Fußball in Zeiten des Coronavirus

  • Die Zahlen des RKI sind aber auch nur Augenwischerei. Beispiel: Ich habe seit über einer Woche Erkältungssymptome. Fing an mit Schnupfen und Kopfschmerzen, dann mit Halskratzen und Husten der bis heute anhält. Ich hatte vor knapp 2 1/2 Wochen Kontakt zu einem Schüler an dessen Schule eine Lehrerin nachweislich an Covid-19 erkrankt ist. Mein Arzt hat mir nach telefonischer Sprechstunde eine Woche AU ausgestellt. Nach Anruf beim örtlichen Gesundheitsamt wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht zu den zu testenden Personen gehöre. Ich solle aber weiterhin vorsorglich zu Hause bleiben. Getestet wird nur wer definitiv Kontakt zu einem Covid-19 Erkrankten hatte. Jetzt meine Quizfrage: Wie hoch mag wohl die Dunkelziffer der Überträger sein nachdem man davon ausgehen darf, dass 70-80 % der Überträger ähnliche Symptome wie ich haben. Aktuell befinde ich mich in selbst auferlegter Quarantäne mit Homeoffice. Ich beklagen mich nicht und halte das Kontaktverbot für absolut richtig. Aber die Zahlen sehe ich sehr skeptisch.

    Das ist keine Augenwischerei. Es ist schlicht nicht möglich, alle Verdachtsfälle zu testen. Wäre das möglich, könnte man so eine Ausbreitung viel schneller und wirksamer stoppen. Deshalb erhebt das RKI gar nicht den Anspruch, die genaue Anzahl der Infizierten zu kennen. Sie kann damit nur eine Größenordnung des Wachstums darstellen.


    Trotzdem hat Deutschland mehr Testkapazitäten als die meisten anderen Länder und die Zahlen sind aussagekräftiger als anderswo, wo teilweise nur noch die schwer Erkrankten gezählt werden.


    Und dass Leute wie du in Quarantäne geschickt werden ohne sie zu testen, sondern nur auf den Verdachtsfall hin, gehört mit zur Eindämmungsstrategie,. Auch wenn du nicht als Infizierter in die Statistik eingehst.

  • Data sources: WHO, CDC, ECDC, NHC, DXY, 1point3acres, Worldometers.info, BNO, state and national government health department, and local media reports.

    Ich greife deinen Beitrag noch einmal auf. Die Daten stammen also u.a. von der WHO, deren Hauptgeldgeber zu 80 % private Geldgeber sind (hier insbesondere die Bill Gates Stiftung) und nur zu 20% aus staatlichen Pflichtbeiträgen stammt. Und diese WHO hat damals bei der Schweinegrippe auch eine Weltbedrohung ausgerufen und am Ende war es eine geringe Zahl an Toten. Allerdings ist der deutsche Staat auf 50 Mio. Impfdosen für knapp 1 Mrd. EUR sitzengegblieben.

    Dann antworte ich auch nochmal mit ein paar Fakten zum Thema Schweinegrippe bzw. Pandemien im allgemeinen.


    Die Schweinegrippe war eine Influenza (Grippe) Pandemie und für diese gibt es durchaus international halbwegs abgestimmte Pandemiepläne. Schweinegrippe war vom Subtyp H1N1. Ein H1N1 Subtyp war auch Auslöser der spanischen Grippe nach dem ersten Weltkrieg mit geschätzt 20-50 Millionen Toten und der russischen Grippe in den 70igern mit geschätzt 700000 Toten. Bei beiden H1N1 Pandemien waren vor allem junge und gesunde Menschen betroffen.


    Als die Schweinegrippe in Mexiko das erste mal auftrat, schien es anfänglich, als sei die Mortalitätsrate bei 20-30%, zudem war der Virus hochansteckend. Aus meiner Sicht absolut richtig, dass damals alles in Bewegung gesetzt wurde, diesen Ausbruch zu bekämpfen. Da Influenza SubtypA/H1N1 bekannt war, konnten schnell Tests und Impfstoff bereitgestellt werden und die Bundesregierung hat nicht gezögert, diese 1 Mrd. EUR auszugeben. Im Verlaufe der Tests hat sich dann rausgestellt, dass die Mortalität anfangs weit überschätzt wurde und am Ende nur bei 0,025% lag. Daraufhin wurde das Testen eingestellt. Auch auf Impfung wurde verzichtet, da der Impfstoff quick & dirty war und durch Nebenwirkungen wahrscheinlich auch ein paar Opfer gefordert hätte. Die Schweinegrippe hat trotzdem weltweit ca 100000 - 400000 Todesopfer gefordert.


    Sich im Rückblick hinstellen und die WHO kritisieren und für 1 Mrd. Kosten in D verantwortlich machen ist mir zu einfach. Möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wen es andersrum gekommen wäre. Wir haben damals einfach auch Glück gehabt, dass die am meisten ansteckende H1N1 Variante zufällig auch die harmloseste war.


    Der Ansatz damals und heute unterscheidet sich nicht. Anhand der Datenlage hochrechnen und Entscheidungen treffen, dabei ständig dazulernen und die Situation neu beurteilen.

  • Das ist keine Augenwischerei. Es ist schlicht nicht möglich, alle Verdachtsfälle zu testen. Wäre das möglich, könnte man so eine Ausbreitung viel schneller und wirksamer stoppen. Deshalb erhebt das RKI gar nicht den Anspruch, die genaue Anzahl der Infizierten zu kennen. Sie kann damit nur eine Größenordnung des Wachstums darstellen.

    Ich hatte vor den eigenen Erfahrungen und auch jetzt noch nicht das Gefühl, dass das RKI dies so klar kommuniziert. Dass es schlichtweg nicht anders zu handhaben ist, da gebe ich dir gerne Recht.


    "Trotzdem hat Deutschland mehr Testkapazitäten als die meisten anderen Länder und die Zahlen sind aussagekräftiger als anderswo, wo teilweise nur noch die schwer Erkrankten gezählt werden."


    Zum Glück. Das heißt aber nicht, dass die Dunkelziffer nicht noch viel höher ist und nur das wollte ich ausdrücken. Heißt zum Glück aber auch, dass die Sterblichkeitsrate im Prinzip viel zu hoch bewertet ist, was sich ja auch in unseren Zahlen wiederspiegelt. 👍


    "Und dass Leute wie du in Quarantäne geschickt werden ohne sie zu testen, sondern nur auf den Verdachtsfall hin, gehört mit zur Eindämmungsstrategie,. Auch wenn du nicht als Infizierter in die Statistik eingehst."


    Das ist mein einziger Kritikpunkt am System. Ich wurde nicht in Quarantäne geschickt sondern mir wurde empfohlen zu Hause zu bleiben. Dies habe ich also freiwillig gemacht. Wäre ich einer der Uneinsichtigen würde ich aber jetzt lustig, ohne Sanktionen draußen rumlaufen und dürfte sogar face-face Freunde treffen (immer maximal einen gleichzeitig) und diese potentiell anstecken. :(

  • Ich hatte vor den eigenen Erfahrungen und auch jetzt noch nicht das Gefühl, dass das RKI dies so klar kommuniziert.

    Das ist bei Wissenschaftlern oft so, dass sie bei für sie trivialen Dingen davon ausgehen, dass das alle anderen auch wissen und nicht nochmal extra drauf hinweisen. In den Formulierungen kann man das zwischen den Zeilen aber schon rauslesen. Alles andere würde auch keinen Sinn machen.


    Zum Glück. Das heißt aber nicht, dass die Dunkelziffer nicht noch viel höher ist und nur das wollte ich ausdrücken. Heißt zum Glück aber auch, dass die Sterblichkeitsrate im Prinzip viel zu hoch bewertet ist, was sich ja auch in unseren Zahlen wiederspiegelt.

    Klar gibt es auch bei uns eine hohe Dunkelziffer. Aber wohl nicht so hoch wie in vielen anderen Ländern. Und richtig, aus diesem Missverhältnis speist sich hauptsächlich der Unterschied der Mortalitätsrate. Weil bei uns mehr Infizierte bekannt sind. Wenn auch lange noch nicht alle.


    Das ist mein einziger Kritikpunkt am System. Ich wurde nicht in Quarantäne geschickt sondern mir wurde empfohlen zu Hause zu bleiben. Dies habe ich also freiwillig gemacht. Wäre ich einer der Uneinsichtigen würde ich aber jetzt lustig, ohne Sanktionen draußen rumlaufen und dürfte sogar face-face Freunde treffen (immer maximal einen gleichzeitig) und diese potentiell anstecken

    Da habe ich dich missverstanden. Wobei du auch überhaupt keinen direkten Kontakt zu einem nachgewiesenen Infizierten hattest, sondern nur über Bande. Würde man alle Fälle deiner Kategorie zwangsweise in Quarantäne schicken, gäbe es wohl kaum noch jemanden, der nicht in Quarantäne wäre. Trotzdem klasse, dass du dich freiwillig isoliert hast.

  • Hier ist nochmal eine interessante Übersicht der Szenarien, die die DFL plant.


    https://www.n-tv.de/21661498

    Von den Szenarien kann ich mir eigentlich nur das Englische Modell oder den Saisonabbruch als technisch durchführbar vorstellen. Glaube einfach nicht, dass für die beiden anderen früh genug überhaupt wieder Fußball in einem Stadion möglich ist.


    Das Englische Modell mit der Fortführung der Saison über das Juni-Ende hinaus ist aber wegen des Endes vieler Verträge auch widerum nicht anwendbar bzw. wäre es für viele Vereine eine Riesenkatastrophe und damit extrem ungerecht. Vereine mit wenig Liquidität und alle, die vom Abstieg betroffen sind, wären erkennbar stark negativ betroffen.

    Wir z.B. haben inkl. der Leihen eine hohe Anzahl auslaufender Verträge. Angesichts der Unklarheit bzgl. der zukünftigen Ligenzugehörigkeit, können wir keinen Spielern, die uns nach dem 1. Juli im Nichtabstiegskampf helfen könnten, attraktive und gleichzeitig kaufmännisch vertretbare Angebote machen.


    Also bleibt nur der Saisonabbruch!

  • Das EM-Modell finde ich jetzt auch nicht sooo unrealistisch. Man nehme ein Stadion und 1-2 Hotels ins Stadionnähe und dann werden die Spieltagen über 2-3 Wochen über die Bühne gebracht. Sky freut sich auch, wenn es am Samstag und Sonntag den ganzen Tag über jedes Spiel einzeln zeigen kann.

  • Dann kommen die klagen wegen Heimrecht bla bla bla auch wenn es Geisterspiele sind

    Ein Leben lang stehen wir zusammen!

  • Das EM-Modell finde ich jetzt auch nicht sooo unrealistisch. Man nehme ein Stadion und 1-2 Hotels ins Stadionnähe und dann werden die Spieltagen über 2-3 Wochen über die Bühne gebracht. Sky freut sich auch, wenn es am Samstag und Sonntag den ganzen Tag über jedes Spiel einzeln zeigen kann.

    Dann kommen die klagen wegen Heimrecht bla bla bla auch wenn es Geisterspiele sind

    Und vor den Klagen muss man erstmal ein Stadion finden, wo man rechtzeitig spielen kann / darf, wo drumherum bespielbare Trainingsflächen für alle beteiligten Mannschaft zur Verfügung stehen, wo der Rasen das dann auch noch aushält. Und das alles müsste dann auch noch mit genügendem Vorlauf planbar sein. Ach ja - wenn die Mannschaften nicht direkt aus dem HomeOffice anreisen sollten, müssten die auch noch vorher wieder zugelassen Trainingsplätze haben, um sich wieder vorzubereiten.

    Die Chinesen lassen uns auch erstmal nicht rein, weil wir zu gefährlich sind.


    Ich halte das also für ziemlich unrealistisch.

  • Unrealistisch ist es nicht, man kennt ja die DFL.

    Aber extrem bescheuert, finde ich es.

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Das EM-Modell finde ich jetzt auch nicht sooo unrealistisch. Man nehme ein Stadion und 1-2 Hotels ins Stadionnähe und dann werden die Spieltagen über 2-3 Wochen über die Bühne gebracht. Sky freut sich auch, wenn es am Samstag und Sonntag den ganzen Tag über jedes Spiel einzeln zeigen kann.

    Unrealistisch ist es nicht, man kennt ja die DFL.

    Aber extrem bescheuert, finde ich es.

    Nicht unrealistisch, dass die DFL die Idee hat. Aber ich halte es für nicht realistisch, dass sie eine Möglichkeit finden das durchzuziehen. Wir werden ja sehen, was die uns in Aussicht stellen.

  • Schlimme Zeiten

    Nicht das ich meinen Enkeln(in) in ferner Zukunft mal folgenden Satz sagen muss:

    `` Ich habe die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf noch live im Stadion spielen gesehen``

    Auch wenn's derzeit vielleicht schwer fällt: Positiv denken! Es kommen auch wieder bessere Zeiten, und damit irgendwann auch wieder unsere Fortuna im Stadion.


    Die ganze Welt ist alarmiert, arbeitet daran dass dieses Virus besiegt wird, Wissenschaftler forschen mit Hochdruck, Politiker treffen durchgreifende Entscheidungen, das Sanitätswesen schafft bis zum Umfallen bzw. bereitet sich so gut es geht darauf vor, wir alle bleiben einfach mal mit dem Arsch zuhause, usw.

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