Gesundheit & Corona

  • In den TV-Nachrichten ist es dann doch deutlich gesagt worden, dass Seehofer getestet ist und nicht nur aus Starrsinn tut, als wäre nix. Dann war vorhin wohl das berichtende Medium schlechter als der Minister. Muss man auch erstmal schaffen.

  • Er liebt lange Spaziergänge auf der Umweltspur aber nur wenn er dort zweite Reihe parken darf.


    Wer...?


    Ich jedenfalls liebe lange Spaziergänge am Rhein, und parke nie nicht in der zweiten Reihe, sondern wenn schon, dann auf (ausreichend breiten) Gehwegen. Man will ja den Straßenverkehr nicht aufhalten. :D

  • Wer noch kann... .Bin ich nur von Bekloppten umgeben?:facepalm:


    "Die NDR Reporter Hans Jakob Rausch und Martin Rieck haben fast zwei Jahre lang recherchiert. Jetzt ist es ihnen gelungen, einen Einblick in diese Welt zu bekommen. Sieben Tage lang haben sie in der Gemeinde bei Stuttgart gelebt, Heilungsgottesdienste besucht, Wundergeschichten gehört und mit den Pastoren gestritten."


    Klar, "die Schwaben" mal wieder...

  • Ich gebs mir grade ganz hart!;--)b

    "Mein erstes Buch mit ISBN-Nummer". Also mit ISBN oder ISB-Nummer. --- Aber egal: Der "Bestseller" ist im Verlagswesen angekommen. Herrlich. Danke dafür. Man soll ja bekanntlich mit einem Lächeln einschlafen...

    Den haben sie noch nicht mal bein Kopp-Verlag genommen.;--)b


  • Solchen Klischees und "unangemessenen Verallgemeinerungen" ist aber "der Deutsche" (oder "der Franzose", oder wer auch immer) doch weltweit ebenso ausgesetzt - man denke nur an die Sache mit den Handtüchern auf der Liege am Pool oder Strand. Ohne dass das jemanden hier großartig stören würde (mich jedenfalls nicht). Die wird es immer geben, und ich kann daran auch nix wirklich Schlimmes finden. Manche stimmen ja sogar auch oder tragen zumindest ein bis zwei Körnchen Wahrheit in sich, und bisweilen sogar auch zur Heiterkeit bei.


    Man ist hierzulande dann besonders (ich würde sogar sagen übertrieben) sensibel gegenüber solchen Verallgemeinerungen, wenn sie bestimmte Nationalitäten betreffen. Bei "der Schweizer" oder "der Schwede" wäre der Aufschrei erheblich leiser bis gar nicht vorhanden. Und schon mal gar nicht bei "der K*lner".


    Und ob man bei der Wiedergabe solcher Klischees das nun mit "Der Türke" oder "Die Türken" formuliert, ist auch schon wurscht. Klar ist aber in dem Zusammenhang, dass es unterschiedliche "Begegnungskulturen" gibt - das betrifft die Türken genauso wie die Franzosen, Italiener, Spanier oder eben auch die Schweden und alle anderen. Als ich in den '80ern das erste Mal in Paris war, war es für mich völlig ungewohnt, wie eng gedrängt man dort in manchen kleineren Restaurants sitzt, ich empfand das erstmal als unangenehm. Ähnliche Unterschiede gibt es auf "niedrigerer" Ebene ja aber auch sogar schon zwischen Rheinland und z.B. Schwaben in Kneipen (ich war mal ein ¾ Jahr in Stuttgart, ganz andere Welt).


    Alles nicht so hoch hängen in Sachen Rassismus, wäre meine Empfehlung.


    Beruflich bin ich zufällig aktuell gerade indirekt mit den Inzidenzraten in Italien befasst (speziell Verona und Mailand) - da reden wir nicht über 50-100 pro 100.000, sondern aktuell über 1.362 pro 100.000 (leider geben sie den Zeitraum nicht an, aber ich gehe mal von 7 Tagen aus).


    Klick aufs Bild führt zur Quelle:


    pasted-from-clipboard.png


    Und da fragt man sich natürlich schon, was "die Italiener" (und es sind großstädtische Nord-Italiener, nicht Sizilianer oder so!) soviel anderes machen als wir, "die Deutschen". Ja, sie sprechen i.d.R. impulsiver und gestenreicher, vielleicht auch lauter, aber reicht das als Erklärung? Ich habe keine Ahnung, was im Detail die Gründe sind, aber es muss welche geben, die mit dem täglichen sozialen Umgang - und somit einer anderen "Begegnungskultur" - zu tun haben.


    Möglicherweise kommt in Deutschland die uns oft nicht zu Unrecht zugeschriebene "Muffeligkeit" und mangelnde Herzlichkeit im täglichen Umgang in dieser Situation zupass? Es darf jedenfalls munter spekuliert werden, ohne dass man deswegen des Rassismus verdächtigt wird.

  • Mit dem "nicht so hoch hängen", ok, da können wir uns vielleicht drauf einigen. Dennoch kann ich mit "der Türke", "der Deutsche" usw. in aller Regel wenig anfangen, auch nicht mit "der Argentinier an sich" (Schweinsteiger). Es hängt aber auch davon ab, was NACH "der Türke", "der Deutsche" usw. kommt. "Der Türke ist per se faul und kriminell" ist halt auch was Anderes als "Der Türke an sich ist fleißig". Was die Aussage von Mälzer angeht - man kann die Aussage von ihm schon auch anders interpretieren, als er sie vermutlich gemeint hat - oder als er vielleicht auch nur vorgibt, sie gemeint zu haben. Und man kann Abwertungen ja geschickt auch in nur vorgespieltes Verständnis packen, möchte da aber nix unterstellen.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • So, ich hab mir das jetzt nochmal in der Videothek angeschaut (bisher kannte ich nur den MoPo-Artikel):


    => Hier ab 36:19 (setzt etwas früher auf, auch weil Düsseldorf erwähnt wird)


    Sorry, das ist gar nix. Wie man da überhaupt auf Rassismus kommen kann, ist mir total schleierhaft.


    Dennoch kann ich mit "der Türke", "der Deutsche" usw. in aller Regel wenig anfangen, auch nicht mit "der Argentinier an sich" (Schweinsteiger).


    Ist ja OK, wenn Du damit nix anfangen kannst. Trotzdem werden es viele können, denn diese Klischees sind in den Köpfen (ob zutreffend oder nicht), und es wird in Filmen, im Kabarett und sonstwo auch gerne damit gespielt. Vom "Argentinier an sich" habe ich kein Bild - ist der Fußballer oder Tango-Tänzer?


    Aber natürlich tragen die Froschfresser immer ein Baguette unter der Achselhöhle, rauchen Gauloises und haben 'ne Baskenmütze auf'm Kopp. Alle!


    Im Ernst: es wäre wirklich mal interessant herauszufinden, ob und inwiefern eine unterschiedliche "Begegnungskultur" tatsächlich auch zu einer unterschiedlichen Ausbreitung von COVID-19 führt. Fände ich spannend. Ein anderer Grund fällt mir jedenfalls kaum ein. Dir?


    Und was Mälzers Bild von dem "jungen Türken" (das war der Wortlaut!), der nicht zuhause mit seiner Freundin auf dem Sofa sitzen kann (ohne dass die komplette Großfamilie anwesend ist) und deshalb lieber in eine Shisha-Bar "flüchtet", betrifft - da hat er so unrecht ja vielleicht nicht. Kann man auch auf der Straße beobachten.

  • Beitrag von Arthur Friedenreich ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Wie gesagt, ich habe das bei Mälzer auch nicht so abwertend interpretiert, als ich die Sendung sah. Und in der Runde interpretierte das offenbar allenfalls der Ministerpräsident so.


    Eine "Begegnungskultur" sollte man m.E. eben nicht so plump pauschalisierend "ethnokulturell" begründen, das hat Weil ja auch ganz gut klargestellt. Zumindest Leute, die dafür anfällig sind bzw. auf solche Aussagen nur warten, werden aus Mälzers Aussage nämlich vielleicht herauslesen: "Der junge Türke muss in seiner fremdartigen Kultur halt nach solchen Auswegen suchen - und verbreitet de facto Corona, die Gründe dafür sind ja letztendlich egal, Fakt ist Fakt, Wirkung ist Wirkung." Man kennt ja die Argumentationsmuster geschickter argumentierender Rechter.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Arthur Friedenreich ()


  • Ja ja, aber Du verlinkst mit Deiner eigenen in eine Suggestivfrage verpackten Überschrift "Tim Mälzer ein Rassist?" um 17:18 Uhr einen MoPo-Artikel, der die Dumpfbacke Mälzer - und in diesem Fall zu unrecht - in die Nähe von Rassisten rückt. Erst genau eine Stunde später um 18:18 Uhr - nachdem etwas Gegenwind kam - ergänzt Du dann "Hatte ich irgendwie anders wahrgenommen". Ich kann das nachverfolgen. ;)


    Vielleicht ist Mälzer ja wirklich ein Rassist, das weiß ich nicht. Aber diese Sendung und seine Äußerungen geben dafür nun mal gar nix her. Soviel dazu.


    Eine "Begegnungskultur" sollte man m.E. eben nicht so plump pauschalisierend "ethnokulturell" begründen, das hat Weil ja auch ganz gut klargestellt. Zumindest Leute, die dafür anfällig sind bzw. auf solche Aussagen nur warten, werden aus Mälzers Aussage nämlich vielleicht herauslesen: "Der junge Türke muss in dieser fremdartigen Kultur halt nach solchen Auswegen suchen - und verbreitet de facto Corona, die Gründe dafür sind ja letztendlich egal, Fakt ist Fakt, Wirkung ist Wirkung." Man kennt ja die Argumentationsmuster geschickter argumentierender Rechter.


    Das ist mir alles zu hochtrabend. Erstmal muss der "junge Türke" gar nicht in der "fremdartigen Kultur" (womit Du ja wohl unsere meinst) nach Auswegen suchen, sondern in seiner eigenen (denn in "unserer" bedarf es dieser "Auswege" i.d.R. ja gar nicht). Der will mit seiner Angebeteten einfach mal rumknutschen und ihr an die Möpse packen, ohne dass die eigene Großfamilie dabei ständig zuguckt (die das wohl sowieso nicht zulassen würde) - so jedenfalls habe ich Mälzer verstanden. Ganz egal, ob es sich dabei um eine türkische oder nicht-türkische Freundin handelt. Und ich kann's ihm (also dem jungen Türken) nicht einmal verdenken, war ja auch mal jung. :D


    Und so treffen sich dann etliche solcher jungen Leute, vielleicht überwiegend Türken, in so 'ner Shisha-Bar und lassen mal ein paar Hemmungen fallen. Natürlich steigt dann das Infektionsrisiko. Der Biodeutsche hat eher ein eigenes Zimmer, ist vielleicht Einzelkind, und kann es sich eher auch mal zuhause gut gehen lassen, auch weil die Eltern etwas toleranter sind. Das ist der Unterschied, an den ich so gedacht habe. Dazu muss man nicht rechts sein, glaube ich. Die Bindung zur Familie und die Lebensumstände sind einfach andere, zumindest stelle ich mir sie so unterschiedlich vor (zugegeben, ich habe keinen Kontakt zu jungen Türken).


    Mit "Begegnungskultur" meinte ich aber was anderes, und das betrifft nicht speziell (aber auch) Türken. Man begrüßt sich anders (herzlicher, körpernäher), man redet anders miteinander (lauter, intensiver) - das kann aber genauso auf Franzosen, Italiener, Spanier, "Balkanesen" etc. zutreffen. Im Vergleich zu uns Westeuropäern und auch Skandinaviern, die wir etwas "kühler" und leiser unterwegs sind.


    Im Ernst: es wäre wirklich mal interessant herauszufinden, ob und inwiefern eine unterschiedliche "Begegnungskultur" tatsächlich auch zu einer unterschiedlichen Ausbreitung von COVID-19 führt. Fände ich spannend. Ein anderer Grund fällt mir jedenfalls kaum ein. Dir?


    Da kam nix. Schade, eine Antwort hätte mich interessiert (auch im Zuammenhang mit den krassen Zahlen von Mailand).

  • Beitrag von Arthur Friedenreich ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Beitrag von Arthur Friedenreich ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Puuh. Ich hatte bei der ursprünglichen Verlinkung eine Frage gestellt (überhaupt nicht mit der von dir mir offenbar unterstellten Absicht) - weil ich die Stoßrichtung des Artikels auch verwunderlich fand. Und ich erwähnte hier im Faden auch schon einige Male, dass solche Dinge hierzulande m.E. in einer Art von Hyper-political-correctness gerne ab und zu auch mal "etwas drüber" hochgekocht werden (siehe dazu vielleicht auch den Austausch von Precht und Krone-Schmalz bei Lanz). Habe später meine Meinung dazu hinzugefügt, weil ja einige ohne eine sofortige Positionierung/Erklärung des Verlinkenden zum Verlinkten offenbar nicht so ganz klarkommen :rolleyes: - und ich habe bestimmt nicht gesagt, dass er ein Rassist sei. Sondern, dass er sich ungeschickt ausdrückte und sowas Futter für tatsächliche Rassisten sein könnte, die das entsprechend ihrer Argumentation anpassen. Mit der "fremdartigen Kultur" habe ich die Denke von Rechten/Rassisten wiedergegeben, die "die türkische Kultur" als "fremdartig" bezeichnen. Das mag dir "zu hochtrabend" sein, ist aber eigentlich nicht so schwer zu kapieren, wenn man sich mal ein bisschen mit der Thematik beschäftigt. Immerhin hat der Ministerpräsident es ja wohl auch anders interpretiert, als es wohl gemeint war. Wie Mälzer das vermutlich/hoffentlich gemeint hat, ist mir schon klar, das brauchst du mir eigentlich nicht noch groß und breit zu erklären. ;-)


    Ansonsten bin ich kein Experte für Begegnungskultur, insofern entschuldige, dass ich dir darauf nicht fundiert antworten kann.:rolleyes: Vielleicht kannst du ja da mal bei TIm M. anfragen, obwohl du den ja für eine Dumpfbacke hältst. Vielleicht ist er da ja Experte für diese Dinge. Im Übrigen hatte ich bei Auslandsaufenthalten bspw. auf dem Balkan oder in Italien jedenfalls alles in allem betrachtet nicht unbedingt den Eindruck, dass es dort (gerade gegenüber "Ausländern") "herzlicher" oder "weniger kühl" zugeht als hierzulande - ist aber halt nur ein subjektiver, kurzzeitiger und unmaßgeblicher Eindruck.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • Kennst du den Begriff Suggestivfrage? Andere beschreiben solche Vorgehensweisen sogar als Brandstiftung...


    Wenn deine Intention tatsächlich die differenzierte Betrachtung von Themen sein sollte, wie du immer betonst, würde ich an deiner Stelle von solchen „Ein Satz Link Posts“ abstand nehmen.

    Stellung nimmst übrigens gerne erst zu späteren Zeitpunkten, wie auch hier von dir bestätigt.


    Zur Begnungskultur: wirklich interessant. Sind „die Deutschen“ ja nicht bekannt für Bruder/Genossen-Kuss, Bussie links rechts etc.
    Das mit den Restaurants kann ich mehr als bestätigen. Ne Tapasbar ist nichts für Claustrophoben.

  • Sorry, das ist gar nix. Wie man da überhaupt auf Rassismus kommen kann, ist mir total schleierhaft.

    Ich habe ja schon ganz am Anfang dieses Diskussionsstrang meine Einschätzung preisgegeben, dass ich die konkrete ähnlich einschätze wie du.


    Ob das aber wirklich überhaupt nichts mit Rassismus zu tun hat, sollten wir m.E. nicht unter uns alten weißen Männern ausmachen.

  • Kennst du den Begriff Suggestivfrage? Andere beschreiben solche Vorgehensweisen sogar als Brandstiftung...


    Wenn deine Intention tatsächlich die differenzierte Betrachtung von Themen sein sollte, wie du immer betonst, würde ich an deiner Stelle von solchen „Ein Satz Link Posts“ abstand nehmen.

    Stellung nimmst übrigens gerne erst zu späteren Zeitpunkten, wie auch hier von dir bestätigt.


    Zur Begnungskultur: wirklich interessant. Sind „die Deutschen“ ja nicht bekannt für Bruder/Genossen-Kuss, Bussie links rechts etc.
    Das mit den Restaurants kann ich mehr als bestätigen. Ne Tapasbar ist nichts für Claustrophoben.

    Ja, den Begriff Suggestivfrage kenne ich, habe dazu oben ja auch schon was geschrieben. Die Intention meiner Frage war nämlich eine umgekehrte, es ging mir eher um die derart eindeutig abwertende, auch gewissermaßen "brandstiftende" Mopo-"Berichterstattung" à la "Mälzer griff tief in die rassistische Klischeekiste", die das von ihm Gesagte in dieser Eindeutigkeit ja nicht gerade hergab. Wie ich zur Mopo stehe, ließ ich hier ja früher schon mal anklingen. Eine traurige Welt, in der man zu allem und jedem sofort explizit "Stellung nehmen" sollte, alles sofort erklären sollte, was man verlinkt und nur mit einer Frage/einem Satz versieht. Die Diskussionen um Lisa Eckhart usw. kommen halt nicht von ungefähr. ;-) Im Übrigen ist bei dir selbst vermutlich durchaus auch so einiges für den ein oder anderen auf den ersten Blick missverständlich, "doppelbödig" oder "verkürzt" ...

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 Mal editiert, zuletzt von Arthur Friedenreich ()