Gesundheit & Corona

  • Die Unternehmen, die jetzt sofort pleite gehen oder zahlungsunfähig werden (ich rede nicht von Klein(st)unternehmen haben mit den meisten Coronatoten die Gemeinsamheit, dass es schon vorher nicht mehr richtig gut lief.

    das stimmt nicht. Auch unternehmen denen es vorher gut ging sind jetzt ziemlich stark betroffen. Mein Unternehmen wird in den nächsten Wochen durch Schließungen der Filialen alleine in Deutschland einen hohen 3 stelligen Millionbetrag verlieren. Alleine die Umsatzeinbußen. Das aufzufangen ist nahezu unmöglich. Obwohl es uns vorher gut ging und wir in Expansion inbegriffen waren.

  • Frag mal 10031 Toten die diese Wahl nicht mehr hatten. Ist zwar ein pathetisch, aber immer diese Diskussion, ob es hilft oder nicht hilft.

    Weniger Menschen in der Runde umso weniger Austausch .

    Dazu dies (rein mathematische Betrachtung), finde ich immer noch am anschaulichsten :

  • "Das darf nur unter der Maßgabe von Wirksamkeit und Angemessenheit passieren."


    Genau das versuche ich die ganze Zeit mal zu hinterfragen. Der Aufschrei nach staatlicher Führung ist hier jedoch schon sehr ausgeprägt; besorgt mich mindestens genauso wie die uns umgebene Pandemie.


    Was ist an verantwortungsvoller, staatlicher Führung schlecht? Und wieso beunruhigt sie Dich? Ist sie nicht vielmehr existentiell?

    Ich mutmaße in diesem Zusammenhang einmal das sich unsere "politische Führungselite" zuletzt in vielen Teilen nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat führt dann eben unweigerlich auch zu Mißtrauen, gerade wenn es um das "Beschneiden" von Rechten geht.


    Ich selber bin mit aber klar das es eben manchmal nicht anders geht, da auch durch mein Umfeld - Ehefrau und Kind im Pflegebereich tätig, ich selber international tätig bei einem großen Medizinproduktehersteller in Nordhessen - maximal sensibilisiert.


    Wir schränken usere sozialen Kontakte gänzlich ein mit Ausnahme eben der Einkäufe. Letztere aber auch auf da nötigste beschränkt unter Einhaltung der Empfehlungen wie Hygiene, Abstand halten etc.

    Leider wird der Mensch auch aus dieser nun zu durchlaufenden Krise keine nachhaltig für Umwelt und Natur förderlichen Schlüsse ziehen.


    Ich wünsche allen hier und ihren ihren Angehörigen viel Gesundheit.

  • über den Sinn und Zweck einer Ausgangssperre brauchen wir nicht zu diskutieren, der ist mir schon völlig klar und es ist auch ein geeignetes Mittel den prozess zu verlangsam.


    Ich bin für das Verbot von Menschenansammlungen, für die Einschränkung des Alltags auf das nötigste, aber bei einer Ausgangssperre melden sich bei mir doch innere Widerstrebungen. Und da gehts jetzt nicht mal um mich selbst, im Sinne von "ich will xy tun dürfen".


    Wenn ich jedoch sehe, in welcher Intensität und insbesondere in welchem Tempo zunehmend in unsere Grundrechte eingegriffen wird, dann widerstrebt das bei aller Sinnhaftigkeit doch irgendwie meinem inneren Judizgefühl. Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit, Recht auf Schule und Familie, Arbeitsfreiheit, Vereinigungsfreiheit, Freizügigkeit. Alles Rechte in die teilweise extremst eingegriffen wird. Rechte die uns vor staatlicher Unterdrückung schützen sollen. Und nun wirkt es fast so, als ermuntere das Volk seinen Staat ihm diese Rechte temporär (wobei niemand weiß wie lange temporär bedeutet) zu nehmen.


    Traurig, dass die Gesellschaft es nicht aus eigenem Antrieb schafft, dies zu lösen und sich stattdessen immer mehr Rechten berauben lassen will.


    Ich gehöre nicht zu den Aluhut-Träger, die dieser Regierung vorwerfen wollen, diesen Zustand wie eine Ausgangssperre für sich ausnutzen zu wollen. Aber dennoch stimmt es mich schon bedenklich, wie schnell dieser vehemente Einschnitt in das persönliche Leben vonstatten geht, wie schnell sich die Menschen ihrer Rechte berauben lassen. Mam stelle sich vor, es da wäre eine Regierung, die sich dies wirklich zu Nutzen machen wollte.


    So richtig ich das Verbot von größeren Menschenansammlungen finde und so richtig auch die Ansagen der Bundeskanzlerin gewesen sind, sich in der nächsten Zeit einzuschränken, bestmöglich zuhause zu bleiben (stichwort social distancing) so widerstreben allgemeine Ausgangssperren aber meinem Rechtsgefühl.


    Und bei allem Verständnis für den Zweck der Maßnahmen. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo der einzelne so viele Grundrechte aufgibt, dass über die Verhältnismäßigkeit diskutiert werden MUSS, bevor solche eine einschneidende Maßnahme wie eine Ausgangssperre verhängt wird. Und dazu darf es in einem offenen Diskurs auch verschiedene Ansichten geben, bei aller Richtigkeit des bezweckten Ziels.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Ich gebe dir einerseits recht Fortunanovesia , dass man die Einschränkung von Grundrechten nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.


    Ich verstehe aber nicht, dass das jetzt ausgerechnet bei den verbleibenden Einschränkungen der individuellen Bewegungsfreiheit, die durch eine Ausgangssperre betroffen wären, der springende Punkt sein soll. Das Demonstrationsrecht ist seit einer Woche quasi außer Kraft gesetzt. Das ist m.E. politisch viel brisanter.


    Aber ja, das mulmige Gefühl teile ich definitiv mit dir.

  • wie schnell sich die Menschen ihrer Rechte berauben lassen.


    So richtig ich das Verbot von größeren Menschenansammlungen finde und so richtig auch die Ansagen der Bundeskanzlerin gewesen sind, sich in der nächsten Zeit einzuschränken, bestmöglich zuhause zu bleiben (stichwort social distancing) so widerstreben allgemeine Ausgangssperren aber meinem Rechtsgefühl.

    Was willst du offen dagegen tun?


    Gestern, an meinem freien Tag hab ich mich gefragt ob ich mein Fahrrad aus der Garage hole und - alleine - eine kleine Runde auf den Radwegen durchs Ruhrgebiet drehe. Habs sein gelassen, weil ich nicht wusste ob es richtig oder falsch ist, und ich am Ende der Buhmann bin der sich draussen "vergnügt."

  • Das Demonstrationsrecht ist seit einer Woche quasi außer Kraft gesetzt.

    diesbezüglich würde mich wirklich mal eine Bewertung des Bundesverfassungsgerichts interessieren. Wie es die Bedeutung der Versammlungsfreiheit in der Abwägung gegen ein Verbot aufgrund abstrakter Lebensgefahr anderer bewertet auf Basis des Infektionsschutzgesetzes.


    Wir reden da jetzt nicht von Menschenansammlung wir beispielsweise beim Fussball, sondern von Menschenansammlungen die der gemeinsamen Meinungsbildung ind Kundgabe dienen und entsprechend in den Schutzbereich des Grundrechts fallen.


    Wenn man bedenkt, welch Bedeutung die Meinungsfreiheit als Auswuchs der Versammlungsfreiheit für das Bundesverfassungsgericht hat (stichwort konstituierend für einen demokratischen Rechtsstaat), wäre ich mir auch gar nicht so sicher, ob diese Versammlungsverbote einer grundrechtlichen Prüfung standhalten würden. Aber auch hier kann man selbstredend anderer Meinung sein und diskutieren.


    Aber wie du auch schon sagst: je tiefer die Einschnitte in unsere Grundrechte gehen, desto mulmiger/schlechter wird das Gefühl bei der ganzen Sache, so sinnhaft diese Maßnahmen auch sein mögen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • So krude mein Gedanke ist.... aber aus dieser Krise haraus, wird der Nachfolger von Merkel gemeißelt.

    Röttgen und Merz sind schon raus, ein CSUler kann es kaum werden.


    Bleibt Laschet.

    Kommt am Ende ja auch darauf an wer von den Jungens überlebt.


    Wie geht es Merz denn? oder -ok, nicht CDU, aber dennoch- Özdemir....

    Wie sieht es denn aus in unseren extremen Lägern....hoffen die auf das Ableben des einen oder des anderen?

    Beide bekamen ja wohl Morddrohungen von "Zecken" / "Wertkonservativen"?

    Oder passiert das Wunder von Europa und wir erlernen durch die Krise wieder das miteinander anstatt dem gegeneinander? Zu wünschen wäre es uns allen auch wenn das dem Wunsch nach "Mehr Hass" im allgemeinen natürlich entgegenlaufen würde.

  • Kann natürlich, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich innerhalb der CDU durchsetzen wird.

    Strauss und Stoiber haben es mal probiert.... war nix.

  • ausgerechnet...


    Ausgerechnet die Blöd mit einem wirklich vergleichsweise sachlich differenzierten Kommentar bzgl. Der Hinterfragung der derzeitigen Maßnahmen.


    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Mir wird da auch mulmig.


    In Dänemark geht man noch nen Schritt weiter


    Zitat

    Darüber hinaus verabschiedete das Parlament beispiellos harte Ausnahmegesetze. Die Gesundheitsbehörden können ab sofort Zwangstests, Zwangsimpfungen sowie Zwangsbehandlungen anordnen und für die Durchsetzung ihrer Anordnungen neben der Polizei auch Militär sowie private Wachdienste einsetzen.

    https://www.fr.de/politik/coro…ls-militaer-13598503.html


    Im Notstand ist halt alles möglich... finde ich schon ziemlich krass dich sogar private Wachdienste abhölen können um deine körperliche Umversertheit zu verletzen. Bin ich dagegen dass Inkasso Moskau mich dafür abholt.

  • Ich möchte ja mal wissen, was in der extrem rechten Szene nebst Faschoflügel der AFD gerade für Gedankenspiele ablaufen. Träumt man den feuchten Traum der Machtergreifung, wenn der Staat wirklich an seine Grenzen stoßen sollte.


    Ziemlich sicher, wird das fiktiv mal durchgedacht von dem Abschaum...

  • diesbezüglich würde mich wirklich mal eine Bewertung des Bundesverfassungsgerichts interessieren.

    Jetzt wo die Beschränkungen ihren zeitlichen Anfang haben, wird vielleicht keiner bis nach Karlsruhe gehen. Wo sich in der Presse eigentlich alles um die Krise und deren Management dreht, hat auch vielleicht niemand einen dringenden Anlass für eine Demo.

    Aber das wird ja alles einige Wochen anhalten. Die Regierung wird irgendwann auch unter Wahrnehmung der Öffentlichkeit wieder an anderen Themen arbeiten. Da rechne ich dann spätestens schon damit, dass es auch zu Klagen kommen wird. Dann wird es eben auch Diskussionen geben, ob die Krise überstanden ist oder wir nur auf einem guten Weg sind, zu dessen Fortsetzung ein Andauern der Einschränkungen nötig, wirksam und angemessen ist.

  • Gestern, an meinem freien Tag hab ich mich gefragt ob ich mein Fahrrad aus der Garage hole und - alleine - eine kleine Runde auf den Radwegen durchs Ruhrgebiet drehe. Habs sein gelassen, weil ich nicht wusste ob es richtig oder falsch ist, und ich am Ende der Buhmann bin der sich draussen "vergnügt."

    Wem du dich alleine an der frischen Luft betätigst, ist das kein Problem Selbst wenn du es mit Leuten machst, die zusammen mit dir im selben Haushalt wohnen, wäre das kein Problem. Da du ja zu Hause auch mit ihnen Kontakt hast. Es geht darum, den Kontakt mit "Fremden" zu reduzieren und nicht den Einzelnen zu beschränken. Selbst in der Ausgangssperre light in Bayern ist das ja noch möglich, draußen alleine oder mit der Familie Sport zu machen.


    Prof. Drosten hat heute in seiner neuen Podcastfolge sogar extra nochmal darauf hingewiesen, dass das aus epidemiologischer Sicht kein Problem ist und aus psychologischer Sicht sogar erwünscht, weil das für viele auch ein Ventil sein kann, laufen zu gehen oder Rad zu fahren in dieser schweren Zeit.


    BTW Zu Beginn der Folge bestätigt er auch meine These, dass die höheren Sterblichkeitsraten in anderen Ländern hauptsächlich darauf zurückzuführen sind, dass dort weniger getestet wird und somit die Dunkelziffer der Infizierten viel höher ist. :stolz: