Krefeld zeigt eindeutig wie es nicht geht. Dieses Konstrukt war von Anfang an zum scheitern verurteilt. In Krefeld wäre der Ansatz "kleine Brötchen" zu backen sicherlich der bessere gewesen und auf das konventionelle Finanzierungsmodell zu setzen: Vereinsmitglieder, (eher lokale) Sponsoren, Zuschauereinnahmen, etwas Marketing, TV-Einnahmen und Unterstützung durch die Kommune.
Unabhängig davon kann man natürlich die Frage stellen, welche Finanzierungsmodelle in der heutigen Zeit für Vereine mit hohen Zielen und großem Potential (wie uns oder Union beispielsweise) zielführend sind. Ist es das oben beschriebene "konventionelle Modell"? Sollte man es durch weitere Elemente erweitern (wie z.B. Mitgliederanleihe, weitgehende Sponsorenrechte, aufgeblähtes Marketing?) oder auf andere Modelle umschwenken? Hier kämen dann unterschiedliche Investorenmodelle ins Spiel: Anleihen und Verkauf von Rechten mit festgelegter Rendite, Kooperationsmodelle beim Kauf von Spielern, Immobilien o.ä., Ausgliederung des Profibetriebs, um die anderen Bereiche des Vereins zu schützen und Anteile am Profigeschäft als solches zu verkaufen.
Wenn man grundsätzlich gegen das Geschäft Fußball ist, bleibt einem wahrscheinlich nur die Bunte Liga (kann ich nur empfehlen!). Alle Finanz-Alternativen mit denen man in den Profifußball will haben immer die Gefahr den Verein zu verraten oder zu gefährden. Wir müssen uns nichts vormachen, auch in einem konventionellen Modell versuchen Sponsoren, Sonnenkönige, Grüppchen und die Stadt Einfluss zu nehmen, der den Verein in den Ruin treiben kann und der die Werte der Mitglieder verraten kann. Ich kann somit Klaus Allofs oder auch Union Berlin verstehen, die nach internen Konstrukten suchen, die beides irgendwie innovativ miteinander verbinden: Verein und Finanzen. Am KFC und einigen anderen Konstrukten sieht man aber, dass ein solches Investorenmodell nicht die Lösung ist und mit allem was man als Mitglied an Macht hat verhindert gehört! Auch das Modell von Union Modell wäre nicht meins. Vielleicht ist es aber manchmal besser Interessen und Renditeerwartungen transparent zu machen gegenüber diesen intransparenten Strukturen wo Einzelne wirtschaftlich irgendwie was aus dem Verein rausholen wollen und ihn zum Teil in Geiselhaft nehmen und man abhängig von Fernseheinnahmen ist. Im Idealfall schafft man es natürlich einen sehr gut geführten Verein mit "konventionellem" Finanzierungsmodell in die Champions League zu führen - aber bei der cheatenden Konkurrenz?