Rot-Weiß Essen

  • Der hängt aufgrund des Lockdowns träge und fett auf der Couch rum, der Hass.

    Da soll er auch bleiben, der alte Stinkstiefel. Aber dennoch: Wer in den 70ern die Auswärtsspiele an der Hafenstraße mitgemacht hat, sieht den Verein und seine Fans ein wenig differenzierter. Randale am Bahnhof und auf dem Weg ins Stadion, Randale am und im Stadion, Randale während des Spiels, Randale nach dem Spiel, Randale am Bahnhof: Das war schon hart, Essen unbeschadet zu überstehen. Ich kann mich an Fahrradketten schwingende Vollassis erinnern, die sich nach dem Spiel auf dem Grashügel hinter dem Gästeausgang versammelten, um jeden Fortunen, gleich welchen Alters und Geschlechts, alternativlos zu plätten. Das war schon ein sehr spezielles Völkchen, diese oft nicht nur durch regelmäßige Sonnenbankbesuche stramm braune Fanschar. Dennoch: Es sei ihnen der aktuelle Erfolg gegönnt, gelitten haben sie über die letzten Jahrzehnte vielleicht noch mehr als wir.

    Also, da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht, war allerdings auch in den 50ern. Mit dem Fahrrad zur Hafenstraße, vor dem Mäuerchen direkt am Spielfeldrand gesessen, nach dem Spiel auf den Platz gestürmt und alles war friedlich. Waren tolle Erlebnisse und deswegen möchte ich, dass RWE aufsteigt

  • Da soll er auch bleiben, der alte Stinkstiefel. Aber dennoch: Wer in den 70ern die Auswärtsspiele an der Hafenstraße mitgemacht hat, sieht den Verein und seine Fans ein wenig differenzierter. Randale am Bahnhof und auf dem Weg ins Stadion, Randale am und im Stadion, Randale während des Spiels, Randale nach dem Spiel, Randale am Bahnhof: Das war schon hart, Essen unbeschadet zu überstehen. Ich kann mich an Fahrradketten schwingende Vollassis erinnern, die sich nach dem Spiel auf dem Grashügel hinter dem Gästeausgang versammelten, um jeden Fortunen, gleich welchen Alters und Geschlechts, alternativlos zu plätten. Das war schon ein sehr spezielles Völkchen, diese oft nicht nur durch regelmäßige Sonnenbankbesuche stramm braune Fanschar. Dennoch: Es sei ihnen der aktuelle Erfolg gegönnt, gelitten haben sie über die letzten Jahrzehnte vielleicht noch mehr als wir.

    Also, da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht, war allerdings auch in den 50ern. Mit dem Fahrrad zur Hafenstraße, vor dem Mäuerchen direkt am Spielfeldrand gesessen, nach dem Spiel auf den Platz gestürmt und alles war friedlich. Waren tolle Erlebnisse und deswegen möchte ich, dass RWE aufsteigt

    50er, 70er, 80er, 90er sind nicht zu vergleichen. In Essen war's immer speziell. Oben an der Kreuzung, sach ich nur. Trotzdem bin ich immer ohne größere Probleme da rausgekommen. Ob's heute noch so wäre? Ich glaub irgendwie nicht...

  • Das ein schließt das andere nicht aus Bruder.

    RWE musste und muss ne Menge Dreck fressen, genau wie die Fortuna und freut sich über so ein Spiel.

    Ich persönlich freue mich einfach (für Essen) das sie einen Plastikverein rausgeschmissen haben.
    sehe da kein Problem und keinen Widerspruch zur Liebe zum eigenen Verein.


    Und wenn Dich wurmt das Essener Fans dies als Schwäche der Fortuna Fans auslegen könnten, fehlt Dir vielleicht etwas Gelassenheit.

    Tatsächlich hat unser Pokalaus meine in Fortunadingen ohnehin nicht allzu ausgeprägte Gelassenheit "etwas" erschüttert. Wird dir vielleicht auch nicht anders gegangen sein, Bruder --;)ir. Haben Fans nun mal so an sich, auch wenn das völlig irrational und gesundheitlich natürlich nicht ganz unbedenklich ist.


    Was Essener Fans von mir, dir oder Fortunafans im allgemeinen halten, beschäftigt mich hingegen überhaupt nicht.


    Zur Freude: Ich habe mich noch nie über einen Sieg von RWE oder irgendeinem anderen Verein gefreut, der Fortuna nix gebracht hat; ich empfinde da auch keine Schadenfreude gegenüber dem Verlierer. Empfinde das auch nicht als Defizit, an dem ich aber auch ohnehin nichts ändern könnte.


    Meine Emotionen beschränken sich nun mal fussballtechnisch völlig ausschließlich auf Fortuna. Und das wird sich auch in Zukunft ganz sicher nicht ändern.

  • Habe alle Jahrzente mit den RWE-Ruhrpott-Kanaken erlebt. Als die 2004 in der 2. BL waren und wir in der RL war deren Verachtung uns gegenüber besonders groß. Die sollen in der RL vergammeln, die Fans harmonieren auch mit Düsseldorfern gleich null. Brauchen wir nicht. Kann ja jeder seine Meinung haben und mit denen kuscheln, ich nicht.

  • Anfang der 80 er Jahre hatten wir ja mal ne Fanfreundschaft mit denen (auch wenn es nicht so lange gehalten hatte), aber da waren schon ein paar korrekte Typen mit dabei. Und ich sag jetzt mal in Sachen Randale, da tut sich zwischen RWE und Fortuna nicht viel. In Essen konnten die Heimfans früher nur ausnutzen, dass sie praktisch die Gästefans mehr oder weniger abfangen konnten. Wie von mir schon erwähnt, war es bei S04 um einiges schlimmer.. Man sollte mit RWE ja auch nicht kuscheln, aber sympathiemäßig sind die mir lieber als MSV, WSV oder gar BMG oder *öln. irgendwie hat unsere Fortuna und RWE doch einige Parallelen, zumindest was die Leidensfähigkeit angeht.

  • Dann ist doch alles super! Lass doch anderen ihre Freude an dem Pokalspiel. Bruder (sorry, der musste jetzt sein). ;))shake

  • Ich kann das alles völlig nachvollziehen.

    Individuelle Erfahrungen prägen einen natürlich. Und wer in den 70-80 und 90ern RWE als Auswärtsfan erlebt hat war mit Sicherheit not amused. Ich habe fürchterliche Dinge gesehen. Da wurde gerade in den späten 70ern auf alles eingedroschen was nicht RWE war. Hools in dem Sinne gab es ja noch nicht. Als Jugendlicher habe ich unser letztes Aufstiegsspiel zur ersten Bundesliga gegen Karlsruhe erlebt. Was danach abging war für mich zutiefst schockierend. Da wurde wirklich auf alles jagt gemacht was nach Karlsruhe aussah.

    Ab Mitte der 80er hatte sich das ja grundlegend geändert. Die Hools kloppten sich in der Regel nur noch gegenseitig auf die Hirse. Kutten und Normalos außen vor.

    Hier hatte allerdings RWE einen Sonderstatus. Auch die Essener Kutten haben oft und gerne Backpfeifen verteilt.

    Für mich war Schluss als sich eine braune Brühe ab Mitte der 90er über RWE ergoss.

    Das hat sich wiederum grundlegend mit dem auftreten der Ultras geändert.

    Heute ist die Gemgenlage wieder anders.

    Aber das juckt mich nicht mehr wirklich.

    Ich kann also tiefe Abneigung durchaus nachvollziehen, und ist auch völlig in Ordnung. Ich brauche auch keine Vermischung mit der Brut, ist aber schon vorgekommen. Ekelhaft.

    Wie ich schon öfter geschrieben habe, ist meine Erinnerung an Fortuna eine gute, durch kurze Freundschaft. Ich habe allerdings auch schon andere Erfahrungen gemacht.

    Da gab es mal eine wilde Auseinandersetzung am Karsch Haus ( hieß das so?) Da hat es richtig gescheppert.

    Also jeder wie er mag.

    Wenn man in Bergeborbeck in einen Zug steigen konnte nach einem Spiel als Fortune war das gefühlt wie eine Rettung vor dem sicheren Untergang

    AlexR

    Rot Weiss Essen, kann man ficken aber nicht vergessen.

  • Einzigartig, das ist wie ein Brandmal für unsere Gegner. Und du kriegst die scheiße nicht mehr aus der Rübe. Albträume vorprogrammiert.

    Hatten wir schon da gab es den ganzen anderen Firlefanz noch nicht.

    Wenn man in Bergeborbeck in einen Zug steigen konnte nach einem Spiel als Fortune war das gefühlt wie eine Rettung vor dem sicheren Untergang

    AlexR

    Rot Weiss Essen, kann man ficken aber nicht vergessen.

  • Wenn jetzt ein paar Geschichten ausgekramt werden hole ich auch mal aus.


    Bin zwar Jahrgang 1992 (Feb.) und daher hab natürlich die ganz wilden Zeiten nicht miterlebt.

    Kann mich noch an Freitagabendspiel im Rheinstadion gegen Essen erinnern. Bin mir ziemlich sicher das es ein 0:0 im Jahr 2000 war.

    Danach hat es tierisch im Uerige geknallt. Meine Oma hat zu der Zeit noch gegenüber im Killepitsch gearbeitet und meinte: "Da sind Stühle und Tische geflogen"

    Bei dem Spiel hatte RWE irgendein Transpi dabei wo was mit "Bommelmütze" drauf stand. Ich war acht Jahre und hatte eine an und hab damals gedacht die meinten mich ;--)b

    Dann natürlich das letzte Heimspiel im Rheinstadion, das Pokalspiel 2015 aber auch mal ein Kick von unseren Zwoten Mittwochabends (?) im alten GMS.

    Irgendwann zwischen 2007 und 2008 glaube ich. Da meine Eltern, die beide selbst seit Mitte der 70er Fortuna Fans sind mich mit Sicherheit nicht dahin gelassen hätten, weil die wussten was da ab gehen könnte, bin ich mit nem Kollegen dort hin. Wir beide haben jeweils unseren Eltern gesagt das wir bei dem jeweils anderen sind und dort auch pennen. Selten ein schlechteres und mulmigeres Gefühl gehabt als zu zweit dort hin zu fahren. Dem Kollegen hab ich in Düsseldorf am HBF noch gesagt er solle den Schal hier im Schließfach einschließen da ich keinerlei Interesse daran hatte in Essen gejagt zu werden ^^


    PS: Meine Eltern wissen bis heute nicht das ich damals in Essen war. Die Blicke der Cops vor dem Gästeblock waren köstlich als da zwei 14-15 Jährige alleine auftauchten und das Spiel schon 5 Min lief.

    Letztes verpasstes Heimspiel:

    Mi 29.10.2008 - Fortuna vs. Kickers Offenbach 1:0

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  • Wie ich schon öfter geschrieben habe, ist meine Erinnerung an Fortuna eine gute, durch kurze Freundschaft. Ich habe allerdings auch schon andere Erfahrungen gemacht.

    Da gab es mal eine wilde Auseinandersetzung am Karsch Haus ( hieß das so?) Da hat es richtig gescheppert.


    Carsch-Haus, ja. Ich hab mich mangels körperlicher Durchsetzungsfähigkeit (aber vor allem mangels dessen -willens) da immer schön herausgehalten. Was ich in Sachen Carsch-Haus erinnere, ist, dass nach irgendeinem Spiel in den '80ern gegen S04 eine Truppe Schalker die Treppe aus der Unterführung von der Kö in die Altstadt herauskamen und dort von F95ern erwartet und zusammengetreten wurden, ich war gerade zufällig an der Stelle anwesend.


    Nee, war nie meine Welt.