Ich habe mir das jetzt mal auf Google Maps angesehen. Das Haus Michael hat eine eigene Einfahrt. Wahrscheinlich könnte der Fahrer sogar reinfahren, mit Sicherheit aber die Einfahrt zustellen um seine Fahrgäste auszuladen. Und wenn das nicht geht, müsste der Parkplatz dahinter halt gesperrt werden für den Krankentransport. Das geht auch stundenweise, falls es immer zu bestimmten Zeiten nötig ist.
Das ist doch nur ein Beispiel, dem ich zufällig häufiger begegne, denk Dir die Einfahrt halt weg, es geht um das grundsätzliche Problem. Situationen wie diese gibt's ja ständig und zuhauf (auch wo dann keine Einfahrt ist). Tatsache ist, dass sie vom Behindertentransport nicht genutzt wird, weil sie vielleicht zu eng ist (das Auto ist ja "etwas" breiter als ein normaler Pkw), der Fahrer zu weit ausholen müsste, um reinfahren zu können, das Ein- und Aussteigen der Leute und/oder der Rollstühle nicht möglich oder zu beschwerlich ist - ich weiß es nicht. Der Lkw mit der Getränkelieferung fürs Mangold passt da jedenfalls nicht rein.
Und weil mich das jetzt aber doch neugierig gemacht hat, bin ich gerade mal zu dieser Einfahrt hingelaufen. Du meinst doch diese kurz vorm Mangold, oder (eine andere sehe ich da jedenfalls nicht)?
Hast Du mal deren Breite gemessen? Ich schon, das sind gerade mal 2,05 Meter. Die Fahrten für das Haus Michael werden von der Firma Sonnenschein aus Wuppertal u.a. mit solchen Ford Transit durchgeführt:
Und die sind bei diesem Modell '06 (bis 2014 gebaut) - ohne Außenspiegel! - 1999 cm breit. Und beim aktuellen Modell '14 (eben ab 2014 gebaut) sogar 2126 mm breit. Und da deren Fuhrpark laut => Website im Schnitt nie älter als 3½ Jahre ist, müssen wir sogar vom neueren und (noch) breiteren Modell ausgehen.
Jetzt weißt Du vielleicht, warum die diese Einfahrt nicht nutzen (können)...? Und der Getränke-Lkw schon mal gar nicht? Und was den Parkplatz vorm Haus Michael betrifft: das ist bereits ein (meist belegter) Behindertenparkplatz:
Aber vielleicht hast Du ja auch noch 'nen funktionierenden Tip auf Lager, mit dem man sich nicht die Autos zerstört oder Behinderte von ihren Parkplätzen verscheucht. Manches sagt sich so leicht daher, wenn man sich nicht mit den Details beschäftigt hat.
Aber wie gesagt, es geht ja nicht um diese spezielle Situation, sondern um die grundsätzliche Problematik, wie man sich sinnvollerweise verhalten sollte, wenn man nur die Wahl zwischen Pest (mitten auf der Fahrbahn halten, verboten?) und Cholera (auf dem Radfahrstreifen halten, definitiv verboten) hat.
Du willst es aber auch nicht verstehen, das Ausweichen ist für den Radfahrer kein "kurzer Schlenker", sondern tatsächlich eine große Stress- und Gefahrensituation, gefährlicher als die meisten Rotverstöße (was ich im Übrigen nicht mache, bevor sich darauf eingeschossen wird). Und das sage ich als sehr sicherer und geübter Stadtradler.
Einspruch. Wie hier schon diverse Male erwähnt, war ich in den '70ern/'80ern selbst etliche Jahre passionierter Radfahrer (auch mangels Geld für Führerschein und Auto), und da gab's noch nicht solche überbreiten Radfahrspuren überall. Eine meiner am häufigsten befahrenen Routen waren von Bilk über die Corneliusstraße und dann an der Gabelung halblinks in die Berliner Allee. Da bist Du umzingelt von fahrenden Autos. Ich will damit nur sagen, dass ich weiß, wovon ich rede.
Wen das übermäßig stresst und damit überfordert ist, mal eben einen Schlenker um ein haltendes Auto z.B. auf der Ulmenstraße zu machen, der sollte sich eigentlich überhaupt nicht auf ein Rad setzen, jedenfalls nicht im öffentlichen Straßenverkehr. Und wenn ich manche Radfahrer(innen) beobachte, wie unbeholfen die schon an 'ner Ampel anhalten und vor allem wieder losfahren, die auch nicht. Gilt aber genauso für etliche Autofahrer. Zum Fahren im Straßenverkehr gehören schon Können, eine gewisse Belastbarkeit und Stressresistenz. Wem das nicht gegeben ist, der sollte es lassen und sich als Radfahrer auf den Rheindamm u.ä. beschränken. Straßenverkehr in einer Großstadt ist nicht Urlaub auf dem Lande in Ostfriesland oder Holland.