SC Freiburg

  • Sehe ich genauso so.


    Man stelle sich vor, eine Privatfirma holt sich eine Baugenehmigung für eine neue Anlage oder eine Nuzungsänderung für einen bestehenden Betrieb ein und investiert nach Umsetzung der bauamtlichen Auflagen und Erhalt dieser Millionen in den Betrieb.

    Da kann dann nicht im Nachhinein der Firma der Boden unter den Füßen weggerissen werden.


    Das kann auch nicht im Sinne einer Marktwirtschaft sein, wenn keine stabilen Rahmenbedingungen bestehen und solche Unsicherheiten für Firmen erzeugt werden.

    Ein Mann riskiert nicht für einen jämmerlichen Sold sein Leben. Man muss seine Seele ansprechen, um ihn zu elektrisieren!

    - Napoleon Bonaparte -

  • wtf. Gerade das ist absolut wesentlicher Bestandteil der Rechtsstaatlichkeit und der Gewaltenteilung. Die Exekutive entscheidet positiv/negativ über eine Baugenehmigung und dann soll diese nicht mehr anfechtbar sein und durch Urteil der Judikative aufzuheben sein?!?


    Genau für solche Fälle gibt es doch eben die Verwaltungsgerichte, damit der Bürger das staatliche Handeln auf den Prüfstein stellen kann. In diesem Falle eben die Erteilung einer Baugenehmigung.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Grade in so einem Fall hier sollte das aber zeitlich begrenzt sein bzw der Bauherr/Auftraggeber vor entsprechenden Schäden im Nachhinein geschützt sein.


    Es kann doch nicht sein, dass ich die in Deutschland sicherlich nicht zu lasch gehandelten Genehmigungsverfahren für die Baugenehmigung durchlaufe, vermutlich schon mehrere Mio. gezahlt wurden und dann nach einem halb fertigen Bau jemand klagt und ich auf den Kosten schlimmstenfalls sitzenbleibe.


    Wenn man dem Bauherr/Auftraggeber nicht nachweisen kann, dass er die Behörden bewusst mit Falschinformationen gefüttert hat, so liegt hier schlicht ein krasser Behördenfehler vor, für den dann in diesem Fall Freiburg die Arschkarte zieht?

    Gerechtigkeit ist für mich etwas anderes.

  • Wenn man dem Bauherr/Auftraggeber nicht nachweisen kann, dass er die Behörden bewusst mit Falschinformationen gefüttert hat, so liegt hier schlicht ein krasser Behördenfehler vor, für den dann in diesem Fall Freiburg die Arschkarte zieht?

    Gerechtigkeit ist für mich etwas anderes.

    Wenn man dem Bauherr/Auftraggeber nicht nachweisen kann, dass er die Behörden bewusst mit Falschinformationen gefüttert hat, so liegt hier schlicht ein krasser Behördenfehler vor, für den dann in diesem Fall der Anwohner die Arschkarte zieht?


    Hm, auch nicht besser.

    Ich jedenfalls bin froh dass es eine Klagemöglichkeit gibt. (siehe CO-Pipeline)

  • Wenn man dem Bauherr/Auftraggeber nicht nachweisen kann, dass er die Behörden bewusst mit Falschinformationen gefüttert hat, so liegt hier schlicht ein krasser Behördenfehler vor, für den dann in diesem Fall der Anwohner die Arschkarte zieht?

    naja, der Anwohner hat sicherlich nicht erst nach nem Jahr Bauzeit oder so gemerkt, dass da ein Stadion gebaut wird.

    Natürlich muss auch er geschützt werden, es sollte aber in meinen Augen hier Mechanismen geben, die sowohl Anwohner als auch Bauherr vor finanziellen Schäden schützt, wenn ein Amt eine Baugenehmigung erteilt und weder Bauherr noch Anwohner etwas falsch gemacht haben.


    Ist natürlich ne verzwickte Situation, aber genauso wenig wie der Anwohner hat Freiburg etwas falsch gemacht und ich kann halt nicht nachvollziehen, warum Freiburg den Schaden zu tragen hat, den eine Behörde verbockt hat (sollte keine Lösung gefunden werden).

  • Aber Du hast schon mitbekommen, dass das Verwaltungsgericht, also die erste Instanz, die Klage abgewiesen hatte. Man kann nicht immer warten bis alle Instanzen durch sind

    Ja habe ich. Für mich als Laien, dürfte m.E. erst gebaut werden, wenn die letzte Instanz entschieden hat. Sicher werden damit Bauvorhaben auf Jahre blockiert, aber wenn ich etwas baue und es dann nicht oder nur eingeschränkt nutzen kann, ist auch keinem geholfen.


    Jetzt hat man den Salat.

    Ist doch bei normalen Sportplätzen auch so. Anwohner beschweren sich und alsbald darf die Anlage zwischen 13-15:00 Uhr nicht genutzt werden. Ab 20:00 Uhr muss das Flutlicht aus sein und das Vereinsheim ab 22:00 Uhr geschlossen werden. Nix anderes ist doch mit Beschwerden wegen Fluglärm. Erst günstiges/vergünstigtes Bauland bekommen und dann über den Lärm beschweren. Wer zwingt eigentlich die Leute in solche Gebiete zu ziehen? In nem anderen Thread hab ich ja eh schon geschrieben, das der Mensch bestusst ist. Richtig bestusst sind dabei oftmals die Gerichte, die den Klägern Recht geben...

  • Es ist ja nicht immer so einfach, dass Leute gegen eine Situation klagen, in die sie sich selber gebracht haben, - wenn natürlich auch manchmal Teile davon eine Rolle spielen.


    Beispiel Fluglärm in Düsseldorf: Klar gibt es den Flughafen schon eine ganze Weile. Aber durch Änderung der An- und Abflugschneisen haben sich die Gebiete geändert, die überhaupt von Fluglärm betroffen sind. Die Zahl der Flugbewegungen hat sich erhöht. Im Jahr 2018 ist eine enorme Zahl von Maschinen mit Ausnahmegenehmigung nach 23 Uhr gelandet. Die leisest möglichen Maschinen-Typen werden von den Fluggesellschaften nicht eingesetzt.


    Beispiel Bahnlärm: Ich finde es absurd, dass in Angermund jetzt in Frage gestellt wird, ob für die Bahnstrecke im 19. Jahrhundert überhaupt eine Baugenehmigung erteilt wurde. Aber es ist aus meiner Sicht legitim, bei einem geplanten Ausbau der Trasse das Thema Lärmschutz auf den Tisch zu bringen.


    In Freiburg bleibt ja erstmal abzuwarten, ob der Beschluss aufrecht erhalten bleibt, oder ob wirklich veraltete Grenzwerte geprüft wurden. Dann steht ggf. das Hauptsacheverfahren auch noch an.

    Wenn Grenzwerte nicht eingehalten sein sollten und das zu erheblichen Beschränkungen der Betriebsgenehmigung führen sollte, hat die genehmigende Baubehörde natürlich ein Fehler gemacht. Aber man kann trotzdem den Bauherrn bzw. die mit dem Bau beauftragten Unternehmen und den Architekten nicht von einer Mitschuld freisprechen. Die wussten ja, was im Bauantrag begutachtet war, und sollten als Profis auch die Grenzwerte kennen.

  • Ist doch bei normalen Sportplätzen auch so. Anwohner beschweren sich und alsbald darf die Anlage zwischen 13-15:00 Uhr nicht genutzt werden. Ab 20:00 Uhr muss das Flutlicht aus sein und das Vereinsheim ab 22:00 Uhr geschlossen werden. Nix anderes ist doch mit Beschwerden wegen Fluglärm. Erst günstiges/vergünstigtes Bauland bekommen und dann über den Lärm beschweren. Wer zwingt eigentlich die Leute in solche Gebiete zu ziehen? In nem anderen Thread hab ich ja eh schon geschrieben, das der Mensch bestusst ist. Richtig bestusst sind dabei oftmals die Gerichte, die den Klägern Recht geben...

    Andersherum, warum plant man einen solchen Bau in der Nähe von vorhandener Wohnbebauung? In der heutigen Zeit braucht man doch nur warten, bis der Erste klagt und evtl. auch erfolgreich klagt.

  • Wovon reden wir hier Dosti?

    Von einem, maximal zwei Spielen die Woche und in dem Fall von Spielen am Sonntag oder nach 20 Uhr oder so?


    Wie oft kommt das vor so im Schnitt?


    Was sollen die Menschen sagen, die plötzlich eine Ausfallstrasse vor die Nase gesetzt bekommen oder eine Bus/Bahnhaltestelle?


    Man sollte die Kirche mal im Dorf lassen oder geht es vielleicht doch nicht unbedingt um Lärm sondern so Geschichten wie Wert der umliegenden Immobilien mit und ohne Stadion, Panorama von der eigenen Terrasse aus etc.?

    "Es stört mich überhaupt nicht, wenn wir jetzt als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt werden.

    Wir werden eine Wagenburg um uns aufstellen, in der uns jeder am Arsch lecken kann."

    Friedhelm Funkel (13.05.18)


    „Die Dortmunder sind in den letzten fünf Minuten in Überzahl geschwommen wie im Nichtschwimmer-Becken..."

    Lutz Pfannenstiel (11.05.19)

  • Ich verstehe das Ganze null komm null.

    Das neue Stadion konnte aufgrund der fehlenden Infrastruktur nicht am alten Standort gebaut werden.

    Was machen nur 10.000 Plätze mehr aus für die Infrastruktur ??

    Und jetzt das Theater mit den Anwohnern.

    Der SC bekommt ein schickes, modernes Stadion, wie viele andere Vereine, und das genau ist das Problem.

    Der Verein verliert ein Stück seiner Identität, das Besondere des SCF geht verloren.

    Gut ist das nicht.

  • Der SC bekommt ein schickes, modernes Stadion, wie viele andere Vereine, und das genau ist das Problem.

    Der Verein verliert ein Stück seiner Identität, das Besondere des SCF geht verloren.

    Gut ist das nicht.

    Scheiß Fortschritt. :rolleye:

    Nö, ich verstehe nur nicht, warum man am alten Standort nicht aus- bzw. neu gebaut hat und ein bisschen mehr Individualität erhält.

    Gerade, daes die "alten" Probleme ja auch am neuen Standort gibt.

  • Der SC bekommt ein schickes, modernes Stadion, wie viele andere Vereine, und das genau ist das Problem.

    Der Verein verliert ein Stück seiner Identität, das Besondere des SCF geht verloren.

    Gut ist das nicht.

    Scheiß Fortschritt. :rolleye:

    Ganz im Unrecht ist er nicht, wenn man sich das Beispiel Mainz anschaut.


    Die bekommen das Stadion nicht voll. Die Stimmung ist eher mau. Der alte Flair vom Bruchweg ist nicht mehr vorhanden.


    Natürlich ist der Neubau in Freiburg genauso wie damals in Mainz wirtschaftlich notwendig. Aber ich sehe schon, dass der Verein durch den neuen Standort ein Stück Identität verloren gehen kann.

  • ist auch in England so, z.B. bei Colchester United FC. Neues Stadion auf der grünen Wiese und nur noch halb so viele Zuschauer wie im alten kleinen Hexenkessel mitten im Wohngebiet...

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.

  • Scheiß Fortschritt. :rolleye:

    Nö, ich verstehe nur nicht, warum man am alten Standort nicht aus- bzw. neu gebaut hat und ein bisschen mehr Individualität erhält.

    Gerade, daes die "alten" Probleme ja auch am neuen Standort gibt.


    Ich nehme an, dass das Spielfeld im neuen Stadion kein nennenswertes Gefälle haben wird.


    Und natürlich sind 10 000 Zuschauerplätze relevant für die Infrastruktur. Erstens muss man das mal ins Verhältnis zur absoluten Zahl setzen. In Freiburg heißt +10 000 einen Zuwachs von mehr als 40%.

    Außerdem merkst du auch in Düsseldorf z.B. an der An- und vor allem der Abreise sehr deutlich, ob 30 000 oder 40 000 Zuschauer da sind.


    Erweiterungen vorhandener Spielstätten können auch gerne mal daran scheitern, dass die Anlagen nach heutigem Recht als Neubau gar nicht mehr genehmigungsfähig sind. Sie genießen Bestandsschutz, der sich aber auf über gewisse Grenzen hinausgehende Veränderungen nicht erstreckt.

  • ist auch in England so, z.B. bei Colchester United FC. Neues Stadion auf der grünen Wiese und nur noch halb so viele Zuschauer wie im alten kleinen Hexenkessel mitten im Wohngebiet...

    Hast du Infos bzgl der Rechtssituation zu dem "Lärmthema" in England? Gibt es da Sonderregelungen, gar keine Regelungen oder wird da einfach nicht geklagt? Es liegen ja immer noch so viele Stadien dort direkt in Wohngebieten mit Abstand Stadion - Hauswand 20 Meter.