Auch dir möchte ich eine Antwort nicht schuldig bleiben.
Es ist also schon seit 3 Jahren bekannt, daß das Fassungsvermögen selbst für die zweite Liga nicht ausreichend ist. Irgendwann zieht der DFB/die DFL dann die Reißleine.
Das ist doch der Punkt - was ist "ausreichend" und wer bestimmt das?
Das hat sich die DFL auf Grundlagen der UEFA ausgedacht.
Völlig willkürlich und ohne Berücksichtigung von Einwohnerzahl und anderen Faktoren hat die DFL hier irgendwelche Zahlen festgeschrieben.
Das führt dann zu der absurden Situation, dass z.B. das Stadion in Sandhausen eine größere Kapazität (15.414) als die Stadt Einwohner (14.935 Stand Ende 2016) hat. Zuschauerschnitt knapp über 6.000 (was durchaus beachtlich ist)...
Die Region Rhein-Neckar, deren Bestandteil Sandhausen ist, ist knapp 6.000km² groß und beheimatet knapp 2,4 Mio. Einwohner. Da sollten sich mMn genügend Anhänger für den SV Sandhausen finden lassen, um ein Stadion mit einem Fassungsvermögen von 15000 Zuschauern zu füllen. Diese Größe sollte für die Region keine Unmöglichkeit sein. Denn die Liste der umliegenden “größeren“ Städte ist mMn sehr übersichtlich.
Im Vergleich dazu ist die Region Rhein-Ruhr, deren Bestandteil Düsseldorf ist, flächenmäßig nur unwesentlich größer. Auf knapp 7000 km² wohnen aber ca. 10,5 Mio. Einwohner. Allerdings muß sich Düsseldorf mit sehr vielen Großstädten um die Gunst der Zuschauer kloppen.
Ich erzähle dir bestimmt nichts Neues, wenn ich schreibe, das sich im Umkreis von knapp 70 km diverse Erst-, Zweit- und Drittligisten tummeln.
Sicher hätte niemand lieber ein größeres Stadion in Kiel als die Kieler selbst, deren Zuschauerschnitt und somit die Einnahmen wären vielleicht doppelt so hoch gewesen. Aber wann sie es sich leisten wollen und können, hat man gefälligst denen zu überlassen. Wenn sie aus rein wirtschaftlicher Vernunft nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun, dürfen sie dafür nicht bestraft werden.
Für den Stadionaus- und -neubau ist in erster Linie die Stadt Kiel verantwortlich, denn die ist Eigentümerin der Sportanlage. Zwar beteiligt sich Holstein Kiel an kleineren Instandsetzungen, ist aber wie wir nur Pächter.
Daß es nicht zwingend ein Neubau aus Beton sein muß, hat doch Wehen-Wiesbaden bewiesen. Die spielen noch heute in einer Stahlrohrarena. Das hätte Kiel auch seit 2015 hinbekommen können und nicht nur einen Tribünenteil.
Ich bin aber trotz allem gespannt, wie es nach einem möglichen Aufstieg in der Stadionangelegenheit weiter geht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß daran ein Aufstieg scheitern soll, aber wenn alle in Frage kommenden Stadionbetreiber den Kielern eine Absage erteilen, was passiert dann?