Aber nach der Bundestagswahl ist es dann eben doch differenzierter, nachdrücklicher und detaillierter ein Thema als vor dieser.
1) In den Medien wurde das seinerzeit genauso behandelt wie jetzt auch. Nur Springer macht das aktuell auf Medienseite sehr groß.
2) In der Politik (auch in der Opposition) wurde das Thema Corona allgemein im Wahlkampf auf kleiner Flamme gehalten, weil sich keiner die Finger verbrennen wollte.
3) Zum damaligen Zeitpunkt haben ein paar Prozent mehr noch nicht die gleichen Auswirkungen gehabt wie jetzt. Damals war die Impfquote auch mit Korrekturwert noch deutlich zu niedrig. Auch jetzt gibt es noch keinen Anlass, die Impfkampagne zu beenden. Wir sind zwar deutlich näher an einem Punkt der Sorgenfreiheit als noch vor 2 Monaten. Dennoch gibt es keinen Grund, nicht auch weiterhin Leute zum Impfen zu motivieren. Zumal noch keiner weiß, wie hoch die Welle trotz passabler Impfquote steigt. Ich bin aber vorsichtig optimistisch.
Und wenn Springer anfängt, springen halt viele andere Medien auf den Zug drauf und zitieren gerne, auch in den Öffentlich-Rechtlichen.
Ansonsten haben wir bzgl. dieser Punkte oben wenig Dissens, denke ich.
Bin auch mittlerweile doch recht optimistisch ...
EDIT:
Bin allerdings mal gespannt, wie sich das auswirkt, wenn Tests ab Montag kostenpflichtig werden. Befürchte, da könnte der ein oder andere dann mal mehr oder weniger austicken. Auch Sozialverbände äußern Kritik:
ZitatAblehnend äußerte sich auch der Paritätische Gesamtverband. Die Abschaffung der kostenfreien Tests sei problematisch, „da damit wohlhabende Impfskeptiker, die sich auch kostenpflichtige Tests leisten können, privilegiert werden“, erklärte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Die Maßnahme müsse von intensiven Aufklärungs- und Informationsangeboten für Impfunwillige, die sich die Tests nicht leisten könnten, begleitet werden. „Die Impfkampagne muss noch wesentlich offensiver werden“, ergänzte Schneider.