Die Toten Hosen

Campinos Argumentation, warum er den Hoeneß nicht hasst, finde ich einleuchtend. Eine pro-soziale Ader den Spielern gegenüber ist sicherlich lobenswert.

Dass Fans dies nicht so sehen, ist auch verständlich. Fußballer sind halt Profis, sollen sich den Allerwertesten aufreißen, immer 150 % bringen und müssen nur für den Verein da sein. Wenn sie dann später Sportinvaliden geworden sind, kann man ja ein oder zweimal ein Dankeswörtchen verlieren, aber ansonsten haben die Spieler das zu tun, was dem Verein nützt. Gesundheit hin, Krankheit her.

Um es mal nicht ironisch zu sagen: Auch Profis sind Menschen und dies ist wunderbar aus dem Interview heraus lesbar. Was das mit Kommerz zu tun haben soll, verstehe wer will. Er begründet nur, warum er mit dem Kommerz-Symbol des Fußballs, Hoeneß, keine Berührungsängste hat.

Bye bye Alex

Der große Rebell von gestern
sagt nun für immer "JA!"
zum bürgerlichen Leben
und den Dingen, gegen die er war.

Er hat die Fronten gewechselt,
alle finden ihn wunderbar,
obwohl sich sein Charakter
keineswegs geändert hat.

Hey, bye bye Alex!
Nur noch ein Clown,
traurig anzuschaun.

Ursache und Wirkung,
Unterdrückung und Aggression,
es ist immer dasselbe Übel
und keiner bleibt davon verschont.

Sie alle gehörn zur Maschinerie,
als ein Rädchen im System.
Ohne sie würde sich das Uhrwerk
nicht mehr lange drehn.

Hey, bye bye Alex!
Nur noch ein Clown,
traurig anzuschaun.

Komisch finde ich, das diejenigen, die über den Wandel vom Asselpunk zum Edelpunk am meisten motzen, die auf der Strasse jeden Punk eher die Fresse polieren wollen. Herrliche Doppelmoral.
Was erwartet ihr? Das die Jungs nach 25 Jahren noch genauso infantil agieren sollen, wie am Anfang?

Und was zum Thema Hoeness zu sagen ist. Ich mag ihn nicht, habe aber Respekt vor ihm. Und wenn er sich auch für seine Spieler(Arbeiter) einsetzt, dann spricht das für ihn. Das tezgt von mehr Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern, als mancher Firmenchef die an den Tag legt.
Und was Hoeness Ausflipper gegenüber den eigenen Fans angeht. Da hatte er unumsprochen Recht.

Mal zum Mitschreiben. Hoeness sagt: "Mit den 7 Euro Stehplatzeintritt können wir die Arena nicht finanzieren." Ja, da hat die Wurst Recht. Fragt sich nur, ob die Fans überhaupt die Arena wollten. Gefragt hat man sie nicht. Oder: Die Logenhocker, denen wir die Kohle aus der Tasche ziehen, sorgen dafür, dass ihr hier Ribery, Toni und Klose sehen könnt. Fragt sich, ob alle Fans diese Superspieler überhaupt in der eigenen Mannschaft sehen wollen. Wenn man aber auf diese Weise (die Campino klar gutheißt...) argumentiert, dann könnte man auch zu folgendem Schluss (a la Roma...) kommen: Zuschauer, die für Stümmung sorgen, also den Logenpupsern die Emotionen liefern, kommen umsonst rein und erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung. Das wäre konsequent.

Mal ehrlich, da geh ich doch lieber zur Zwoten.

breukmanni schrieb:

Mal zum Mitschreiben. Hoeness sagt: "Mit den 7 Euro Stehplatzeintritt können wir die Arena nicht finanzieren." Ja, da hat die Wurst Recht. Fragt sich nur, ob die Fans überhaupt die Arena wollten. Gefragt hat man sie nicht.

Doch, es gab doch 2002 den "Bürgerentscheid". Naja, schön PR gemacht mit Ude und Hoeness/Beckenbauer.
Und der Skandal 2004 mit den Baufirmen und den Schmiergeldern um Wildmoser. Hat ziemlich viel drunter gelitten, die Stadt München und die Arena.

Warum sind dann alle Arenahasser, wie es sie bei uns auch gibt, nicht so konsequent und bleiben der Arena fern?
Wir wollten sie auch nicht, aber nun haben wir sie. Also?

breukmanni schrieb:

Mal zum Mitschreiben. Hoeness sagt: "Mit den 7 Euro Stehplatzeintritt können wir die Arena nicht finanzieren." Ja, da hat die Wurst Recht. Fragt sich nur, ob die Fans überhaupt die Arena wollten. Gefragt hat man sie nicht. Oder: Die Logenhocker, denen wir die Kohle aus der Tasche ziehen, sorgen dafür, dass ihr hier Ribery, Toni und Klose sehen könnt. Fragt sich, ob alle Fans diese Superspieler überhaupt in der eigenen Mannschaft sehen wollen. Wenn man aber auf diese Weise (die Campino klar gutheißt...) argumentiert, dann könnte man auch zu folgendem Schluss (a la Roma...) kommen: Zuschauer, die für Stümmung sorgen, also den Logenpupsern die Emotionen liefern, kommen umsonst rein und erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung. Das wäre konsequent.

Mal ehrlich, da geh ich doch lieber zur Zwoten.

Besonders sollte man auch nicht vergessen, wer dafür gesorgt hat, dass der FCB da ist wo er jetzt ist.
Nämlich der kleine Fan, der in den 70-80ern sein sauer Erspartes in die Kurve getragen hat.

deathperado schrieb:

Komisch finde ich, das diejenigen, die über den Wandel vom Asselpunk zum Edelpunk am meisten motzen, die auf der Strasse jeden Punk eher die Fresse polieren wollen. Herrliche Doppelmoral.
Was erwartet ihr? Das die Jungs nach 25 Jahren noch genauso infantil agieren sollen, wie am Anfang?

Und was zum Thema Hoeness zu sagen ist. Ich mag ihn nicht, habe aber Respekt vor ihm. Und wenn er sich auch für seine Spieler(Arbeiter) einsetzt, dann spricht das für ihn. Das tezgt von mehr Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern, als mancher Firmenchef die an den Tag legt.
Und was Hoeness Ausflipper gegenüber den eigenen Fans angeht. Da hatte er unumsprochen Recht.

Das unterschreibe ich ohne jegliche Einwände! Unglaublich was hier so einige in Campinos Worte hinein interpretieren. Wir würden uns doch die Finger danach lecken, wenn ein Uli Hoeneß hier am Broich als Manager anheuern würde. Hört doch auf mit der Heuchelei!
Habe mich vor einiger Zeit zu später Stunde (und mit schwerer Zunge ) in einer Altstadtkneipe mit Wölli über das Thema Kommerzpunks unterhalten. Evtl. machen die Jungs einfach nur das, auf das sie Bock haben? Schon mal daran gedacht? Bei einigen scheint die Mißgunst ganz schwer am Ego zu nagen, wenn hier "Bye Bye Alex" in Bezug auf Campino zitiert wird.

PS: Solange ich Campino nicht in der nächsten MediaMarkt-Werbekampagne sehe, soll er tun und machen worauf er Bock hat!

Beule schrieb:

Das unterschreibe ich ohne jegliche Einwände! Unglaublich was hier so einige in Campinos Worte hinein interpretieren.

Hey, Beule. Aber unsere Meinung dürfen wir schon sagen, oder?

breukmanni schrieb:

Mal zum Mitschreiben. Hoeness sagt: "Mit den 7 Euro Stehplatzeintritt können wir die Arena nicht finanzieren." Ja, da hat die Wurst Recht. Fragt sich nur, ob die Fans überhaupt die Arena wollten. Gefragt hat man sie nicht.

das stimmt, gefragt hat man sie nicht. aber wenn man sich den zuschauerschnitt im alten olympiastadion anschaut, und jetzt den schnitt in der allianz-arena, könnte man schon den verdacht hegen, dass die mehrheit der münchner zuschauer die arena wollte...

Campino und seine Band sind keine Frage immer noch gute Musiker. Im Zusammenhang mit ihnen verstehe ich nur vieles nicht. Erstens werden sie von den Düsseldorfer Medien schrecklich instrumentalisiert, indem sie scheinbar so zu Düsseldorf gehören sollen, wie Alt und Rhein. Klar, gerade Campino spielt die Medienvioline ziemlich gut und sieht darin auch einen Nutzen in erhöhten Verkaufszahlen. Genauso instrumentalisiert er immer seinen England Ethno-Nationalismus oder was immer das sein soll. Gut, es ist immer eine nette Geschichte, aber von der Realität doch weit entfernt. Dieses sich von anderen absetzen klingt irgendwo nur noch trotzig und eigentlich ist er dafür zu alt. In den 80ern kam das gut, aber wenn er heute noch behauptet eigentlich Engländer zu sein, dann soll er mal auf seinen Lebenslauf der letzten 20 Jahre schauen und sich die Entwicklung Englands anschauen. Was er da sagt, klingt nach trotzigem Festhalten an seiner ethnischen Herkunft, obwohl er nur mal zu Besuch rüberkommt. In England wird er ohnehin durch seinen sehr deutschen Akzent nicht als einer der ihren angesehen... Er ist nichts anderes als ein typisch deutsches Medienprodukt geworden, dass sich gut verkaufen kann und manchmal auch sehr gute Lieder komponiert. So wie sich die Musik vom Punk abgesetzt hat, so hat sich Campino auch weiterentwickelt. Irgendwann wäre es schön dies auch mal in Interviews zu lesen.

Ich finde es gut, wenn er zu Fortunaspielen kommt und so seine Solidarität in schwierigen Zeiten zeigt. Ganz daneben finde ich aber diese Instrumentalisierung als Mr.Fortuna, die sich der lokale Boulevard (wo die RP mittlerweile voll reinpasst) zu Nutzen macht. Da stürzen sich
alle auf die Band und meinen so, ihre Lücken füllen zu können. Mittlerweile hat auch jede Omi eine positive Einstellung zu Campino und findet ihn ganz knuffig. Auch irgendwie eine Abkehr von alten Punkidealen. Campino muss aufpassen, dass die Geschichten, die er da erzählt, sich irgendwann abnutzen, weil sich die Realwelt bei ihm und da draußen ganz anders entwickelt hat. Genau dann werden die Hosen als spießig empfunden werden und den richtigen Zeitpunkt aufzuhören, verpasst haben. Was man so liest, dauert dies aber nicht mehr lange...

Beule schrieb:

Evtl. machen die Jungs einfach nur das, auf das sie Bock haben? Schon mal daran gedacht? Bei einigen scheint die Mißgunst ganz schwer am Ego zu nagen, wenn hier "Bye Bye Alex" in Bezug auf Campino zitiert wird.

Ich denke eine Konfrontation mit "Bye bye Alex" muß bei bei Campino erlaubt sein. Ich schätze die Jungs haben tatsächlich Spaß an dem was sie so tun und machen damit auch gutes Geld. Soweit so gut, sei ihnen gegönnt. Haben Schwein gehabt.

Aber Campino soll doch bitte aufhören im Schulterschluß mit U.Hoeneß den Punk raushängen zu lassen. Punk war sein Ticket, nu ist er aber außerhalb der gelösten Fahrzone unterwegs. Mein Eindruck.

Cymru schrieb:

In England wird er ohnehin durch seinen sehr deutschen Akzent nicht als einer der ihren angesehen...

Hast ansonsten nicht unrecht, aber dass jemand wegen seines Akzents irgendwo nicht voll integriert sein kann halte ich für schwachsinn. klingt fast schon etwas rassistisch...

deathperado schrieb:

Komisch finde ich, das diejenigen, die über den Wandel vom Asselpunk zum Edelpunk am meisten motzen, die auf der Strasse jeden Punk eher die Fresse polieren wollen. Herrliche Doppelmoral.
Was erwartet ihr? Das die Jungs nach 25 Jahren noch genauso infantil agieren sollen, wie am Anfang?

Und was zum Thema Hoeness zu sagen ist. Ich mag ihn nicht, habe aber Respekt vor ihm. Und wenn er sich auch für seine Spieler(Arbeiter) einsetzt, dann spricht das für ihn. Das tezgt von mehr Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern, als mancher Firmenchef die an den Tag legt.
Und was Hoeness Ausflipper gegenüber den eigenen Fans angeht. Da hatte er unumsprochen Recht.

Gehe völlig konform mit Deiner Ansicht.

Diskordier schrieb:

Cymru schrieb:

In England wird er ohnehin durch seinen sehr deutschen Akzent nicht als einer der ihren angesehen...

Hast ansonsten nicht unrecht, aber dass jemand wegen seines Akzents irgendwo nicht voll integriert sein kann halte ich für schwachsinn. klingt fast schon etwas rassistisch...

Tja, es geht aber auch darum, woher man kommt... Es ist zwar idiotisch und rassistisch, da gebe ich dir recht, aber das Verhältnis zu den Deutschen wird von Teilen der englischen Gesellschaft noch weiter kultiviert. Vor allen Dingen im Fussball und darauf bezieht sich Campino ja ständig.

"...wie ernst Uli Hoeneß seine soziale Verantwortung den Spielern gegenüber nimmt. " (Zitat Campino, auch aus SZ.)

Wie viele Talente hat der ach so soziale U. Hoeneß anderen Vereinen weggekauft, um sie auf der Bank versauern zu lassen. Und das nicht etwa weil sie als Verstärkung für Bayern dienen sollten, sondern um andere Clubs zu schwächen.

Beule schrieb:

Wir würden uns doch die Finger danach lecken, wenn ein Uli Hoeneß hier am Broich als Manager anheuern würde.

Ich würde in diesem Moment a) meinen Austritt erklären, b) so lange nicht mehr zur Spielen der Ersten gehen bis er wieder weg ist und c) vor Wut eine Fortuna-Devotionalie öffentlich abfackeln.

Klar, wenn man Erfolgs-Fan ist, also UM JEDEN PREIS Fortuna in der Champigon-Liga sehen will, dann leckt man sich die W...griffel nach dem Wurstschnitzer. Was wären wir dann? FCB-Klone? Ein Kommerzklub unter vielen. Hat mit meiner (Heimat)liebe zur Tuna nix zu tun, aber auch garnix. Unser Erfolg darf nur unser Erfolg sein, auf unserem ganz speziellen Weg.

Anmerkung zu den Zuschauerzahlen beim FCB: Mir bekannte FCB-Ultras sagen, dass nach dem Umzug gut und gerne 500 bis 1.000 ehemalige Dauerzuschauer weggeblieben sind. Es gibt sogar eine nicht kleine Gruppe, die nur noch zu Auswärtsspielen fährt, das Allianz-Schlauchboot also quasi boykottiert. Diesen Leuten und den wahren FCB-Ultras gehört mein voller Respekt.