Meiner Meinung nach lässt sich unser Problem In der defensive auch ohne Neuzugänge lösen. Gute defensivarbeit einer Mannschaft hängt bei weitem nicht so sehr von der Qualität der Einzelspieler ab wie das Offensivspiel, sondern davon, dass die komplette Mannschaft taktisch gut arbeitet. Dazu möchte ich 2 Beispiele geben:
1. fortuna am Anfang der Bundesliga Hinrunde! Wir hatten mit Sicherheit keine besseren Einzelspieler als unsere Gegner, aber wir haben als komplette Mannschaft stark gegen den Ball gearbeitet und dem Gegner nur sehr wenig raum zum Spielen gelassen. Mir ist auch bewusst, dass der Fußball den wir da gespielt haben weder ansehnlich noch kreativ war, aber der Erfolg hat uns recht gegeben. Berg ab ging es dann meiner Meinung nach, als die Mannschaft gemerkt hat, dass sie nicht nur auf den Sack bekommt und gedacht hat mitspielen zu können. Dadurch stand man was höher und die einzelnen Ketten standen weiter auseinander, woraus dann mehr Gegentore resultierten.
2. am Samstag der KSC! Offensiv haben die auch keine Bäume ausgerissen und generell denke ich nicht, dass Karlsruhe bessere Einzelspieler hat als wir. ABER Karlsruhe hat mit der kompletten Mannschaft in der eigenen hälfte die Räume eng gemacht und somit hatten sie auch erst die Möglichkeit unseren Jungs direkt auf den Füßen zu stehen sobald jemand außerhalb der viererkette den Ball bekam (auch wenn fortuna es dem KSC sehr, sehr leicht gemacht hat, durch die Idee sich überhaupt nicht zu bewegen). Zwischendurch hat der KSC dann immer mal gepresst und unsere innenverteidiger zum langen Ball gezwungen, was dann natürlich leicht zu verteidigen ist, wenn die auf einen 1,75 m Mann wie Hoffer gespielt werden.
Fortuna hat also 2 Möglichkeiten:
1. sich mit der kompletten Mannschaft zurückziehen und auf Konter hoffen. Das ist mit Sicherheit die einfacherer Variante für die Defensive. Wenn man sich nur da drauf verlässt, ist man allerdings taktisch nicht sonderlich flexibel und man bekommt ein Problem wenn man mal in Rückstand gerät.
2. Pressen! Taktisch schwieriger und laufintensiver. Außerdem ist das komplette System hinfällig wenn einer pennt. Vorallem, hierbei muss man auch viel kommunizieren.
Ich würde mir wünschen, dass fortuna eine gute Mischung aus beidem hinbekommt. Viel pressen, sich dann aber auch immer mal wieder zurückziehen um Kraft zu sparen. Außerdem muss sich so der Gegner immer wieder auf neue Situationen einstellen und kann nicht immer nach Schema f das gleiche Spielen.
Fortuna macht im Moment aber weder das eine noch das andere. Auf der einen Seite stehen wir relativ hoch, setzten den Gegner aber überhaupt nicht unter Druck. Sturm und Mittelfeld stellen ihre Gegenspieler nicht zu und laufen sie nicht an. Außerdem haben wir immer ein viel zu großes Loch zwischen der viererkette und unseren defensiven Mittelfeldspielern. Damit kannder Ball ständig in das Riesen loch zwischen unserer Abwehr kette und dem Mittelfeld gespielt werden. Wenn dann der Gegner mit ein paar Leuten schnell aufrückt sind wir in der Abwehr viel zu oft in unterzahl. SO KANN UNSERE ABWEHR NUR SCHEIßE AUSSEHEN! UNSERE ABWEHR WURDE EiNFACH VOM REST DER MANNSCHAFT KOMPLETT ALLEINE GELASSEN!! Abgesehen davon, dass die Quote an individuellen Fehlern trotzdem zu hoch war.
Wenn wir es aber schaffen als komplette Mannschaft besser gegen den Ball zu arbeiten, sieht unsere Abwehr automatisch besser aus und ich bin davon überzeugt, dass die Fehler Quote mit ein wenig mehr Sicherheit auch deutlich sinken würde.
Ich bin davon überzeugt, dass wir die Defensive auch mit dem vorhandenen Leuten stabilisieren können, da die auch schon starke Spiele für uns abgeliefert haben (z.b. Bomheuer Anfang letzter Saison).
Vielleicht noch kurz zum spielaufbau: weder bomheuer noch soares sind spielerisch Granaten, aber am Samstag waren sie die ärmsten Schweine. Im Mittelfeld hat sich keiner bewegt und angeboten. So konnte man eigentlich nur quer oder lang und weit spielen. Mit mehr Bewegung im Mittelfeld macht man das den Jungs auch viel leichter und dann klappt das auch besser.