Gesundheit & Corona

  • Und trotzdem bin ich der Meinung, sollte man für das Land spielen in dem man lebt und aufgewachsen ist. Alles andere ist kontraproduktiv.

    Inwiefern? Welche / wessen Produktivität wird denn reduziert, indem jemand für das aus deiner Sicht falsche Land Fußball spielt? Ist es andersherum in irgendeiner Form produktiv, wenn jemand für das "richtige" Land kickt?

  • Jetzt wird hier schon mit Klischees argumentiert und die Mehrheit anhand von Einzelfällen Pauschalverurteilt.:facepalm:

    (was nicht heisst, dass es diese Einzelfälle nicht wirklich gibt, aber eben genauso wie den katholischen geistlichen oder den Ostdeutschen.... ach lassen wir das...)

    Ein Mann riskiert nicht für einen jämmerlichen Sold sein Leben. Man muss seine Seele ansprechen, um ihn zu elektrisieren!

    - Napoleon Bonaparte -

  • Und trotzdem bin ich der Meinung, sollte man für das Land spielen in dem man lebt und aufgewachsen ist. Alles andere ist kontraproduktiv.

    Inwiefern? Welche / wessen Produktivität wird denn reduziert, indem jemand für das aus deiner Sicht falsche Land Fußball spielt? Ist es andersherum in irgendeiner Form produktiv, wenn jemand für das "richtige" Land kickt?

    Also mein Ziel ist es schon, dass die Menschen, die in diesem Land leben, einander respektieren und gut miteinander umgehen.

    Dies sollte doch wohl einfacher sein, wenn man miteinander spielt und nicht gegeneinander.

  • Noch viel lebhafter kann ich mir aber den umgekehrten Fall vorstellen - wenn Du als (deutscher) Teenager ein türkisches Mädel kennengelernt hast. Da hat dann mitunter (auch hier wieder je nach Einstellung) nicht der (deutsche) Teenager das Problem, sondern das türkische Mädel. Und zwar nicht nur mit den Eltern, sondern auch mit ihren Brüdern und dem gesamten Familienclan.

    Sorry aber das ist bildzeitungsgesteuert. 100 Fälle enden problemlos und mit Happy End aber der eine Fall eben leider nicht und beherrscht die Schlagzeilen.


    "Bildzeitungsgesteuert" kann schon deshalb nicht sein, weil ich das Blatt gar nicht lese.


    Und "der eine Fall"...? Ich hab mal ein paar bessere Quellen als die BLÖD:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenmord

    http://www.ehrenmord.de/doku/doku.php


    Bitte lesen und dann nochmal nachzählen: wirklich nur ein Fall?


    Ein Zitat aus dem obigen Wikipedia-Artikel:


    Zitat

    In islamkritischen Kreisen wird das Fehlen einer dezidierten Frontstellung bei Einwanderern islamischen Glaubens gegen Ehrenmorde beklagt. Zum Beispiel bemängelte die in Berlin beruflich tätige türkisch-kurdische Anwältin Seyran Ateş: „Migranten tun zu wenig gegen Ehrenmorde.“


    Und auch hier scheint mir bei einigen doch eine eher verharmlosende Sicht der Dinge vorzuliegen.

  • Also mein Ziel ist es schon, dass die Menschen, die in diesem Land leben, einander respektieren und gut miteinander umgehen.

    Dies sollte doch wohl einfacher sein, wenn man miteinander spielt und nicht gegeneinander.

    In diesem Land leben 82 Millionen Leute. Die Zusammensetzung eines vielleicht 30-köpfigen Nationalmannschaftskaders ist da für den gegenseitigen Respekt innerhalb der Gesellschaft aber mal ziemlich irrelevant. Respektieren sollen sich sowieso auch Leute, die gegeneinander Fußball spielen. Mit meinen wöchentlichen Doppelkopfgegnern bekomme ich das auch ganz gut hin.


  • Das meinst Du, weil Du ihn nicht verstanden hast.


    Mir ging's jedenfalls darum, dass es kein spezifisch deutsches Phänomen ist, dass man von deren Familie nicht immer mit offenen Armen empfangen wird, wenn man ein Mädel einer anderen Nationalität kennenlernt.

  • Als ob Mord aus Eifersucht (nichts anderes sind die Mehrzahl dieser Taten auf der Ehrenmord Seite) nur ein muslimisches Thema ist. Aber soweit geht es dann in einer Diskussion, wo Ayhans Entscheidung pro türkischem Fußballverband der Ausgangspunkt war. Als Erdogan nicht mehr reicht kommen die Ehrenmorde ins Spiel...

  • Ok , ich drücke mich mal genau aus : In 100 Fällen gibt es keine Probleme dann kommt der 101. Fall der die Schlagzeilen beherrscht. Über die 100 Fälle ohne Probleme wird natürlich nicht berichtet , warum auch . Da leben die Familien friedlich zusammen.

    Mann könnte auch sagen , in 99 von 100 Fällen gibt es keine Probleme.

    Und ich gehe mal davon aus , das mich 98 von 100 Usern richtig verstanden haben. Einer will aber generell zu der Thematik nichts verstehen.

  • Als ob Mord aus Eifersucht (nichts anderes sind die Mehrzahl dieser Taten auf der Ehrenmord Seite) nur ein muslimisches Thema ist. Aber soweit geht es dann in einer Diskussion, wo Ayhans Entscheidung pro türkischem Fußballverband der Ausgangspunkt war. Als Erdogan nicht mehr reicht kommen die Ehrenmorde ins Spiel...


    Von Hölzken auf Stöcksken, ganz normal. Siehe die Diskussion, die sich aus meinem Falschparker-Post ergeben hat. ;)


    Und natürlich sind Ehrenmorde ein zuvorderst muslimisches Thema, das kann man doch nicht ernsthaft bestreiten. Natürlich nicht ausschließlich, das geht aus dem Artikel ja auch klar hervor. Auf jeden Fall aber ein Thema in Gesellschaften mit stark archaisch geprägten Strukturen.

  • Ja, fiel mir auch schon auf. Es ging hier um Ayhans Engagement für die türkische Nationalmannschaft, und nun sind wir bei Ehrenmorden. So läuft es leider sehr oft ab, wenn über (und es wird ja lieber über als mit) Migranten oder Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen wird. Was kein Zufall ist, sondern Ausdruck weit verbreiteter, möglicherweise auch unbewusster Ressentiments.


    Ehrenmorde sind nicht in erster Linie ein religiöses (muslimisches) Problem, sondern ein mögliches Resultat verschiedener Faktoren, u.a. natürlich einer kulturellen Prägung. Und ja, ich weiß dass Ehrenmorde in islamischen Ländern häufiger vorkommen. Dennoch ist der Islam nicht die Grundlage dieses Verbrechens.


    Hierzu:


    http://www.religionen-im-gespr…nd-religion/hintergrund-0


    "Die Studie belegt, was andere Untersuchungen bereits vermuten ließen: Voraussetzung eines in Deutschland begangenen Ehrenmordes ist danach eine Kombination aus eigener Migration, geringer Bildung, prekären Lebensverhältnissen und einer von Männlichkeitsidealen bestimmten, in der Kindheit erlernten Kultur der Ehre, wie sie für viele vorindustrielle, von Großfamilien geprägten Gesellschaften typisch ist. Die Religion, sei sie islamisch, ezidisch oder christlich, gehört nicht zu diesen Voraussetzungen. Sie ist im Gegenteil eher hinderlich, denn sie verbietet den Mord mit klaren Worten."


    https://www.igfm.de/ehrenmorde…-migration-und-tradition/


    "Fest steht, dass der Ehrenmord nicht mit dem Islam begründet werden kann und weder im Koran noch der islamischen Überlieferung Rückhalt oder Begründung findet. Auch von Muhammad ist kein derartiger Ausspruch bekannt. Daher finden Ehrenmorde in der Theologie des Islam keine Grundlage, zumal die Tradition der Ehrenmorde wesentlich älter ist als der Islam."

  • Politik, Religion...


    Wir kommen allmählich wieder in einen Bereich, wo es Trouble mit den Forenregeln geben könnte. Es ist Sommerpause, die Leine etwas lockerer, aber übertreibt es nicht, ansonsten müssen wir hier wieder aufräumen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Eimsbüttel95 : alles richtig und steht ja auch so in dem von mir verlinkten Wikipedia-Artikel.


    Gleichwohl ist ein Zusammenhang zwischen Islam und Ehrenmorden nicht von der Hand zu weisen, da kann im Koran stehen was will, das kümmert die Betreffenden ja nicht. Gilt ja genauso für die Attentäter, die "dürfen" das laut Koran ja eigentlich auch nicht (und finden dann doch irgendwelche Stellen, mit denen sie ihr Tun meinen rechtfertigen zu können).


    Zitat

    Obwohl sie einer vorislamischen Tradition entstammen, treten sie in islamischen Staaten, besonders in solchen mit Scharia-Gesetzgebung im Nahen und Mittleren Osten sowie Pakistan vermehrt auf, lassen sich aber ebenfalls in nicht-muslimischen Regionen in Indien oder Lateinamerika nachweisen. Sogenannte „Ehrenmorde“ kommen auch vereinzelt in europäischen Ländern mit hohem Zuwandereranteil aus den betreffenden Gebieten vor.

  • myfreexp :


    Es ist , so die wenigen (!) validen Studien dazu, aber eben nicht die Religion, sondern Tradition, Kultur, patriarchalische Gemeinschaftsstrukturen mit einem übersteigertem Ehrbegriff, hierzulande dann noch Migrationserfahrung, Leben in einer Art Disapora, miese Lebensbedingungen etc.


    Meines Erachtens liegt bei vielen Menschen daher eine Fehlattribution vor.


    Viele Einbrecher tragen schwarz, ist schwarz deshalb gefährlich?

  • Also mein Ziel ist es schon, dass die Menschen, die in diesem Land leben, einander respektieren und gut miteinander umgehen.

    Dies sollte doch wohl einfacher sein, wenn man miteinander spielt und nicht gegeneinander.

    In diesem Land leben 82 Millionen Leute. Die Zusammensetzung eines vielleicht 30-köpfigen Nationalmannschaftskaders ist da für den gegenseitigen Respekt innerhalb der Gesellschaft aber mal ziemlich irrelevant. Respektieren sollen sich sowieso auch Leute, die gegeneinander Fußball spielen. Mit meinen wöchentlichen Doppelkopfgegnern bekomme ich das auch ganz gut hin.

    Ich behaupte, dass es nicht irrelevant ist, ob türkischstämmige Fußballer, die hier aufgewachsen sind für Deutschland oder die Türkei spielen.

    Die Jungs stehen in der Öffentlichkeit und von ihrer Entscheidung geht für beide Seiten eine Signalwirkung aus.

  • Ok , ich drücke mich mal genau aus : In 100 Fällen gibt es keine Probleme dann kommt der 101. Fall der die Schlagzeilen beherrscht. Über die 100 Fälle ohne Probleme wird natürlich nicht berichtet , warum auch . Da leben die Familien friedlich zusammen.

    Mann könnte auch sagen , in 99 von 100 Fällen gibt es keine Probleme.

    Und ich gehe mal davon aus , das mich 98 von 100 Usern richtig verstanden haben. Einer will aber generell zu der Thematik nichts verstehen.

    Ich will Dich unbedingt verstehen, aber es gelingt mir leider nicht.

    Deine Aussage, dass von 101 türkischen Mädchen, die einen deutschen Freund nach Hause bringen 100 keine Probleme mit ihrer Familie bekommen, irritiiert mich zutiefst.


    Mal ganz davon abgesehen, dass die meisten sich dies erst gar nicht trauen würden.

  • 1. warum nicht? Deren sozialisierung prägt mich, mein Verhalten, mein Denken, mein Sein mit Mitte 40 heute noch!

    Ist schon sehr traurig, wenn man mit Mitte 40 noch nicht sein eigenes Leben führt, sondern noch immer von einer jahrzehntealten Sozialisierung geprägt ist. Stell dir vor, die kann man auch ändern.

    Ganz viele Deutsche lassen sich in "ihrem Land" ausbilden, zahlen dann aber das Gros ihrer Steuer in den Nachbarländern.

    Warum sollte jemand im Profisport anders agieren?

    Du vergleichst mal wieder Äpfel mit Birnen. Wenn diese das Gros ihrer Steuern in den Nachbarländern zahlen, dann leben sie auch dort!

    Integration ist nicht zu verwechseln mit Assimilation.

    Wenn ein türkischstämmiger Spieler, der in Deutschland lebt und auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, sich entscheidet, nur für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen, so ist das noch lange keine Assimilation.

    Das findest Du nachvollziehbar?

    Hierdurch wirsd man dann vom Deutschen zum Türken?


    Nationalmannschaften sind keine Vereine, die man sich aussucht.

    Würde man die aus meiner Sicht unseligen doppelten Staatsbürgerschaften abschaffen, wäre das Problem gelöst. Irgendwann sollte sich jeder entscheiden müssen, welche Staatsbürgerschaft er endgütlig haben will und nicht beide behalten, um sich ann bei Bedarf das Beste von beiden heraussuchen zu können. Ist ach eine Ungleichbehandlung gegenüber den Bürgern mit nur einer Staatsbürgerschaft.

    Ich erkläre es dir, weil du mit einem ausländisch klingenden Namen immer ein Ausländer bleibst. Spätestens wenn du als Teenager ein deutsches Mädel kennengelernt hast erfährst du wie beliebt du bist. Später bei der Suche nach einer Wohnung geht es weiter. Nur zwei Beispiele und da soll ich mich als Deutscher fühlen? Es ist eine Heimat mit Hindernissen. Mittlerweile gehöre ich als Spanier zu den guten Ausländern, ein Dank an den Araber und Türken.

    Komisch, schon in meiner nun wirklich weit zurückliegnden Jugend gab es genügend Ausländer - oder wie sie jetzt heißen: Migranten -, die keinerlei Probleme hatten, weder bei der Berufswahl, noch bei der suche nach einer Wohnung, noch bei sonst etwas.


    Klingt für mich immer wie die Aussagen der Farbigen in den USA, siue hätten aufgrund ihrer Hautfarbe keine Chance und würden diskriminiert. Dabei gab es schon in den 80ern zigtausend farbige Millionäre in den USA und Leute auf sehr hohen Posteb. Vielmehr kommt es immer au den Einzelnen an. Leider mag es manchmal wirklich schwieriger sein, aber dass man keine Chance habe, ist eine Ausrede, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man selbst gescheitert ist. Dann ist es leichter, dies auf die ach so böse Gesellschaft abzuschieben.

    Als ob Mord aus Eifersucht (nichts anderes sind die Mehrzahl dieser Taten auf der Ehrenmord Seite) nur ein muslimisches Thema ist.

    Äh, wenn ein muslimischer Vater seine Tochter ermordet, weil sie einen Deutschen heiraten wollte, so hat das wohl kaum etwas mit Eifersucht zu tun.

    "Der größte Feind des Wissens ist nicht das Nichtwissen, sondern das Halbwissen." Enrico Fermi