Die neue Regel sagt, dass wenn derjenige, welcher z.B. eine Beleidigung gerufen hat, nicht ermittelt werden kann, an dessen Stelle der Cheftrainer die Verwarnung/Innenraumverweis bekommt. Es wäre also am Trainer, zu sagen: "Ok- hier auf der Bank habe ich die Verantwortung, und für Ruhe zu sorgen, und nehme die Strafe, welcher eigentlich Ersatzspieler XY gebührt auf mich, und regel das intern." oder zu sagen: "Ersatzspieler XY hat grade den Gegenspieler übel beleidigt (A... W...... Hu.....)- jetzt soll auch XY dafür grade stehen, dass er hier dem Verein und dem Spiel schadet."
Ich hatte persönlich noch nie den Härtefall, dass ich eine knallharte Beleidigung nicht ahnden konnte. Aber wenn das passiert, wird sie wenigstens geahndet.
Denuziantentum wäre nach meiner Meinung, wenn einer zum Schiri ginge und petzt. Wenn der Schiri aber was gehört hat, weiss, dass es von der Bank kam, und einfach das Regelwerk anwenden muss (auch im Sinne des Beleidigten Spielers), dann ist der Trainer in der Pflicht.
Ein Trainer wird nun sicher darauf achten, was seine Bank so aufs Feld brüllt. Er will weder selbst bestraft werden, noch den Zoff mit seinen Leuten. Wie gesagt- das wird hoffentlich sehr sehr selten mal vorkommen.
Was mir schon geschehen ist:
Ein des Feldes verwiesener Spieler (war nur Gelb-Rot) rief (ausser Sichtweite- Hecke): "Schiri Du Hurensohn."
Ich hab dann das Spiel unterbrochen, und den Trainer gefragt, ob derjenige das war. Der Trainer war selbst sauer auf dieses unsportliche Verhalten seines Schützlings, und bestätigte mir meinen Verdacht. So konnte ich diese Beleidigung in den Spielbericht schreiben. Und dieses superfaire Verhalten des Trainers war richtig, und hatte nichts mit denizieren zu tun.
Anderer Fall:
Sportgericht. Eine Person aufs Spielfeld gerannt, und hat einen Spieler umgeschuppst. Ist nach zwei Minuten wieder verschwunden- keiner verletzt- natürlich alle sehr aufgeregt- dass hätte auch gerne mal eskalieren können
Der "geschuppste" Verein wollte das Ergebnis anfechten. Wurde vom Gericht abgelehnt.
Der (siegreiche) Heimverein hatte also das Verfahren gewonnen. Eine Strafe wegen der fehlenden Ordner war jedoch fällig. Der Heimverein kannte den Störer (Spieler einer anderen Mannschaft im Verein) und hat diesen dann vor Gericht benannt (und so sicherlich auch die eigene Strafe reduziert.) Ich geh mal davon aus, dass der junge Mann ne Sperre und ne Geldbuße bekam- das ist dann aber nicht mehr meine Baustelle.
Auch kein Denuzieren das, sondern einfach nur: Soll der Verursacher bitte für den Schaden aufkommen. Nicht irgendeiner. Nicht der ganze Verein kollektiv. Sondern genau der, den Stress verursacht hat. Ich finde das gerechter, als wenn am Ende die Vereinskasse hätte bluten müssen. Was kann denn der Jugendspieler, die Frauenabteilung, und all die netten fairen Sportkameraden dafür, dass einer sich nicht an die Regeln hält?