Aber wie man es erreichen kann, stimmungsmäßig wieder an diese früheren Zeiten anzuknüpfen, dafür hab ich auch kein Patentrezept. Die DEL trägt mit ihrem Schwenk zur Amerikanisierung des deutschen Eishockeys an alledem sicher einen gehörigen Anteil.
Das hat überhaupt nichts mit dem Spielmodus, mit der "Amerikanisierung", mit Sitzplätzen oder dem neuen Stadion zu tun. Es sind einfach die all zu feinen Düsseldorfer, die ihren Arsch nicht hoch und die Hände zusammen bekommen, geschweigen dann mal einen Gesingsang mitsingen können. Entweder verstehen sie die Texte nicht oder sie sind sich einfach zu fein dafür, weil es auch wesentlich einfacher ist, sich immer wieder hinzustellen: "Hey, ich bin bei der DEG und jetzt bietet ihr mir mal was. Ihr seid doch das beste Publikum der Welt!" Das beste Publikum der Welt - das ist lange vorbei. Das langweiligste Publikum der Welt - ich denke, das wäre der neue Superlativ, mit dem sich die Düsseldorfer selbstbeweihräuchern dürfen.
Es ist nun mal etwas gewöhnungsbedürftig, das man so weit von der Eisfläche entfernt ist und nicht alles sehen kann. Aber man muss doch mal einsehen, dass die Mannschaft im Moment was Tolles leistet. Düsseldorf steht eben nicht auf den beiden letzten Plätzen, sie kämpfen tatsächlich um den direkten Einzug um die Playoffs. Sie sind tatsächlich in der Lage gegen die Großen der Liga anzustinken. Ja, sie können auch die ganz wichtigen Derbys gewinnen. Sie haben derzeit einen Supertorwart, der für den Aufschwung der gesamten Mannschaft steht.
Und jetzt ist es auch mal an den Düsseldorfer, die diese sehr gute Arbeit der DEG zur Kenntnis nehmen und auch mal feiern, beklatschen, besingen.
Das da die Supporters, die Vorsänger, die Trommler fehlen, ist klar. Dass das Publikum der DEG in der Regel sehr alt ist und den Klatscher, der hinter ihnen sitzt, eher missmutig in den normalen Spielen beäugt, ist ja klar. Aber so ganz langsam hat auch der "normale" Fan mal den Arsch zu bewegen und aufzustehen und mal mitzusingen!