Ich finde es grundsätzlich gut, dass der Kö-Bogens neu gestaltet werden soll denn die jetzige Bebauung ist schlichtweg eine Katastrophe (Infrastruktur "zerteilt" die Innenstadt). Ich könnte mir vorstellen, dass durch eine solche Investition die gesamte Innenstadt immens an Shopping- und Freizeitqualität gewinnt. So wie der Bau des Rheinufer-Tunnels den Düsseldorfern das Altstadt-Ufer zurückgegeben hat könnte der Bau des Kö-Bogens den Düsseldorfern den Hofgarten zurückgeben bzw. ihn zu einem zentraleren Ort der Innenstadt machen.
Die Zielsetzung des neuen Kö-Bogens sind:
- Die unmittelbare Anbindung der Kö mit dem Hofgarten
- Die Zusammenführung der beiden Hofgartenteile
- Die Schaffung eines räumlichen Abschlusses des Hofgartens und des Schadowplatzes
- Aufwertung mindergenutzer Flächen
- Schaffung neuer urbaner Qualitäten in exponierter Innenstadtlage
Was die Zielsetzungen angeht bin ich weitestgehendst dakor, aber jetzt kommt mein persönlicher Pferdefuß, der offizielle Bebauungsplan der Stadt für den Jan-Wellem-Platz ist eine einzige Katastrophe. Fakt ist, das Konzept sieht schlicht und einfach einen Verkauf des Jan-Wellem-Platzes an einen Investor (Bank) vor der hier seine Bürohäuser bauen wird, und aus dem Verkaufserlös des Platzes soll dann das geplante Verkehrskonzept umgesetzt werden (die Verkaufserlöse werden aber niemals die Kosten des Tunnelbaus decken). Der Deal ist platt gesagt: Wir (die Düsseldorfer) bekommen die Anbindung der Kö mit dem Hofgarten und einen Zuschuss zum Tunnelbau, im Gegenzug müssten wir dann private Bürohäuser anstelle des Jan-Wellem-Platzes ertragen.
Hier gibt es einen schöne Animation der geplanten Bebauung:
Meiner Meinung nach wird die Umgestaltung nicht viel verbessern, lediglich die Kö würde vielleicht optisch aufgewertet. Wenn ich mir allerdings anschaue welche "zugemauerten" Plätze durch die Bürohäuser entstehen gleicht sich das alles wieder aus, hier entstünden nur noch mehr Bertha-von-Suttner-Plätze und die braucht keiner. Einen Gewinn an Shopping- und/oder Freizeitqualität (Schaffung neuer urbaner Qualitäten in exponierter Innenstadtlage) sehe ich bei diesem Bebauungsplan nicht.
Die Frage am 13. April lautet also:
"Soll das Grundstück Jan-Wellem-Platz zwischen Hofgartenstraße - Kö-Passage - nördlich des Haltestellenbereichs - westlich des "Tausendfüßlers" - in uneingeschränktem Eigentum und unmittelbarem Besitz der Stadt Düsseldorf verbleiben?"
Meiner Meinung nach ganz klar und eindeutig: JA Es ist zwar meiner Meinung nach wünschenswert, dass der Kö-Bogen umgestaltet wird und die gesetzten Ziele umgesetzt werden, sollte dies aber nur mit dem jetzigen Bebauungs-Konzept und mit dem Verkauf von städtischem Eigentum (Jan-Wellem-Platz) verbunden sein ist eine Umgestaltung meiner Meinung nach abzulehnen. Dann doch lieber weiter Tausendfüßler ...