In der Opposition kaltgestellt kannst Du der SPD vertrauen, in der Regierung wie eigentlich immer ist sie im Zweifel für Kapital, Volk und Vaterland zuerst!
Das kannst du genauso auch auf die Grünen übertragen. Den Wählern/Basis werden die Kröten, die sie dann zu schlucken haben, als Realpolitik „verkauft“.
Nein, das ist die Definition von Realpolitik. Wenn du keine Mehrheiten hast, bekommst du deine Wunschvorstellungen nie durch. Politisches Handeln wird in der Regel durch Kompromiss gestaltet. Ist furchtbar unsexy und anstrengend und man kann sich nie als Gewinner fühlen, weil man immer Abstriche machen muss. Aber so ist Politik in einer Demokratie.
Ich bin froh, dass das hier bei aller Kritik an die Politik funktioniert, auch wenn es nicht immer danach aussieht, weil lange gerungen werden muss und das Ergebnis eines Kompromiss selten große Hebel umlegt und immer unspektakulär daherkommt. Aber es bewegt sich wenigstens was. Wenn man mal in andere Länder guckt, wo verhärtete Fronten aufgebaut wurden und wo kein Kompromiss mehr möglich ist, endet das im kompletten Stillstand. Bestes Besipiel der Brexit. Die beiden Lager sind so unversöhnlich, dass man lieber den Karren vor die Wand fährt, statt auf den anderen zu zugehen.
Ich bin kein Anhänger der SPD. Aber ich finde, die SPD hat in der GroKo in Anbetracht der geringen Wählerstimmen relativ viel erreicht. Die meisten gelungenen Projekte tragen eine SPD-Handschrift. Die SPD hat nur ein Marketingproblem. Sie heult ständig rum, was sie nicht erreicht hat, während sich die Union mit den Erfolgen der GroKo schmückt. Das spiegelt sich dann auch in den Umfragewerten wieder.