SG Wattenscheid 09

  • Richtig, Biesenkamp . Man muss sich nur mal die Ligen anschauen, in denen Wattenscheid 09 und die TSG Hoffenheim seit 1945 gespielt haben.


    Da wird man bei Hoffenheim außer Kreisliga nicht viel finden, während Wattenscheid schon 1954 vor 18.000 Zuschauern gegen Westfalia Herne um den Aufstieg in die Oberliga West gespielt (und verloren) hat - vor Steilmanns Engagement. Für Hoffenheim scheint für denselben Zeitraum wenig verzeichnet zu sein, 1956/57 spielte man jedenfalls in der "B-Klasse Sinsheim".


    Überhaupt kein Vergleich, diese beiden Vereine.

    Aber ursprünglich ging es doch um die Rolle der Mäzene, um deren persönlichen Bezug zum gesponserten Verein und nicht um die "Erfolgsgeschichte" des Vereins vor deren Einstieg.


  • Es ging generell darum, ob man das Engagement der Mäzene (und die Vereine) miteinander vergleichen kann.


    Und da ist es zumindest für mich schon ein Unterschied, ob ein mittelgroßer Traditionsverein, der es über Jahrzehnte aus eigener Kraft geschafft hat, eine halbwegs bedeutende Rolle im deutschen oder zumindest im Ruhrpottfußball zu spielen, von einem Gönner mit begrenzten Mitteln gefördert und am Leben erhalten wird, oder ob ein völlig unbedeutender und unbekannter Dorfverein ohne jegliche sportlichen Erfolge und in völliger Ermangelung einer Fanbase mit Millionen-Investitionen künstlich zu einem Euro-League-Anwärter hochgejazzt wird.


    Aber meinetwegen mal zum Bezug von Hopp zur TSG: als der beschlossen hatte, in dieser Region Profifußball zu etablieren, wollte er ja zunächst die TSG Hoffenheim, den FC Astoria Walldorf und den SV Sandhausen zu einem "FC Heidelberg 06" fusionieren. Erst nachdem Walldorf und Sandhausen da nicht mitgespielt haben, hat er's dann eben mit der TSG Hoffenheim alleine durchgezogen und das Stadion in Sinsheim gebaut.


    Also ganz so groß kann seine Liebe zu dem Verein TSG Hoffenheim dann ja auch nicht gewesen sein, wenn man aus reinen Imagegründen ein neues Kunstprodukt schaffen und seinen Heimatverein dafür aufgeben will.

  • Diese Entscheidung verstehe ich nicht. Es ist noch kein Spieltag und die Tabelle lässt sich doch wohl auf Knopfdruck wieder auf den alten Stand bringen. Wenn der Geldgeber die Kohle auf den Tisch legt oder einen entsprechenden Nachweis bringt, dass er zahlungsfähig ist - weshalb verweigert man dem Verein den Fortbestand?

  • Diese Entscheidung verstehe ich nicht. Es ist noch kein Spieltag und die Tabelle lässt sich doch wohl auf Knopfdruck wieder auf den alten Stand bringen. Wenn der Geldgeber die Kohle auf den Tisch legt oder einen entsprechenden Nachweis bringt, dass er zahlungsfähig ist - weshalb verweigert man dem Verein den Fortbestand?


    Keine Ahnung. Vielleicht war der angebliche Geldgeber nicht seriös/vertrauenswürdig genug.


    Es mutet jedenfalls seltsam an, dass er sich jetzt erst (und somit zu spät) gemeldet hat. Wollte er den SVW wirklich retten, hatte er eigentlich genug Zeit, dies längst zu tun. Lesen wird er ja vermutlich können.

  • Ganz einfach weil der Betrag wohl nicht hoch genug ist, oder aber der Verband zu wenig vom Kuchen abbekommt.

    Oder wie rechtfertigt man das zb der KFC trotz zu spät eingereichter Unterlagen in die dritte Liga darf, oder aber das RB bis in die Bundesliga marschiert mit unzähligen Verstößen gegen die so heilige Satzung von allen Verbänden. Der Schlag in die Fresse dabei. Logo und Aussendarstellung des Vereins muss sich klar vom Sponsor/Investor unterscheiden.

    Ergo im Falle RB, keine Ähnlichkeit zu erkennen. Was für eine offensichtlich verlogene Bande. Es ist doch noch gar nix passiert, das Spiel gegen RWO kann man nachholen, man ändert doch auch ganze Spieltage für die Zweitvertretung des BVB weil die erste im Europapokal spielt und man vielleicht einen aus der zweiten braucht.X(

    Wenn man in Bergeborbeck in einen Zug steigen konnte nach einem Spiel als Fortune war das gefühlt wie eine Rettung vor dem sicheren Untergang

    AlexR

    Rot Weiss Essen, kann man ficken aber nicht vergessen.


  • Es ging generell darum, ob man das Engagement der Mäzene (und die Vereine) miteinander vergleichen kann.


    Und da ist es zumindest für mich schon ein Unterschied, ob ein mittelgroßer Traditionsverein, der es über Jahrzehnte aus eigener Kraft geschafft hat, eine halbwegs bedeutende Rolle im deutschen oder zumindest im Ruhrpottfußball zu spielen, von einem Gönner mit begrenzten Mitteln gefördert und am Leben erhalten wird, oder ob ein völlig unbedeutender und unbekannter Dorfverein ohne jegliche sportlichen Erfolge und in völliger Ermangelung einer Fanbase mit Millionen-Investitionen künstlich zu einem Euro-League-Anwärter hochgejazzt wird....

    Ich kann verstehen, dass man sich durch eine derartige "Unterscheidung" als DEG Fan die Welt der Investoren, Gesellschafter, Mäzene etc schön redet. Die DEG wäre ohne derartige Personen nicht fähig DEL zu spielen. Kein Problem daher für mich.


    Der von Privatpersonen finanziell gepushte Verein muss nur eine adäquate "Fanbase" haben und wichtig, diese "Gönner" müssen Deutsche sein, dann sind das die guten Investoren, denn sonst wäre ja auch ein Ismaik bei 1860 ok.


    Für mich gibt es allerdings nur eine relevante Unterscheidung bei externen Geldgebern... wollen sie dem Verein helfen (eigene Egoantriebe sind da egal) oder wollen sie Geld mit ihren Investitionen in den Verein verdienen. Und da sehe ich aktuell für den zweiten Fall nur Mateschitz und seine RB Konstrukte! Alles andere bewegt sich da auf einer Stufe, unterscheidet sich dann nur durch die Persönlichkeiten der Gesellschafter der jeweiligen Spielbetriebsgesellschaften und der Höhe ihres finanziellen Engagements.

    Sind die Gesellschafter schon lange "Fan" des Vereins, brauchen sie nur ein neues "Spielzeug für ihr Ego", lieben sie es "Fussball- oder Eishockeymanager" zu "spielen" etc. Aber grundsätzlich ändert es nichts daran, dass dieses externe Geld der "Gönner" in den ausgegliederten Spielbetriebsgesellschaften die Zugehörigkeit zur einer Liga bzw Aufstiegsetats sichert. Daher auch nicht verwunderlich, dass ein Essener hier zustimmt. Ist auch nicht weiter schlimm bzw ich verstehe es!


    Ich bin im Düsseldorfer Amateurfussball damit groß geworden und es wundert mich, dass da anscheinend so wenige Leute aus dem Forum unterwegs sind/waren. Es gab bzw gibt dort bis heute immer diverse "Sonnenkönige" die einen Verein finanziell push(t)en, durch 1-4 Ligen "hochkauf(t)en" , dann kommt (kam) es zum Streit mit dem "Alt-Vorstand" und der Sonnenkönig zieht nach längerem oder auch manchmal recht kurzen Engagement zum nächsten Verein. "Ponomarev Style", aber völlig normal im Fussball! Der finanziell "sitzengelassene" Verein beschließt dann nie mehr auf derartige Personen zu setzen und lieber "kleinere Brötchen" zu backen, Abstiege erfolgen, auch scheisse auf Dauer, neuer "Sonnenkönig" klopft an und das "Spiel" beginnt erneut.


    Mein "Lieblingssonnenkönig" im Amateurfussball in Düsseldorf hatte für seine Rundgänge durch die Vereinsgaststätten extra eine Person hinter sich herlaufen, die nur den Bierdeckel trug, auf dem die Bedienungen die ausgegebenen Runden notierten.


    Gab es dann den zu 95% unausweichlich Streit irgendwann, dann zog der "Sonnenkönig" direkt oder nach kurzer Pause weiter zum nächsten Verein. Ob nun 20.000, 200.000, 2.000.000 oder 20.000.000 finanzielles Engagement pro Saison spielen da bzgl der Motivation keine Rolle.


    Meinst du die Gesellschafter der DEG, Haie etc nehmen nach einer sportlich komplett schlechten Saison nicht auch Einfluss auf sportliche Dinge wie Trainer oder Manager? Nur halt ruhiger, dezenter, kompetenter und menschlicher als ein Ponomarev. Aber ganz grundsätzlich werden auch sie sich bei ausbleibendem sportlichen Erfolg intern äußern.


    Und zu Hopp. Warst du mal in Hoffenheim, nicht im Profistadion in Sinsheim, sondern in dem "Dorf" Hoffenheim? Klar das du dir da auch Gedanken machst, wenn du einen Verein hoch bringen willst, die regionalen Vereine in eine SG zusammenzuführen und die Mittel zu konzentrieren. Passiert überall in Deutschland. Wäre zB auch für Velbert eine Option, dort gibt es aktuell drei Vereine in der Oberliga Niederrhein. Wirtschaftlich würde die Zusammenführung zur SG Velbert auch Sinn machen, wenn man erfolgreichen Regionalligafussball mit Blick nach oben anstrebt. Eine Spielgemeinschaft/ Zusammenführung wird es aber auch dort nicht geben, da die jeweiligen Vereinsverantwortlichen es nicht wollen. So war es auch in Walldorf und Sandhausen. Nachvollziehbar aus Sicht dieser Vereine, aber daraus fehlende Verbundenheit von Hopp zu Hoffenheim ableiten zu wollen... nein!

  • Ich kann verstehen, dass man sich durch eine derartige "Unterscheidung" als DEG Fan die Welt der Investoren, Gesellschafter, Mäzene etc schön redet. Die DEG wäre ohne derartige Personen nicht fähig DEL zu spielen. Kein Problem daher für mich.


    [...]


    Meinst du die Gesellschafter der DEG, Haie etc nehmen nach einer sportlich komplett schlechten Saison nicht auch Einfluss auf sportliche Dinge wie Trainer oder Manager? Nur halt ruhiger, dezenter, kompetenter und menschlicher als ein Ponomarev. Aber ganz grundsätzlich werden auch sie sich bei ausbleibendem sportlichen Erfolg intern äußern.


    Nicht nur die DEG wäre nicht fähig, DEL zu spielen, sondern die gesamte Liga wäre tot - wie oben gesagt. Dürfte für andere Sportarten wie Handball, Basketball etc. ebenfalls gelten.


    Und dass die Gesellschafter einer Firma den Geschäftsführer berufen, liegt in der Natur der Sache - wer sonst? Ansonsten kann man so zurückhaltende, selbstlose und bescheidene Mäzene wie die DEG sie glücklicherweise hat, mit der Lupe suchen, der völlige Gegenentwurf zu "Sonnenkönigen". Zudem hat man mit Niki Mondt einen kompetenten sportlichen Leiter, der mit dem vergleichsweise schmalen Etat (die DEG dürfte diesbzgl. auf Platz 6-7 liegen) ein recht ordentliches sportliches Ergebnis erzielt. Und ich weiß zuverlässig, dass die Brüder Hoberg ihm da auch nicht reinquatschen, und 26% liegen immerhin noch beim Verein.


    Wenn das in einer Sportart, die größte Schwierigkeiten hat, zahlungskräftige Sponsoren zu finden, so läuft wie bei der DEG, dann kann ich damit leben - besser jedenfalls als sich vom Erstligabetrieb zu verabschieden und den Gang in die Bedeutungslosigkeit anzutreten (wie die einstmals "großen" und erfolgreichen Vereine wie Landshut, Füssen, Bad Tölz, Rosenheim, Rießersee, Kaufbeuren).


    Es ist alles eine Frage der Alternative. Und bei Fortuna haben wir im Unterschied zu den DEL-Clubs die Chance, es anders zu machen - auch anders als viele DFL-Clubs. Dann sollte man das natürlich auch tun.

  • ich hab jetzt 4 Jahre hier gewohnt - ziehe Ende des Monats in die Schwarz-Gelb angehauchte Stadt 20 km weiter östlich - und nicht ein einziges Spiel gesehen. Und nicht wirklich das Gefühl was verpasst zu haben. Sagt auch viel aus über diese Nicht-Stadt hier. Die Stadionwurst gibts hier auch beim Rewe und kann ich mir daheim selber braten.

  • Mindestens 20 Jahre her das ich zuletzt da war. Richtig das Bellinghausen mal aufs Tor schoss und der Ball in einer Pfütze vor der Linie liegen blieb? War es das Spiel? 0:0?

    War mir immer sympathisch der Verein. Musste immer kleine Brötchen Backen. Muss da immer an Lesniak, Mode und Wattenscheid Zucker denken den man im Fanshop kaufen konnte :)

  • Ich kann mich noch dunkel an "Rettet-Fortuna-Busse" nach Wattenscheid erinnern...

    War's vom "Express", unterstützt von der "Rheinbahn"?

    Auf jeden Fall wurden im Nachgang Bilder einer Person, nach der aufgrund Fehlverhaltens gesucht wurde, im "Express" veröffentlicht.

  • SG Wattenscheid 09 hey, SG Wattenscheid 09 hey, schwarz und weiß das sind die Faaaarben, bei uns hier im Revier...


    War ne lustige Zeit :beer:

    Man könnte meinen, ich wüsste was ich tue, doch ich weiß es nicht, zumindest wüsste ich nicht, dass ich es wüsste - ach was weiß denn ich.

  • Ich war ein- oder zweimal auswärts dort. Ist schon ewig her.


    Das war Fussball pur. Flutlicht, Nieselregen, Bratwurst und Bier.


    War ne schöne Zeit.

    Fortuna ist Lebenseinstellung – arrogant und demütig zugleich. Fußball mit Fortuna ist stolz zu sein, auch wenn es oft keinen Grund dazu gibt.
    Niederlagen werden mit erhobenem Haupt ertragen. Jeder, der das begriffen und richtig gespürt hat, muss diesen Verein einfach lieben. Er steht für Tradition, Heimat, Gemeinschaft, Respekt und Mut.