Das aktuelle Wortstudio

  • Da muss ich an die Anekdote eines Kumpels denken, der angeblich auf die Frage nach Rosa LuXemburg geantwortet hat, ob das nicht die Schwuchtel sei, deren Filme immer im Dritten liefen. :D

  • Jaja, die Schullektüren. Ein weites Feld. Ich sage nur "Galilei bricht", der "Schimmelreiter von Michael Kohlhaas" und "Kabarett und Liebe" von Schiller.

    Nazis in Dortmund :)

    Vielleicht kennt ja auch einer von Euch dieses schöne Buch. ^^


    ...das es, wie ich gerade ebenso erstaunt wie erfreut festgestellt habe, auch als Lesung auf youtube gibt

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  • Whatever happened to Leon Trotsky?

    He got an ice pick

    That made his ears burn

    Whatever happened to dear old Lenny?

    The great Elmyra, and Sancho Panza?

    Whatever happened to the heroes?

    Whatever happened to the heroes?

    .....


    (The Stranglers/No More Heroes)



    Hab mich jahrelang gefragt, wer dieser Duold Glendy aus der vierten Zeile ist. Und Craidor Mirror aus Zeile fünf kannte ich auch nicht.

    Trotzdem immer gerne mitgesungen :)

  • Verhörer


    Für Hörfehler der genannten Art ist in englischen Wörterbüchern der Begriff ›Mondegreen‹ zu finden, den die US-amerikanische Schriftstellerin Sylvia Wright 1954 prägte – bezugnehmend auf ihre später erkannte Missdeutung der Textzeile einer schottischen Ballade in ihren Kindertagen. Eine deutsche Bezeichnung für dieses Phänomen ist mir nicht bekannt.


    Auslöser für solche Hörfehler ist eine ›Bestätigungsverzerrung‹: Die Menschen bemerken eher, was sie erwarten, als Dinge, die nicht Teil ihrer täglichen Erfahrung sind. Die Entstehung von Mondegreens kann teilweise durch kognitive Dissonanzen bedingt sein, da es für den Hörer psychisch unangenehm ist, ein Lied zu hören und die Wörter nicht zu erkennen. Daraufhin versucht das Gehirn mit aller Anstrengung, die Welt zu verstehen, indem Annahmen getroffen werden, um eine Lücke zu füllen. Ein weiteres bekanntes Beispiel für einen in dieser Weise missverstandenen Liedtext ist ›Agathe Bauer‹, für das der Original-Titel hier nicht bemüht werden muss – oder?


    Diese psycholinguistische Erklärung steht uns schon länger zur Verfügung, wenn wir auf die vor 200 Jahren mitgeteilte, verblüffend einfach formulierte Erfahrung eines Großen zu ›Verhörern‹ zurückgreifen:


    »Der Hörer aber und sein Ohr tragen gleichfalls zu gedachtem Fehler bei. Niemand hört als was er weiß, niemand vernimmt als was er empfinden, imaginiren und denken kann. [...] Höchst merkwürdig bleibt in einem verwandten Falle die Art, wie eine ungebildete Menge fremde, seltsam klingende Worte in bekannte, sinngebende Ausdrücke verwandelt, wovon ein kleines Wörterbuch wohl zu wünschen wäre.«


    Solch ein kleines Wörterbuch mit einer Liste damals geläufiger Fehler fügte er an.


    Quelle: JOHANN WOLFGANG GOETHE: Schriften zur Literatur [1819]. Hör-, Schreib- und Druckfehler. | Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Band 11.2, Seite 290

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • Es gibt doch einen Rapsong wo ein Schwarzer sich über den Begriff coloured lustig macht, weil eigentlich die Weissen farbig sind.

    Je nach Sonne und Blutdruck z.b.

    Das ist zutreffend. Farbig nutze ich daher nie als Begriff.

    Meinst Du "And you got the f*** Nerve to call me coloured..." von Tongue Forest? Das ging mir beim Lesen dieses Threads auch durch den Kopf.


    Ist kein Rap, hat in meinen Ohren auch nur bedingt mit Musik zu tun, der Text aber ist richtig gut:


    When I'm born I'm black

    When I grow up I'm even more black

    When I'm in the sun I'm still black

    When I'm cold, guess what: I'm black

    And when I die I'm fucking black too

    But you:

    When you are born you're pink

    When you grow up you are white

    When you're sick, man look at yourself, you're green

    When you go in the sun you turn red

    When you are cold you turn blue

    And when you die you look purple


    And you got the fucking nerve to call me coloured...

    "Ich will keine Zukunft - ich will Fortuna!"
    STUNDE X

  • ursprünglich sollte "coloured" ja auch die "red", "brown" und "yellow" leute einbeziehen, die nicht minder unter diskriminierung leiden.

    ist ähnlich, wenn man unter "behinderte" in erster linie "rollstuhlfahrer" versteht, und damit die vielfältigen anderen möglichen "behinderungen" (schreckliches wort, jeder ist in der ein oder anderen weise "behindert"...) übersieht.

    oder wenn in der sportschau sich der begriff sport ausschließlich auf fussball bezieht. (ich weiß, unangebracht in dem zusammenhang, nervt mich aber dennoch)


    als "politisch korrekter" ausdruck wird übrigens nun "people of colour" verwendet.

    finde den fehler ...


    bzw. unterschiede zu benennen ist normal, äußerlichkeiten sind nun mal offensichtlich.

    auch die black community definiert sich über unterschiede (hört mal in das "black is" album von sault rein ...).

    und dabei sollte es eigentlich egal sein, ob man begriffe wie schwarz, weiß, gelb, rot, kaffeebraun, oder farbig verwendet.

    nicht zu tolerieren ist es, wenn man basierend auf unterschiedlichen hautfarben die menschen in höher- und minderwertig unterscheidet.

    diese diskriminierung gilt es zu bekämpfen, nicht die zeitgeistbedingte benennung der unterschiedlichkeit.

  • Es ist spät und Dein Post sehr empathisch.


    Trotzdem (oder gerade deswegen) muss ich Dir in einigen Punkten widersprechen bzw. sie einordnen. Erstmal, und das liegt am Deiner konsequenten Kleinschreibung, es heißt ganz bewusst People of Colour (obwohl dort im englischen "colour" stehen müsste). Das ist der gravierende Unterschied zwischen Fremd- und Selbstbezeichnung.


    Und auf deutsch heißt "farbig" eben genau "nicht weiß". Etwas ausgrenzenderes und vor allem sprachlich widersprüchliches kann ich mir kaum vorstellen. (Genau das hast Du ja in Deinem ersten Absatz beschrieben).

  • ist ähnlich, wenn man unter "behinderte" in erster linie "rollstuhlfahrer" versteht, und damit die vielfältigen anderen möglichen "behinderungen" (schreckliches wort, jeder ist in der ein oder anderen weise "behindert"...) übersieht.

    Das ist aber nicht ganz Gendergerecht. Es müßte heißen "Behindernde" und "Rollstuhlfahrende".


    Student benutzt keine genderneutrale Sprache – Punktabzug

  • ist ähnlich, wenn man unter "behinderte" in erster linie "rollstuhlfahrer" versteht, und damit die vielfältigen anderen möglichen "behinderungen" (schreckliches wort, jeder ist in der ein oder anderen weise "behindert"...) übersieht.

    Das ist aber nicht ganz Gendergerecht. Es müßte heißen "Behindernde" und "Rollstuhlfahrende".


    Student benutzt keine genderneutrale Sprache – Punktabzug

    "Behindernde" behindern (aktiv), Behinderte werden/sind behindert (passiv).

    Genderneutral sind beide Begriffe.

  • "Behindernde" behindern (aktiv), Behinderte werden/sind behindert (passiv).

    Genderneutral sind beide Begriffe.

    Das war auch nicht ernst gemeint, weil ich dieses Gendern ziemlich albern finde. Zum Beispiel: Aus Studenten werden nun Studierende. Es wird Sprache verhunzt, weil nicht mehr dasjenige gesagt werden darf, was der Sprecher ausdrücken will. Studierende sind doch Personen, die an einer Universität einem Studium nachgehen. Besonders lächerlich klingt der Begriff "Studierende" bei Sätzen wie "In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende" oder "Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden." Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.

  • "Behindernde" behindern (aktiv), Behinderte werden/sind behindert (passiv).

    Genderneutral sind beide Begriffe.

    Das war auch nicht ernst gemeint, weil ich dieses Gendern ziemlich albern finde. Zum Beispiel: Aus Studenten werden nun Studierende. Es wird Sprache verhunzt, weil nicht mehr dasjenige gesagt werden darf, was der Sprecher ausdrücken will. Studierende sind doch Personen, die an einer Universität einem Studium nachgehen. Besonders lächerlich klingt der Begriff "Studierende" bei Sätzen wie "In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende" oder "Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden." Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.

    Der Begriff Studierende ist schon ewig der offiziellle Begriff und ich seh da nix albernes, weil er es richtig beschreibt. Bleibt doch einfach in euren Höhlen sitzen und wartet bis jemand für euch das Feuer erfindet. Nimmt euch jemand mit Gendern irgendwas weg? Schreibt, wie ihr wollt, so what, mach ich meistens auch nicht, aber ich reg mich darüber nicht auf, ich reg mich auf, wenn Versuche das Leben besser zu machen per se lächerlich gemacht werden von Menschen, die nie eine Art der Diskriminierung erleben durften. Meinen bornierten Status Quo darf niemand ankratzen, geile Einstellung!

  • die nie eine Art der Diskriminierung erleben durften.

    Werden Studenten, Forscher o.a. diskriminiert? Jetzt wird es aber lustig. Diese neuen künstlichen Begrifflichkeiten (Studierende, Forschende, Lehrende usw.) klingen für mich halt albern, weil man versucht, alte Begrifflichkeiten auf Biegen und Brechen durch neue zu ersetzen, nur weil es der aktuellen (künstlich erzeugten) politischen Korrektheit enstpricht. Hammerhead, vielleicht hilft ja ein toter Studierender? Kannst du, wenn du tot bist noch einer Tätigkeit nachgehen?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dosti63 ()