Was so in der Glotze läuft ...

  • von Schirach nervt ...offensichtlich nicht nur mich. Habe nur den ersten Teil gesehen und fand den Freispruch für den Angeklagten völlig absurd. Wieso wurde er trotz ganz klarem Täterwissen nicht zumindest wegen anderer strafbewehrter Handlungen verurteilt(kriminelle Vereinigung, Mittäterschaft oder zumindest unterlassene Hilfestellung)? Wird das im zweiten Teil einigermaßen plausibel? Wenn ja, werden im ersten Teil schlichtweg relevante Passagen unterschlagen, um Polarisationen zu konstruieren.

    Wäre es nicht ein neuer Anklagepunkt, wegen der unterlassenen Hilfestellung oder Behinderung der Ermittlungen. Freispruch ist schon korrekt, so absurd es klingt.

    Wenn der Angeklagte nur sich -als Einzigen mit Täterwissen- präsentiert, lässt den doch kein Ermittler, kein Staatsanwalt, noch ein Richter wieder heraus. Der kriegt niemals einen Freispruch.

  • Wäre es nicht ein neuer Anklagepunkt, wegen der unterlassenen Hilfestellung oder Behinderung der Ermittlungen. Freispruch ist schon korrekt, so absurd es klingt.

    Wenn der Angeklagte nur sich -als Einzigen mit Täterwissen- präsentiert, lässt den doch kein Ermittler, kein Staatsanwalt, noch ein Richter wieder heraus. Der kriegt niemals einen Freispruch.

    Das Geständnis war durch Folter erzwungen und somit nicht zulässig. Daher ist es unerheblich was er gestanden hat.

  • Ich habe die bisherigen von-Schirach-Verfilmungen immer gerne gesehen. Vor allem Terror und Gott fand ich aufgrund der dargestellten juristischen und ethischen Dilemmata und der schauspielerischen Leistungen großartig.


    Feinde gestern fand ich eher mäßig.


    Zum einen verstehe ich überhaupt nicht, warum diese Filme im Ersten, in sämtlichen Dritten und auch noch auf One zeitgleich gelaufen sind. Was soll das? Waren die so teuer?

    Zum anderen zog sich der jeweils zweite Film - sie liefen wohl je nach Sender in unterschiedlicher Reihenfolge - nach der Hälfte für mich sehr, weil die Gerichtsverhandlung in beiden Filmen identisch war, ich sie also schon komplett kannte. Und als Krönung bringt One dann anschließend noch einen Zusammenschnitt aus beiden Filmen, der den Sehgewohnheiten des "nichtlinearen" Zuschauers gerecht werden soll - da bin ich dann lieber nach Bett gegangen, wie der Niederrheiner sagt.


    Die Darstellung der Familie des Opfers fand ich furchtbar - ohne jede Tiefe, eine Heile-Welt-Familie wie im Werbefernsehen, plakativ harmonisch und höflich bis zum Gehtnichtmehr. Und nach dem Tod der Tochter spielte sie überhaupt keine Rolle mehr.


    Auch das juristische Dilemma hat mich nicht überzeugt. Folter ist nun mal in Deutschland zu recht unter allen Umständen verboten und das wurde auch mitsamt allen Hintergründen im Film deutlich. Den vom ermittelnden Polizisten geprägten Begriff der "Rettungsfolter" in Anlehnung an den finalen Rettungsschuss fand ich albern. Am besten hat die ganze Situation der Anwalt auf den Punkt gebracht, mit den sinngemäßen Worten "In Deutschland gibt es kein Recht auf Wahrheit um jeden Preis". Damit war eigentlich alles gesagt. Das Urteil "Freispruch" war für mich aufgrund des unter Folter zustandegekommenen Geständnisses und der schwachen Indizien zwar hart, aber absolut vorherseh- und nachvollziehbar.


    Die Darstellung des ermittelnden Beamten durch Bjarne Mädel fand ich ordentlich, die des Anwalts durch Klaus Maria Brandauer richtig gut. Alle anderen Figuren dienten mehr oder weniger als Stichwortgeber. Der Darsteller des Täters zeichnete sich in erster Linie durch verstockt gucken aus.


    Alles in allem also ein für mich eher enttäuschendes "TV-Ereignis", vor allem wegen der geschürten Erwartungen und des Riesen-Tamtams im Vorfeld.

    "Ich will keine Zukunft - ich will Fortuna!"
    STUNDE X

  • Wenn der Angeklagte nur sich -als Einzigen mit Täterwissen- präsentiert, lässt den doch kein Ermittler, kein Staatsanwalt, noch ein Richter wieder heraus. Der kriegt niemals einen Freispruch.

    Die ganze Anklage beruhte auf Vermutungen, es gab keine Beweise für eine Tatbeteiligung. Und das Wissen der Adresse hätte er auch aufgeschnappt haben können. So ärgerlich das Urteil auf der emotionalen Ebene auch sein mag, so geht Rechtsstaat.

  • Wenn der Angeklagte nur sich -als Einzigen mit Täterwissen- präsentiert, lässt den doch kein Ermittler, kein Staatsanwalt, noch ein Richter wieder heraus. Der kriegt niemals einen Freispruch.

    Die ganze Anklage beruhte auf Vermutungen, es gab keine Beweise für eine Tatbeteiligung. Und das Wissen der Adresse hätte er auch aufgeschnappt haben können. So ärgerlich das Urteil auf der emotionalen Ebene auch sein mag, so geht Rechtsstaat.


    Ja, sorry, aber (hab eben erst den Teil "Gegen die Zeit" gesehen)...: Wenn ich mich darauf zurückziehe, dann müsste ich ja auch erklären können, wo, wann und von wem ich das gehört haben will. Und warum ich der Polizei dann nicht sofort Bescheid gegeben habe, sondern erst gefoltert werden musste, um die Adresse rauszurücken (wenn ich doch angeblich nicht der Täter bin und mit alledem nix zu tun habe).


    Aus rein kriminalistischer Perspektive alles ziemlich unglaubwürdig.


    Und was die juristische Seite angeht, möchte ich am wenigsten in der Haut des Gerichts gesteckt haben. Für Anwälte, die für solche Leute um Freisprüche kämpfen, kann ich eh kein Verständnis aufbringen, aber von irgendwas müssen die ja auch leben. Auf den zweiten Teil bin ich daher einigermaßen gespannt.

  • Bei ttt kam heute ein Bericht über The Notwist.

    Apropos, ttt ist auch eine der wirklich tollen Sendungen in den Öffentlich-Rechtlichen, die ich mir immer wieder gerne anschaue.

    Gestern Abend waren - neben dem von Wacki erwähnten über The Notwist - auch wieder klasse Beiträge dabei :thumbup:

    .

  • "Verleugnung" auf Arte.. ist gleich vorbei, aber sicher in der Mediathek und äußerst empfehlenswert

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, Ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, Nicht für Medienmogule und Öl-Milliardäre,
    Das hier ist für uns, für euch, für alle! Fußball, Du wunderschöner Fußball

  • ...gestern auf arte, müsste in der Mediathek sein, sehr verstörender Film, Regie Nicolette Krebitz...junges Mädchen in Beziehung zu einem Wolf....muss i ch nochmal sehen, paar Szenen sind heftig,...und die Thematik an sich ziemlich obskur....da Obscure by clouds zu meinen Pink Floyd Lieblingsalben gehört bin ich dafür zu haben....

    ...echt strange...


    ach so, der Name: Wild...1:40 zurecht so spät....

  • "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."
    "Bitte, Pfefferspray ist immer noch milder als der Schlagstock! Es tut kurz weh, die Augen tränen, das wars. "
    Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren!
    Wahnsinnige explodieren nicht wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden, ganz egal wie wahnsinnig sie sind.