Die wahren Offtopics

Und wie soll rot-grün an eine Mehrheit kommen? Das einzige, was noch eventuell Chancen auf eine Mehrheit hätte, wäre ein Bündnis rot-rot-grün, was aber wiederum einige der neu dazugewonnenen eher konservativen Wähler der Grünen, aber auch der SPD verschrecken könnte. 2013 bestand die Möglichkeit für die SPD nach der Wahl in ein Rot-rot-grünes Bündnis unter Führung der SPD einzutreten. Völlig unabhängig davon, was das für politische Folgen mit sich gebracht hätte, kann ich mir kaum vorstellen, dass die SPD durch diese Entscheidung noch schlechter hätte dastehen können, als sie es heute nach 8 Jahren Regierungsbeteiligung unter der CDU sowieso schon tut.

Ganz abgesehen davon: Wenn die SPD nach 8 Jahren Juniorpartnerschaft in einem CDU-Bündnis nun zum Juniorpartner einer von den Grünen geführten Koalition wird und immer noch nicht versteht, dass der Wähler sie endlich in der Opposition und raus aus der Regierung haben will, dann kann sie sich eigentlich direkt auflösen.

Fortunanovesia schrieb:

Das wird jetzt aber ein echter Schlagabtausch zwischen Laschet und Söder.

Laschet bringt heute das CDU-Präsidium hinter sich und wenig später auch den gesamnten CDU-Bundesvorstand. Auch Merkel soll dies laut Bild mitgetragen haben. Das wäre natürlich ein Schlag für Söder, wo er ihr doch die Stange gehalten hat, als Laschet seinen Zick-Zack-Kurs gefahren ist. Laschet wiederum hat der Kanzlerin in den schweren Jahren der Flüchtlingskrise stets zur Seite gestanden und als NRW-Landesfürst schon vor seiner Wahl zum Ministerpräsidenten stets zu ihr gehalten und galt es einer ihrer engsten Vertrauten. Das hat sie wohl scheinbar - trotz allem Zwist der letzten Monate - nicht vergessen.

Die CSU-Landtagsfraktion holt nun zum Gegenschlag aus und fordert eine Mitgliederbefragung in der Union zur Kanzlerkandidatur. Laschet will den CDU-Vorstand im Rücken das Gespräch mit Söder suchen, der wiederum will keine Entscheidung vor Ende der Woche.

Das dürften noch interessante nächste Tage werden.

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Mit einer Abstimmung der Bundestagsfraktion der Gesamt Union CDU/CSU (nicht also nur der CDU) würde Laschet wahrscheinlich keine Mehrheit mehr bekommen. Daran meine ich zu erkennen, dass der NRW Pinocchio wieder nur mit Falschspiel und Taschenspielertricks sein Fell retten will.

AlexR schrieb:

Mit einer Abstimmung der Bundestagsfraktion der Gesamt Union CDU/CSU (nicht also nur der CDU) würde Laschet wahrscheinlich keine Mehrheit mehr bekommen. Daran meine ich zu erkennen, dass der NRW Pinocchio wieder nur mit Falschspiel und Taschenspielertricks sein Fell retten will.

Genau das werfe ich dem Chef einer Landespartei vor, beim Versuch den Chef der Bundespartei zu übertölpeln. Nun soll plötzlich erst nächste Woche entschieden werden.

Es geht mir schon seit Jahrzehnten fürchterlich auf den Sack, dass der Chef einer Landesgruppe gleichberechtigt mit dem Vertreter der anderen 15 Landesverbände als "Parteivorsitzender (m/w/d)" am Tisch sitzt.

Wenn der Öscher Karnevalsjeck kandidiert, dann wird die Union mal so richtig eingehen. Und sich wie die SPD davon auch erstmal nicht mehr so schnell erholen ... Stell mir den gerade im Dialog mit Putin und Erdogan vor.

Seit gestern höre oder lese ich immer wieder, dass sich die CDUCSU-Fraktion in den Wahlkampf einmischt.

Das ist doch Parteisache, die die Parlamentarier mal gepflegt von ihrem Mandat trennen sollen!

Das hat ein wenig was von einem Tanz ums Feuer:

Laschet zu den schlechten Umfragewerten: "Habe schon so viele Umfragen in meiner Karriere erlebt, das kann sich auch schnell wieder ändern."

Söder zu seinen guten Umfragewerten: "Umfragen sind nicht alles, aber einen Gesamttrend müsse man zur Kenntnis nehmen.

Zum Votum des CDU-Vorstands: Wichtiger Beitrag zur Meinungsbildung, aber man müsse auch in die Parteien hineinhören. Am Ende sei entscheidend, was der Wähler sagt.

Neueste Insa-Umfrage: Söder zieht bzgl. Beliebtheitswerten an der Kanzlerin vorbei, Laschet abgeschlagen.

Dass man Armin auf Grund seines Kurses der letzten Monate kritisiert verstehe ich. Ist ja auch völlig nachvollziehbar - was aber Söder so herausragend besser macht, dass er solch gute Umfragewerte genießt, konnte mir bislang noch niemand erklären.

@AF - Menschen wachsen übrigens an ihren Aufgaben. Auf dem Bild siehst du die mächtigste Frau der Welt - der letzten 10 Jahre.

Stellt sich die Frage, wer es letztlich machen soll? Der provinzielle Zick-Zack-Fahrer aus NRW? Der bayrische Landesfürst auf den Spuren Ludwigs des II.? Baerbock oder Habeck, die als Grüne erstmal beweisen müssen, ob sie in der Realpolitik ankommen können? Olaf Scholz, über den man eigentlich gar nicht zu diskutieren braucht, weil er sowieso nicht Bundeskanzler wird?

rotation2013 schrieb:

Seit gestern höre oder lese ich immer wieder, dass sich die CDUCSU-Fraktion in den Wahlkampf einmischt.

Das ist doch Parteisache, die die Parlamentarier mal gepflegt von ihrem Mandat trennen sollen!

Der Armin wird dir da zustimmen - Der Markus wohl eher nicht.

Bzfl. der Verwendung der finanziellen Fraktionsmittel gibt es ja Gesetze.

Egon18Geye95Allofs schrieb:

Sahra Wagenknecht teilt aus:

»Der Lifestyle-Linke lebt in einer anderen Welt als der traditionelle und definiert sich anhand anderer Themen. [...] Da der Lifestyle-Linke mit der sozialen Frage persönlich kaum in Kontakt geraten ist, interessiert sie ihn auch meist nur am Rande. Also, man wünscht sich schon eine gerechte und diskriminierungsfreie Gesellschaft, aber der Weg zu ihr führt nicht mehr über die drögen alten Themen aus der Sozialökonomie, also Löhne, Renten, Steuern oder Arbeitslosenversicherung, sondern vor allem über Symbolik und Sprache.

Die große Rolle, die Fragen der Symbolik und der Sprache im Politikverständnis des Lifestyle-Linken spielen, hängt sicher auch damit zusammen, dass sich hier ein riesiges Betätigungsfeld eröffnet, auf dem man ungestört Veränderungen durchsetzen kann, ohne jemals mit einer einflussreichen wirtschaftlichen Interessengruppe in Konflikt zu geraten oder die öffentlichen Kassen relevant zu belasten. Den Mindestlohn zu erhöhen oder eine Vermögensteuer für die oberen Zehntausend einzuführen ruft natürlich ungleich mehr Widerstand hervor, als die Behördensprache zu verändern, über Migration als Bereicherung zu reden oder einen weiteren Lehrstuhl für Gendertheorie einzurichten.«

SAHRA WAGENKNECHT: Die Selbstgerechten: Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Gerechtigkeit. Frankfurt am Main 14.04.2021, Campus-Verlag, 345 S.

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...meine Wunschkanzlerin

Fortunanovesia schrieb:

Stellt sich die Frage, wer es letztlich machen soll? Der provinzielle Zick-Zack-Fahrer aus NRW? Der bayrische Landesfürst auf den Spuren Ludwigs des II.? Baerbock oder Habeck, die als Grüne erstmal beweisen müssen, ob sie in der Realpolitik ankommen können? Olaf Scholz, über den man eigentlich gar nicht zu diskutieren braucht, weil er sowieso nicht Bundeskanzler wird?

Der Hinweis auf Merkel und das Wachsen an den Aufgaben ist nicht ganz unberechtigt.

Wer es besser machen soll, weiß ich auch nicht, daher tendiere ich ja auch eher zum Nichtwählen.

Was Söder angeht, ich erwähnte es ja bereits: Er kommt halt besser an bei den Menschen, kommuniziert klarer und wirkt weniger rumeiernd und lässt sich bestimmt nicht so läppisch bspw. von einem Lanz vorführen. Er wird auch sicher allein schon aufgrund seiner äußeren Erscheinung anders wahrgenommen als Laschet, Wähler sind da oft eher oberflächlich. Dass er de facto bessere Politik besser macht, heißt das natürlich nicht. Auf internationalem Parkett traue ich Söder allerdings dann schon eher zu, dass er sich nicht so über den Tisch ziehen lässt wie Armin der Lasche. Aber mir soll es egal sein, die Union hat sich ein Abkacken redlich verdient. Sollen es halt mal Andere versuchen ...

f95-andi

Dann bestell mal bei Wish und mach die Augen zu...

f95-andi schrieb:

Egon18Geye95Allofs schrieb:

Sahra Wagenknecht teilt aus:

»Der Lifestyle-Linke lebt in einer anderen Welt als der traditionelle und definiert sich anhand anderer Themen. [...] Da der Lifestyle-Linke mit der sozialen Frage persönlich kaum in Kontakt geraten ist, interessiert sie ihn auch meist nur am Rande. Also, man wünscht sich schon eine gerechte und diskriminierungsfreie Gesellschaft, aber der Weg zu ihr führt nicht mehr über die drögen alten Themen aus der Sozialökonomie, also Löhne, Renten, Steuern oder Arbeitslosenversicherung, sondern vor allem über Symbolik und Sprache.

Die große Rolle, die Fragen der Symbolik und der Sprache im Politikverständnis des Lifestyle-Linken spielen, hängt sicher auch damit zusammen, dass sich hier ein riesiges Betätigungsfeld eröffnet, auf dem man ungestört Veränderungen durchsetzen kann, ohne jemals mit einer einflussreichen wirtschaftlichen Interessengruppe in Konflikt zu geraten oder die öffentlichen Kassen relevant zu belasten. Den Mindestlohn zu erhöhen oder eine Vermögensteuer für die oberen Zehntausend einzuführen ruft natürlich ungleich mehr Widerstand hervor, als die Behördensprache zu verändern, über Migration als Bereicherung zu reden oder einen weiteren Lehrstuhl für Gendertheorie einzurichten.«

SAHRA WAGENKNECHT: Die Selbstgerechten: Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Gerechtigkeit. Frankfurt am Main 14.04.2021, Campus-Verlag, 345 S.

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...meine Wunschkanzlerin

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Die Luxusrestaurants in Strassburg freut das.

Arthur Friedenreich schrieb:

die Union hat sich ein Abkacken redlich verdient. Sollen es halt mal Andere versuchen ...

dafür 1895% zustimmung und das like

1956 schrieb:

Es geht mir schon seit Jahrzehnten fürchterlich auf den Sack, dass der Chef einer Landesgruppe gleichberechtigt mit dem Vertreter der anderen 15 Landesverbände als "Parteivorsitzender (m/w/d)" am Tisch sitzt.

Die CSU soll der CDU intern einen Vorschlag gemacht haben, ein "Sondergremium" über die Kanzlerfrage beraten zu lassen und eine Entscheidung zu finden.

Besetzt aus jeweils 5 CDU-Mitgliedern und 5 CSU-Mitgliedern.

Muss man sich halt mal geben. Ein Landesverband aus einem Bundesland, dass rund 16% der deutschen Einwohner stellt, möchte genauso viel Entscheidungskompetenz zugemessen bekommen wie die 15 anderen Landesverbände der anderen Bundesländer die 84% der deutschen Einwohner ausmachen.

Was mich erstaunt. Kaum ist Wahlkampf, rückt das doch soooooo wichtige Thema Corona in den Hintergrund.
Nach Monaten.
Davon abgesehen, glaube ich das die CDU die nächste Legistaturperiode gar nicht will !
Die nächste Regierung muss sehr sehr harte und äußerst unangenehme Dinge ( Steuererhöhungen etc. ) beschließen.
Die nächste Regierung wird es nicht "nicht leicht haben" ganz und gar nicht.
Also lässt man den "Gegner" ran und dieser wird ziemlich sicher krachend scheitern.
Danach sind die Verlierer auf lange Zeit verbrannt.
Clever eigentlich.

Ich hoffe die Wähler werden am Wahltag darüber entscheiden und kundtun was sie von der Laschetschen Volksübenahme halten und dafür sorgen, dass Laschet kein Kanzler wird und eins auf den Hut bekommt. Einfach nicht CDU wählen.

Jetzt erklärt sich auch, warum der Lauterbach immer beim Lanz hockt. Der muss immer für die Weidel einspringen...

Zitat

Die Sache war öffentlich geworden, weil AfD-Parteichef Jörg Meuthen (59) am 17. März als Gast in einer Lanz-Sendung den Vorwurf erhoben hatte, andere Parteien könnten zum Thema Corona regelmäßig ihre Meinungen in Fernsehsendungen darlegen, die AfD aber werde nicht eingeladen. Markus Lanz konterte, das sei nicht wahr.

Lanz: „Von Alice Weidel fangen wir uns seit Monaten immer wieder eine Abfuhr nach der anderen ein! Woche um Woche um Woche. Ich verstehe nicht, warum sie sich dem Gespräch nicht einfach mal stellt.“

Und er hier ist offenbar der Leidtragende...

P.S.: immer wieder interessant, wie schnell Artikel, die eben noch frei waren, plötzlich kostenpflichtig werden...

Wird dann sicher lustig, wenn die CSU in Bayern bei über 40 Prozent landet und die Laschet-CDU im Rest des Landes irgendwo bei knapp über 20 Prozent versinkt.

Wenn es nach mir ginge, würde ich den Brinkhaus nehmen, aber die werden schon wissen, was sie tun. Nicht.

Fortunanovesia

Derartiges ist laut Phoenix-Berichterstattung am Wochenende auch ein Grund dafür, dass die Alitsche bei der AfD nicht mehr viel zu melden hat. Und wenn sie dann doch mal mit der "Lügenpresse" spricht, läuft sie gerne mal - wohl eher gespielt - erzürnt und beleidigt davon ("Sie haben nationalsozialistisch gesagt, unglauuuuuuuublich ...").

Übrigens meinte Lanz das in der Sendung damals erstaunlicherweise auch von Lindner, dass der oft absage. Vor dem Lanz scheinen einige ein wenig die Hosen voll zu haben, der lässt sich halt nicht so locker abspeisen.

AlexR schrieb:

Laschetschen Volksübenahme

Verwechselt Du ihn da nicht mit dem Alpen-Möchtegern-Diktator? Wenn ich sehe, wie der allein in den letzten 36 Stunden die Bedingungen für eine Kandidatur verdreht hat.

Ich befürchte übrigens, dass "Lanz" diese Woche wieder sehr nervig und wenig informativ werden könnte.

Arthur Friedenreich schrieb:

Wenn es nach mir ginge, würde ich den Brinkhaus nehmen, aber die werden schon wissen, was sie tun. Nicht.

Der Brinkhaus mag straight rüberkommen, hat aber bekanntlich gewissermaßen auch den Kauder weggeputscht - auch diesbezüglich gibt es für und Wider.

Röttgen intrigiert wohl gerade in der NRW-Fraktion ("Wir kennen das falsche Spiel von Röttgen bereits seit Jahren…") und allgemein im Hintergrund auch an allen Fronten gegen Laschet und zeigt, dass er als CDU-Vorsitzender (und in der Folge Kanzlerkandidat) wohl auch menschlich recht dürftig aufgestellt gewesen wäre. Da kneift tatsächlich ein Merz die Arschbacken zusammen und spricht sich öffentlich für Laschet aus und gegen Söder aus (sei mal dahingestellt, wie ernst das Statement gewesen sein mag). Wenn er noch an eine Außenseiterchance geglaubt hat, dürfte sich das spätestens durch die Kandidatur von Söder erledigt haben - Oder wird er am Ende doch der Kompromiss-Kandidat? Eher nicht, wenn beide Kandidaten aufs Ganze gehen.

Bleiben noch die beiden Granden und die werden jetzt á la Godzilla vs. Kong in einem Battle unter sich ausmachen, wer "King of the Monsters" wird

Spannende Zeiten.