FC Bayern München

  • Ich finde es lustig, dass sich über die Spieler beklagt wird. Wenn ich Alaba oder Kimmich oder sonstwas für ein Bayernheini wäre, ich würde auch in schöner Regelmäßigkeit ein paar Millionen mehr fordern. Warum? Weil ich es könnte. Für mich ist das ein bisschen eine scheinheilige Diskussion, denn vermutlich würde so gut wie jeder so handeln, wäre er ein Spieler in der entsprechenden Situation. Schuld an der ganzen Entwicklung sind natürlich nicht die Spieler sondern diejenigen die das Portemonnaie aufmachen. Wenn man seinem Kind jeden Tag ein Eis in die Hand drückt und es dann an einem Tag wo es keins bekommt nur am Schreien ist, dann ist es auch nicht das Kind schuld. Die Diskussion geht hier auf die falschen los.

    Ganz davon abgesegen sitzen da noch häufig windige Berater mit im Boot die ein gesteigertes Interesse daran haben noch mehr und noch mehr für ihre Schützlinge zu fordern denn das gibt immer schön Provision. Die Spieler selber kümmern sich doch schon lange in den seltensten Fällen um irgendwelche Gehalts- oder Vertragsverhandlungen. Die sagen ihrem Berater hol mir das Meiste raus und gut ist. Und so gut wie jeder von uns würde das so machen.

  • Der Vergleich mit dem Kind hinkt, wir reden über Erwachsene. Für mich hat das auch alles was mit Anstand, gerade in diesen Zeiten, zu tun. Aber muss jeder für sich selber entscheiden, ob er/sie morgens im Spiegel ein Arschloch sehen möchte.

  • Die Nahrungskette ist doch


    Spieler < Verein < Fernsehsender < Werbetreibende < Verbraucher.


    Und solange da genug von rechts nach links fließt, so what? Sollen die Spieler zusehen, wie sich Clubbesitzer oder irgendeiner weiter rechts die Tasche vollmacht?

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • denn vermutlich würde so gut wie jeder so handeln

    Nee, irgendwie nicht


    Zitat

    Dirk Nowitzki verzichtet für seine 20. NBA-Saison bei den Dallas Mavericks erneut freiwillig auf viel Geld. Mit der deutlich geringeren Gehaltssumme in dem neuen Zweijahresvertrag, den die Texaner am Donnerstag bestätigten, eröffnet der Würzburger den Mavs Spielraum für Verstärkungen zur neuen Saison. Medienberichten zufolge ist der bis 2019 laufende Vertrag mit zehn Millionen Dollar dotiert, für das zweite Jahr liegt eine Option bei Dallas. Im Vorjahr bekam Nowitzki noch 25 Millionen Dollar bei den Mavs.

    Irgendwo auch nachvollziehbar. Vielleicht bin ich naiv oder setze meine Prioritäten im Leben falsch, aber ganz ehrlich? Ob ich jetzt 10 oder 15, 15 oder 20 Millionen p.a. verdiene - was macht das bitte für einen Unterschied? Auf dem Papier machts in nem 5-Jahres Vertrag 25 Millionen aus - ne ganze Menge Geld, keine Frage. Aber auch so mache ich über die 5 Jahre beim FCB meine 30-50 oder noch mehr Millionen Euro als Spieler dieses Formats. Als ob ich, meine Kinder, meine Enkel etc. dieses Geld in einem vernunftgeprägten Leben jemals ausgeben könnten.


    Aber den Spielern scheint selbst in diesen Sphären der eigene Geldbeutel immer noch näher zu sein als der geschlossene mannschaftliche Erfolg. Sagt viel über diese Sportart aus, wenn Spieler, die für 10 Leben ausgesorgt haben, bei Gehaltsverhandlungen den Hals immer noch nicht voll kriegen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Der Vergleich mit dem Kind hinkt, wir reden über Erwachsene. Für mich hat das auch alles was mit Anstand, gerade in diesen Zeiten, zu tun. Aber muss jeder für sich selber entscheiden, ob er/sie morgens im Spiegel ein Arschloch sehen möchte.

    Wie gesagt, die Arbeit ist an Berater ausgesourced. Oder glaubst du ernsthaft ein Podolski hätte jemals alleine mit nem Hoeneß einen Vertrag ausgehandelt? Das wäre sicherlich unterhaltsam gewesen, dürfte aber nie passiert sein. Heute sitzt ein Spieler bei Vertragsgesprächen im besten Fall noch mit am Tisch und nickt ab was sein Berater ihm vorkaut oder nickt es eben nicht ab. Mehr passiert da aber nicht und das kann man beim besten Willen den Spielern auch nicht vorwerfen. Als ob irgendein Spieler noch persönlich verhandeln würde.

    Und zu Nowitzki: Gut, ein Beispiel, meinetwegen. Der ist aber nicht mal Fußballer und verdient vermutlich auch 5 Mal so viel wie ein Kimmich. Weitere Beispiele kannst du an einer Hand abzählen. Außerdem ist das Beispiel insofern nicht gut, da es in der NBA wie überall in Amerika Salary Caps gibt. Ist das erreicht, kann der Club gar nicht mehr zahlen weil er nicht darf. Selbst wenn er wollte. Wenn ein Verein aber mehr zahlen kann, dann wird auch von den Spielern und deren Beratern mehr verlangt. Ich denke das wird niemand ernsthaft abstreiten wollen.

  • Der Vergleich mit dem Kind hinkt, wir reden über Erwachsene. Für mich hat das auch alles was mit Anstand, gerade in diesen Zeiten, zu tun. Aber muss jeder für sich selber entscheiden, ob er/sie morgens im Spiegel ein Arschloch sehen möchte.

    Wie gesagt, die Arbeit ist an Berater ausgesourced. Oder glaubst du ernsthaft ein Podolski hätte jemals alleine mit nem Hoeneß einen Vertrag ausgehandelt? Das wäre sicherlich unterhaltsam gewesen, dürfte aber nie passiert sein. Heute sitzt ein Spieler bei Vertragsgesprächen im besten Fall noch mit am Tisch und nickt ab was sein Berater ihm vorkaut oder nickt es eben nicht ab. Mehr passiert da aber nicht und das kann man beim besten Willen den Spielern auch nicht vorwerfen. Als ob irgendein Spieler noch persönlich verhandeln würde.

    Und zu Nowitzki: Gut, ein Beispiel, meinetwegen. Der ist aber nicht mal Fußballer und verdient vermutlich auch 5 Mal so viel wie ein Kimmich. Weitere Beispiele kannst du an einer Hand abzählen. Außerdem ist das Beispiel insofern nicht gut, da es in der NBA wie überall in Amerika Salary Caps gibt. Ist das erreicht, kann der Club gar nicht mehr zahlen weil er nicht darf. Selbst wenn er wollte. Wenn ein Verein aber mehr zahlen kann, dann wird auch von den Spielern und deren Beratern mehr verlangt. Ich denke das wird niemand ernsthaft abstreiten wollen.

    Rummenigge sagte in einem Bericht mal auf die Frage, wann zuletzt ein Spieler beim FC Bayern ohne einen Berater einen Vertrag ausgehandelt hat, sinngemäß:


    Puh, das dürfte Oliver Kahn gewesen sein in den 90er-Jahren. Danach nicht mehr. Zu 98% sind die Spieler auch nicht mit dabei am Tisch bzw. den Verhandlungen.

    Letztes verpasstes Heimspiel:

    Mi 29.10.2008 - Fortuna vs. Kickers Offenbach 1:0

  • Die Bezahlung der Spieler ist absolut Krank, es kann nicht sei dass Spieler mehr verdienen, als Dax Vorstände mit über 50 T Mitarbeiter.

    Habe gestern gelesen das irgendein NFL Spieler 66 Mio. Dollar bloß für seine Vertragsunterschrift kassiert hat.

    Formel 1, Golf, Tennis, NBA & Co. werden in der Spitze ebenfalls völlig überbezahlt.


    Der Gewichtheber und die Hammerwerferin werden von der Sporthilfe und mit etwas Glück vom Staat (Bundeswehr) am Leben gehalten.

    Im ganzen Sport stimmts hinten wie vorne nicht.

  • Und zu Nowitzki: Gut, ein Beispiel, meinetwegen. Der ist aber nicht mal Fußballer und verdient vermutlich auch 5 Mal so viel wie ein Kimmich. Weitere Beispiele kannst du an einer Hand abzählen.

    Und weil es "die Regel" so macht, muss man es richtig oder toll finden? Oder zumindest akzeptieren oder gutheißen?


    Wir reden hier nicht von Leuten, die schauen müssen, wie sie über die Runden kommen. Wir reden hier auch nicht - bei allem Respekt - von Leuten, die für ihr Leben aussorgen müssen in den 10-15 Jahren des Fussballerdaseins. Als wäre das Leben nach der Fussballkarriere schlagartig zu ende und jegliche Einkommens/Weiterbildungsmöglichkeit versperrt.


    Das man sich ein gewisses Polster ansparen will kann ich absolut verstehen und bei aller Häme kann ich diesbezüglich auch die Motive eines Benito Raman mit seinem Vertrag auf Schalke verstehen (Sich aber derart aus einem noch 3 Jahre gültigen Vertrag rauszunötigen ist wiederum ein anderes Thema). Aber wir reden hier bei Spielern wie Goretzka, Alaba, Neuer, Kimmich nicht von solchen "Durchschnittsfussballer". Was ein Neuer in einer Saison verdient, verdient ein Großteil der Fussballprofis in der gesamten Karriere nicht - und auch diese Spieler brauchen immer noch mehr. Wir reden hier bei Kimmich und Goretzka nicht von ein paar Hunderttausend oder ner Million mehr, sondern von roundabout 5 Millionen Euro mehr pro Saison. Also pro Saison mehr, als die allermeisten Menschen in mehreren Leben verdienen würden - und das on top zu der obszönen Summe, die ohnehin schon eingestrichen wird.


    Nee, da ist mein Verständnis halt irgendwann aufgebracht und auch das Argument "Würde doch jeder so machen" zieht da für mich nicht. Jeder der schon so viel Kohle hat, sowieso schon obszön viel verdient und sich immer noch derart geldgeil zeigt, dass er auch das letzte herauspressen will, was der einfache 0/8/15-Bürger ihm durch sein Fansein finanziert, hat für mich einfach nur nen verdorbenen Charakter.


    Es ist ja schon diskussionswürdig, ob solche Spielergehälter überhaupt noch vertretbar sind. Aber selbst als Spitzenverdiener unter den Fussballprofis immer noch mehr herauszupressen, das hat für mich nichts mehr mit "wirtschaftlicher Cleverness", sondern nur noch mit charakterlicher Verdorbenheit zu tun.


    "Was für Eltern muss man haben" und so.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Und es wird alles mit Fernsehgelder (Werbung) und Fanartikel bezahlt. Mal gespannt was passiert wenn auch bei uns die Tore für Investoren geöffnet werden? Die Frage die sich dann stellt, wie lange können wir /Fortuna Düsseldorf) uns da verschliessen?

  • Aber erneut die Frage, wo soll das Geld denn hin? Es ist doch da. Den Sponsorendeal mit Katar hätten die Bayern doch trotzdem gemacht. Auch das Trikot würde weiterhin 120,-€ kosten, Sky würde auch nicht weniger zahlen (und wenn doch, dann würde bestimmt nicht das Abo preiswerter).

    Die Gehälter sind doch gestiegen, weil mehr Geld mit Fußball verdient wurde und nicht andersherum.


    Ein Traum wäre natürlich der Spieler, der 5 Millionen mehr verlangt und bekommt und dann direkt an karitative Zwecke weiterüberweist.

  • Und weil es "die Regel" so macht, muss man es richtig oder toll finden? Oder zumindest akzeptieren oder gutheißen?

    Das habe ich mit keinem Wort behauptet, dass man es gutheißen muss. Lediglich sich darüber zu wundern erscheint mir ein bisschen merkwürdig. Und den Spielern die Schuld daran zu geben noch merkwürdiger. Ich bin voll und ganz der Meinung, dass da irgendwo ein Hebel angesetzt werden muss und diese Entwicklung gestoppt werden muss. Aber bei den Spielern ist das sicher an der falschen Stelle.

  • Nach der logik kann man es auch rechtfertigen wenn politiker an der vermittlung von masken deals verdienen. Das geld ist ja da und wo soll es sonst hin?


    Ich wüsste da einige sinnvolle zwecke ...

    Evtl. sollte der staat da auch mal über höhere steuern nachdenken, wenn das fussballgeschäft die horrenden einnahmen nicht sinnvoll verteilt kriegt ...

  • Aber erneut die Frage, wo soll das Geld denn hin? Es ist doch da. Den Sponsorendeal mit Katar hätten die Bayern doch trotzdem gemacht. Auch das Trikot würde weiterhin 120,-€ kosten, Sky würde auch nicht weniger zahlen (und wenn doch, dann würde bestimmt nicht das Abo preiswerter).

    Die Gehälter sind doch gestiegen, weil mehr Geld mit Fußball verdient wurde und nicht andersherum.


    Ein Traum wäre natürlich der Spieler, der 5 Millionen mehr verlangt und bekommt und dann direkt an karitative Zwecke weiterüberweist.

    Und da kann man sich eben die Frage stellen, wie sozialverträglich das ganze noch ist. Auf seine eigene Art und Weise haben der Fussball und die jeweiligen Vereine für ihre Fans eine wirtschaftliche Monopolstellung. In der Beziehung Fan/Verein gibt es keine (wirtschaftliche) Konkurrenz. Man kauft nicht plötzlich ein anderes Trikot, weil es ein anderer Klub günstiger anbietet. Man geht nicht von heut auf morgen zum FC, weil einem die Karten bei Gladbach zu teuer geworden sind - Der Fussball hat wie kaum eine andere Branche diese Bindung - und macht von dieser Monopolstellung hemmungslos gebraucht. Er verkauft zum Beispiel Trikots mit Margen von denen man nur träumen kann und er dreht dieses Rad immer ein wenig weiter.


    Aber wem sage ich das, das wissen ja die meisten.


    Man sollte sich also mal fragen, was es für Möglichkeiten gibt, um das ganze wieder sozialverträglicher zu gestalten. Eine staatliche Regulierung? Eine Regulierung von der Basis (die kaum von den Vereinen, wenn überhaupt von den Fans und Mitgliedern kommen müsste).


    Die Frage ist, wie weit die Unternehmen das ganze noch ausreizen können. Im Rahmen der Pandemie hat der Fussball und die Bundesliga ein extrem hässliches Bild gezeigt. Man darf gespannt sein, wie der Umgang mit dem Fussball ausschauen wird, wenn die Stadien wieder voll sein können. Mich zum Beispiel reizt es derzeit irgendwie gar nicht mehr. Und das liegt nicht nur am Fussball den unsere Fortuna derzeit bietet. Dieses Bedürfnis Woche für Woche dem Zirkus hinterher zu reisen, das ist mir irgendwie vollkommen abhanden gekommen - und ob es jemals wiederkommt, das muss sich erst zeigen. Es wird auch abhängig davon, wie sich unserer Verein in der Zukunft so verhalten und positionieren wird.


    Aber mit einem steten "weiter so", wird der Fussball viele seiner treuen Gefolgsleute verlieren. Wenn er sich nicht schon verloren hat. Die Fannähe, die man sich vielleicht in weiten Teilen in den letzten Jahren immer noch versucht hat einzureden, die ist der Bundesliga und dem deutschen Fussball im Rahmen der Pandemie vollends abhanden gekommen. Nicht nur aufgrund der gesperrten Stadien, sondern auch weil der Fussball und die Bundesliga im Laufe der Pandemie vielfach ihr wahres und hässliches Gesicht offenbart haben. Vereine und Unternehmen die 7-8-stellige Gehälter zahlen und dadurch - und letztlich nur dadurch - vor wirtschaftlichen und existenziellen Problemen, gar teilweise vor der Insolvenz stehen, und sogar teilweise den Staat anpumpen müssen. Fussballer, die trotz der Ausnahmesituation kaum bereit sind auf Ihre Ansprüche zu verzichten, selbst als ihre Geschäftsgrundlage über mehrere Monate weggefallen ist und gleichzeitig werden Arbeitnehmer auf den Geschäftstellen etc. in Kurzarbeit geschickt.


    Es stellt sich also durchaus die Frage, ob dieses Fussball-Entertainment (denn nichts anderes ist die Bundesliga) nicht vielleicht doch einer externen oder internen Regulierung braucht, um diese extreme soziale Schieflage, in der sich der Fussball befindet, wieder zu korrigieren. Während wir aber darüber reden, mauschelt die UEFA gerade ihr Konzept für eine neue CL aus mit noch mehr Spannung, Spiel und Schokolade - und natürlich noch mehr Möglichkeiten, Kohle ranzuschaffen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Da gebe ich Dir doch komplett Recht. Es ist zuviel Geld im Kreislauf. Und dieses Geld kann am Ende nur der Fan dem Kreislauf entziehen.


    Mir geht es nur darum, dass immer auf die Spieler eingedroschen (verbal) wird. Die sind nicht die Schuldigen. Wenn Goretzka keine 5 Millionen mehr bekommt, hat da die Klofrau im Stadion nichts davon. Dann wird höchstens noch ein anderer Spieler auf die Bank gesetzt.

  • Da gebe ich Dir doch komplett Recht. Es ist zuviel Geld im Kreislauf. Und dieses Geld kann am Ende nur der Fan dem Kreislauf entziehen.


    Mir geht es nur darum, dass immer auf die Spieler eingedroschen (verbal) wird. Die sind nicht die Schuldigen. Wenn Goretzka keine 5 Millionen mehr bekommt, hat da die Klofrau im Stadion nichts davon. Dann wird höchstens noch ein anderer Spieler auf die Bank gesetzt.

    Oder eben die Monopolstellung noch weiter ausgereizt und das Rädchen (mittelfristig) weitergedreht - und womit wir wieder bei der Gesamtverantwortung des Fussballs wären.


    Und dennoch würde ich die Spieler dort nicht herausnehmen. Umgekehrt wird nämlich ein Schuh draus. Erst ihre Gehaltsforderungen bemüßigen die Vereine immer weiter auf die Suche nach neuen Einnahmequellen zu gehen oder bestehende noch weiter auszupressen. Das wiederum führt zu mehr Kohle im Kreislauf, was die Protagonisten dazu veranlasst, einen noch größeren Teil davon abhaben zu wollen, was wiederum die Vereine bemüßigt...


    Und wenn man sich eben diese Monopolstellung der Vereine mal wirklich genauer vor Augen führt, wäre es vielleicht auch mal nicht ganz uninteressant zu beleuchten, inwieweit nicht vielleicht auch monopolrechtliche Einschränkungen der Privatautonomie hier Schranken vorsetzen könnten - Aber allein schon Gedankenspiele oder Überlegungen in diese Richtung sind natürlich mega unsexy, denn weder will man sich König Fussball zum Feind machen, noch will man die reichhaltigen Steuereinnahmen durch den Zirkus Fussball versiegen lassen. Bei nem Gehalt von 20 Millionen kommt ja schließlich auch einiges an Steuern bei herum. Ganz zu schweigen von dem Geld, dass der Fussball im Rahmen seiner eigenen Einnahmen versteuert.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • ..............................

    Aber mit einem steten "weiter so", wird der Fussball viele seiner treuen Gefolgsleute verlieren. Wenn er sich nicht schon verloren hat. Die Fannähe, die man sich vielleicht in weiten Teilen in den letzten Jahren immer noch versucht hat einzureden, die ist der Bundesliga und dem deutschen Fussball im Rahmen der Pandemie vollends abhanden gekommen. Nicht nur aufgrund der gesperrten Stadien, sondern auch weil der Fussball und die Bundesliga im Laufe der Pandemie vielfach ihr wahres und hässliches Gesicht offenbart haben. Vereine und Unternehmen die 7-8-stellige Gehälter zahlen und dadurch - und letztlich nur dadurch - vor wirtschaftlichen und existenziellen Problemen, gar teilweise vor der Insolvenz stehen, und sogar teilweise den Staat anpumpen müssen. Fussballer, die trotz der Ausnahmesituation kaum bereit sind auf Ihre Ansprüche zu verzichten, selbst als ihre Geschäftsgrundlage über mehrere Monate weggefallen ist und gleichzeitig werden Arbeitnehmer auf den Geschäftstellen etc. in Kurzarbeit geschickt.


    Es stellt sich also durchaus die Frage, ob dieses Fussball-Entertainment (denn nichts anderes ist die Bundesliga) nicht vielleicht doch einer externen oder internen Regulierung braucht, um diese extreme soziale Schieflage, in der sich der Fussball befindet, wieder zu korrigieren. Während wir aber darüber reden, mauschelt die UEFA gerade ihr Konzept für eine neue CL aus mit noch mehr Spannung, Spiel und Schokolade - und natürlich noch mehr Möglichkeiten, Kohle ranzuschaffen.

    Wir, die Basis, haben es in der Hand, Änderungen herbeizuführen, denn die Haupteinnahmequelle ist die Kohle von Sky.


    Aber man sieht es selbst hier im Forum, dass die überwältigende Mehrheit nicht darauf verzichtet bzw. bereit ist, darauf zu verzichten, weil man ja unbedingt seinen Verein bei jeder sich bietenden Gelegenheit sehen möchte. Oder Sport im Allgemeinen als so interessant ansieht oder oder oder. Sind ja nur ein paar Euronen im Monat.

    Und was bringt es, wenn "ich" verzichte. Natürlich nix, es müssen schon etliche sein, die diesen Weg gehen.


    Dass die Spieler nicht bereit sind, großartig zu verzichten, liegt wohl daran, dass sie sich auf bestehende Verträge berufen und ihren läppischen Verzicht von vielleicht 10 oder 15 % mehr widerwillig als zum Wohle des Vereins "spenden". Moralisch ist das nicht zu verantworten, aber rechtlich gesehen sind sie auf der sicheren Seite.

    Vertrag ist schließlich Vertrag, es sei denn, ich mache den Raman und finde einen Deppenverein, der sich veräppeln lässt.


    Für die Vereine geht das so lange gut, wie genügend Geld generiert wird. Ist das nicht mehr der Fall, weil man zu viele teure Verträge (S 04 z. B.) hat. wird die Situation mehr oder weniger dramatisch. Der DFB oder DFL mildern die Sorgen, denn selbst ein paar hundert Millionen Miese werden keinen Verein daran hindern, weiter am Spielbetrieb teilzunehmen. wenn man "wirtschaftlich" die Saison bestreiten kann.


    Geht ein Verein in die Binsen, darf der Steuerzahler blechen, ob er will oder nicht.


    Das Barcelona mit über 1 Milliarde Miese überhaupt noch das Stadion aufschließen darf, ist unverständlich, die können nicht mal die Zinsen für ihr Manko abdrücken.

    Die Liebe zu einem Partner kann erlöschen, zum Verein ist sie unsterblich. 346800237.gif

  • Der Vergleich mit dem Kind hinkt, wir reden über Erwachsene. Für mich hat das auch alles was mit Anstand, gerade in diesen Zeiten, zu tun. Aber muss jeder für sich selber entscheiden, ob er/sie morgens im Spiegel ein Arschloch sehen möchte.

    Die Sache ist auch, wenn Ich nicht nach mehr Geld frage, ist mehr Geld für andere Spieler da. Evtl. sogar für Spieler auf meiner Position.


    Die Bayern oder wer auch immer bauen ja von dem gesparten Geld dann keine Schulen oder verteilen es an die Gesellschaft.