Die wahren Offtopics

  • Zum Thema Bundestagswahl :

    Ich sehe die Chancen von Laschet nicht so schlecht wie viele hier.


    Bis zur Wahl dauert es noch etwas mehr als 5 Monate... viel Zeit....


    Falls !! bis dahin die (impfwillige) Bevölkerung einigermaßen durchgeimpft sein sollte und dementsprechend

    die Corona-Lage in Deutschland deutlich entspannter als momentan sein sollte, die Menschen wieder optimistischer als heute wären,

    dann kann auch der ruhigere Laschet wieder deutlich besser punkten.


    Dann wäre der strenge Mann aus Bayern nicht mehr so gefragt in der Bevölkerung.

    Söder polarisiert sehr stark, dies hilft ihm momentan eher in der Krise, aber ob dies dauerhaft hilft ? Ich glaube eher nicht.


    Und auch Helmut Kohl hat man Anfang der 80er jahre verspottet und ihm alle Fähigkeiten abgesprochen.. Letztendlich hatte er sich aber durchgesetzt.

  • Süß.

    Als ich jung war, habe ich das auch mal mitversucht.

    Leider war mein Arbeitgeber seinerzeit weder bereit meine Ausbildungsvergütung so anzupassen, dass noch die Ausgaben für Wahlwerbung davon hätten gedeckt werden können, noch meine Arbeitszeit so zu regulieren, dass die Zeit dafür ausgereicht hätte Unterstützungsunterschriften sammeln, um zu Wahlen zugelassen zu werden. So weit meine ganz private mikroskopische Erfahrung, von wegen: "...steht jedem frei das für sich Passende zu gründen".--;;)

    Die makroskopische Erfahrung habe ich in den Anfangsjahren der Grünen bei deren Bekämpfung durch die Medien mitverfolgt bis sie
    sich nunmehr in Wohlgefallen aufgelöst haben und jedes Prinzip aus den Gründungstagen ...

    Das wird der ein oder andere Student später selber erkennen, bis dahin schreibt es sich aber schön. Interessant wird auch die Reaktion des Mandanten in der Nachbesprechung eines verlorenen Prozesses, wenn der Anwalt auf die Unzufriedenheit des Mandanten mit einem lockeren "hättest ja selber Rechtswissenschaften studieren können" antwortet.

  • Schuld hat viel der Steinmeier, welcher seiner SPD die Rolle aufgedrängt hat.

    Ich hätte Mutti mal schön ne Minderheitsregierung bilden lassen.

    Alleine weil die AfD die größte Opposition wurde war das doch schon kappes.

    Lasst Ihr alle eigentlich völlig außer acht, dass das Mitregieren jede Menge lukrative Posten in der Regierung und seinem Verwaltungsapparat bedeutet?

    Von daher stellt sich mir die Frage, warum die SPD nicht in der Oppositionsbank Platz nehmen wollte, gar nicht, oder nur ein paar Sekunden.

    Der Unterschied zwischen den Idealisten am Wahlstand und in den Ortsverbänden im Gegensatz zu den Gremien, die die Entscheidungen treffen, scheint ziemlich groß zu sein.

  • DAs ist natürlich richtig, aber die Tendenzen innerhalb der SPD waren auch an der Spitze nicht unbedingt in Richtung große Koalition. Die SPD wusste doch aus der Erfahrung dass der Juniorpartner - gerade unter Merkel - der große Loser wird. Und irgendwann sind nun mal wieder Wahlen.

    Die letzten vier Jahre haben gezeigt dass die Prognosen korrekt waren.

  • Lasst Ihr alle eigentlich völlig außer acht, dass das Mitregieren jede Menge lukrative Posten in der Regierung und seinem Verwaltungsapparat bedeutet?

    Nein!

    Ich hatte das gestern durchaus in die Betrachtung einfließen lassen. Neben der sofortigen Versorgung mit bezahlten Posten steht steht für die alte Garde ja auch ihre Rolle in der Partei auf dem Spiel, weil eine Erneuerung in der Opposition kaum mit dem selben Personal stattfinden könnte.

    Fortunanovesia hat allerdings richtiger Weise in die Diskussion eingeworfen, dass über die Teilnahme an der jetzigen großen Koalition die Parteibasis entschieden hat. Mindestens hätte sich die Basis also nicht ausreichend von der Parteiführungsebene emanzipiert, wenn sie denn eigentlich gegen die GroKo gewesen wäre.

  • (...)"Nein, wie 2013 hat man im Vorfeld eine Koalition mit der CDU ausdrücklich ausgeschlossen, nur um anschließend erneut sein eigenes Wort zu brechen. Ein "Nein" hätte vielleicht zu Neuwahlen geführt, aber es wäre ein erster Schritt gewesen die über Jahre hinweg ramponierte Glaubwürdigkeit der SPD wiederherzustellen. Endlich mal beim eigenen Wort zu bleiben. Den Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass man zum eigenen Wort steht. Dazu war man aber nicht bereit - und hat die zerstrittene Basis mit dem Totschlagargument "staatspolitische Räson" auf die eigene Seite gezogen."(...).


    Leider war nicht nur die Basis zerstritten damals sondern in besonderem Maß die Partei und die Führung der Partei selbst. Ein Segelschiff ohne Segel im Sturm der politischen Interesse. Da kam nie mehr Konsens rein. Es war wohl so eine politische "rette sich wer kann Stimmung" immer im Raum. Da gab es dann in der Folge auch nichts, was man den Bürgern anbieten konnte im Sinne zu "seinem Wort stehen". Was dann auch noch weiter nach Nahles und Schulz passierte war mehr als peinlich. Eine Doppelspitze, mühsam nach Hollywood Art zusammengeschustert, heute mag modern sein aber Stärke strahlt sie in der heutigen Besetzung nicht aus. Es reicht nicht um wieder das alte Ansehen einer großen Volkspartei mit großer Geschichte wieder herzustellen.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Da gab es dann in der Folge auch nichts, was man den Bürgern anbieten konnte im Sinne zu "seinem Wort stehen".

    doch, da gab es sehr wohl etwas.


    Der gesamte Wahlkampf 2017 hat schon daran gekrankt, dass eine Abgrenzung vom großen Gegner CDU und eine Kritik der Regierungsarbeit nur schwee möglich ist, wenn man diese Regierungsarbeit 4 Jahre lang mitgetragen hat.


    Aus diesem Grund bemühte man im Wahlkampf das Argument, dass diesmal eine Stimme für die SPD keine Stimme mehr für die CDU sein werde, denn diesmal wird es keine Groko geben wie noch bei der letzten Wahl 2013, wo die SPD mir den gleichen Vorsätzen in den Wahlkampf ging.


    Aber genau wie 2013 hat die SPD 2017 ihr Wort gebrochen. Du hast als Wähler die Auswahlmöglichkeit zwischen zwei Kandidaten und am Ende bekommst du den CDU-Kandidaten, auch wenn du den von der SPD wählst. Da braucht man sich doch nicht zu wundern, wenn man sich verarscht vorkommt.


    Und dieses Wort hätte die SPD 2017 halten müssen, als allererster kleiner Schritt zurück zu neuer Glaubwürdigkeit. Gefolgt von einem "wir haben verstanden" und reumütigen Gang in die Opposition, um sich dort komplett zu erneuern.


    Das ist aber aus den nun schon vielfach genannten Gründen nicht geschehen. Und nun wird die SPD im Herbst am gleichen Punkt wie 2017 stehen, nur mit einem nochmals schlechteren Ergebnis als 2017. Man muss sich das msl überlegen. Die stolze Volkspartei, die immer den Anspruch hatte die Bundesregierung anzuführen, ist nun nicht mal mehr in der Lage als Oppositiom alleine einen Untersuchungssausschuss einzusetzen.


    Traurig.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • (...)"Der gesamte Wahlkampf 2017 hat schon daran gekrankt, dass eine Abgrenzung vom großen Gegner CDU und eine Kritik der Regierungsarbeit nur schwer möglich ist, wenn man diese Regierungsarbeit 4 Jahre lang mitgetragen hat.


    Abgrenzung war wohl auch in der Koalition damals (2017) auch nicht so sehr möglich. Da herrschte in der Partei eher der Gedanke vor, dass man wenigstens etwas SPD Inhalt in die Regierung einbringen konnte, wenn man denn beteiligt wäre an der Regierung. Man hat da leider bewusst aber auch kleine Brötchen gebacken, hat den Mitgliedern übel mitgespielt und gegen die Mehrheit auf der Straße und der Gesamtpartei entschieden, um das umzusetzen. Da hast Du recht. Das hätte man besser gelassen oder deutlich anders gestalten müssen. Das ist damals der eklatanten Führungsschwäche der SPD geschuldet, die auch nicht den Weitblick auf das hatten, was sie da gerade angerichtet hatten.


    Im Grunde läuft es doch in unserer Diskussion darauf hinaus, und da sind wir uns wohl einig, dass die SPD eine Erholungspause befreit von jeglicher Regierungsarbeit braucht, um sich neu aufzustellen. Leider aber ist die Partei interne Vorgabe auch soviel wie möglich Politik in Verantwortung mitzugestalten in einer Regierung. Ich denke dabei hat man bisher den Wert einer starken Opposition und ihre Aufgaben unterschätzt und als nicht erstrebenswert angesehen, "Opposition ist MIst.......!"

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  • genauso wie es die union verdient hätte, die im gegensatz zur spd sogar 16 von 16 jahren in der verantwortung war... wie sie gerade performt (und meiner meinung nach) in vielen dingen in dieser zeit performt hat)... in die opposition verbannt zu werden.

    aber wer bleibt dann noch, wenn die beiden ehemaligen big player in's zweite glied versetzt werden ???
    die verbotspartei mit harboeck ?
    die königsmörder-wendehals-partei mit lindner ?
    die "ex-sed" ?
    die alternative ?
    eine kleine partei ?

    mir graut vor dem ergebnis dieses jahr... und den vermutlichen 3er-koalitionsmöglichkeiten...

    "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart." (Curt Goetz 1888-1960)
    "Eine Gelegenheit den Mund zu halten, sollte man nie vorübergehen lassen." (Curt Goetz 1888-1960)

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  • Wieso "Ex-SED"? Die Linken haben sich inhaltlich nie gänzlich von der SED distanziert. Juristisch sind sie die Nachfolgerpartei.

    Und die kohle haben sie auch gerne genommen.

    Das ist schade, da sind viele gute Ansätze, aber vor dem Hintergrund für mich nicht wählbar.

  • aber wer bleibt dann noch, wenn die beiden ehemaligen big player in's zweite glied versetzt werden ???

    Und das ist das Problem, wenn beide Volksparteien gemeinsam in die Regierung gehen. Was bleibt für die Unzufriedenen als Alternative? Man driftet entweder zum politischen Rand oder sucht eine Nischenpartei.


    Früher waren die Volksparteien der jeweilige Gegenpol zur anderen. Politische Strömungen wurden häufig innerhalb der Parteien ausdiskutiert. Das hat sich völlig gewandelt, beschleunigt auch durch 12 Jahre Groko seit 2015. Völlig richtig: Welche Wahl haben die Wähler der Mitte, wenn sie unzufrieden sind und die Mitte sich seit Jahren an der Regierung abnutzt?


    Die ehemalige grüne Nischenpartei hat sich dadurch in der Opposition zur mutmaßlich Zweitstärksten politischen Kraft gemausert und ist der CDU in aktuellen Umfragen dicht auf den Fersen. Egal ob man ihre Inhalte befürwortet oder nicht, sie hat an Profil gewonnen und spricht viele der Wähler an, die vor Jahren noch CDU oder SPD gewählt haben, gleichzeitig aber nicht mit der wirtschaftsliberalen Politik der FDP konform gehen und denen die Linke und AfD jeweils zu weit von der politischen und gesellschaftlichen Mitte entfernt sind.

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  • Wieso "Ex-SED"? Die Linken haben sich inhaltlich nie gänzlich von der SED distanziert. Juristisch sind sie die Nachfolgerpartei.

    Und die kohle haben sie auch gerne genommen.

    Das ist schade, da sind viele gute Ansätze, aber vor dem Hintergrund für mich nicht wählbar.

    ex-sed, weil sie nunmal nun "die linke" heißt... aber sonst bin ich da ganz bei dir.

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  • Wieso "Ex-SED"? Die Linken haben sich inhaltlich nie gänzlich von der SED distanziert. Juristisch sind sie die Nachfolgerpartei.

    Und die kohle haben sie auch gerne genommen.

    Das ist schade, da sind viele gute Ansätze, aber vor dem Hintergrund für mich nicht wählbar.

    Als Nachfolgeorganisation der SED zähle ich die PDS, auch rote Socken genannt. Falsch?

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Wieso "Ex-SED"? Die Linken haben sich inhaltlich nie gänzlich von der SED distanziert. Juristisch sind sie die Nachfolgerpartei.

    Und die kohle haben sie auch gerne genommen.

    Das ist schade, da sind viele gute Ansätze, aber vor dem Hintergrund für mich nicht wählbar.

    Als Nachfolgeorganisation der SED zähle ich die PDS, auch rote Socken genannt. Falsch?

    Nein, richtig. Aber aus ihr ging dann die Linke hervor. Juristisch sind beides Nachfolgeparteien.

    Aber schlimmer ist halt dieses Winden, v.a. vom Gysi wenn es darum geht die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen, bzw sich von der SED und ihrem System zu distanzieren.

    Finde es gerade nicht, aber vor ca10 Jahren hat der Geschäftsführer oder Presseheini sogar explizit gesagt dass man sich als legitime Nachfolgepartei der SED sieht (etwas freier wiedergegeben).

  • Wieso "Ex-SED"? Die Linken haben sich inhaltlich nie gänzlich von der SED distanziert. Juristisch sind sie die Nachfolgerpartei.

    Und die kohle haben sie auch gerne genommen.

    Das ist schade, da sind viele gute Ansätze, aber vor dem Hintergrund für mich nicht wählbar.

    ...naja, aber das gilt doch dann auch für die "Freiheit statt Sozialismus-Parteien".....wer hat sich denn die "Blockparteien" Ost-CDU und DBD (Demokratische Bauernpartei Deutschlands) sowie LDPD (Liberal-Demokratische Partei Deutschlands) und NDPD (National-Demokratische Partei Deutschlands) und damit auch einen Teil deren Vermögen einverleibt?!!

    "Antifaschismus ist nicht links, sondern eine Haltung, die alle Demokraten einnehmen sollten"

    Ruprecht Polenz (CDU)