Empfinde ich gar nicht so. Der Blickwinkel ist oft einfach anders. Vielleicht ist das eins der Grundprobleme für die aufgeheizte Stimmung aller Lager: wir sprechen den Andersdenkenden die Empathie ab. Maßnahmen-Kritiker meinen, den anderen seien die Folgeschäden für Psyche, Wirtschaft und freie Gesellschaft egal. Die Maßnahmen Befürworter meinen, Kritiker seien Krankheit und Tod in Verbindung mit Corona egal.
Gerade im Gespräch (und nicht geschrieben im Forum oder Twitter) merke ich, dass man meist obgleich der unterschiedlichen Standpunkte zusammenfinden kann.
Es gibt differenzierte Blickwinkel, da hast Du recht.
Aber die sind nicht der Stein des Anstoßes.
Die Unterscheidung Maßnahmenbefürworter vs. Maßnahmengegner ist für sich alleine gestellt schon typisches schwarz/weiß denken und findet gottseidank im wahren Leben nur selten statt.
Mir geht es um die Menschen mit der fehlenden Empathie, die sich an wenig bis gar nichts halten, auch noch stolz auf die Straße gehen um dies zu zeigen.
Die, die ihr Kneipenbier, ihren Restaurantbesuch, ihr Shopping- oder Kulturerlebnis, usw über die Bemühungen, Infektionen zu vermeiden, heben.
Nicht die Wirte, Einzelhändler, Künstler etc., die um ihre Existenz kämpfen, die verdienen unsere Unterstützung.
Denn auch die leisten massiv ihren Beitrag in der Pandemie, wenn auch nicht unbedingt freiwillig und teilweise auf dramatische Weise.
Aber die jetzt gezeigte Solidarität aus eigenem Nutzen wird verpuffen, wenn die Beschränkungen aufgehoben sind und das gesellschaftliche Leben wieder normal abläuft.
Sollten dann die Beiträge zum Gesundheitswesen steigen, um medizinisches und pflegendes Personal halbwegs angemessen zu vergüten, dann wird gejammert.
Steuererhöhungen, oweh.
Altenheim, teuer owehweh.