Fußball in Zeiten des Coronavirus

  • Wer sagt das?

  • Ich mag ihn ja nicht besonders..aber er hat doch einiges angesprochen, was wichtig ist..


    https://www.kicker.de/771797/a…_konsequent_inkonsequent_



    Zitat


    Der 50-Jährige vermisst in dieser Situation durchdachte Entscheidungen. "Ich würde mir wünschen, dass mal irgendjemand eine klare Ansage macht. Das tut aber keiner, vielleicht auch, weil es nicht so einfach ist. Das kann ich auch nachvollziehen, aber von Menschen in Führungspositionen wird verlangt, dass sie diese Führungsaufgaben auch übernehmen. Das erwartet man von mir. Das erwartet man vom Trainer. Das würde ich mir von anderen Menschen auch mal wünschen", erklärt er eindeutig.


    Neben der aktuellen Lage sorgt sich Heldt auch um die wirtschaftlichen Auswirkungen für den Fall, dass es zu mehreren Spieltagen mit Geisterspielen kommen sollte. "Es wird spannend für die Lizenz für die Bundesligisten für die kommende Saison, weil viele mit dementsprechenden Einnahmen kalkuliert haben. Ich bin gespannt, was sich die DFL einfallen lässt, wenn jetzt die Spiele ohne Zuschauer stattfinden würden. Wenn Zuschauereinnahmen wegbrechen, die einkalkuliert sind, ist das für uns schon ein Problem. Aber ich glaube, bis auf zwei oder drei Vereine, die oben stehen, hätten ganz viele damit Probleme."

  • Laut rheinischer Post überträgt die DFL die Entscheidung an die einzelnen Gemeinden und Kreise. Soll heißen, es wird seitens des Ligaverbands keine übergeordnete Entscheidung getroffen.


    Es darf also jeder, wie er will

    Diese Entscheidung ist eine Farce und der Wettbewerbsverzerrrung Tür und Tor geöffnet.

    Dafür braucht es dann keine Institution Namens DFL wenn sie nicht willens ist auch mal eine harte Entscheidung zu treffen, die aber zumindest alle gleich behandeln würde.


    Zum Vergleich:

    Die italienische Liga hatte vorletzte Woche das gleiche entschieden, mit dem Ergebnis, das letzten Sonntag Begegnungen mit Zuschauer stattfanden und andere abgesagt wurden, welche dann gestern ohne Zuschauer nachgeholt wurden.

    Das Riesentheater über gestern hinaus brauche ich nicht noch extra erwähnen.


    Nochmal: Wer schützt die Spieler bzw. was ist mit allen Menschen die rund um das Team involviert sind?

  • Ist ja toll, dass die DFL den Behörden die Kompetenzen überträgt, die sie per Gesetz haben.

    M.E.ist dann von der RP etwas schlampig hingerotzt. Übertragen kann die DFL gar nix. Sie kann es halt bei der Entscheidung durch die lokalen Behörden belassen, weil sie die Verantwortung bei einer selbstgetroffenen, alle Vereine betreffenden Entscheidung scheut. Von Journalisten würde ich erwarten, dass die sowas aufdröseln.



    Warum wundert mich dieses Wegducken jetzt nicht ...

    Weil es genau das ist, würde ich erwarten, dass ein Journalist das bemerkt, versteht und schreibt.

  • Zuständig sind natürlich die kommunalen Behörden, trifft die DFL aber im Vorfeld die Entscheidung und sagt, wenn ein Spiel unter Zuschauerausschluss stattfinden muss (wonach es ja in NRW sehr schwer aussieht), dann werden wir alle gleich behandeln, dann nimmt man den Behörden die Entscheidung quasi vorweg. Wenn man seitens des Veranstalters bereits beschlossen hat, das Spiel ohne Zuschauer stattfinden zu lassen, dann braucht die zuständige Behörde auch keine Entscheidung mehr zu treffen bzw. keine Untersagung mehr zu erteilen. So "überträgt" die DFL jetzt aber die Entscheidung auf die zuständige Behörde und sagt: "Entscheidet ihr es".


    Ob man sich jetzt hier zwingend über den Wortlaut streiten muss? Die DFL wäre in der Position gewesen eine allgemeingültige Entscheidung zu treffen, hat bzw. will sie aber nicht, sodass nun die zuständigen Behörden für jeden Einzelfall die Entscheidung treffen werden. Das ist letztlich die Quintessenz des ganzen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Es wird nun spannend, wie stringent die lokalen Gesundheitsämter die Empfehlung der Länder und aus Berlin umsetzen werden. Bekommen wir jetzt einen Flickenteppich? Die hälfte der Spiele mit Zuschauern, die andere Hälfte ohne? Oder wird der Ausschluss so stringent umgesetzt, dass es ohnehin (so gut wie) alle Spiele betreffen wird?


    Weiterhin wird es interessant werden, ob sich Vereine, denen es erlaubt wird, Zuschauer ins Stadion zu lassen, nicht vielleicht doch solidarisch zeigen werden. Wenn man sich schon innerhalb der Solidargemeinschaft DFL nicht einig werden konnte, dann gibt es aber doch vielleicht den ein oder anderen Verein, der ein Zeichen setzen möchte. Vielleicht aber auch nur Wunschdenken. Man darf gespannt sein, noch ist die Entscheidung ja auch noch nicht offiziell, sondern nur seitens der RP veröffentlicht.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Saison beenden und Bielefeld, Stuttgart, HSV aufsteigen lassen und in 20/21 dann mal mit 21 Mannschaften kicken lassen. In 20/21 dann 21., 20.,19. alle direkter Absteiger und 18. Relegation.

    Somit die Bundesliga dann auf 20 Teams aufgestockt. Wäre für unseren Verein die Optimallösung.

    Die Optimallösung sähe so aus: Die unberechtigte Lizenzerteilung zugunsten von RB Leipzig wird zurückgenommen. Dazu findet man noch einen Formfehler in der "Lex Leverkusen" und wäre damit neben Bayer auch noch Hoffenheim und Wolfsburg los. Dann könnten sogar die ersten vier aus der Zweiten Liga hoch und wir wären wieder bei 18.

    "Ich werde nie von einem Verein oder einem Präsidenten abhängen - ich glaub', in Österreich haben Präsidenten von österreichischen Fußballclubs mehr Sponsoren verjagt als jeder andere. Nicht einen Euro, wenn wir nicht die Kontrolle, die Verantwortung und die Geradlinigkeit innehaben." (Dietrich Mateschitz, angeblich nur ein normaler Sponsor...)

  • Ob man sich jetzt hier zwingend über den Wortlaut streiten muss?


    Dir wollte ich da gar nicht widersprechen.


    Aber von einem Presseorgan erwarte ich halt mehr als das ticker-mäßige weiterverbreiten von DPA-Meldungen und Verbandspressemitteilungen. Da geht es einerseits sehr wohl auch um Wortlaute. Andererseits fehlt mir da für journalistische Arbeit auch die Bewertung.

  • Wer trifft letztlich die Entscheidung?


    # Es gibt eine Empfehlung des Bundesgesundheitsministers. [ist geschehen]


    # Diese Empfehlung hat z. B. der Landesgesundheitsminister NW aufgegriffen und seinerseits den örtlich zuständigen Gesundheitsämtern die gleichlautende Empfehlung gegeben. [ist geschehen]


    # Das örtliche Gesundheitsamt gibt nun eine Empfehlung an die Kommune. [steht aus]


    # Die Ortspolizeibehörde der Kommune entscheidet dann mit dem Veranstalter gemeinsam, ob die Veranstaltung stattfindet oder nicht. [steht aus]


    # Wer ist nun der Veranstalter? Nach meiner Deutung ist das der Ligabetrieb der DFL.


    # Demnach stünde nach einer erfolgten Absageempfehlung des Düsseldorfer Gesundheitsamtes eine gemeinsame herbeigeführte Entscheidung von Kreispolizeibehörde Düsseldorf und DFL-Ligabetrieb an.


    # Auf die Mitwirkung an diesen örtlichen Entscheidungen hat die DFL heute verzichtet.


    # Wenn die ›Entscheidungskette‹ soweit zutreffen sollte, läge die abschließende Entscheidung somit nunmehr bei der Kreispolizeibehörde Düsseldorf allein.


    # Damit käme auch der Landesinnenminister ins Spiel, denn ...


    # ... die Landesregierung könnte auch durch eine Landesverordnung kurzfristig Fakten fürs gesamte Bundesland schaffen.


    # Dem Vernehmen nach bemüht sich bereits der Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen Ulrich Mäurer bis Mittwoch dieser Woche bei seinen Landesinnenministerkollegen um eine bundesweite Lösung.




    Der Wunsch des *ölner Managers Horst Heldt [»Ich würde mir wünschen, dass mal irgendjemand eine klare Ansage macht«] zeugt nach meinem Dafürhalten von Unkenntnis über die Verfasstheit unseres Staatswesens – und befremdet mich noch mehr aus anderen Gründen.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Egon18Geye95Allofs ()

  • Ist ja toll, dass die DFL den Behörden die Kompetenzen überträgt, die sie per Gesetz haben.

    M.E.ist dann von der RP etwas schlampig hingerotzt. Übertragen kann die DFL gar nix. Sie kann es halt bei der Entscheidung durch die lokalen Behörden belassen, weil sie die Verantwortung bei einer selbstgetroffenen, alle Vereine betreffenden Entscheidung scheut. Von Journalisten würde ich erwarten, dass die sowas aufdröseln.

    Zuständig sind natürlich die kommunalen Behörden, trifft die DFL aber im Vorfeld die Entscheidung und sagt, wenn ein Spiel unter Zuschauerausschluss stattfinden muss (wonach es ja in NRW sehr schwer aussieht), dann werden wir alle gleich behandeln, dann nimmt man den Behörden die Entscheidung quasi vorweg. Wenn man seitens des Veranstalters bereits beschlossen hat, das Spiel ohne Zuschauer stattfinden zu lassen, dann braucht die zuständige Behörde auch keine Entscheidung mehr zu treffen bzw. keine Untersagung mehr zu erteilen. So "überträgt" die DFL jetzt aber die Entscheidung auf die zuständige Behörde und sagt: "Entscheidet ihr es".


    Ob man sich jetzt hier zwingend über den Wortlaut streiten muss? Die DFL wäre in der Position gewesen eine allgemeingültige Entscheidung zu treffen, hat bzw. will sie aber nicht, sodass nun die zuständigen Behörden für jeden Einzelfall die Entscheidung treffen werden. Das ist letztlich die Quintessenz des ganzen.

    Wenn es eventl. um Millionen geht, dann lohnt es sich schon, um den Wortlaut zu streiten.

    Die Frage ist ja, ob man sich bei einem Spiel unter Auschluss der Zuschauer von irgendwem die Eintrittsgelder zurückholen kann. Wenn die DFL das für sich entscheidet und nicht die Behörden vor Ort, könnte das so einige Unterschiede machen.

    „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“ - Thomas de Maizière

  • Die Frage ist ja, ob man sich bei einem Spiel unter Auschluss der Zuschauer von irgendwem die Eintrittsgelder zurückholen kann.

    M.E. stellt sich diese Frage nicht. Wenn eine per Vorkasse bezahlte Leistung nicht erbracht wird, ist die Vorauszahlung zurück zu erstatten. Mit dem Argument höherer Gewalt oder besonderer Umstände kann sich der Veranstalter nur von weitergehenden Schadensersatzansprüchen befreien. Z.B. die Kosten für nicht stornierbare Reise- und Hotelbuchungen wären solche, auf denen der Kunde bei höherer Gewalt sitzen bleiben würde oder die er geltend machen könnte, wenn ein Veranstalter ein Event willkürlich absagte.

  • er Wunsch des *ölner Managers Horst Heldt [»Ich würde mir wünschen, dass mal irgendjemand eine klare Ansage macht«] zeugt nach meinem Dafürhalten von Unkenntnis über die Verfasstheit unseres Staatswesens – und befremdet mich noch mehr aus anderen Gründen.

    Die Unkenntnis dürfte ein Großteil der Beteiligten haben, was per se erstmal auch nicht weiter tragisch ist.


    Auch wenn ich mich wiederhole:

    Die DFL hätte bereits Nägel mit Köpfen machen und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen können.

    Das kann bis auf weiteres die Austragung der Spiele ohne Zuschauer bis die Aussetzung des Spielbetriebs sein.

    Zumindest letzte Entscheidung kann man unabhängig der Behörden treffen.

  • ... und was dem gegenwärtigen Bundesgesundheitsminister in der aktuellen Situation konkret und sachbezogen bislang überhaupt vorzuwerfen wäre.

    Schlechte Ratgeber; keine feste Entscheidung treffen sondern was Empfehlen schuld sind dann die anderen.


    Mal ein Zitat

    Zitat

    Deutliche Kritik am Vorgehen der Bundesregierung übte jetzt der Geschäftsführer Sport beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC, Jörg Föste. "Die von Gesundheitsminister Spahn genannte Zahl von 1000 Teilnehmern ist komplett willkürlich", sagte Föste am Montag auf Anfrage. So sei nicht nachvollziehbar, dass bei 1020 Menschen eine Gefahr ausgehe, während eine Teilnehmerzahl von 980 unbedenklich sei, so Föste.

    die Zahlen empfinde ich viel zu hoch.

    Mal was von unserer Heimat vielleicht erkennt ja wer was wieder.

  • Aber ernsthaft, es ist doch logisch.

    Es muss eine Zahl genannt werden, natürlich ist die willkürlich. Da gibt es nichts zu errechnen etc.

    Theoretisch würden die natürlich die Zahl noch geringer setzen wollen, wissen aber auch, dass hier dann nichts mehr gehen wird.

    Also wurde sich wahrscheinlich, wie in vielen anderen Ländern auf 1000 Stück geeinigt.


    Dann kommt der Bergische HC, die immer schon ein wenig ums Überleben (sportlich gesehen) kämpfen. Die haben Angst um Einnahmen, das ist klar. Aber was erwartet Herr Föste?


    Lächerlich manchmal solche Aussagen

  • Mal ein Zitat

    Zitat

    Deutliche Kritik am Vorgehen der Bundesregierung übte jetzt der Geschäftsführer Sport beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC, Jörg Föste. "Die von Gesundheitsminister Spahn genannte Zahl von 1000 Teilnehmern ist komplett willkürlich", sagte Föste am Montag auf Anfrage. So sei nicht nachvollziehbar, dass bei 1020 Menschen eine Gefahr ausgehe, während eine Teilnehmerzahl von 980 unbedenklich sei, so Föste.

    die Zahlen empfinde ich viel zu hoch.

    Konsequent wäre es alle Großveranstaltungen erstmal auf Eis zu legen bzw. auf ungewisse Zeit zu verschieben.

    Derzeit geht es schlichtweg um nichts anderes als um die Eindämmung des Virus bzw. darum die weitere Verbreitung zu verhindern.