Gesundheit & Corona

  • Und der Radfahrer hat Vorfahrt auf dem die Straße kreuzenden Radweg. (Ja ich weiß es sicher.)


    Ich will gar nicht widersprechen, aber begründe doch mal. Immerhin steht das ja schon mal im Widerspruch zur => anderen Aussage, die Fahrbahn würde den Radweg kreuzen. Trotzdem kommst Du zum selben Ergebnis (Radfahrer hat Vorfahrt).


    Für mich ist das nach wie vor nicht 100%ig eindeutig. Das Verkehrszeichen 138-10 gibt wie gesagt dafür jedenfalls nix her, also kann's nur noch um die Frage gehen, ob es sich hier um Abbiegen handelt. Und selbst das ist m.M.n. nicht ganz so klar (Google Street View):


    Hofgartenrampe.jpg

    Könnte man aufgrund der eigenen Fahrspur auch eher als eine Art Y-Gabelung betrachten, wie von Corneliusstraße auf Berliner Allee (links) und Oststraße (rechts).


    Dass man hier auf Radfahrer aufpassen muss und Rücksicht zu nehmen hat, ist schon klar, aber darum geht's nicht.

  • Fakt ist:


    Je schneller jemand unterwegs ist, desto größer ist auch die Unfallgefahr, und zwar nicht nur linear, sondern potenziert (hängt ganz einfach physikalisch mit dem Bremsweg zusammen).


    Und das gleiche gilt auch, was die Schwere von Unfällen und deren Folgen angeht. Desto schneller jemand unterwegs ist, desto schwerwiegender sind die Folgen, die dann ein Unfall hat.


    Und das gilt überall - also genauso auf einer nachtleeren Autobahn (wo die Unfallgefahr natürlich per se gering ist) wie auf einer belebten Bundesstraße (wo sie dann per se natürlich entsprechend höher ist).


    Das ist übrigens auch einer der wesentlichen Gründe dafür, warum Regelverstöße von Radfahrern viel seltener zu Unfällen führen als die von Autofahrern. Bei tödlichen Unfällen zwischen Auto und Rad ist fast immer der Autofahrer der Schuldige. Wird denen, die gerne flott mit ihrem Auto unterwegs sicher nicht passen, weshalb sie nach irgendwelchen Relativierungen suchen werden, ist aber so.

    Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.

    Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden.

  • Beitrag von der metty ()

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  • Alles richtig und habe ich nie bestritten. Und dennoch ist mir nicht klar, was du mir jetzt damit sagen möchtest.


    Führt man diese Logik gen Ende, dann sollte niemand schneller als 30 km/h fahren, wobei das ja auch in verkehrsberuhigten Zonen bereits deutlich zu schnell ist.


    Es letztlich eine Frage der Verhältnismäßigkeit und eine Diskussion (um das Tempolimit), die von beiden Seiten nicht nur faktenbasiert, sondern auch sehr emotional geführt wird.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Der Autofahrer biegt eindeutig von der Vorfahrtsstraße nach rechts ab, der Radfahrer dagegen bleibt ja auf der Vorfahrtsstraße. Und entsprechend ist dann hier auch optisch das Vorfahrtsrecht des Radfahrers markiert. Aber besonders geschickt und eindeutig ist das nicht gemacht. Wenn dem Radfahrer sein Leben und sein Rad lieb ist, wird er sicher erst gucken, ob der Autofahrer die Situation auch richtig interpretiert ....

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  • Wie lange beobachtest Du auf der Autobahn im Rückspiegel den Verkehr? Bei 100 km/h sind es schon 33m pro Sekunde, bei 150 km/h schon über 50m pro Sekunde. Wie willst Du auf der Mittelspur an der Reaktionszeit erkennen, wie schnell einer mit 200+ km/h links näher kommt bzw. die Entfernung abschätzen?


    Sorry, aber wer damit überfordert ist, hat im Straßenverkehr und insbesondere auf der Autobahn nix verloren, weil er eine Gefahr für andere darstellt. Du must halt solange schauen, bis Du die Geschwindigkeit des herannahenden Autos einschätzen kannst. Das kann je nach Fahrer und dessen Erfahrung unterschiedlich lange dauern.


    § 5 Abs. (4) der StVO sagt ganz klar:


    Wer zum Überholen ausscheren will, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist.


    Und das gilt unabhängig davon, ob sich nachfolgende Fahrzeuge mit 150, 200 oder 250 km/h nähern.


    Und wer nach links rüberzieht, ohne die Geschwindigkeit des herannahenden Fahrzeugs einschätzen zu können - oder noch schlimmer ohne überhaupt in den Spiegel zu schauen - und dieses zu einer Vollbremsung zwingt (und glaub mir, ich weiß, wovon ich rede), bringt diesen (und sich selbst auch) in Lebensgefahr. Ich hab mir jedesmal gewünscht, ich könnte einen dieser Penner mal auf meinen Beifahrersitz setzen um ihm mal zu demonstrieren, was er da eigentlich anrichtet. Manchmal hat der Bremsweg gar nicht ausgereicht und ich musste sogar zusätzlich nach rechts rüberziehen, um unser beider Leben zu retten.


    Das Problem solcher Leute ist meist, dass die solche Geschwindigkeiten nie selbst gefahren sind. Man kann oft schon an der verkrampften Art, wie die hinterm Steuer sitzen, erkennen, welche Art von Autofahrer(innen) das sind - ungeübt, unsicher und überfordert. Wenn's nach mir ginge, würden Autobahnfahrten mit 200 km/h zur Pflichtausbildung gehören. Die meisten machen das ja nicht aus bösem Willen, sondern weil sie's nicht besser kennen/können.


    Oft wird von diesen auch folgende Regel komplett missachtet:


    Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als der zu Überholende fährt.


    Alles Dinge, die heute bei der Fahrausbildung anscheinend nicht mehr gelehrt werden.


    Wenn du 280 fährst, sind nicht die anderen die Penner.

    Kann ich nicht, Vmax 250 km/h, obwohl die Karre theoretisch mehr könnte.


    Ab welcher Geschwindigkeit ist man denn ein Penner und warum?


    Schade, die Antwort hätte mich wirklich interessiert.


    Und weil natürlich jetzt alle denken, ich wäre der Heizer vor dem Herrn: normalerweise fahre ich max. gemütliche 150-160 km/h, schon aus Verbrauchsgründen. Schneller nur dann, wenn ich auf echten Langstrecken die Fahrtzeit nennenswert verkürzen will/muss.

  • Danke, so ist es.


    Wollte übrigens noch eine Lanze für "die" Autofahrer brechen. Die meisten verhalten sich völlig korrekt und rücksichtsvoll (manchmal sogar zu rücksichtsvoll).


    Wie ganz am Anfang schon mal geschrieben, wenn man relaxt und freundlich unterwegs ist, erhält man meist auch solche Reaktionen, sowohl von Autofahrern als auch von Fußgängern und anderen Radfahrern. Dieses beharren auf sein Recht führt nur zu unnötigen Stresssituationen.


  • Watt jetzt - eindeutig oder nicht? ;)


    Du sagst das einfach so, dass er eindeutig von der Vorfahrtstraße abbiegt - aber woran genau machst Du das fest bzw. wie begründest Du es? Was unterscheidet diese Situation von der von mir erwähnten Y-Gabelung (Corneliusstraße)? Die eigene Fahrspur, zumal mit extra breiten Markierungen gekennzeichnet, sagt so gar nix aus?


    Wohlgemerkt: ich bin nach wie vor nicht sicher. Mir fehlt es immer noch an einer klaren Begründung/Regelung.


    Und wir haben immer noch nicht den Widerspruch zu der Aussage von JTM , dass der Radweg die Fahrbahn kreuzt, der Radfahrer aber trotzdem Vorfahrt hat, aufgelöst. Auch hier scheinen die Auffassungen ja geteilt zu sein.

  • wenn du von der Corneliusstraße auf die Berliner Allee willst, musst der verlängerten Oststraße Vorfahrt gewähren wenn die Ampel ausfällt.


    Ob es andersrum genau so ist weiß ich grad nicht.

    Falls ja ists ne klassische Kreuzung.

    If one day the speed kills me, don’t cry because I was smiling.


  • kleiner Tipp heute Abend auf Arte


    23.15 Havana Moon, bestes Konzert der Stones von 2016 nach der Öffnung Kubas...toll gefilmt, getragen vom euphorisierten Publikum, mehr als 1 Millionen bei freiem Eintriit laufen die alten Herren zu Hochform auf, mit einer Sängerin, die für ihre "Gimme Shelter" Version einen Grammy verdient hätte, und you cant always get what you want in gänsehautfeeling mit einheimischem Chor, dazu Impressionen aus Havana, vor dem Auftritt und mehr, werde ich mir zum 3, Mal reinpfeifen ohne Stones Fan zu sein

  • Wenn's nach mir ginge, würden Autobahnfahrten mit 200 km/h zur Pflichtausbildung gehören. Die meisten machen das ja nicht aus bösem Willen, sondern weil sie's nicht besser kennen/können.

    Das sehe ich etwas anders: Willst du einen Fahranfänger (und nichts anderes sind Fahrer die gerade ihren Führerschein machen/bestanden haben), wirklich mit 200 km/h über die Autobahn heizen lassen?. Bin ja noch etwas jünger und erinnere mich an meine erste Zeit nach bestandenem, Führerschein. Ich war sehr unsicher was zum Beispiel das Auffahren auf die Autobahn anging und das einscheren in den fließenden Verkehr. Das lag aber weniger am mangelnden Verständnis für die Situation, sondern mehr an der fehlenden Erfahrung als Autofahrer. Inzwischen kenne ich die Abläufe im Auto natürlich blind, als Anfänger hingegen musste ich immer noch bewusst an dieses denken und an jenes denken. Sachen. Vor dem Schalten Kupplung treten, hab ich jetzt auch den richtigen Gang etc. Sachen die man mit der Zeit einfach automatisch macht.


    Und dann sollen solche Anfänger (wie wir alle es mehr oder weniger mal waren), mit solch einem Tempo bereits auf der Autobahn fahren? Ich habe mich an das Tempo herangetastet. Zuerst bin ich stets meine 120, 130 gefahren, mit der Zeit hab ich dann auch mal überholt und bin meine 140-150 gefahren. Auf freier Strecke dann auch irgendwann mal die 180 und ich erinnere mich noch immer an diesen besonderen Moment, irgendwann zum ersten Mal die 200 gefahren zu sein. (Bescheuert, aber als junger Mensch hat man eben andere Schwerpunkte). Wenn man viel fährt (und das bin ich zum Glück bereits als Anfänger), dann verinnerlicht man irgendwann die Abläufe im Auto und hat gewisse Kapazitäten frei, wodurch man sich an solche Geschwindigkeiten wagen kann. Und irgendwann kam dann auch der Tag an dem ich - ganz stereotyp - erstmals papas porsche fahren durfte. Wobei mein Vater da auch relativ klug unterwegs war. Er hat diese Geschwindigkeit gleich für mich entmystifiziert in dem er mir sagte, ich kann ruhig schnell fahren, aber ich solle es immer nur dort tun, wo es erlaubt ist und die verkehrssituation es hergibt. Ich solle mir immer der Geschwindigkeit bewusst sein und entsprechend die "Fehler" der anderen vorausblicken. Anderen Menschen zuliebe und nicht zuletzt auch mir selbst zuliebe.


    Aber bis ich dann das erste mal 250, 300 auf dem Tacho stehen hatte, habe ich auch schon einige Tausend Kilometer abgerissen gehabt und war kein nackter Fahranfänger mehr (Auch mit 2, 3 Fahrtrainings zusätzlich im Rücken, u.a. zur Probezeitverkürzung)


    Komplette Fahranfänger aber bereits in diese Sphären zu schicken. Nee, das würde ich nicht wollen. Ich stelle mir das auch ziemlich befremdlich vor, wenn plötzlich die Fahrschule auf der Autobahn mit 200 Sachen an mir vorbeiknallt. Wie soll so einer bereits das Gefühl dafür entwickelt haben, ob das Auto vorne auf der rechten Spur noch ausschert bevor ich ankomme oder mich noch durchziehen lässt. Mit Erfahrung kann man das Verhalten der anderen irgendwann vorausahnen und seine Fahrweise anpassen, aber als Anfänger konnte ich das derart noch nicht und würde es auch nur den wenigsten zutrauen.

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  • Inzwischen kenne ich die Abläufe im Auto natürlich blind,

    alle?

    ich sag nur Autobahn Parkplatz/Tankstelle/ Auffahrt Autobahn :P :D

    -)weg

    Da hab ich nur die Einfahrt nicht gefunden...


    "so, wo müssen wir denn jetzt - ach wir sind schon wieder auf der Autobahn..." :D

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  • Ich muss mich korrigieren, da ich mich blöd ausgedrückt habe. Auch ich bin der Meinung, dass der Richtung Oberkassel fahrende Radfahrer Vorfahrt hat. Ich meine vielmehr, dass die aus Oberkassel kommenden Radfahrer meinen, sie hätten ebenfalls Vorfahrt. Und dem ist nicht so, denn auch da gilt rechts vor links, wenn dieser Radweg eine Straße kreuzt und für Autos eine Abbiegemöglichkeit besteht.

    "Der größte Feind des Wissens ist nicht das Nichtwissen, sondern das Halbwissen." Enrico Fermi

  • Wenn's nach mir ginge, würden Autobahnfahrten mit 200 km/h zur Pflichtausbildung gehören. Die meisten machen das ja nicht aus bösem Willen, sondern weil sie's nicht besser kennen/können.

    Das sehe ich etwas anders: Willst du einen Fahranfänger (und nichts anderes sind Fahrer die gerade ihren Führerschein machen/bestanden haben), wirklich mit 200 km/h über die Autobahn heizen lassen?.


    Aber ja, unbedingt! Aber nicht erst, wenn sie bereits mit Lappen auf die Menschheit losgelassen worden sind und eine Gefahr für andere darstellen (können), sondern sie sollen es da bereits gelernt haben und können. Das ist ja der Sinn einer Fahrausbildung. Da ist schließlich noch ein Fahrlehrer dabei, der im Notfall eingreifen kann.


    Viel gefährlicher ist es doch, in dieser Hinsicht völlig ungeübte Fahrer ohne Fahrlehrer auf die Straße zu lassen und ihnen trotzdem solche Geschwindigkeiten zu erlauben. Wobei es mir ja auch weniger darum geht, dass sie selbst so schnell fahren sollen, sondern dass sie merken, wie gefährlich es ist, auf die Überholspur zu ziehen, ohne vorher hinreichend die Geschwindigleit herannahender Fahrzeuge eingeschätzt zu haben. Einmal eine Vollbremsung mit Fahrlehrer und kräftigem Adrenalinschub, und sie werden diese Lektion ein für allemal (hoffentlich) gelernt haben.


    Ich war sehr unsicher was zum Beispiel das Auffahren auf die Autobahn anging und das einscheren in den fließenden Verkehr. Das lag aber weniger am mangelnden Verständnis für die Situation, sondern mehr an der fehlenden Erfahrung als Autofahrer. Inzwischen kenne ich die Abläufe im Auto natürlich blind, als Anfänger hingegen musste ich immer noch bewusst an dieses denken und an jenes denken.


    Sorry, aber dann hat man Dir m.M.n. Dir viel zu früh den Führerschein ausgehändigt. Und das gilt leider für viele, die auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Allein wenn ich mir so manche Einparkmanöver ansehe... :facepalm:


    Wie soll so einer bereits das Gefühl dafür entwickelt haben, ob das Auto vorne auf der rechten Spur noch ausschert bevor ich ankomme oder mich noch durchziehen lässt. Mit Erfahrung kann man das Verhalten der anderen irgendwann vorausahnen und seine Fahrweise anpassen, aber als Anfänger konnte ich das derart noch nicht und würde es auch nur den wenigsten zutrauen.


    Das ist doch genau das Problem! Können sie nicht, weil sie's in der Ausbildung nicht gelernt haben, fahren aber u.U. trotzdem 200 km/h. Deshalb sollen sie's ja während der Ausbildung lernen. Du lieferst meiner Forderung nur Futter. ;)

  • Bei 100 km/h sind es schon 33m pro Sekunde, bei 150 km/h schon über 50m pro Sekunde.

    Sorry bei 33 sind es bei 118 km/h und 50 bei 180 km/h


    Den Abstand einschätzen ist nicht immer ganz einfach, wenn man aber ständig mit dem Auto unterwegs ist klappt das schon. Schlimmer finde ich die Fahrer die nicht auf andere achten und ihnen das Cruisen ermöglichen, die lassen einen auf LKW aufrollen das man abbremsen muss, dies auch wenn die 3 Spur frei ist oder zügig überholen würden.