Ohne Zweifel ist Selbstreflexion unabdingbar. Keine Frage. Aber die Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung in Einklang zu bringen halte ich nur für sehr bedingt gesund. Beispielsweise sehe ich keinen Grund dafür, warum die Fremdwahrnehmung von Nazis mit meiner Selbstwahrnehmung übereinstimmen sollten? Vielmehr freu ich mich da über große Diskrepanzen. Aber wir müssen auch gar nicht so weit ausholen. Wenn mich hier im Forum z.B. jemand nicht ab kann, weil ich meine Meinung beispielsweise zu Funkel sage, dann ändere ich meine Meinung doch nicht nur damit mich jemand positiver sieht, der es nicht vertragen kann, dass ich ne andere Meinung habe.
Vielleicht hast Du das nicht so richtig interpretiert.
Wenn eine Person in einem "unpersönlichen" Forum von anderen nicht "abgekonnt" wird, muss das nicht unbedingt an der geäußerten Meinung an sich liegen.
Eher liegt es dann an der Art und Weise der Meinungsäußerung.
Ausnahmen gibt es natürlich dann, wenn eine Meinung außerhalb eines gewissen Rahmens liegt, aber das richtet nach dem Forum.
Ich will gerne alles in Betracht ziehen, was Du anführst. Aber bitte ziehe auch in Betracht, dass es Menschen gibt, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht fähig sind eine Diskussion zu führen und stattdessen Menschen mit anderer Meinung niedermachen, mobben, beleidigen etc, weil sie eine offene Diskussion nichts als Bereicherung ihres Horizontes ansehen und stattdessen andere Meinungen als Bedrohung ihrer notdürftig zusammengezimmerten kleinen Welt zu sehen. Diese Menschen rotten sich gerne zusammen, real und virtuell. Stellt man sie alleine, fallen Sie meist in sich zusammen.