Alles anzeigenEin in meinen Augen hervorragender Text der Hypers (leider nur auf Facebook), der sich sowohl mit der fragwürdigen Art des Protests als auch mit dem Thema grundsätzlich auseinander setzt.
Hypers2001
8 Std. ·
Aus gegebenem Anlass:
Wer inhaltliche Kritik durch sexistische Beleidigungen ersetzt, findet zurecht kein Gehör - würden wir üblicherweise sagen. Und vermutlich würden uns Vereine, Verbände und Medien da sofort zustimmen. Umso perfider mutet es an, dass gerade die genannten Akteure das Gegenteil beweisen. Denn über Jahre hat es fundierte, tiefgehende und sachliche Kritik gegeben. Dazu, wie der Fussball sein sollte, an der Kommerzialisierung und Mäzenentum im Allgemeinen und Hoffenheim im Speziellen. Längst nicht alle Kritik war gut und richtig, oft geht damit viel Unsinn einher. Gehör fanden aber oft nur die Beleidigungen. Darauf muss schließlich nicht groß eingegangen werden, sondern die können einfach verurteilt werden.
Und im Verurteilen sind sie alle groß. Rassismus, Sexismus, Gewalt, Hass, all das wird nur zu gerne verurteilt. Doch am Ende steht Torunarigha alleine unter der Dusche. Sind Sexistische Gesänge, Transpis und konkrete Übergriffe Teil des Fußballalltags. Am Ende ist mit Gewalt wieder Pyrotechnik gemeint. Und jetzt soll der Hass, der Hopp entgegenschlägt, derselbe sein, wie der, der in Hanau zehn Menschen das Leben genommen hat? Das ist an Widerwärtigkeit kaum zu überbieten.
Wer zu Affenlauten schweigt, soll von Hanau nicht sprechen!
In eindrucksvoll beschämenderweise hat der deutsche Profifußball seine Prioritäten gezeigt: Während seit Jahren über Abbrüche bei rassistischen Vorfällen nur fabuliert, relativiert und hinausgezögert wird, geht es zum Wohlwollen des weißen Milliardärs ganz schnell. Nicht, wenn T. Werner, der BVB oder sonst wer wie so oft im gleichen Wortlaut betitelt werden, nein, dazu muss es jemanden aus dem Kreis der Mächtigen treffen. Da sind auch die eigenen Versprechen zu Kollektivstrafen sofort vergessen, die Beleidigungen, Respektlosigkeiten und Körperverletzungen durch Störgeräusche von Hopp sind es ohnehin schon lange.
Dass die Morde an zehn Menschen nun von einem Fussballsystem, dass jahrzehntelang meist nur "zutiefst betroffen" war, benutzt und relativiert wird, um Beleidigungen gegen Hopp zu verurteilen, schlägt dem Fass den Boden aus. Diese Heuchelei ist schwer zu ertragen und in widerlicher Art anmaßend. Es sind Nazis, die seit Jahrzehnten beinah ungestört morden können und nicht Fans mit ihren Beleidigungen, sein sie auch noch so daneben.
Wir blicken gespannt auf die nächsten Wochen, ob das die neue Linie ist und wir bei jeder rassistischen, antisemitischen oder sexistischen Entgleisung die Beendigung von Spielen erleben - oder ob das ein weißes Milliardärsprivileg bleibt.
Genau daran wird sich zukünftig die Glaubwürdigkeit messen lassen! Noch kann man zwar sagen, dass in der Vergangenheit nicht reagiert wurde. Warum dann jetzt bleibt allerdings unerheblich, wenn ab jetzt konsequent mindestens alle Einzelpersonen, die beleidigt, bloßgestellt, diffamiert werden ebenso „geschützt“ werden. Wir werden es sehen!