Die wahren Offtopics

Arthur Friedenreich schrieb:

n-tv, WELT, BILD TV, Phoenix, tagesschau 24 usw. - nirgends wird mehr live über die Bundestagswahl berichtet. Schwach ... Willkommen im Jahre 2021, deutsches Fernsehen.

Andre242 schrieb:

In Sachsen auch wieder, aber nicht knapp wie 2017, mit 10% Vorsprung

5,3 % (AfD 24,6 %; SPD 19,3 %). Sie hat aber sogar einige Zehntausend Stimmen in Sachsen verloren - allerdings ist die CDU hier total abgekackt gegenüber 2017.

Als ich das schrieb war AfD bei 29% und SPD keine 19%. Gut dass es weniger wurde.

In der vermeintlichen Nazihochburg Chemnitz gewinnt übrigens die SPD als einzige rote Insel in ganz Sachsen/Thüringen.

Berliner stimmen für Enteignung von Wohnungsunternehmen

BMW M3 schrieb:

For2na schrieb:

liegt die Linke nur noch bei 4.9 % und wäre damit draußen bzw. auf ihre 3 (?) Direktmandate beschränkt.

Bei der Sitzverteilung werden ihr aber in allen Grafiken immer noch 40 Mandate zugeteilt.

Wenn eine Partei mit einen Anteil unter 5 % bleibt, scheitert der Einzug ins Parlament.

Aber.
Jede direkt gewählte Person zieht immer in den Bundestag ein, egal wieviele % insgesamt die Partei erhält.

Plus.
Wenn eine Partei unter 5 % bleibt aber gleichzeitig 3 (oder mehr) Direktmandate holt, dann zieht sie nicht nur mit den Direktmandaten sondern als gesamte Partei in den Bundestag ein und erhält anteilig soviele Sitze wie sie Stimmenanteil gesamt hat - in diesem Fall also 4,9 % aller Sitze des Bundestages.

Alles anzeigen

Und das ist eine Scheiß Regel! Direktmandate gehören abgeschafft. Das ist durchs Hintertürchen rein.

Wozu braucht man eigentlich über 720 Abgeordnete?

Wo ich ua bei der Frage ankomme, wozu es 16 Bundesländer gibt, insbesondere die Stadt-Staaten?

Fortunist schrieb:

Und das ist eine Scheiß Regel! Direktmandate gehören abgeschafft. Das ist durchs Hintertürchen rein.

Die Erststimme ist durch die Hintertür? Die haben 3 Direktmandate geholt und somit ist die 5% Hürde hinfällig.

Das Volk hatte bei Berlin-Brandenburg die Chance etwas zu ändern und diese nicht genutzt. Da gehen natürlich die Argumente flöten.

Natürlich würden 3-4 Länder völlig ausreichen.

Die Idee der Direktmandate war ja dass alle Ecken des Landes mit einer Stimme vertreten sind. Da es de facto Fraktionszwang gibt ist das aber Bullshit. Kann weg.

Fortunanovesia schrieb:

: Manuela Schwesig und die SPD laut ARD-Hochrechnungen bei (über) 40%. Und das in einer Zeit, wo sich - wie auch die SPD nach der BT-Wahl wieder betont hat - "die Parteienlandschaft ja derart verändert hat, dass solche Ergebnisse ja quasi gar nicht mehr möglich" seien.

Überragendes Ergebnis einer äußerst sympathischen und bodenständigen Frau, die ich mir - als Sozi - schon lange als Zukunft der SPD auch im Bund vorstellen kann/wünsche.

Oh ja - ein bewährtes Programm: Sympathisch und bodenständig. Weiter so!

myfreexp schrieb:

Hätte gedacht, dass sich der Vorsprung der SPD durch die Briefwahlstimmen eher vergrößert.

Bei der SPD war ich mir da nicht sicher. Aber ich hatte erwartet, dass Grüne und FDP zu Lasten der Union noch ein paar Prozente dazu gewinnen. Aber das hatten die Demoskopen vielleicht schon in die Prognose mit einfließen lassen. Die waren auch erstaunlich genau. Dabei war das ZDF (Forschungsgruppe Wahlen) sogar noch genauer als die ARD (Infratest Dimap)

--------- Endergebnis -- ZDF ------ARD

CDU/CSU ---- 24,1 ----- 24,0 ---- 25,0

SPD ------------ 25,7 ----- 26,0 ---- 25,0

AfD ------------- 10,3 ---- 10,0 ---- 11,0

FDP ------------- 11,5 ---- 12,0 ---- 11,0

Linke ------------ 4,9 ------- 5,0 ----- 5,0

Grüne ----------14,8 ----- 14,5 ----15,0

Arthur Friedenreich schrieb:

Bei der KPÖ (im Rest unseres Nachbarlandes absolut unbedeutend) in Graz, einer Stadt mit immerhin fast 300000 Einwohnern, sieht man ja auch, zu welch krassen Ergebnissen Parteien vom politischen Rand in der Lage sind, wenn sie vor Ort den Kümmerer spielen und sich mit für eine Partei vglw. vielleicht eher ungewöhnlichem Engagement vor Ort in Szene setzen.

Also der seit vielen Jahren stetig steigende Erfolg der KPÖ in der Steiermark - sie sitzt dort ja auch im Landtag - und besonders in Graz hat sicherlich viele Gründe.

Richtig ist, dass sie nicht "Kümmererpartei" spielt, sondern dies ist und zwar nicht nur aus der Opposition heraus, sondern auch und gerade eben seit Jahrzehnten als Bestandteil der Stadtregierung - dies ist schon ein wesentlicher Unterschied.

Dies ist natürlich nicht dem Willen von zuletzt ÖVP und FPÖ zu verdanken, sie in Stadtregierung mit aufzunehmen, sondern schlicht und einfach dem österreichischen Kommunalwahlrecht geschuldet, dass dies so vorsieht und sich diesbezüglich deutlich vom deutschen unterscheidet.

Des weiteren hatte und hat die KPÖ in Graz gleichermaßen bekannte und äußerst beliebte Persönlichkeiten in der Stadtregierung (bis 2005 Ernst Kaltenegger und seit 2005 Elke Kahr), die ihr Ressort nicht nur verwaltet, sondern immer mit sehr großem Engagment nah an den Menschen geführt haben.

Gerade die langjährige Verantwortlichkeit für das Ressort für Wohnungsangelegenheiten hat der KPÖ viele Sympathien und steigende Zustimmung gebracht.

Weiterhin verzichten sämtliche KPÖ Mandatsträger in der Steiermark seit 1998 auf 2 Drittel ihrer Bezüge und spenden diese vor allem bedürftigen Menschen. So sind mittlerweile über 2,5 Millionen Euro an viele Tausende Familien und Personen vergeben worden - dies ist mir z. B. bei sogenannten deutschen "Kümmererparteien" unbekannt.

Und auch wenn es die KPÖ ist, betreibt diese keine von Ideologie geprägte Kommunalpolitik, sondern eben eine an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtete, die für Viele offensichtlich nicht nur glaubhaft, sondern auch spürbar ist.

Bemerkenswert ist außerdem, dass dies in Österreich auch im Großteil der bürgerlichen Medien gewürdigt und anerkannt wird und die Berichterstattung - Servus TV mal ausgenommen - insgesamt sachlich und nicht von ähnlicher Hysterie geprägt wird, wie es in Deutschland der Fall wäre.

Fortunanovesia schrieb:

Überragendes Ergebnis einer äußerst sympathischen und bodenständigen Frau, die ich mir - als Sozi - schon lange als Zukunft der SPD auch im Bund vorstellen kann/wünsche.

Leider sieht sie sehr angeschlagen aus und wird hoffentlich gesundheitlich wieder zu alter Stärke finden.

Also alles beim Alten, weitermachen...

BMW M3 schrieb:

Fortunist schrieb:

Wo ich ua bei der Frage ankomme, wozu es 16 Bundesländer gibt, insbesondere die Stadt-Staaten?

Die Föderale Republik als elementarer Baustein der Demokratie?

Hamburg und Bremen historisch begründet als Hansestädte, dazu die Zusammenlegungen der Regionen nach '45 zu Doppelnamen-Bundesländern (ua NRW und BaWü) und die Neuen Bundesländer '90.
Ich kann daran nichts negatives erkennen.

Und sowohl das Verhältniswahlrecht (Zweitstimme) als auch besonders das Mehrheitswahlrecht (Erststimme) ["winner takes it all"] haben ihre jeweiligen Schwächen; daher finde ich, dass die Mischung beider Wahlrechtssysteme die optimale Lösung für die Bundesrepublik ist.

Hansestädte. Wenns danach ginge, müsste es ja mehr Stadt-Staaten geben. Für mich kein Argument.

Hamburg nach Schleswig-Holstein, Bremen nach Niedersachsen, Berlin nach Brandenburg, dazu könnten kleine Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Saarland zusammengelegt werden.

Der kleine Bürger wird überall geschröpft, muss Veränderungen hinnehmen, aber da muss alles so bleiben, wie es ist. Ist ja historisch bedingt.

Wir leisten uns einen Wasserkopf an Regierungen, kostet ja nix. Weiter machen. Immer weiter so...

Fortunist schrieb:

Hamburg nach Schleswig-Holstein, Bremen nach Niedersachsen, Berlin nach Brandenburg

Drehe das ganze mal, sonst hast du 3 neue Elendsgebiete geschaffen.

Warum D mit Platz 16 in der Bevölkerungsrangliste das zweitgrösste Parlament braucht ist in der Tat fragwürdig. Zusätzlich noch Landesparlamente.

Eigentlich sind wir sogar Platz 1, denn in China haben 400000 Menschen einen Abgeordneten, hier 100000. Grob überschlagen.

Das ist absoluter Wahnsinn.

Vor allem für das was hinten rauskommt....

CH129 schrieb:

Basel160579 schrieb:

735 pensionsberechtigte Volksvertreter.

Wahnsinn.

Dabei heißt es doch seit Jahren, der Bundestag soll verschlankt werden.

Aber über die notwendigen Wahlrechtsreformen bzw. Reformen des Zuschnitts und der Größe der Wahlbezirke bestimmen die, welche berfürchten müssen, in einem schlankeren Bundestag nach der nächsten Wahl weder durch Diäten fett zu werden noch weiterhin mit Zuwendungen von Lobbyisten gemästet zu werden.

Solange die Union zu wurschteln hat, ändert sich an den Überhangmandaten gar nix. Die sind die Profiteure dieser Regelung.

Über die Motive, ist oben alles gesagt...

BMW M3 schrieb:

Fortunist schrieb:

Zusammenlegung [von mir zum Verständnis eingefügt]

Rheinland-Pfalz und Saarland
Berlin und Brandenburg

Dass RLP bereits '46 geschaffen wurde, das Saarland aber erst 1957 Teil der Bundesrepublik wurde, ist dir bekannt.

Dass es ein gescheitertes Referendum 1996 über Berlin-Brandenburg gab, ist dir bekannt.

Alles anzeigen

Was Du nicht alles sagst. Bin hier geboren, kenne die Geschichte meines Heimatlandes ganz gut.

Es ist lediglich MEINE MEINUNG DAZU. IST DAS SOOOO SCHWER ZU VERSTEHEN??? IRRENHAUS HIER...