Auch das Geschäftsmodell Ultimate Team empfinde ich als reine Abzocke. Aber das wird die Massen nicht abhalten, das Teil zu kaufen.
Es ist nicht nur Abzocke es ist mittelbar sogar extrem schädlich für die Qualität der Spiele.
Ultimate Team alleine generiert einen großen Teil des Jahresumsatzes von EA. Es ist quasi eine Gelddruckmaschine, die man die letzten 2-3 Jahre einfach hat laufen lassen. Man hat sie Geld drucken lassen und das gleiche Spiel geupdatet auf die neue Saison mit minimalen Überarbeitung (und einer Erweiterung zum Storymodus, den niemand braucht) rausgebracht. Hierunter hat die Qualität bzw. die Entwicklung von FIFA gelitten. Viele Tests zu FIFA 19 fielen entsprechend negativ aus, sodass EA nun verstanden hat, dass FIFA 20 wieder etwas mehr bieten muss. Ob das wirklich der erhoffte Sprung wird, werden wir sehen. Kerngeschäft wird weiterhin natürlich FUT bleiben.
Weiterhin wirkt es sich auch mittelbar auf andere Spiele aus. Insbesondere auf Spiele im eigenen Haus. Beste Beispiele hierfür sind Battlefront 2, wo es ja Ende 2017, anfang 2018 eine riesige Diskussion über Lootboxen gegeben hat. Das Spiel war besser als sein Vorgänger, wurde aber durch EAs Pay-to-win Strategie kaputtgemacht. Für Boxen mit Loot Geld ausgeben und du weißt noch nicht mal, was du dafür bekommst. Der Aufschrei hier war mehr als berechtigt.
Noch schlimmer ist die Auswirkung aber bei meinem Lieblingsspiel Battlefield. Das Spiel wurde unfertig in den Markt gedrückt, Monat zu Monat gibt es mehr Probleme um die sich nicht gekümmert wird, der Fokus liegt bzw. lag eher auf der Implementierung eines Bezahlsystems mit Echtgeld auch in diesem Spiel. Man bezahlt zwar letztlich nur für kosmetische Objekte, aber was bringt es einem Spiel, wenn es so kaputt ist und letztlich stirbt, weil statt Überarbeitungen und neuem Spiel-Content nur kosmetische Objekte (Skins etc.) ins Spiel kommen, für die man mit Echtgeld echt viel bezahlen soll.
FIFA (und EA) sehe ich daher inzwischen extrem kritisch. Klar war EA schon immer einer der geldgierigsten großen Publisher, bei dem Umsatz und Gewinn schon immer über Qualität der Spiele ging (Nicht ohne Grund hat man den guten alten Fussballmanager ja eingestampft (hat sich nicht mehr rentiert, Nischenprodukt).
Übrigens gibt es noch immer eine kleine Community die den alten EA-Fussballmanager pflegt und am Leben erhält. Dort kann man sich entsprechend neue Files runterladen und mit dem dem alten FM13 oder FM14 auch mit aktuellen Teams und in der aktuellen Saison spielen. Momentan werden die Daten für die Saison 19/20 zusammengetragen. Eine Empfehlung für alle, denen der Fussballmanager von Sega etwas zu tiefgründig ist.
Bei EA ist es derzeit ein großer Trend: Umsatz wird immer weniger durch die Qualität der Spiele, sondern vornehmlich durch Ingame-Käufe generiert. Neben der häufig bei Videospielen diskutierten "Spiele-Sucht" sollte man hier auch das Thema Glücksspiel und Sucht in Bezug auf die Ingame-Käufe im Blick haben. Insbesondere wo die größte Zielgruppe eben Kinder und Jugendliche sind. Andere Publisher wie Ubisoft spielen das Spiel der Ingame-Käufe zwar mit, beschränken es aber meistens auf eine Randerscheinung und auf nur kosmetische Aspekte.
Mal ein kleiner Teaser: