BV Borussia 09 Dortmund

    Fortunanovesia schrieb:

    Ist ne relativ leichte Entscheidung, wenn man finanziell unabhängig ist und im Grunde mit 29 bereits für mehrere Leben/Generationen ausgesorgt hat.


    Man sollte halt auch nicht vergessen, dass der werte Herr Schürrle bis dato auch nicht für Nüsse seine Knochen in diesem harten Geschäft wird hingehalten haben.


    Natürlich mag das "Geschäft" Fussball hart und dreckig sein - aber sind das 7-8-stellige Jahresgehälter für Fussballprofis nicht ebenfalls?

    Mit welcher Leichtigkeit hier geurteilt wird.

    Ich für meinen Teil finde es zumindest schon mal angsteinflößend, wenn mein gesamtes Handeln in der Presse stehen würde. Wenn ich bei jeder Entscheidung und jeder Aussage die berühmte Goldwaage befürchten müsste. Wenn ich auf dem Platz nicht wieder so glänze, wie es alle erwarten, weil ich es einfach nicht mehr kann.

    Aber hey, der hat ja Millionen verdient. Der muss das alles abkönnen. Die Konsequenzen tragen, für Entscheidungen die er als Knirps getroffen hat bzw. die Latte überspringen zu müssen, die er im Sommer 14 gelegt hat.

    Bado schrieb:
    hotte70 schrieb:

    Eigentlich war Schürrle ein Super Kicker, der irgendwann aber nach seiner LEV Zeit den nötigen Biss verloren hat. Vermutlich zu früh ausgesorgt und dann irgendwann zu satt.

    Lies mal den Artikel aus einem anderen Blickwinkel...

    Vielleicht ist Schürrle auch nur zu sensibel für dieses harte Geschäft und zieht für sich die Konsequenz damit nichts mehr zu tun haben zu wollen weil es ihm nicht gut tut.


    Hut ab vor dieser Entscheidung

    Gerade deshalb würde ich mein Talent und meine Erfolge nutzen um etwas geiles zu machen. Irgendwohin weit weg von Deutschland oder dem Druck. In Russland war er doch ganz ordentlich. Mit Sicherheit kann man da noch erfolgreich mit Spaß, Freude und einem überaus guten Gehalt irgendwo spielen.


    Wenn ich teilweise sehe wie im MMA (UFC) die Leute auf wirklich höchsten Niveau kaum jemand eine Mio. pro Kampf bekommen und sich trotzdem 2-3x im Jahr die Knochen kaputtschlagen lassen ist das im Fußball schon meckern auf sehr hohen Niveau.


    Beispiel UFC 252. War das 5. beste PPV Event aller Zeiten. Die beiden Main Fighter haben ca. 500k bekommen. Die Leute in den frühen Vorkämpfen bekommen 20-50k. Müssen dafür noch Trainer, Arzt etc. bezahlen. Trotzdem kämpfen dort Leute mit Bock und auf aller höchstem sportlichen Level. Satt sehe ich da die wenigsten. Einzig noch ein McGregor der sich nach dem Zirkus Fight gegen Mayweather rar gemacht hat.


    Naja ich drifte ab. Will eigentlich nur sagen, dass es verständlich ist mit 50 Mio auf dem Konto keinen Biss mehr zu haben. Ich verstehe auch, dass man die Lust auf Bundesliga, CL und das drumherum verliert. Wie man die Lust auf den schönen Sport Fußball verlieren kann verstehe ich nicht. Gerade mit dem Talent kann man auf guten sportlichen Niveau, viel verdienen, viel erleben und viel Spaß haben. Weit weg von der BILD Zeitung, Rummenigge, Watzke und Red Bull.

    Schürrle macht es doch genau richtig. Klar hätte er vielleicht mehr erreichen können, klar, er hätte auch jetzt noch versuchen können, auf etwas niedrigerem Niveau weiter zu spielen. Nur: warum genau? Wenn wir ehrlich wären, würden 99% von uns mit ihm sofort tauschen und das als die beste Entscheidung unseres Lebens betrachten.

    Sorry, aber wenn ich so etwas lese, dann fällt mir NICHTS mehr ein, der arme, arme Kerl...

    Vielleicht hätte er mal 1 Woche im Regenbogenhospiz helfen sollen, wahrscheinlich wäre ihm dann hoffentlich bewusst, was für ein verdammtes Glück er in seinem bisherigen Leben hatte...

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    100563 schrieb:

    Sorry, aber wenn ich so etwas lese, dann fällt mir NICHTS mehr ein, der arme, arme Kerl...

    Vielleicht hätte er mal 1 Woche im Regenbogenhospiz helfen sollen, wahrscheinlich wäre ihm dann hoffentlich bewusst, was für ein verdammtes Glück er in seinem bisherigen Leben hatte...

    Wer sagt denn, dass ihm das nicht bewusst ist? Das klingt bei Dir so, als dürften wohlhabende Menschen keine Depressionen oder Burnout haben. Robert Enke hätte dann vielleicht auch besser mal im Regenbogenland gearbeitet.

    Ich habe da halt mein persönliche Sichtweise und empfinde echten Schmerz, wenn ich denn Menschen kenne, die wahrlich echte Probleme haben, vom Schicksal extrem getroffen sind und dennoch aufopferungsvoll kämpfen...

    Dann kommt Herr S., den ich übrigens persönlich seit vielen Jahren kenne und schon oft getroffen habe und lässt die Allgemeinheit an seinem "Leid" teilhaben...

    Sorry, geht für mich gar nicht, aber natürlich kannst Du das anders sehen...

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    Vielleicht definiert jeder „etwas geiles machen“ für sich anders. Vielleicht will er einfach nur nach Hause und seine Ruhe haben.


    Ich kann mich noch sehr gut erinnern mit welchem Unverständnis das Karriereende von Nico Rosberg verurteilt wurde. Wenn man aber bedenkt, dass er nach seinem WM-Titel als erstes seine Mutter angerufen hat und ihr gesagt hat, dass sie nie wieder Angst haben müsse, weil es vorbei ist, sieht die ganze Geschichte ganz anders aus.


    Ich will damit nur sagen, dass hinter so einer Entscheidung immer wieder unterschiedliche Beweggründe stecken, die wir schlecht beurteilen können. Und wenn er einfach keine Lust mehr auf Fußball hat, dann muss man dies ebenso akzeptieren.

    Tyler Durden schrieb:

    Ich will damit nur sagen, dass hinter so einer Entscheidung immer wieder unterschiedliche Beweggründe stecken, die wir schlecht beurteilen können. Und wenn er einfach keine Lust mehr auf Fußball hat, dann muss man dies ebenso akzeptieren.

    Absolut richtig. Wenn jemand eine solche Entscheidung trifft, ist das so zu akzeptieren, da jeder Mensch seinen eigenen Beweggründe hat.


    Gleichzeitig braucht man aber auch keine Loblieder auf eine solche Entscheidung zu singen, hat derjenige doch bis dato auch von seiner eigenen Entscheidung, Teil dieses Zirkus zu sein, nur all zu gut profitiert.


    Niemand hat ihn gezwungen von Mainz nach Leverkusen zu wechseln. Oder in die weite Welt nach London, anschließend nach Wolfsburg um noch ordentlich Geld mitzunehmen, nur um später in Dortmund nochmal die sportliche Herausforderung zu suchen. Oder auch diese letzte Leihe nach Russland. Als sei er von irgendwelchen ominösen Mächten (gar Beratern) zu einer solchen Karriere gezwungen worden.


    Wenn er nun meint, er hat genug davon, dann ist das seine Entscheidung. Ausgesorgt hat er allemal und beweisen muss er auch niemanden mehr etwas als Weltmeister. Ihm jetzt aber zu dieser Entscheidung auch noch zu gratulieren. Sorry, geht mir jedenfalls viel zu weit. Dieses Business ist nicht nur schwarz und weiß

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

    100563 schrieb:

    Ich habe da halt mein persönliche Sichtweise und empfinde echten Schmerz, wenn ich denn Menschen kenne, die wahrlich echte Probleme haben, vom Schicksal extrem getroffen sind und dennoch aufopferungsvoll kämpfen...

    Dann kommt Herr S., den ich übrigens persönlich seit vielen Jahren kenne und schon oft getroffen habe und lässt die Allgemeinheit an seinem "Leid" teilhaben...

    Sorry, geht für mich gar nicht, aber natürlich kannst Du das anders sehen...

    Trauert ein Bundesligaspieler anders, weil er Geld hat? Extrem eindimensionale Sichtweise.

    Wie gut kennst du Herrn S. denn? Wie oft habt ihr privat gesprochen?

    Seit über 10 Jahren, durchschnittlich 1-2 mal im Monat...

    Eindimensionale Sichtweise???

    Ich "urteile" über jemanden, den ich persönlich kenne, Du tust das nicht, Du hast anscheinend nicht einmal realisiert, dass ich NICHT über "Bundesligaspieler" rede, sondern über eine ganz bestimmte, mir persönlich bekannte Person, die auch mal in der Bundesliga gespielt hat.. --;;)

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    100563 schrieb:

    Seit über 10 Jahren, durchschnittlich 1-2 mal im Monat...

    Eindimensionale Sichtweise???

    Ich "urteile" über jemanden, den ich persönlich kenne, Du tust das nicht, Du hast anscheinend nicht einmal realisiert, dass ich NICHT über "Bundesligaspieler" rede, sondern über eine ganz bestimmte, mir persönlich bekannte Person, die auch mal in der Bundesliga gespielt hat.. --;;)

    Nicht schlecht. Du kannst ihn scheinbar nicht ab, trotzdem trifft er sich mit dir. Und das selbst als er in Moskau und London gelebt hat. Er hat seine monatlichen Besuche mit dir verbracht.

    Ich geh mal in den Paulanergarten.

    Du weißt schon was "durchschnittlich" bedeutet?

    In ca. 10 Jahren habe ich ihn ca. 150 bis 200 mal persönlich getroffen, was "familiäre" Gründe hat...

    Und ich kann ihn grundsätzlich sogar sehr gut ab, allerdings kann ich es nicht leiden, wenn er grundlos "jammert", das "steht ihm auch nicht" und das weiss er auch selbst...

    Damit ist das Thema nun für mich aber auch hier erledigt, ich hoffe, Du hast Dich im Paulanergarten entspannt und gut amüsiert...

    Signaturen werden oftmals überbewertet...

    hotte70 schrieb:

    Naja, ganz Unrecht hat Remax da nicht. Die Jungs haben das große Glück ihr Hobby zum Beruf gemacht zu haben und mit Ende 20 schon keinen großen Elan mehr. Würde vermutlich anders aussehen, wenn sie bis dato nicht schon einen zweistelligen Millionen Betrag verdient hätten.

    Man lässt dabei gerne unter den Tisch fallen, das diese Profis meist seit frühester Kindheit unter Leistungsdruck bei Vereins- und Verbandstraining stehen. Für den Profitraum geben viele ihre Kindheit her und ein "normales" Leben. Mein Cousin war ein hochtalentierter Tennisspieler. Aber der war nur im Training oder auf Turnieren. Mit 16/17 hatte der einfach keinen Bock mehr auf Hochleistungssport und hat ein paar Jahre keinen Schläger mehr angepackt.


    Wenn jetzt ein Profi nach der Schinderei und dem "Genuss" als Profi zu spielen irgendwann keinen Bock mehr hat, habe ich vollstes Verständnis.

    100563 schrieb:

    Du weißt schon was "durchschnittlich" bedeutet?

    In ca. 10 Jahren habe ich ihn ca. 150 bis 200 mal persönlich getroffen, was "familiäre" Gründe hat...

    Und ich kann ihn grundsätzlich sogar sehr gut ab, allerdings kann ich es nicht leiden, wenn er grundlos "jammert", das "steht ihm auch nicht" und das weiss er auch selbst...

    Damit ist das Thema nun für mich aber auch hier erledigt, ich hoffe, Du hast Dich im Paulanergarten entspannt und gut amüsiert...

    Dann erklär doch mal,was du unter grundlos jammern so verstehst.

    Pichelberger schrieb:
    hotte70 schrieb:

    Naja, ganz Unrecht hat Remax da nicht. Die Jungs haben das große Glück ihr Hobby zum Beruf gemacht zu haben und mit Ende 20 schon keinen großen Elan mehr. Würde vermutlich anders aussehen, wenn sie bis dato nicht schon einen zweistelligen Millionen Betrag verdient hätten.

    Man lässt dabei gerne unter den Tisch fallen, das diese Profis meist seit frühester Kindheit unter Leistungsdruck bei Vereins- und Verbandstraining stehen. Für den Profitraum geben viele ihre Kindheit her und ein "normales" Leben. Mein Cousin war ein hochtalentierter Tennisspieler. Aber der war nur im Training oder auf Turnieren. Mit 16/17 hatte der einfach keinen Bock mehr auf Hochleistungssport und hat ein paar Jahre keinen Schläger mehr angepackt.


    Wenn jetzt ein Profi nach der Schinderei und dem "Genuss" als Profi zu spielen irgendwann keinen Bock mehr hat, habe ich vollstes Verständnis.

    Wir sollten auch nicht so tun, als ob man von uns "Normalos" in unseren Jobs nur Spitzenleistungen erwartet.

    Klar sind wir (fast alle) pünktlich und fleißig, aber wir sind in der Regel einem deutlich geringerem Druck ausgesetzt als ein Profifußballer. Das kann man einfach nicht vergleichen.

    Die haben zwar keinen finanziellen Druck wie wir, aber das ist eben nur die halbe Wahrheit.

    Der hört halt mit 29 auf. Andere nehmen sich mit 27 das Leben. Jeder entscheidet für sich selbst, was ab Tag x passieren soll. Ich hab auch mit 29 aufgehört um Punkte zu spielen, weil Knochen kaputt. Hab dann noch einige Jahre Altherren gekickt.


    Allerdings könnte Schürrle ja noch 2 Jährchen bei Fortuna kicken. Da sollte er noch gut genug für sein. Aber wenn man einfach nicht mehr will, dann isses so.


    Lieber so, als der berühmte Kampf (bei Boxern) zuviel...

    Da bin ich nicht bei Dir. Krankenschwestern, Berufskraftfahrer, Altenpfleger, Erzieherinnen, Busfahrer....

    Das herrscht Druck, bei Einigen hängen Leben von ab, da geht es um das Wohl des Menschen.

    Mitarbeiter in einem Hospiz, ehrenamtliche Ersthelfer, Notrettungsdienst, Feuerwehr...

    Die haben Druck, das ist für die Gesellschaft lebensnotwendig. Nicht die fussballkickenden Millionäre.

    Ich bin im Vertrieb tätig und werde an Verkaufszahlen gemessen.

    Trotzdem würde ich nicht behaupten, dem gleichen Druck wie Profifußballer ausgesetzt zu sein. Wenn es bei mir nicht läuft, werden weder meine Kinder darauf angesprochen, noch wird wird in der Zeitung darüber berichtet.


    Dass Fußballer nicht systemrelevant sind, hat meiner Meinung nach nichts mit dem Druck dem sie ausgesetzt sind zu tun.

    Letztlich macht sich allerdings jeder selbst Druck, ist also auch eine persönliche Geschichte.

    Ich glaube, dass unter Druck jeder etwas anderes versteht.


    Für Schürrle ist es sicher nicht schön, angefeindet zu werden, oder sich nicht frei wie jeder andere in der Öffentlichkeit zeigen zu können.


    Warum kann ihn das nicht innerlich zerfressen, nicht krank machen?


    Nur weil er Millionen auf dem Konto hat, ist er auch ein Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen.


    Sicher hat er finanziell ausgesorgt, aber dass er mit der Sache abschließt, die ihn kaputt macht, finde ich absolut in Ordnung. Ja, andere können nicht so einfach ihren Job aufgeben, aber das macht ihn nicht weniger krank oder dafür empfänglich als arme Menschen.