VfB Lübeck

  • Wenn eine zweite Mannschaft sonst vor 30-40 Zuschauern spielt und nun bei einem kleinen aber brisanten Derby knapp 500 Zuschauer hat, dann gehe ich irgendwie davon aus, daß es sich bei den zusätzlichen 450 Zuschauern doch wohl eher um welche der erlebnisorientierten Fraktion handelt!


    Von daher muss dieses Publikum (die 30-40 treuen Besucher mal ausgenommen), doch auch damit rechnen, daß sich die Staatsmacht nicht alles gefallen läßt und schon gar nicht nach Hamburg und letzten Freitag und den sonstigen Begleiterscheinungen um Schleswig-Holstein-Derbys!


    Hoffentlich bleibt es heute beim HSV gegen Gala friedlich!


    Grüsse von der Ostsee


  • Die beiden Sichtweisen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich glaube dem Erlebnisbericht des Kieler Fans und nicht der polizeihörigen Presse. Dass bei einem Derby hauptsächlich erlebnisorientierte Zuschauer zugegen sind, halte ich für genauso hysterisch wie die Aussage meiner Schwiegermutter, dass man nachts nicht auf die Straße gehen kann, weil sich im Dunkeln ja bekanntlich eh nur zwielichtige Gestalten draußen herumtreiben. :thumbdown:

  • @MumpitzMatze


    Stimme mit Dir teilweise überein! Allerdings darf man hier in und um Lübeck die letzten Wochen und Monate nicht außer Acht lassen! Egal ob erste oder zweite Mannschaft, egal ob draußen oder in der Halle, egal ob das Spiel abgesagt und gespielt werden konnte, im letzten Jahr hat es hier oft genug heftigst geknallt!


    Wer sich so ein Spiel gibt, dessen sportlicher Reiz - Derby hin oder her - eher ziemlich weit unten anzusiedeln ist, der muß hier auch mit den leider schon bekannten Randerscheinungen rechnen!


    Beim letzen Derby der beiden ersten Mannschaften waren auch deutlich weniger Zuschauer als erwartet vor Ort und das, weil eben Familienväter, sogar Fanclubs darauf verzichtet haben, ein Risikospiel zu besuchen!


    Grüsse von der Ostsee

  • VfB Lübeck: Deshalb wollen Fans die Polizei verklagen

    Lübeck – Das Landesderby der zweiten Mannschaften zwischen dem VfB Lübeck und Holstein Kiel (0:1) geht neun Wochen nach ihrer Austragung in die „Verlängerung“. Der Fankreis des VfB Lübeck, der von Rechtsanwalt Stefan Meußler vertreten wird, stellte beim Kommissariat 14 Strafanzeige gegen Polizeibeamte des 2. Reviers sowie gegen die Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit (BFE) Eutin. Dabei geht es um Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung. Zehn Zeugen haben ausgesagt.


    Was war passiert? Nach dem Schlusspfiff ließen die Beamten keinen VfB-Anhänger von der alten Holztribüne. Die Kieler Fans sollten zunächst im Bus Richtung Hauptbahnhof gebracht werden. Die Lage eskalierte. Mülleimer, Flaschen und eine Bretterwand flogen in Richtung der Polizisten, die daraufhin einschritten, ohne Rücksicht auf Verluste.


    „Die dem Fankreis vorliegenden Zeugenaussagen bestätigen detailliert, dass die Polizei sogar auf Frauen und Kinder eingeschlagen und diese verletzt hat und sich sogar kleine Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren auf Anweisung der Polizei auf den kalten und dreckigen Boden legen mussten“, heißt es in der Mitteilung des Fankreises.


    Für die Polizei handelt es sich um eine Sammelklage. Bereits nach dem Spiel gingen einzelne Anzeigen ein. Die Staatsanwaltschaft überprüft die Klagen, die Polizei hat Videomaterial zur Verfügung gestellt. „Es sind in der Sammelklage Namen aufgeführt, die bereits vorher eine Anzeige erstattet haben“, sagt Sprecher Detlef Riedel. „Wir haben alles dokumentiert.“


    Rechtsanwalt Meußler stellt klar: „Dem Fankreis geht es nicht darum, die Polizei in Misskredit zu bringen. Mit Hooligans wollen wir nichts zu tun haben. Möglicherweise haben Beamte im Übereifer gehandelt. Wir wünschen uns mehr Frieden und mehr Miteinander auf der Lohmühle.“PWD


    Lübecker Nachrichten von heute


    Grüsse von der Ostsee

  • Aus den Lübecker Nachrichten von heute:


    Lübeck – Der VfB Lübeck hat gestern den bis zum Saisonende 2010/11 laufenden Vertrag mit Trainer Peter Schubert (44) vorzeitig bis 30. Juni 2013 verlängert. „Ich freue mich auf die langfristige Zusammenarbeit“, sagte Präsident Wolfgang Piest.


    Bereits im Oktober gab es die ersten Gespräche. „Damals haben wir uns schon per Handschlag geeinigt. Heute holen wir die Unterschrift auf dem Papier nach“, sagte Piest bei der Pressekonferenz auf der Lohmühle. Am Abend wurde die Verlängerung den rund 100 anwesenden Sponsoren beim Weihnachtsstammtisch, der dieses Mal im Fünf-Sterne-Luxushotel Belveder in Scharbeutz stattfand, mitgeteilt.


    Schubert, der zu gleichen finanziellen Bedingungen weiter arbeitet, bedankte sich für das Vertrauen: „Wir haben etwas begonnen, das eine gewisse Zeit benötigt. Wir können Dinge nicht erzwingen. Es macht Spaß, zu sehen, wie sich junge Spieler entwickeln. Von den Zuschauern wünsche ich mir Geduld.“ Piest ergänzte: „Manchmal benötigt man vier, fünf, sechs oder sieben Jahre, um die Früchte zu ernten.“ Die vor anderthalb Jahren vorgegebenen Ziele werden nicht korrigiert: vorzeitige Sicherung des Klassenerhalts in dieser Saison, oben mitspielen in der kommenden Spielzeit.


    Piest, der sich nach eigenen Worten als Präsident des Vereins selten so wohl gefühlt hat, betonte noch einmal, dass sich der VfB als Ausbildungsverein sieht: „Wir sind nicht Holstein Kiel. Es ist eine schöne Sache, wie in unserer U21, der A-, B- und C-Jugend, gearbeitet wird. Es kommt was in Gang. Spieler und Eltern haben Vertrauen. Die Jungs bekommen eine Ausbildung. Sie können irgendwann bei den ersten Herren spielen und müssen nicht wo anders hingehen.“


    Den Zeitpunkt der Vertragsverlängerung (nach vier Niederlagen in Serie) hält der Präsident für richtig: „Es geht um kontinuierliche Arbeit. Die Uhren ticken hier anders. Es ist gerade jetzt ein deutliches Zeichen. Warum sollen wir nicht die Exoten sein und mit gutem Beispiel vorangehen?“


    Schwabe Schubert, seit Winter 2008 beim VfB (damals noch Assistent von Uwe Fuchs), fühlt sich inzwischen als Lübecker: „An den Wind von der Seite, gefüllt mit Regen, habe ich mich gewöhnt.“ Jetzt müssen nur noch die Erfolge zurück kommen.


    Von Peter-Wulf Dietrich



    Erinnert mich irgendwie an die Verlängerung mit dem UWeh! Auf der einen Seite schmeißen die aus Geldnöten heraus, den Dietmar Hirsch als Sportdirektor raus, und dann verlängere ich nach 4 Niederlagen in Folge mit Schubert!? Klasse! Irgendwie kenn ich so eine Geschichte ...


    Grüsse von der Ostsee

  • Morgen gibts das Spitzenspiel in der RL-Nord zwiswchen dem VfB und Chemnitz. Für den VfB die Chance, den Vorsprung Chemnitz zu verringern und nochmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Aus dem hat sich der ach so professionell-geführte RB Leipzig ja schon verabschiedet. Beim VfB läuft die Aktion "5.000 und Du", mit der die Mühle mal wieder etwas voller bekommen wollen.


    Bin dabei!


    Grüsse von der Ostsee

  • Morgen gibts das Spitzenspiel in der RL-Nord zwiswchen dem VfB und Chemnitz. Für den VfB die Chance, den Vorsprung Chemnitz zu verringern und nochmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Aus dem hat sich der ach so professionell-geführte RB Leipzig ja schon verabschiedet. Beim VfB läuft die Aktion "5.000 und Du", mit der die Mühle mal wieder etwas voller bekommen wollen.


    Bin dabei!


    Grüsse von der Ostsee


    Na dann berichte doch mal bitte wie es war und ob die Aktion was gebracht hat. Würd mir freunen. Dir viel Spass !

  • Netter Nachmittag auf der Lohmühle. Bei 10 Grad und mehr in der Sonne waren 5.600 Zuschauer Zeugen eines 0:0 der besseren RL-Art. Darunter auch ca. 300 Chemnitzer. In Anbetracht von rund 550 km Anfahrtsweg und 4. Liga recht ordentlich. Die haben dann auch das ganze Spiel hindurch Stimmung gemacht (u.a. auch unser "rot-weiß ale, wir wollen euch siegen sehen..." abgewandelt in ein Chemnitzer FC, ale...).


    Lübeck begann richtig druckvoll, Chemnitz merkte man von Beginn an an, daß die auch mit einem Punkt leben können. Nach 10 Minuten wurde Chemnitz stärker, hatte auch die paar besseren Chancen. In der Halbzeitpause bin ich dann in den VIP-Bereich gegangen, wo heute Minihaxen in Jus geschmort auf der Speisekarte stand. Sehr, sehr lecker! Dazu noch eine smarte Currywurst. Für vierte Liga war das echt okay! Zweite Halbzeit dann von dort gesehen. Es spielte nur noch Lübeck, die vergaben aber die besten Chancen. Chemnitz harmlos.


    Vor und während des Spiels war es ruhig auf den Rängen, stimmungsmäßig, aber auch keine Böller, Pyro oder Rauch. Nach dem Spiel kamen dann die Freunde der 3. Halbzeit auf Ihre Kosten. Auf den Parkplätzen knallte es immer wieder mal. Bei den Chmnitzern war der ein oder andere Thor Steinar-Artikel zu erkennen.


    Im Großen und Ganzen ein echt netter und vor allem sonniger Nachmittag mit allerlei Leckereien! :beer: .


    Grüsse von der Ostsee

  • Nach den schweren Ausschreitungen vor, während und nach dem Pokalspiel gegen Kiel streicht man in Lübeck die Singing Area, die selbstverwaltete Kurve und den G1-Block und verbannt das UKL auf die Stehplätze:



    Und dazu der Fankreis:


    Stellungnahme des Fankreises zu den Vorkommnissen rund um das Landespokalfinale


    Ein schwarzer Abend liegt hinter uns, so ganz verdaut wird dies noch kein Lübecker haben. Wir können uns jetzt jedoch nicht gänzlich der Trauer und Enttäuschung hingeben, sondern müssen umgehend all das aufarbeiten, was auf Seiten der Fans, auf Seiten der Organisatoren und auf Seiten der Polizei schief gelaufen ist (für sportlichen Bereich sind andere zuständig):


    Auf Seiten unserer Fans war alles angerichtet für einen herrlichen Fußballabend. Das UKL hat in tagelanger Fleißarbeit unter erheblichen finanziellen Kosten eine grandiose Choreographie vorbereitet und man sammelte sich frühzeitig gemeinsam zum Grillen, auch damit man mögliche Aufeinandertreffen mit Kieler Anhängern im Stadtgebiet / Umkreis des Stadions aus dem Weg geht. Dieser Ansatz, des gemeinsamen Sammelns vor dem Derby, hat in der Vergangenheit stets gut funktioniert und hätte wohl auch am letzten Freitag funktioniert, wären da nicht der Angriff der Kieler (inkl. Anhang) gewesen, den die Polizei gänzlich „verschlafen“ hat. Unbehelligt von der Polizei reisten rund 80 gewaltbereite Personen mit zwei Stadtwerkebussen hinter dem Grandplatz an und konnten ungestört über den Grandplatz die Grillecke angreifen. Die nachträglich in der Presse verkündete Behauptung, die Kieler hätten sich mit VfB-Materialien getarnt, sind nachweislich Lügen zur Vertuschung der eigenen Unfähigkeit!


    Wie kann es sein, dass die Angreifer unbehelligt auf den Grandplatz kommen konnten? Weshalb hat sich lediglich der Ordnungsdienst den Kielern in den Weg gestellt? Weshalb hat die Polizei anfangs nur zugeschaut? Weshalb hat die Polizei nicht auf den frühzeitigen Hinweis des Ordnungsdienstes reagiert und ist ebenfalls eingeschritten?


    All das sind Fragen, die zusammen mit der Polizei aufgearbeitet werden müssen. Enorme Fehlplanungen, enormes Fehlverhalten der Polizei hat dazu geführt, dass es zu einem derartigen Angriff hat kommen können – leider ist die Polizei nicht ehrlich genug, dies auch öffentlich einzugestehen (wenn man den Presseveröffentlichungen liest).


    Die Atmosphäre war nach diesem hinterhältigen Angriff natürlich entsprechend gereizt. Es kam zu etlichen Verletzungen, Unbeteiligte hätten durch den feigen Angriff der Kieler mit Flaschen und Steinen verletzt werden können. Zusätzlich zu diesem Angriff kam im Anschluss hinzu, dass ein Teil der angreifenden Kieler, die nicht von der Polizei gefasst wurden, zusammen mit anderen Kieler Anhängern unbehelligt im Bereich G6 Karten erworben haben und das UKL nun fürchten musste, dass diese sich an den Choreo-Vorbereitungen zu schaffen machen würden – das konnte jedoch verhindert werden und die Choreographie konnte großartig durchgeführt werden!


    Dennoch stellt sich die Frage, weshalb man in Kiel nicht mitbekommen haben will, dass sich nicht nur das „übliche Sitzplatzpublikum“ dort Karten gekauft hat? Warum hat man das in Kiel nicht erkannt bzw. weshalb hat man nicht davor gewarnt? Durch diese Verfehlungen der Kieler Offiziellen musste das Spiel verspätet angepfiffen werden und eine erhebliche Anzahl von Ordnern wurde dort gebunden.


    Mit Anpfiff der Partie trat leider der Wendepunkt der anderweitigen Schuldzuweisungen ein, die folgenden Stunden waren leider geprägt von Verfehlungen aus dem Bereich G1: Wir haben in den vergangenen Jahren schon so einige hitzige Spiele auf der Lohmühle erlebt, stets hat die Selbstregulierung des GreenBlocks jedoch dazu geführt, dass es zu keinerlei Verfehlungen kam. Dies war am Freitag leider nicht der Fall! Aufgeheizt durch die o.g. Vorgeschichten drehten etliche Zuschauer im Bereich G1 durch. Wir können und wollen nicht akzeptieren, dass Schiedsrichter und gegnerische Spieler mit Bierbechern und sonstigen Gegenständen beworfen werden. Es muss daher geklärt werden, weshalb die bisher gut funktionierende Selbstregulierung des Blocks dieses Mal so versagt hat!


    Den Einsatz von Pyrotechnik (im kontrollierten Rahmen), auf die man auf Seiten der Lübecker in den vergangenen Jahren im eigenen Stadion stets verzichtet hat, wird man sicherlich differenziert sehen müssen. Als optische Untermalung der Choreographie vor Beginn der zweiten Halbzeit durchaus sinnvoll eingesetzt, der Böllerwurf und der schwarze Rauch nach dem Spiel natürlich vollkommen inakzeptabel.


    Mit dem Ende der Partie wurde dem Fehlverhalten aus dem Block G1 jedoch nochmal die Krone aufgesetzt. Der Platzsturm ist natürlich aufs Schärfste zu verurteilen! Solche Szenen sind ein Pfund in jeder Diskussion für all diejenigen, die sich für mehr Zäune in Stadien einsetzen und die darauf drängen, dass gerade vor Fanblöcken Zäune Pflicht sein müssen! Auch hier wird man sich die Frage stellen müssen, weshalb die Selbstregulierung, die in der Vergangenheit stets so hervorragend funktioniert hat, dieses Mal nicht greifen konnte.


    Nachdem sich die Lage allmählich wieder beruhigt hatte, entschloss sich die Polizei den GreenBlock zu räumen. Leider kam es durch diesen Einsatz der Polizei dazu, dass Unbeteiligte zu Schaden gekommen sind und dass unangemessen agiert wurde. Auch hierüber wird in der Nachbesprechung noch gesprochen werden müssen.


    Was nehmen wir aus all diesen Geschehnissen mit? Für den Fußball war es ein schwarzer Tag! Unsere Mannschaft hat auf dem Rasen versagt, die Polizei hat mit ihrem Einsatzkonzept versagt, die Organisatoren (gerade auf Kieler Seite) haben versagt und wir Fans haben es leider nicht geschafft, in unseren Reihen dafür zu sorgen, dass Gegenstände nicht aufs Feld geworfen werden bzw. der Platz nicht gestürmt wird – auch wir haben versagt!


    Fankreis VfB Lübeck


    Grüsse von der Ostsee