Gesundheit & Corona

  • Auch wenn es BÖSE klingt: Solche Typen die Kinder erschießen, sollten der Todesstrafe nicht entkommen.


    Verstehe mich nicht falsch, aber er war doch selbst noch ein Kind. Es verdichtet sich ja anscheinend immer mehr, dass er über Jahre hinweg sehr stark gemobbt wurde. Stand 2x im Kontakt mit der Polizei und zwar als Opfer. Wurde verprügelt und beklaut und in beiden Fällen konnte die Polizei nichts unternehmen. Die Depressionen, in Behandlung. Das spricht alles eine sehr deutliche Sprache. (Informationen aus der Pressekonferenz).


    Er war nicht radikalisiert, angestiftet oder dazu überredet worden. Er hatte von selbst bereits mit der Welt abgeschlossen und das kommt nicht von irgendwoher.


    Nichts rechtfertigt diese Tat - aber wir als Gesellschaft sind doch genauso gefordert, nicht einfach nur wegzusehen, Probleme anzusprechen/aufzuzeigen, um solche Schicksale irgendwie zu vermeiden. Bin sehr gespannt, wie das Thema nun in der Politik bearbeitet werden wird. Die Todesstrafe hilft uns da aber zumindest ganz bestimmt nicht weiter.


    Fortunanovesia


    Ich bin zudem auch noch ein bisschen verwirrt über den Dialog auf dem Parkdeck. Das er sich zu diesem Zeitpunkt überhaupt auf das Gespräch einlässt und sich dort sogar rechtfertigt, lässt ebenfalls tief blicken.


    Zitat

    Er hatte zwar schon ein zusammentreffen mit der polizei, starb aber nicht durch ein feuergefecht sondern unentdeckt auf der flucht durch sich selbst.


    Die Polizei hat dies bereits korrigiert. Er hat sich wohl vor den Augen der Polizei selbst erschossen.


    Zitat

    Der Amokläufer von München soll sich vor den Augen von Polizisten erschossen haben. Das teilte die Polizei München mit. Demnach traf der 18-Jährige gegen 20.30 Uhr auf eine Streife. Als die Beamten ihn ansprachen, zog er seine Waffe und erschoss sich. Bislang hatte die Polizei lediglich mitgeteilt, dass sich der Täter selbst erschossen habe und seine Leiche einen Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt gefunden worden war.

    Man könnte meinen, ich wüsste was ich tue, doch ich weiß es nicht, zumindest wüsste ich nicht, dass ich es wüsste - ach was weiß denn ich.

  • Mal eine Frage in die Runde, weil ich darüber noch nichts finden konnte. Die Polizei ging zuerst lange von drei Tätern mit zum Teil Langwaffen aus. Wie kam diese Information zustande? Meine Frau meinte, wahrscheinlich haben mehrere Zeugen irrtümlich Polizisten (in Zivil) für Attentäter/Terroristen gehalten. Klingt für mich plausibel. Gibt es zu der Fehlinformation (mehrere Täter mit zum Teil Langwaffen) eine Stellungnahme oder eine Erklärung, die man nachlesen kann?



    Ja das war wohl ein Grund !


    Es waren ja einige Zivilfahnder u. a. mit Sturmmasken unterwegs.


    Einige haben dann ja auch gelbe Warnwesten mit POLIZEI Aufdruck getragen/angezogen !

  • Auch wenn es BÖSE klingt: Solche Typen die Kinder erschießen, sollten der Todesstrafe nicht entkommen.



    Da werden zum Glück die Kinder gleich wieder lebendig von. By the way; von der Tragik dieses gesamten Falls, die auch den 18 jährigen Täter umfasst, hast du glaube ich nicht viel verstanden. Und von den Ursachen dafür schon mal gar nicht. In den USA übrigens gibt es nicht nur die Todesstrafe, sie wird sehr, sehr häufig auch angewandt. Deshalb ist es dort vermutlich in Sachen Kriminalität so ruhig und es werden jedes Jahr nur relativ belanglose und kaum spürbare 30.000 Menschen erschossen. Vielleicht wäre eine Einführung der Todesstrafe bei uns doch gar nicht so verkehrt ?!

  • Back to Primitiv :


    Auch wenn er selber noch ein Jugendlicher war, finde ich es unmöglich anderen das Leben zu nehmen nur weil man in dieser Welt nicht klar kommt.


    Natürlich nicht. Ich kann auch deine Intension dahinter nachvollziehen, aber eine Todesstrafe schreckt vor solchen Grausamkeiten leider auch nicht ab und erübrigt sich natürlich von selbst, wenn der Täter dazu auch noch den Freitod wählt.

    Man könnte meinen, ich wüsste was ich tue, doch ich weiß es nicht, zumindest wüsste ich nicht, dass ich es wüsste - ach was weiß denn ich.

  • ... auf der ich bspw. Ein in deutschland nicht vertriebenes spiel wie "hatred" downloaden könnte ...


    Heute geht das natürlich dank Internet noch viel einfacher, an indizierte Spiele heranzukommen. Aber ich erinnere mich, dass es schon vor ca. 30 Jahren ein Spiel namens "Castle Wolfenstein".gab. Das war vor allem wegen der darin vorkommenden Nazisymbolik auf dem Index. Das bekam man aber unter der Hand auf dem Schulhof und das hatte fast jeder für seinen Homecomputer zu Hause. Aber meistens weniger deshalb, weil das Spiel so toll war, sondern vielmehr, weil es eine Faszination ausübte, etwas Verbotenes zu besitzen. Von daher bewirken Verbote oft das Gegenteil von dem, was damit eigentlich erreicht werden soll.


    Ich habe zwischen 1996 und 2000 bei Data Becker auf der Merowinger Str. im Verkauf gearbeitet. Wir haben dort alles an Spielen verkauft, was legal im Handel zu beziehen war. Natürlich auch Castle Wolfenstein. Das lief bei uns im Ladenlokal sogar auf unserem Demo-PC und konnte von jedem ausprobiert werden, der in den Laden kam. Der Ehrlichkeit halber muss ich aber auch sagen, dass dies nach einigen Tagen durch die Geschäftsführung untersagt wurde.
    Jeden Montag morgen bekamen wir ein Schreiben der Prüfstelle, in dem diejenigen Spiele, CDs und DVDs (auch Bücher und Zeitschriften) aufgelistet waren, die auf dem Index gelandet waren und nur noch unter Ladentheke mit Altersnachweis oder auch gar nicht mehr verkauft werden durften. Daran wurde sich zu 100% gehalten und wir Verkäufer mussten die betroffene Ware umgehend aus den Regalen nehmen.
    Meiner Meinung nach hat dies schon etwas gebracht, denn so ein Verbot bildet schon eine Hemmschwelle für den Interessenten. Aber selbstverständlich gab es für jemanden, der unbedingt wollte, auch schon damals Mittel und Wege das Gewünschte zu besorgen. Und dies war noch die Zeit vor Downloadportalen und Highspeed Internet. Trotzdem stellt ein offizielles Verbot imo schon eine moralische Barriere dar und führt zu einer eingeschränkten Verbreitung ungewünschter Medien.

    "Der Niederrheiner weiß gar nichts, kann aber alles erklären..."

    Hanns Dieter Hüsch

  • Ich muss zugeben, dass ich mit dem Amokläufer und seiner Familie nicht weniger Mitleid empfinde als mit den Opfern. Die Eltern des Täters haben zusätzlich zum Verlust ihres Kindes auch noch die Last zu tragen, dass ihr Sohn vielen Menschen das Leben genommen hat bzw. viele Eltern ins Unglück gestürzt hat. Und der Täter selber kann einem auch nur leid tun, auch wenn er eine bestialische Tat begangen hat. Er hat sein Leben selber mit 18 Jahren verloren und wird bis dahin todunglücklich und sehr verzweifelt gewesen sein. An ihn wird man sich nur negativ und voller Hass erinnern.


    Es sind gestern viele junge Menschen sinnlos gestorben. Das Leben vieler Eltern und Angehöriger ist gestern für immer zerstört worden und wird nie mehr unbeschwert und wirklich glücklich sein können. Schrecklich.


    Die Politiker sollten sich angesichts dieser Tragödie ernsthaft mit den Ursachen solcher schrecklichen Taten beschäftigen, statt populistischen Blödsinn als Grund anzugeben und Maßnahmen zu beschließen, die nur dazu dienen sollen, sich als Macher darzustellen und politische Interessen durchzudrücken.


    Man sollte mal wirklich überlegen, ob genug für junge Menschen getan wird, die in der Schule scheitern und ins Bodenlose fallen und ob genug gegen Mobbing in Schulen getan wird und ob überhaupt genug dafür getan wird, dass alle jungen Menschen, egal ob sie einen guten Schulabschluss erreichen, oder im Schlimmstfall gar keinen Abschluss hinbekommen, eine Zukunft haben und aus ihrem Leben etwas machen können.


    Es werden ohne Probleme Milliarden zur Rettung von Banken gegeben, aber kaum etwas für junge Menschen getan, die nach der Schule ihrem Leben eine positive Richtungen geben müssen.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Ich habe das Thema Mobbing in der Schule durch meine Tochter miterlebt.....Trotzdem ich die Klassenlehrerin mehrmals darauf hingewiesen habe tat sich nix,im Gegenteil uns wurde nahegelegt einen Psychologen aufzusuchen,denn sie käme nicht klar....Sie hat sich gemeinsam mit unserer vollsten Unterstützung da in der Schule rausgekämpft....die seelischen Schäden behandeln wir gerade...zur Thematik den Schülern wird kaum seitens der Schule geholfen...wenn du alleine nix tust dann kommst du da kaum raus...es muss meistens immer erst was passieren bevor du Hilfe von den Behörden bekommst....Trotzalledem ist das was der Jugendliche getan hat einfach nur grausam...

  • Eine Vorliebe für Ballerspiele, Mobbing und Depressionen/psychische Probleme machen jemanden
    nicht automatisch zum Amokläufer.
    In den deutschen Medien ist meines Wissens darüber noch nichts zu finden und keine Ahnung was
    davon zu halten ist...aber The Telegraph/ Daily Mail/ The Mirror berichten heute unisono, dass der
    mutmassliche Täter angeblich (!!!) laut Aussagen ehemaliger Mitschüler schon vor Monaten mit einem
    Massaker und Amoklauf ("rampage") gedroht habe als Rache für das jahrelange Mobbing ("i will kill you all").
    Dass er sich als Fan von "mass shootings" geoutet habe und Anders Breivik als WhatsApp Profilfoto hatte...
    Aus der videogaming Plattform Steam sei er schon vor 1 Jahr rausgeflogen/ mehrfach gesperrt worden,
    weil er Mitspieler beleidigt und Todesdrohungen ausgesprochen hatte. Aufgrund der Sperren habe er
    verschiedene Accounts benutzt... u.a. "Psycho", "Godlike", "until i see sense no more", "we will play this
    game to death"... falls das stimmt könnte es helfen das "Warum?" zu klären... macht nur leider niemanden
    wieder lebendig... ;(

    Liebe kann man nicht erklären.....


  • Aus der videogaming Plattform Steam sei er schon vor 1 Jahr rausgeflogen/ mehrfach gesperrt worden,
    weil er Mitspieler beleidigt und Todesdrohungen ausgesprochen hatte.


    Keine Ahnung was ich davon halten soll, aber wenn dem so wäre, gäbe es bei CS:Go keine Spieler mehr --;)ir


    Nein, für sowas bekommt man bei Steam keine sperre.

    Man könnte meinen, ich wüsste was ich tue, doch ich weiß es nicht, zumindest wüsste ich nicht, dass ich es wüsste - ach was weiß denn ich.

  • Meiner Meinung nach werden viele junge Menschen deshalb nicht vor einer negativen Entwicklung und Lebenssituation bewahrt, weil gerade Erwachsene wie Lehrer, Ausbilder, Trainer, aber auch die Eltern der Freunde, oder die Nachbarin, die mitbekommen, dass die Eltern ihrer elterlichen Aufgaben nicht ausreichend nachkommen, keine Verantwortung gegenüber der Jugend zeigen.


    Den Leuten ist meistens gar nicht klar, was für eine besondere Bedeutung "fremde" Erwachsene auf Kinder und Jugendliche haben können, die von zu Hause nicht genug Aufmerksamkeit und Anleitung bekommen und deren Eltern keine guten Vorbilder sind.


    Gerade Lehrer sind sich der Verantwortung gar nicht bewusst und lösen oft die ersten richtig enttäuschenden Erfahrungen im Leben dieser Menschen aus.


    Ich kann mir auch bei dem Amokläufer gut vorstellen, dass die Verzweiflung und der Fust sehr groß war, als er nach dem misslungenen Fachabitur feststellte, dass die Schule eben nicht der Ort ist, wo man sich um ihn bemüht, man nur sein Bestes will und einem nicht egal ist, was aus ihm wird, sondern ihn mit schlechten Noten ins bodenlose hat fallen lassen und sich jetzt nicht mehr um ihn kümmert und aus dem Leben verschwunden ist. Jetzt stellt man fest, dass die Schulzeit eine Qual war, weil die Mitschüler einem das Leben schwer gemacht haben und die Lehrer haben nicht nur nichts dagegen getan, sondern ihn jetzt auch hartherzig und gleichgültig abstürzten lassen.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn sich irgendwer um den Jungen bemuht hätte, es nicht zu dem Anoklauf gekommen wäre.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Gut das es so nachtig ist

    "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."
    "Bitte, Pfefferspray ist immer noch milder als der Schlagstock! Es tut kurz weh, die Augen tränen, das wars. "
    Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren!
    Wahnsinnige explodieren nicht wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden, ganz egal wie wahnsinnig sie sind.

  • Meiner Meinung nach werden viele junge Menschen deshalb nicht vor einer negativen Entwicklung und Lebenssituation bewahrt, weil gerade Erwachsene wie Lehrer, Ausbilder, Trainer, aber auch die Eltern der Freunde, oder die Nachbarin, die mitbekommen, dass die Eltern ihrer elterlichen Aufgaben nicht ausreichend nachkommen, keine Verantwortung gegenüber der Jugend zeigen.


    Mit der Meinung stehst du sicher nicht alleine da. Allerdings darf man auch nicht vergessen das gerade Menschen die eine depressive Erkrankung haben es sehr schwer haben sich den Menschen in ihrer Umgebung zu öffnen und somit auf die eigene Situation aufmerksam zu machen. Die Gründe für solch eine depressive Erkrankungen können vielfältig sein und man sollte mit Urteilen in Richtung anderer gerade was betrifft sehr sparsam umgehen. Wer bitte sagt dir das die Eltern ihren Pflichten und Aufgaben nicht nachgekommen sind? Niemand, und genau deswegen ist es falsch sich auf irgendeinen Grund festzulegen.


    Den Leuten ist meistens gar nicht klar, was für eine besondere Bedeutung "fremde" Erwachsene auf Kinder und Jugendliche haben können, die von zu Hause nicht genug Aufmerksamkeit und Anleitung bekommen und deren Eltern keine guten Vorbilder sind.


    Auch hier wieder. Wer sagt dir das der Täter zu Hause nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hat oder das dies genau der Grund ist? Vielen Eltern ist durchaus bewusst das "fremde" Erwachsene bestimmte Eindrücke auf ihre Kinder haben können.


    Gerade Lehrer sind sich der Verantwortung gar nicht bewusst und lösen oft die ersten richtig enttäuschenden Erfahrungen im Leben dieser Menschen aus.


    Natürlich sind sich ein sehr großer Teil der Lehrer ihrer Verantwortung bewusst! Vor gut 30 Jahren waren 20-24 Schüler in einer Schulklasse schon recht viel. Mittlerweile wurden aber soviele Schulen geschlossen, Lehrer entlassen und Klassen zusammengelegt das man heute teilweise gut 30-40 Kinder in der Klasse hat. Diese alleine zu unterrichten ist eine Mammut-Aufgabe. Die Lehrer sind heutzutage schlichtweg überfordert und es müssten viel mehr Lehrer eingestellt werden. Es gibt so viele Menschen in Deutschland die ein Lehramt studieren aber nur so wenige die dann auch wirklich einen Job bekommen. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen. Aber auch hier gilt wieder: Wer sagt dir nun das dies der Grund für den Amoklauf war?


    Ich kann mir auch bei dem Amokläufer gut vorstellen, dass die Verzweiflung und der Fust sehr groß war, als er nach dem misslungenen Fachabitur feststellte, dass die Schule eben nicht der Ort ist, wo man sich um ihn bemüht, man nur sein Bestes will und einem nicht egal ist, was aus ihm wird, sondern ihn mit schlechten Noten ins bodenlose hat fallen lassen und sich jetzt nicht mehr um ihn kümmert und aus dem Leben verschwunden ist. Jetzt stellt man fest, dass die Schulzeit eine Qual war, weil die Mitschüler einem das Leben schwer gemacht haben und die Lehrer haben nicht nur nichts dagegen getan, sondern ihn jetzt auch hartherzig und gleichgültig abstürzten lassen.


    Du kannst es dir vorstellen, gut. Aber wer sagt dir das es auch genau so war? Niemand. Die Öffentlichkeit weiß nicht viel über den Amokläufer, nur das was sich irgendwelche Zeitungs- und Fernsehfuzzies zusammenreinem und dann in den Äther pesten.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn sich irgendwer um den Jungen bemuht hätte, es nicht zu dem Anoklauf gekommen wäre.


    Ja, ein leicht zu sagender Satz. Den man übrigens immer wieder sagen könnte nach einer solchen Tat.


    Mal was Allgemeines: Ich finde es schon bemerkenswert das selbst hier im Forum schon kurz nach Beginn des Amoklaufes von einem terroristischen Anschlag mit IS Hintergrund ausgegangen worden ist. Immer wieder erstaunlich ist es auch welche möglichen Gründe und Motive hier spekuliert werden obwohl keiner von uns wirklich weiß was vorher, währenddem und danach abgegangen ist. Wir wissen doch nur das jemand sich bewaffnet hat, Leute via Facebook dorthin gelockt hat und dann im und vor dem McDonalds die ersten Schüsse fielen und er dann ins benachbarte EKZ gegangen ist und weiter geschossen hat. Auch wissen wir das er sich wohl nach der Tat das Leben genommen hat. Man kennt seinen Namen und das er in Maxvorstadt lebte ... und ab diesem Punkt ist alles weitere erst einmal reine Spekulation.


    Ich würde euch hier einfach aus Respekt vor den Familien und Freunden der Opfer und Verletzten aber auch vor der Familie des Amokläufers bitten damit aufzuhören über irgendwelche Beweggründe und Motive zu spekulieren und ganz besonders das verurteilen zu lassen. Früher oder später wird die Öffentlichkeit erfahren warum diese schreckliche Tat stattgefunden hat und wer, wenn es so sein sollte, eine Mitverantwortung trägt.


    Danke.

    Klassenerhalt 22/23!! - Noch -3 Punkte bis zum Klassenerhalt - Zustimmungen zu meinen Beiträgen auf eigene Gefahr! - Zur Beruhigung: https://www.neko-chan.moe

  • Natürlich sind sich ein sehr großer Teil der Lehrer ihrer Verantwortung bewusst! Vor gut 30 Jahren waren 20-24 Schüler in einer Schulklasse schon recht viel. Mittlerweile wurden aber soviele Schulen geschlossen, Lehrer entlassen und Klassen zusammengelegt das man heute teilweise gut 30-40 Kinder in der Klasse hat. Diese alleine zu unterrichten ist eine Mammut-Aufgabe. Die Lehrer sind heutzutage schlichtweg überfordert und es müssten viel mehr Lehrer eingestellt werden. Es gibt so viele Menschen in Deutschland die ein Lehramt studieren aber nur so wenige die dann auch wirklich einen Job bekommen.

    Ich kann jetzt zwar in erster Linie nur für den Grundschulbereich sprechen, aber das stimmt so nicht (mehr). In eine Grundschulklasse dürfen minimal 18 und maximal 29 Kinder gehen (wobei "in Ausnahmefällen" von dieser Spanne abgewichen werden darf). Richtig ist aber, dass trotz seit Jahren rückläufiger Schülerzahlen die einzelnen Klassen eher größer geworden sind.


    Seit kurzer Zeit werden auch wieder vermehrt Lehrer eingestellt (sogar ohne die über Jahre hinweg üblichen Umwege mit immer wieder erneuerten befristeten Einstellungen). Das Problem ist vor allem hier im ländlichen Bereich eher, dass man zwar plötzlich Stellen ausschreiben darf, aber diese mangels Bewerber gar nicht mehr besetzt kriegt. Dagegen hat man noch vor wenigen Jahren, so wie du es beschreibst, viele Bewerber überhaupt nicht eingestellt, weil es viel zu wenige Ausschreibungen für viel zu viele Suchende gab. Viele von denen, die damals leer ausgingen, haben sich dann frustriert Alternativen gesucht. Heute hätte man sie gern zurück. Vorausschauende Planungen in der Bildungspolitik gab es leider noch nie, denn das hätte ja dazu führen können, dass mal ein Cent zu viel für den Bildungsbereich ausgegeben werden könnte.


    Es ist auch gar nicht so einfach, einem Schüler dringend nötige außerschulische Hilfen zukommen zu lassen. Auch Jugendämter zum Beispiel stehen unter Kostendruck und haben Personalmangel. Außerdem können - so lange das Kind noch nicht komplett in den Brunnen gefallen ist - viele Hilfen nur von den Eltern selbst beantragt werden, was in vielen dringenden Fällen natürlich nicht passiert. So lange der Staat nicht merkt, dass es der falsche Weg ist, jeden Cent für die Kinder- und Jugendförderung mindestens zweimal umzudrehen, werden sich Tragödien wie die vom Freitag wohl leider noch häufiger wiederholen.

    "Ich werde nie von einem Verein oder einem Präsidenten abhängen - ich glaub', in Österreich haben Präsidenten von österreichischen Fußballclubs mehr Sponsoren verjagt als jeder andere. Nicht einen Euro, wenn wir nicht die Kontrolle, die Verantwortung und die Geradlinigkeit innehaben." (Dietrich Mateschitz, angeblich nur ein normaler Sponsor...)

  • Fortunanovesia


    Natürlich sind unsere Vermutungen nur laienhafte Meinungen und zudem kenne wir natürlich viel zu wenige Details. Deshalb sind es aber eben auch Vermutungen.


    Ich glaube aber, dass über dieses Thema in der Öffentlichkeit viel zu wenig und wenn überhaupt, dann viel zu oberflächlich diskutiert wird. In der Politik wird bereits über Maßnahmen wie schärfere Waffengesetze gesprochen und wird darüber nachgedacht, ob Ballerspiele eine Rolle spielen. Punkt!


    Später dann und da gehe ich jede Wette ein, wird die Öffentlichkeit erfahren, dass der Täter psychisch krank war und der übermäßige Gebrauch von Ballerspielen und Gewaltfilmen dazu geführt haben, dass er am Jahrestag des Massenmörders aus Norwegen den Impuls zur Tat bekommen hat. Über die wahren Ursachen und Motive des Täters werden wir dagegen nichts erfahren und schon gar nicht wird darauf mit richtigen Maßnahmen reagiert werden.


    Schärfere Waffengesetze haben nur bei Menschen einen Einfluss, die sich an Gesetze halten. Wer sich illegal eine Waffe besorgen will, interessiert sich dafür eh nicht und wird daran auch nicht gehindert, sich eine Waffe zu kaufen.


    Das Traurige ist, dass es viele Menschen wie den Tätsr in unserer Gesellschaft gibt, aber nur ein verschwindend geringer Teil mit Amokläufen auf sich aufmerksam macht.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Alle wichtigen Dinge im Land werden schon lange kaputt gespart. Früher war alles voll mit Jugendtreffs und Jugendzentren als Freizeitangebot für die Kids, da hatte dann auch ein Sozialarbeiter immer ein Auge auf eventuell sehr problembeladene Jugendliche und konnte vielleicht weiterhelfen. Die Schulen, gerade in ärmeren Stadtteilen sind vielfach verrottet, die Lehrer völlig überfordert und alleine gelassen. Von den Eltern gar nicht erst zu reden, Kinder erziehen ist bei der Anzahl an äußeren Einflüssen viel schwieriger geworden und überfordert viele Erziehungsberechtigte die auch Hilfe bräuchten BEVOR das Kind buchstäblich in den Brunnen gefallen ist. Über die Folgen braucht man sich nicht zu wundern; viel mehr depressive und sonstwie psychich gestörte Kids, gelangweilte Jugendliche die außer Mist bauen nichts mehr mit sich anzufangen wissen und ein leichtes Opfer für Extremisten aller Art sind und Eltern, die überhaupt nicht mehr weiter wissen.