligt. Und das werde ich auch dieses Jahr wieder tun und aus meinem Herzen keine Mördergrube machen.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ein interessantes Beispiel, das grade Kindheitserinnerungen weckt.

    Wo waren die verfassungsrechtlichen Klagewellen gegen die Münsterpfütze wegen 6-8 Uhr Seniorenschwimmen?

    Oder Angerbad 14-18 Vereinsschwimmen?

    Ernste Frage...

  • Was ist denn daran verfassungswidrig?

    Aber einer Bevölkerungsgruppe von kommunaler Seite aus per se vom schwimmen auszuklammern ist da schon was gänzlich anderes wie ich finde.

  • Entschuldige, streiche das Verfassungsding....

    Bleibe bei deiner Klagestandhaltung.

    Ein Kommunales Schwimmbad, also von kommunaler Seite, schließt Jugendliche, oder Nichtrentner morgens aus.

    Wo ist der Unterschied zu „nur für geimpfte“, oder an deinem Beispiel nur ab 60. Weil es nur ein Zeitraum ist?

    Die Frage beschäftigt mich wirklich und ist nicht als Provokation gemeint.

    Immer wenn eine Veranstaltung, Institution, Geschäft irgendeine Aktion macht, Ladies Night, Ü30 Party, Rentnerschwimmen... Dann kann man dagegen Klagen, weil man ausgeschlossen wird?

  • Ein Kommunales Schwimmbad, also von kommunaler Seite, schließt Jugendliche, oder Nichtrentner morgens aus.

    Wo ist der Unterschied zu „nur für geimpfte“, oder an deinem Beispiel nur ab 60. Weil es nur ein Zeitraum ist?

    Das Schwimmbad kann man dann doch zu anderen Zeiten nutzen, als "Nichtgeimpfter" wäre man per se ausgeschlossen.

  • ...die Arbeitswelt hat sich natürlich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert und damit auch die Arbeitssituation und das Selbstverständnis vieler Menschen. Aber unverändert ist doch weiterhin, dass der übergroße Teil der Menschen weiterhin in sogenannten lohnabhängigen Beschäftigungsverhältnissen arbeitet - diesbezüglich aber keine gemeinsame Identität mehr entwickelt, wie dies der Fall war, als die Arbeitswelt vornehmlich von einer Industriearbeiterschaft geprägt war.


    Auch die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen besteht nicht nur fort, sondern hat gerade in den letzten Jahren enorm zugenommen.


    Und natürlich gibt es wiederum auch noch ne Menge zu tun, was die Verbesserung von Arbeitsschutz und Arbeitsbedingungen angeht, wenn man sich nur mal anschaut, was in den Fleischfabriken so los ist.


    Es besteht also sehr wohl eine Menge Spielraum, genau für diese Klientel Politik zu machen.


    Das Problem der letzten 2 jahrzehnte ist doch auch, dass die SPD ihre Glaubwürdigkeit völlig verspielt hat. Sie hat Dinge versprochen und das Gegenteil praktiziert. Es wurde eben Politik gegen die eigene Klientel und Wählerschaft gemacht.


    Lothar Binding erklärt das übrigens recht simpel und amüsant hier von Minute 0:36 bis 1:10

    ...wurde auch beklatscht, hat aber offenbar bisher nicht wirklich gefruchtet.

    "Antifaschismus ist nicht links, sondern eine Haltung, die alle Demokraten einnehmen sollten"

    Ruprecht Polenz (CDU)

  • Vor allem aber sollte die SPD ihren Ursprung als Arbeitnehmerpartei wahrnehmen.


    Das ist aber schon sehr lange her ...

    Den "klassischen Arbeiter" iSv "Malocher" gibt es doch praktisch nicht mehr.
    Wie willst Du einen zB Porsche-"Arbeiter" mit einem Haus-Tarifvertrag und einem durchschnittlichen Jahreslohn von etwa 52 T€, der in einer klinisch reinen Werks-Umgebung arbeitet mit "Arbeitnehmerpartei" und "Malocher-Image" ködern?


    Allenfalls "kleinere Angestellte" und/oder Personal in sozialen Berufen könnte man mit solchen Parolen noch erreichen.
    Bleiben noch Amazon(und Konsorten)-Lieferer sowie Taxifahrer, Supermarktangestellte und (Verdi-)Leute im ÖPNV.

    Und die wählen schon SPD oder Linke ...



    Die SPD (meine alte Liebe) hat sich überflüssig gemacht.

    Wer von links kommt, wählt Linke.
    Wer ökologisch denkt, wählt Grüne.
    Wer es im Laufe seines Lebens "zu etwas gebracht" hat, wählt (irgendwann) CDU.

    Wer Bildung im Vordergrund sieht, wählt FDP.

    Wer abgehängt wurde, wählt AfD.


    Jede dieser Parteien hat ein geschäftes Profil --- aber wofür bzw für wen oder für was steht die SPD Stand 2020 ?!

    Ausser als Merkel´sche Mehrheitsbeschafferin?


    Der letzte SPD´ler, der breite Schichten der Bevölkerung ansprechen konnte und dies in Wahlerfolg ummünzen konnte, war Schröder.
    Danach nur noch Dünnbrettbohrer bis hin zur aktuellen Luftpumpensupernummer Doppelspitze, langjährige Tendenz "stark fallend!.

  • Sehr treffende Analyse.

    Mein Gefühl sagt mir, dass Schröder mit seiner neoliberalen Politik der größte Sargnagel der alten Tante war und damit die ursprüngliche Klientel der SPD nachhaltig verprellt hat. Diese menschen zurückzugewinnen sollte das Hauptziel der Partei sein, nur wage ich zu bezweifeln, ob dies in näherer Zeit gelingen wird.

    Das ganz ursprüngliche Klientel ist durch den Umbau zur Dienstleistungsgesellschaft nicht mehr in Maßen vorhanden in der BRD.

    Die wirtschaftsfreundlichen Schröders, Gabriels, Scholz sind zudem mega weit von den Brandts entfernt, die die heutige Gesellschaft brauchen könnte. Denke Müntefering war der letzte klare Sozialdemokrat an der Spitze der SPD.

    Für welchen Blödsinn der SPD war Müntefering denn nicht mitverantwortlich? Zumindest bei den Schlachten der Schröder-Ära gehörte er zu den Generälen.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • ...


    Der letzte SPD´ler, der breite Schichten der Bevölkerung ansprechen konnte und dies in Wahlerfolg ummünzen konnte, war Schröder.
    Danach nur noch Dünnbrettbohrer bis hin zur aktuellen Luftpumpensupernummer Doppelspitze, langjährige Tendenz "stark fallend!.

    ....also ich denke, das letzte was die SPD braucht, ist jemand wie Schröder - einer, wenn nicht der Totengräber der SPD!


    Du hast aber natürlich recht, wenn es um das Charisma der handelnden Personen geht - aber das betrifft dann wiederum eigentlich alle Parteien.

    "Antifaschismus ist nicht links, sondern eine Haltung, die alle Demokraten einnehmen sollten"

    Ruprecht Polenz (CDU)

  • na, jedem steht der Zugang zum Schwimmbad grundsätzlich offen.

    Das es in gewissen Uhr-Zeiten nur für Rentner, Frauen, DLRG-Mitglieder etc offen stehe ist ja etwas anderes, als wenn ich grundsätzlich große Gruppen von Bevölkerungen ausschließe!

    Das kannst Du doch nicht wirklich gleichsetzen.