H€rtha B$C

  • Was ist denn das große Potential von Hertha und Berlin allgemein? Wenn man doch genau guckt, dann haben sowohl Verein als auch Stadt seit Jahrzehnten von Subventionen aus dem Rest der Republik gelebt. Hertha hat mit dem Mega-Umbau des Olympiastadions eins der größten Stadien Europas bekommen und macht nichts draus. Berlin als Stadt kriegt für jeden Furz Geld. Ich fand und finde die Kiez-Mentalität immer noch tausendmal sympathischer als dieses Big-City Denken. Hertha kommt aus den Tiefen des Berliner Westens. So ein bisschen wie die Lenau-Stuben (günstig, einfach, authentisch, gut). Leider wollen sie wie ein Drei-Sterne Restaurant auftreten und das passt einfach alles nicht.

  • Absolut!


    Berlin in Gänze sollte generell nicht in so ‚Big City‘ Scheisse denken.

    Man ist keine Hauptstadt wie London, Paris, Moskau in der die Ober-Oberschicht ne Rolle spielt. Das haste in München, Frankfurt, Düsseldorf…

    Man ist a) nach wie vor provinziell organisiert und zieht b) die Jugend der Welt vor allem auch mit seinem Nachtleben fern ab der Luxus-Nights an.
    Daraus kann man was richtig sympathisches machen ohne auf dicke Hose zu gehen.

  • So ein bisschen wie die Lenau-Stuben (günstig, einfach, authentisch, gut). Leider wollen sie wie ein Drei-Sterne Restaurant auftreten und das passt einfach alles nicht.

    Nettes Beispiel. Lenau Stube.

    Bis zur Wende ein mehr als trostloses Loch, in einer trostlosen Gegend. Im Norden von Neukölln, Nähe Herrmannplatz. Da wo man schaute, schnell weiter zu kommen, wenn man nicht reingeboren wurde, oder die Umstände einen dahin zogen.

    30 Jahre später. Die Gegend ist angesagt, ist mit Kreuzberg verschmolzen ( Kreuzkölln ) und in jeder 2. Erdgeschoßeinheit machte eine neue Kneipe auf. Die Lenau hat es aber kapiert, behielt ihren maroden Charme, hat sich dem neuen Klientel geöffnet und am Wochenende kommste nicht mehr rein, wenn du ab 1h einen Absacker suchst. Ein Ost/West Gefühl kennt man dort kaum noch.


    Hertha hat das nicht gemacht. Zum einen haben sie immer zu erkennen gegeben, dass sie DER Westclub sind und haben nie kapiert, dass alle unter 40, diese Einteilung überhaupt nicht mehr verstehen können. Entsprechend passierte auch 20 Jahre nach Maueröffnung NIX.

    Und ich gebe dir und Sokrates recht, hier auf Schicki Micki zu machen, würde nicht funzen. Weder beim Fussball, noch im Kiezgefüge.

    Was ich aber sagen wollte, dass das Gesamtbild professioneller werden muß. Es muss mehr funktionieren. Das Potenzial will man ja nicht ernsthaft infrage stellen....

  • Absolut!


    Berlin in Gänze sollte generell nicht in so ‚Big City‘ Scheisse denken.

    Man ist keine Hauptstadt wie London, Paris, Moskau in der die Ober-Oberschicht ne Rolle spielt. Das haste in München, Frankfurt, Düsseldorf…

    Man ist a) nach wie vor provinziell organisiert und zieht b) die Jugend der Welt vor allem auch mit seinem Nachtleben fern ab der Luxus-Nights an.
    Daraus kann man was richtig sympathisches machen ohne auf dicke Hose zu gehen.

    Finde ich immer bemerkenswert, dass Berlin als Stadt außerhalb Deutschlands einen deutlich besseren Ruf hat (zumindest mein Empfinden), als in Deutschland selbst.

  • Mich erinnert die Hertha immer an Paris St. Germain: jahrzehntelanger Durchschnitt bis auf einmal die Investoren kamen und das s.g. Potential wachzuküssen. Nur haben Leipzig, Hoffenheim, Wolfsburg und auch Leverkusen gezeigt, dass dies standortunabhängig möglich ist. Zuletzt auch Union Berlin. Trotzdem merkt man immer wieder, dass ein Traditionsverein wie ein riesiger Tanker ist, den man nicht so einfach manövrieren kann. Es muss alles irgendwie auch zu dem Club, seinen Fans und seinem Umfeld passen bzw. das Umfeld muss mitwachsen können. Bei Hertha haben sie eben genau dies nicht gemacht. Da sollte ein PSG an der Spree entstehen ohne die Fans aus der Lenaustube miteinzubeziehen bzw. mitzunehmen.


    Nur ist Fussball eben mehr als nur ein Anlageobjekt. Der Fussball steckt voller Emotionen, Tradition und am Ende Gemeinschaft. Man kann kein Stadion langfristig mit Zugereisten aus Berlin-Mitte füllen oder Studenten aus Kreuzkölln. Für viele andere Vereine gilt dies sehr ähnlich inklusvive unserer erlauchten Fortuna. Man muss auf die lokale Bevölkerung setzen und sich neuer Klientel öffnen, wie zum Beispiel Einwanderern. Aber die Leitenden eines Vereins sollten aus dem Milieu ihrer Stadt kommen.

  • Finde ich immer bemerkenswert, dass Berlin als Stadt außerhalb Deutschlands einen deutlich besseren Ruf hat (zumindest mein Empfinden), als in Deutschland selbst.

    Der Beschluss, die Regierung nach Berlin zu verlegen, war in meinen Augen die katastrophalste Fehlentscheidung der deutschen Nachkriegspolitik. So wurde aus einer föderalen BUNDESrepublik wieder ein zentralistisch geführter, hauptstadtfixierter Nationalstaat. Ich werde nie die Jammerlappenrede von Schäuble vergessen, mit der er die Entscheidung pro Berlin herbeiflennte.


    Eine Regelung wie in den Niederlanden (Haupstadt Amsterdam, Regierungssiitz Den Haag) mit Berlin/Bonn hätte wesentlich besser funktioniert.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Der Beschluss, die Regierung nach Berlin zu verlegen, war in meinen Augen die katastrophalste Fehlentscheidung der deutschen Nachkriegspolitik. So wurde aus einer föderalen BUNDESrepublik wieder ein zentralistisch geführter, hauptstadtfixierter Nationalstaat. Ich werde nie die Jammerlappenrede von Schäuble vergessen, mit der er die Entscheidung pro Berlin herbeiflennte.


    Eine Regelung wie in den Niederlanden (Haupstadt Amsterdam, Regierungssiitz Den Haag) mit Berlin/Bonn hätte wesentlich besser funktioniert.

    Also als jemand der in einem zentralistisch geführten, hauptstadtfixierten Nationalstaat lebt (20% der Bevölkerung lebt in oder um Budapest) kann ich deine Aussage überhaupt nicht bestätigen. Von hier kommt eher das "kleinstaatliche" Klimbim mehr rüber (z. B. Länderfinanzausgleich, der Bundesrat als solcher, gewählte Landesregierungen). Alles unbekannt in nichtföderalen Ländern (und dazu gehören auch viele Länder, die weit demokratischer laufen, als Ungarn).


    Aber ich schweife ab. BTT.

  • So wurde aus einer föderalen BUNDESrepublik wieder ein zentralistisch geführter, hauptstadtfixierter Nationalstaat.

    Das seh ich so aber gar nicht. Passt auch nicht mit den Gesetzgebungskompetenzen des Grundgesetzes zusammen und spiegelt sich nicht zuletzt in den andauernden Klageliedern über den deutschen Föderalismus wieder.


    So wichtig und richtig ich den Föderalismus im Sinne einer vertikalen Gewaltenteilung finde, so ist er aber auch gleichzeitig in vielen Projekt ein unwahrscheinlich lähmender Faktor, wenn sich immer zuerst 16 Bundesländer einig werden müssen oder anderenfalls jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht. Von einem Zentralstaat wie Frankreich zum Beispiel, sind wir hier in Deutschland doch sehr weit entfernt.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Zu Berlin zurück. Hier würde ich es mir wünschen, wenn die Bezirke nicht so eine Macht hätten. Das ist Stadtteil - Egoismus pur und wenn was unbequem ist, wird die Zuständigkeit negiert. Jeder Entscheidung wird politisch abgewägt. Ist der Bezirksbürgermeister ein Unioner, wird das Gymnasium saniert, ist es einer der SPD, wird die Geamtschule gestrichen. Objektive Dringlichkeit.... egal. :facepalm:

  • Fortuna ist Lebenseinstellung: Arrogant und demütig zugleich. Fußball mit Fortuna ist, stolz zu sein, auch wenn es keinen Grund dazu gibt. Niederlagen werden mit erhobenem Haupt ertragen. Jeder, der das begriffen und richtig gespürt hat, muss diesen Verein einfach lieben. Der Verein steht für Tradition, Heimat, Gemeinschaft, Respekt, Mut und Leidensfähigkeit.


    - Quelle: Transfermarkt.de -


    Fortuna Düsseldorf --,)sGrazer AK


    https://www.germaneliteracing.de/

  • Magath meint gerade bei Sky 90, wenn ein Anruf käme, sei er gesprächsbereit.

    Ob die Hertha zu retten sei? Könne er schwerlich beurteilen, aber er sehe keinen sonderlichen Unterschied zur Klasse von Stuttgart oder Bochum. Augsburg sei aber stärker.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • Der Gang in die 2. Liga wird nicht erspart bleiben, die Anderen (außer Schalke) kämpfen und sind bisschen besser

    Abwarten, kaum stellt sich Felix ein bisschen ins Schaufenster, siegen die Hertha-Spieler mal vorbeugend lieber und rücken auf Rang 16 vor. ;-)


    Und bei Schalke liegt es jetzt nicht unbedingt an mangelndem Kampfgeist, schon gar nicht in den letzten beiden Spielen.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • Sollten die Krücken den Reli-Platz halten und unsere Helden ein Gleiches tun... Die hätten da noch was im Salz liegen bei uns:evil:

    Alles was ich schreibe beruht auf Fakten oder Hörensagen oder weil ich es mir so denke.
    Manchmal rate ich auch nur.
    Auf jeden Fall ist es meine Meinung oder die von jemand anderen die ich zu meiner gemacht habe.