• Dass Investor-Fußball dem traditionellen überlegen ist, zeigt der Vergleich Premier-League vs. Bundesliga.

    Wird diese Ungleichheit weiter fortbestehen, hat die Bundesliga demnächst das Niveau von deren zweiter Liga (wenige Mannschaften ausgenommen).


    Das hast den Kern des Problems nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass Investoren-Klubs weniger erflolgreich als traditionelle Fussballvereine wären. Eher im Gegenteil, zeigt ja auch gerade Union Berlin sehr schön. Es geht darum, dass man mit Investoren seine "Seele" verkauft und viele - darunter auch ich - lieber ewig klein bleiben, als aus dem eigenen Verein eine Kapitalgesellschaft zu machen. Noch leben wir glücklicherweise nicht in Quality Land.

    Ja, die Seele wird verkauft. Hört sich dramatisch an.

    Was ist denn die Seele Fortunas?

    Und inwiefern bist Du als Fan oder Mitglied nur ein Teil dieser Seele, wenn der Laden als e.V. geführt wird?

  • Das hast den Kern des Problems nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass Investoren-Klubs weniger erflolgreich als traditionelle Fussballvereine wären. Eher im Gegenteil, zeigt ja auch gerade Union Berlin sehr schön. Es geht darum, dass man mit Investoren seine "Seele" verkauft und viele - darunter auch ich - lieber ewig klein bleiben, als aus dem eigenen Verein eine Kapitalgesellschaft zu machen. Noch leben wir glücklicherweise nicht in Quality Land.

    Ja, die Seele wird verkauft. Hört sich dramatisch an.

    Was ist denn die Seele Fortunas?

    Und inwiefern bist Du als Fan oder Mitglied nur ein Teil dieser Seele, wenn der Laden als e.V. geführt wird?


    Zunächst: Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen und meine Sicht der Dinge erläutern.

    Der Sinn eines Vereins ist es, Sport zu ermöglichen und zu organisieren. Ein Investor will dagegen Geld verdienen, sonst nichts. Übernimmt ein Investor den Klub, ist Sport nur noch Mittel zum Zweck. Bei einem Verein haben die Mitglieder zudem die Möglichkeit, die Vorgehensweise mitzubestimmen. Ist die Profiabteilung erst ausgegliedert, entfällt auch das.

  • Als Organisator von Sport habe ich Fortuna noch nie gesehen.

    Nun gut, jeder sieht die Dinge anders.


    Ich als Mitglied habe auch nicht den Eindruck, dass das was passiert meinem Willen entspricht. Wie soll das auch gehen bei zigtausend Mitgliedern?

    Insgesamt gesehen werden die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Mitglieder stark überschätzt meiner Meinung nach.

  • Dass Investor-Fußball dem traditionellen überlegen ist, zeigt der Vergleich Premier-League vs. Bundesliga.

    Warum bis auf die Insel blicken? Wir haben doch Beispiele innerhalb Deutschlands. 1860 zum Beispiel ist nach dem Einstieg des Investors sportlich durch die Decke gegangen. Auch der KFC Uerdingen bastelt an der ewigen Champions League-Teilnahme. Und, was hier nicht ausreichend gewürdigt wird, die "Kundenbindung" ist ungleich höher als bei der altbackenen 50+1-Regel. Herrlich, und wenn es der Investor will, haben wir auch bald Tim Thoelke im Stadion. Ich freue mich wie Bolle drauf.

  • Dass Investor-Fußball dem traditionellen überlegen ist, zeigt der Vergleich Premier-League vs. Bundesliga.

    Warum bis auf die Insel blicken? Wir haben doch Beispiele innerhalb Deutschlands. 1860 zum Beispiel ist nach dem Einstieg des Investors sportlich durch die Decke gegangen. Auch der KFC Uerdingen bastelt an der ewigen Champions League-Teilnahme. Und, was hier nicht ausreichend gewürdigt wird, die "Kundenbindung" ist ungleich höher als bei der altbackenen 50+1-Regel. Herrlich, und wenn es der Investor will, haben wir auch bald Tim Thoelke im Stadion. Ich freue mich wie Bolle drauf.

    Das sind beides Beispiele für einen sehr schlechten Umgang mir dem zur Verfügung gestellten Geld. Das gibt es natürlich und das bestreite ich auch nicht.


    Dennoch:

    Wo war Uerdingen bevor der Russe kam? Der hat denen zumindest ein paar Jahre lang Fußball in Regionen ermöglicht, von denen sie weit entfernt waren und bald auch wieder entfernt sein werden.


    Und ob es 1860 ohne Ismaik überhaupt noch geben würde, ist auch fraglich.

  • Und inwiefern bist Du als Fan oder Mitglied nur ein Teil dieser Seele, wenn der Laden als e.V. geführt wird?

    weil ich nur dann (als Mitglied) ein Teil davon sein kann, sonst wäre ich nur Kunde.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Und inwiefern bist Du als Fan oder Mitglied nur ein Teil dieser Seele, wenn der Laden als e.V. geführt wird?

    weil ich nur dann (als Mitglied) ein Teil davon sein kann, sonst wäre ich nur Kunde.

    Wenn ich meinen Mitgliedsbeitrag mit dem Preis meiner Dauerkarte vergleiche, komme ich zum Schluss bereits jetzt schon wesentlich mehr Kunde für den Verein zu sein.

    Aber immerhin sorgt der Mitgliedsbeitrag dafür, dass ich ein Teil der Seele Fortunas bin. Richtig?

  • Aber immerhin sorgt der Mitgliedsbeitrag dafür, dass ich ein Teil der Seele Fortunas bin. Richtig?

    Richtig, bei einem investorgelenkten Konstrukt wäre ich das nicht mehr. Das ist übrigen unabhängig von der Höhe des Mitgliedsbeitrages im Verhältnis zur Dauerkarte. Die kann knapp drüber liegen (Stehplatz ermässigt) oder ein Vielfaches kosten (Block 4 unten oder im VIP-Bereich).


    Im übrigen sind die Ticketpreise bei den tollen Investorenclubs in England um ein vielfaches höher als hier...

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Im übrigen sind die Ticketpreise bei den tollen Investorenclubs in England um ein vielfaches höher als hier...

    Was an Angebot und Nachfrage liegt.

    Die haben nun mal die Stars und Fußball hat dort einen noch höheren Stellenwert.


    Glaubst Du die Vereine in Deutschland haben aufgrund sozialer Verantwortung niedrigere Eintrittspreise?

  • Investoren sind Scheiße, machen den Sport kaputt! Und Erfolg garantiert der Investor nicht. Wieviel hat Windhorst bei Hertha reingebuttert? Ziemlich dürftig dafür.


    18 Erstligisten gibt es. Fernsehgelder werden in unterschiedlichen Größen verteilt. Denkt auch nur ein einziger, das der Tabellenletzte oder Aufsteiger genauso viel Geld von einem Investor bekommt, wie der Abo-Meister aus München? Chancengleichheit wird es so (50+1) oder so (Wegfall der Regel) nicht geben. Es wird weiterhin alles so bleiben, wie sonst auch. Und absteigen tun auch weiterhin mindestens 2 Clubs, trotz Investoren. Der einzige Unterschied wäre, das noch mehr Geld rausgeschmissen wird und die Alabas 30 Mio verlangen. Tolle Sportswelt...

  • Vor dem Russen war der Grieche da. Zu Lakis und dem KFC gibt es auch tolle Geschichten.

  • Der hatte eine ähnliche Zahlungsmoral.

    Der lenkte erst ein geleaste Fahrzeuge zu bezahlen, als man sie Spielern unterm Arsch wegziehen wollte.

  • Dass Investor-Fußball dem traditionellen überlegen ist, zeigt der Vergleich Premier-League vs. Bundesliga.

    Wird diese Ungleichheit weiter fortbestehen, hat die Bundesliga demnächst das Niveau von deren zweiter Liga (wenige Mannschaften ausgenommen).


    Die Premier League ist doch ein "schönes" Beispiel. Genau dieses Modell wollen viele Fans hier nicht, und auch in England nicht. Von den englischen Fans, die Bundesliga-Spiele besuchen und warum sie das tun, hast Du schon mal gehört...?


    Der internationale Erfolg der Bundesligen ist mir völlig schnuppe (geworden). Wichtig ist das Kräftemessen mit den lokalen und sonstigen Rivalen. Siege gegen den ÄffZeh, BMG, Schalke etc. bedeuten den meisten Fans mehr als gegen Real Madrid (den wir sowieso nicht mehr erleben werden).

  • Wer redet denn von Real Madrid?

    Einen Sieg gegen Gladbach werden wir aber so schnell auch nicht mehr erleben. Das finde ich scheiße.

    Und Siege gegen Köln und Schalke nur deshalb zu erleben , weil sie ebenfalls abgekackt sind, finde ich persönlich nicht befriedigend.