Der E-Spocht-Thread

  • Die Leute die das ins Lächerliche ziehen und sich nicht damit beschäftigen, die beanspruchen die Wahrheit für sich.

    Also, keine Ahnung, wo ich den eSport ins Lächerliche ziehe. Ich würde schon sagen, dass ich versuche, meinen Standpunkt sachlich zu erläutern. Nicht?

    Ich kann natürlich verstehen, dass Du Dich bzw. Deine Branche angeriffen fühlst, wenn man ihr das sportliche abspricht. Wir haben da eben unterschiedliche Definitionen, was Sport ist. Für mich ist eben nicht alles, was man Wettkampftechnisch betreiben kann und auch geistig anstrengend ist, automatisch Sport. Für Dich schon, und das ist auch Dein gutes Recht, das so zu sehen.

    Der eSport benötigt Olympia nicht, aber die Olympische Bewegung wird eines Tages den eSport brauchen. Muss man nicht gut finden, kommt aber so...

    Wieso? Damit Olympia auch weiterhin von den Massen geguckt wird? Ich glaub nicht, dass wir da je auf einen Nenner kommen. Für mich sind das einfach zwei paar Schuhe und das wird auch so bleiben. Das gaming irgendwann eine größere Bedeutung habe könnte als richtiger Sport (sry), das kann durchaus sein. Dann ist das eben so. Dann gehe die Leute zu den eSports-Worldgames oder wie auch immer dieser Event heißen mag und kaum jemand interessiert sich mehr für Olympia. Dann ist das der Lauf der Zeit.

    [Forty sagt:"Wir sind Fortuna, wir können alles!"]

  • Ich schaue jeden Mist an Sport, aber Olympia bin ich komplett raus inzwischen. Wenn man mal an früher denkt, da waren selbst 400 m Vorläufe von Johnson Pflicht.

    Selbst die Tour hat mich schon wieder eingefangen. Aber Olympia, ne. Hängt aber auch viel an dem Bach, in meinen Augen ein riesen Penner.

    Ob e sport da jetzt hin muss, hm würde auf jeden Fall die Attraktivität erhöhen.

    Ich bin der Meinung, dass man das nicht komplett verschlafen sollte. Ich kann ja nicht nach neuen Märkten suchen auf denen ich mich plazieren kann, und dann das Thema links liegen lassen.

    Ich bin auch sicher, dass da bald Bandenwerbungen, ggf. sogar eigene Trikots der Vereine mit anderen Sponsoren etc. auftauchen werden. Und wahrscheinlich noch X andere Möglichkeiten, aber dafür kenne ich mich einfach auch zu wenig aus im Marketing.

    Für mich als jahrelanger Fifa Spieler, der sich auch öfters mal Profimatche anschaut um sich zu verbessern, wäre es völlig ok, wenn z.B. vor dem Spiel immer ein Spiel im Stadion stattfindet was dann auf der Leinwänden gezeigt wird. Dann könnte man ja schauen was sich daraus entwickelt. Halbzeit auch gerne, aber die ist zu kurz. Zumindest ist mir sowas lieber als Casino und co.

  • Wie mein Profilbild erahnen lässt spiele ich Videospiele, Genreübergreifend von Battlefield oder Rainbow Six zu Civilizations oder FIFA. Dennoch werde ich nie verstehen, wie man sich stundenlang hinsetzen kann und anderen Leuten beim Videospiele spielen zuschauen kann. Nämlich aus einem ganz einfachen Grund: In der Zeit, in der ich anderen Leuten beim zocken zuschaue, könnte ich selber entweder allein, real mit Freunden oder via Teamspeak/Discord mit Freunden selber zocken.


    Bei manchen storygebundenen Spielen kann ichs ja noch irgendwo nachvollziehen, wenn man die Story erleben, sich das Spiel aber selbst nicht kaufen will (weil zu teuer oder whatever), aber gerade bei Multiplayer-Spielen wie Battlefield, Rainbow Six, Fortnite oder auch FIFA, sehe ich keinen Grund mir das online anzuschauen. Dann spiele ichs doch lieber selber, bereitet mir zumindest wesentlich mehr unterhaltung, gerade wenn ich mit Freunden zusammenspielen kann.


    Ist ja nicht so, als hätte ich es nicht schon mal probiert. Erst desletzt nochmal einen Blick in die Rainbow Six Pro League geworfen. Nach 5 Minuten wieder weggeklickt, weils mich gelangweilt hat. Ein Spiel, an dem ich selber mega viel Spaß habe. Was ich hingegen oft und gerne schaue sind youtube-videos mit Erfahrungen, Berichten, tipps und tricks oder updates über "meine" Videospiele, denn diese wirken sich letztlich auch auf mein eigenes Spielerlebnis aus.


    Ich käme aber nie auf den Trichter, mich hinzusetzen und mir das finale der virtuellen Bundesliga oder whatever anzuschauen. Selbst im Stadion nicht. Nee danke. Da zocke ich lieber selbst.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Wer zieht denn da die Grenze? Schach ist jetzt auch nicht so meins, trotzdem als Sport anerkannt...

    Danke, dass mit dem Schach kam mir auch direkt als Gedanke und Golf irgendwie auch, obwohl man sich da ja noch bewegt. Konnte ich persönlich nie was abgewinnen, ist aber trotzdem Sport.


    Ich gehöre nun wirklich nicht zur Zielgruppe, weil zu deutlich alt. Trotzdem finde ich den eSports-Ansatz sehr interessant. Zum einen, weil sich Fortuna sportlich in FIFA mit anderen Vereinen im Ligabetrieb messen kann und es erhöht die Reichweite bei einer interessanten Zielgruppe, auch über den Tellerrrand des reinen Fussballs hinaus. Ist ähnlich wie mit dem modernen Medien wie Twitter, Instagram oder Facebook, mit dem (auch hier) viele nichts anfangen können.


    Kann mich nicht erinnern, dass Geld ein Hinderungsgrund war, bei Fortuna Futsal etablieren zu wollen (das ist sowas von Randsport, da ist eSport schon Breitensport) oder neu Amputierten-Fußball, wo man sogar eine eigene Liga mitgründen will (weil es jetzt schon ganze 3 Vereine in ganz Deutschland gibt, die sowas anbieten). Es ist nicht so, dass ich Futsal oder Amputierten-Fußball schlecht finde, im Gegenteil wenn es Leute gibt, die sowas in die Hand nehmen und dafür brennen gerne ... aber die Argumentation, das eSport Geld kostet, verpufft dabei ein wenig.

    „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“ - Thomas de Maizière

  • Wer zieht denn da die Grenze? Schach ist jetzt auch nicht so meins, trotzdem als Sport anerkannt...

    Danke, dass mit dem Schach kam mir auch direkt als Gedanke und Golf irgendwie auch, obwohl man sich da ja noch bewegt. Konnte ich persönlich nie was abgewinnen, ist aber trotzdem Sport.


    Aber hallo, und ein höchst anspruchsvoller dazu. Auf die Idee zu kommen, Schach und Golf auf eine Stufe zu stellen, ist nur mit kompletter Ahnungslosigkeit zu erklären.


    Zwar spiele ich mangels Zeit und wegen Schulterproblemen selbst kein Golf mehr, aber ich lade Dich mal auf die Driving Range auf der Lausward ein, zeige Dir die ersten Handgriffe und Du schlägst mal 'nen Eimer Bälle.


    Danach darfst Du Dich wieder zum Thema Golf äußern. Deal?

  • Ich glaube einfach, dass man als Mitgliedergeführter Verein das Risiko einer zu schnell wachsenden Mitgliederschaft durch E-Sport nicht vorhersehen kann und deshalb vorsichtig ist.


    Niemand wird sich gegen zusätzliche Einnahmequellen wehren, wenn aber angenommen, der ESport gemessen an den potenziellen Mitgliedern exhorbitant steigen würde, und somit ggf. auch die Stimmkraft der entsprechenden Mitglieder steigt, kann es ganz schnell zu Auseinandersetzungen kommen die natürlich nicht sein dürfen.


    Fortuna kann natürlich nicht Ihre Seele für etwas verkaufen was aktuell boomt und kaum vorhersehbar ist.


    Mal gesponnen wir würden durch E-Sport, gemessen an der aktuellen Entwicklung dieses Marktes, jährlich unsere Mitgliederzahlen ebenfalls um 20% steigern, kann man ganz schnell ausrechnen wann der E-Sport ( ohne Historie seit 1895 ) plötzlich mehr Stimmrecht hat, als der Bereich im Verein der diese Historie mit Leben füllt.
    Wenn dadurch dann der Verein gespalten wäre, hätte man nix gewonnen, sondern trotz höherer Einnahmen verloren.


    Das ist sicher nicht ganz einfach das vernünftig unter einen Hut zu bringen. Aus diesem Grund akzeptiere ich auch die aktuelle Entscheidung gegen ESport.

    Was aber das Potenzial dieses Kanals weiterhin nicht ausschließt.

  • Ich käme aber nie auf den Trichter, mich hinzusetzen und mir das finale der virtuellen Bundesliga oder whatever anzuschauen. Selbst im Stadion nicht. Nee danke. Da zocke ich lieber selbst.

    Ist ja alles richtig was du sagst, sagt aber unterm Strich ja nur Eines aus: Du gehörst nicht zur Zielgruppe die angesprochen werden soll. Nicht mehr und nicht weniger. Dadurch wird das Potential nicht geringer welches man hier möglicherweise fatalerweise liegen lässt.

  • So hat jeder seine Einblicke, wer einmal in der Lanxess Arena war bei der ESL One wird sich kräftig die Augen reiben was es heißt zuzusehen

    Bei allen CS:GO Majors gehen die Leute doch total ab. Finde ich teilweise von der Taktik auch echt interessant, obwohl ich selber nicht mehr aktiv zocke.


    Bei den anderen Games wie Dota etc. sind die Events doch sogar noch größer oder?

  • Man kann es doch dabei belassen, wie es ist. Wer Fussball spielen und/oder es ansehen möchte, tut dies. Wer Espocht spielen und/oder es ansehen möchte, soll dies tun. Ich persönlich sehe keinen Sinn darin, das Espochtler zu einem Fussballverein gehören sollten. Es soll ja auch Tisch/Kneipenkicker Meisterschaften geben. Auch integrieren? Fussball und Fun-Verein? FF95 dann in Zukunft... --;)ir

  • Eigendlich bin ich meistens nur stiller Leser aber jetzt melde ich mich mal zu wort.


    Ich habe in der, nennen wir es mal Anfangszeit, e-Sport professionell betrieben und kenne die "Vorurteile" nur zu gut.


    Man kommt auch nicht auf einen nenner weil Personen (und das ist auch gut so) unterschiedliche auffassungen von Sport haben. Für den einen ist Sport wenn er Körperlich/Athletisch ist und für den anderen ist Sportschießen und Curling die Sportart schlecht hin und ein anderer findet E-Sport halt gut und geht zu League of Legends Tounieren. Ich würde mir niemals Dressurreiten anschauen. Aber ist das deshalb kein Sport ?


    Wer mal ansatzweise in den Profibereich von Spielen kommt der merkt recht schnell das Sport und Fitness einen recht hohen stellenwert neben dem Zocken haben.


    So ein einstieg soll aber bitte gut Überlegt und Durchdacht sein.

    für Fortuna hoffe ich das sie nicht den Anschluss nur nicht verpasst.


    Gruß Fuchs

  • So hat jeder seine Einblicke, wer einmal in der Lanxess Arena war bei der ESL One wird sich kräftig die Augen reiben was es heißt zuzusehen

    Bei allen CS:GO Majors gehen die Leute doch total ab. Finde ich teilweise von der Taktik auch echt interessant, obwohl ich selber nicht mehr aktiv zocke.


    Bei den anderen Games wie Dota etc. sind die Events doch sogar noch größer oder?

    Korrekt, die Heute startende Dota2-WM-Hauptrunde The International 2019 ist mit rd. 34 Mio $ Preisgeld taxiert und findet in der Mercedes Benz-Arena in Shanghai statt.

    In Asien wird das Ding teilweise in Kinos übertragen.


    Ich selbst lasse sehr gerne neben dem Zocken Streams laufen.

    Normales TV-Programm gucke ich eigentlich gar nicht mehr.

    Ist halt genau so eine Unterhaltung wie normales altbekanntes Fernsehprogramm.

    Auf die Frage, warum jemand anderen beim spielen zuschaut, kann man genau so Fragen, warum Woche für Woche Hundertrausende ins Stadion rennen, um Fußball zu gucken, anstatt selbst zu spielen.


    Unterhaltung, mitfiebern mit einer bestimmten Mannschaft oder einfach nur gute Unterhaltung.

    Warum guckt jemand eine Talkshow, warum schaut jemand ne Gesangsshow, warum gucken Leute sich Autos an, die im Kreis fahren?

    Die Frage kann man zu allem stellen. Einfache Antwort: es unterhält scheinbar genug Leute.

  • Ich persönlich sehe keinen Sinn darin, das Espochtler zu einem Fussballverein gehören sollten. Es soll ja auch Tisch/Kneipenkicker Meisterschaften geben. Auch integrieren? Fussball und Fun-Verein? FF95 dann in Zukunft... --;)ir

    Gelungener Vergleich. Ich gehe also davon aus, ohne da irgendwelche Zahlen zu kennen, dass das Tischkicker-Spiel ebenso wie der E-Sport über 2-stellige Wachstumsraten und ein milliardenschweres Marktpotential verfügt. Oder hinkt der Vergleich eventuell einfach nur?

    Deutschland ist im E-Sport europaweit führend, ist einer der wichtigsten Märkte weltweit und E-Sport verfügt über astronomische Wachstumsraten. Als Fußballverein der höchsten Spielklasse sich dagegen zu sperren, scheint mir ein grob fahrlässiges Versäumnis sein zu können.

  • Ich persönlich sehe keinen Sinn darin, das Espochtler zu einem Fussballverein gehören sollten. Es soll ja auch Tisch/Kneipenkicker Meisterschaften geben. Auch integrieren? Fussball und Fun-Verein? FF95 dann in Zukunft... --;)ir

    Gelungener Vergleich. Ich gehe also davon aus, ohne da irgendwelche Zahlen zu kennen, dass das Tischkicker-Spiel ebenso wie der E-Sport über 2-stellige Wachstumsraten und ein milliardenschweres Marktpotential verfügt. Oder hinkt der Vergleich eventuell einfach nur?

    ist halt die Frage welche Märkte und Sportarten man erschließen will. In Asien wird e-sports zunehmend ein solcher, in den Staaten ist es american Football oder Basketball - es also wie die Bayern machen und auch ein Basketballteam gründen? Ich meine, wir diskutieren hier über eine andere Sportart, kriegen aber gleichzeitig in unserer zentralen Sportart nicht mal ein Frauenteam oder gar Jugendmannschaften auf die Beine gestellt.


    Auf die Frage, warum jemand anderen beim spielen zuschaut, kann man genau so Fragen, warum Woche für Woche Hundertrausende ins Stadion rennen, um Fußball zu gucken, anstatt selbst zu spielen.

    Das sehe ich allerdings anders. Ich gehe ins Stadion, weil dort unten mein Verein spielt, meine Mannschaft mit den Spielern meines Vereins. Ein Zusammenspiel mehrerer Menschen, beruhend auf Können, Zusammenarbeit, Einsatz und vieler anderer Faktoren und letztlich behaftet von menschlichen Fehlern, die dem ganzen erst eine gewissen Reiz verleihen. Da lässt der Torwart den Ball fallen, dem Angreifer versagen die Nerven und rund um mich herum tausende Menschen, die das ganze mit Spannung beäugen und mitfiebern.


    Letzteres mag es beim E-Sports bzw. bei solch großen Turnieren auch geben, jedoch ist das Spiel/der Sport ein anderer. Nehmen wir als Beispiel FIFA - Dort ist es in der Regel ein einzelner Spieler, der gegen einen anderen Antritt. Es kommt letztlich auf das können eines Einzelnen an, im richtigen moment die richtigen Tasten drücken zu können und so mit seinem Spielverständnis das beste aus den jeweiligen Situationen zu machen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch die KI, Spieler die sich abseits der Kontrolle des Spielers automatisch bewegen, eine KI, die Fehler macht, auf die der Spieler keinen direkten Einfluss hat. Im Stadion ist es keine KI, sondern es sind Menschen dort unten, die spielen, herausragen oder Fehler machen. Bei FIFA ist es ein einzelner Spieler der im Spiel (während der "90 Minuten") letztlich nur einen Faktor hat auf das (berechnete) Spiel einzuwirken: Stickbewegungen oder einen Tastendruck zur richtigen Zeit, im richtigen Moment - Ich weiß nicht, was mich daran begeistern sollte. Jedenfalls finde ich das zusehen - insbesondere bei FIFA - immer extrem langweilig.


    Ein Weltklasse-Spieler in FIFA zu werden mag sicherlich eine Leistung sein, aber dennoch ist der Fussball unten im Stadion etwas völlig anderes.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."