Die wahren Offtopics

  • Könnte mir nicht vorstellen in NRW Farben aufzulaufen.

    Weil wir in NRW keine wirkliche Beziehung zu dem von Besatzern erschaffenen Bundesland haben.


    Das ist in Schleswig-Holstein jedoch ganz anders.

    Meinst Du das, weil SH weitestgend in den Landesgrenzen dervormaligen preußischen Provinz gleich geblieben ist und NRW aus den Provinzen Rheinland, Westfalen und des Landes Lippe entstanden ist? Besatzer waren in beiden Fällen ja die Briten.


    Könnte mir eher vorstellen, dass die Beziehung der Schleswig-Holsteiner zu ihrem Bundesland auch dadurch geschaffen wird, dass man etwas aktiv dafür tut bzw getan hat.

    Kann mich z.B. erinnern, dass in den 80ern im Musikunterricht immer zuerst das Schleswig-Holstein-Lied gesungen wurde. K.A. ob es das noch gibt, im Musikunterricht auch auf weiterführenden Schulen, gab es das Schleswig-Holsteinsiche Liederbuch, voller Shanties und Volksliedern + Landeslied. Glaube aber das verschiedene Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragt:innen bei den damaligen Inhalten heute Amok laufen würden.


    Die Landesfarben aus SH sind ja auch deutlich älter als das Bundesland, wie wir es heute kennen. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass ein Verein namens HOLSTEIN Kiel auch dies Landesfarben als Vereinsfarben hat. Durch die roten Stutzen heissen sie ja auch die Störche, obwohl die Kieler sich selber ja als Sprotten bezeichnen.


    Wenn es einen Nachkriegsverein namens Rheinland Düsseldorf geben würde, vielleicht wären da die Vereinsfarben grün-weiss-rot, wer weiss?

    „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“ - Thomas de Maizière

  • Oder wenn man 1895 aus lauter Geschichtsbewusstsein blau weiß rot gewählt hätte und wir als Vereinshymne die Marseillaise verkauderwelscht hätte?

  • Ich meine es, weil ich es vielfach so erlebt habe.

    Die Einwohner sind gerne Schleswig-Holsteiner und sie mögen ihr Land.

    Die zahlreich vor den Häusern wehenden SH-Fahnen sind kein Zufall, wobei die Holstein Kiel Fahnen auch stark zugenommen haben. Nicht nur in Kiel.

  • So ein wenig Lokalkolorit tut der Seele ja ganz gut, aber die Zugehörigkeit zu einem Bundesland löst kein wohliges Gefühl bei mir aus.

    Wird allgemein ja auch nicht groß gepflegt, außer auf der politischen Ebene - und in Bayern.

    Bei mir löst NRW auch kein wohliges Gefühl aus und ich denke, dies ist nahezu bei jedem in NRW ähnlich.


    Dies ist aber nicht nur in Bayern anders.

    In zum Beispiel Hessen, Sachsen und Brandenburg fühlt man sich auch als solche.

  • Bei mir löst NRW auch kein wohliges Gefühl aus und ich denke, dies ist nahezu bei jedem in NRW ähnlich.

    Hier meldet sich eine der Ausnahmen.


    Ansteler, Rommerskirchener, Neusser, Rheinländer, Nordrhein-Westfale, Deutscher und Europäer. Kann mich mit alledem identifizieren und haben nirgendwo ein Problem mit.


    Wollte ich mal betonen, da es dir ja offenkundig sehr wichtig ist immer wieder zu betonen, dass sich niemand mit dem künstlichen Konstrukt NRW identifizieren kann.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Du es gibt auch einige in Leipzig und Umgebung, die mit einem künstlichen Konstrukt kein Problem haben.

    Du bist also nicht allein.

  • Da hast Du aber verdammt viele wohlige Gefühle.:D

    Vielleicht wird gerade nicht genug Wert auf die feinen aber bedeutenden Abstufungen gelegt?

    Identifizieren/ kein Problem damit haben/wohliges Gefühl sind schon irgendwie unterschiedlich.

  • Ich kann mit und in dem Land NRW sehr gut leben, werde aber fuchsig, wenn mir jemand unterstellt, Preusse zu sein.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Ich verweise hier nur ungern auf einen Künstler aus dieser Stadt, die da 40 Kilometer südlich von Düsseldorf liegt, aber da der Mann als Freund von Jacques Tilly Rosenmontags immer zu uns kommt, kann man das vielleicht machen. Jedenfalls hat Jürgen Becker vor vielen Jahren zusammen mit Rüdiger Hoffmann ein Programm aufgeführt mit dem Titel „Es ist furchtbar, aber es geht“, in dem es um das Völkergefängnis Nordrhein-Westfalen ging, in das Rheinländer und Westfalen zusammen eingesperrt sind. Ich habe das Programm noch irgendwo auf einer Audiokassette, auf youtube gibt es das leider nicht, so weit ich weiß. Schade eigentlich, es war eine sehr schöne Veranstaltung. Unter anderem habe ich hier den Höhepunkt westfälischer Kultur, das Paderborner Dreihasenfenster kennengelernt („Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei“). Und der Titel ist dann auch zugleich die Schlussfolgerung: Ja, es ist furchtbar mit den Westfalen in einem Bundesland zusammenleben zu müssen, aber es geht. Weil, am Ende ist ja doch alles Traben-Trarbach. Hierzu gibt es dann auch zum Glück noch eine youtube Aufzeichnung.

    https://www.youtube.com/watch?v=Kv91xzsWYE0

  • Weil, am Ende ist ja dochalles Traben-Trarbach.

    Traben? Trarbach? Hauptsache RLP.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Wenn es einen Nachkriegsverein namens Rheinland Düsseldorf geben würde, vielleicht wären da die Vereinsfarben grün-weiss-rot, wer weiss?

    Kein Nachkriegsverein - kein grün-weiss-rot... aber es gibt ihn:
    DJK Rheinland 05
    ...aus Düsseldorf... aus Wersten. --;;)

    "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart." (Curt Goetz 1888-1960)
    "Eine Gelegenheit den Mund zu halten, sollte man nie vorübergehen lassen." (Curt Goetz 1888-1960)

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