Es handelt sich dabei übrigens um die Originaldaten der STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung. In der Grafik wurden sie runtergerechnet auf je 1000 Erwachsene:
Mit Endpunkt "COVID-19" sind symptomatisch Erkrankte gemeint (die Impfeffektivität von 70,4% ergibt sich aus der ersten Zeile "Alle").Wobei man natürlich schon noch etwas vorsichtig mit den Schlussfolgerungen sein muss. In der von dir geposteten Tabelle gab es ja nur 2 schwere Verläufe in der gesamten Studie (beide in der Placebogruppe), auf der Datenbasis kann man keine Berechnungen durchführen und keine Schlussfolgerungen ziehen. Es ist natürlich schön und optimistisch stimmend, dass es keine schweren Verläufe in der Impfgruppe gab, aber bei nur 2 schweren Verläufen in der Placebogruppe, die man als Vergleich heranziehen kann, ist die Datenlage einfach zu dünn. Das ist bei dem Biotech Impfstoff auch nicht anders gewesen. Da gab es 10 schwere Verläufe, einer in der Impfgruppe und 9 in der Placebogruppe. Auch das ist optimistisch stimmend, aber für endgültige Schlussfolgerungen eine zu kleine Datenbasis.
Guter Einwand und vollkommen richtig beschrieben. Alleine aus den Daten der Studie lässt sich der Schutz vor einem schweren Verlauf trotz Impfung vielleicht nicht herleiten. Es gibt aber erste Hinweise* darauf, dass eine Impfung zum einen die Viruslast bei einer Infektion verringert und somit eine schwere Erkrankung unwahrscheinlicher macht.
* https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript270.pdf (Seite 4)
Und zum anderen wird durch eine Impfung neben der Bildung von Antikörpern ja auch die zelluläre Immunantwort aktiviert. Und diese spielt bei der Frage, ob sich eine Infektion zu einer schweren Erkrankung ausweitet, eine gewichtige Rolle:
"Aber wenn es um die Wurst geht, also wenn es darum geht, das Virus kommt in die Lunge und jetzt entscheidet sich, ob ich schwer krank werde oder nicht, ob ich zum Beispiel im Verlauf sogar auf die Intensivstation muss oder nicht oder ob ich überhaupt ins Krankenhaus muss oder nicht, da haben auch die T-Zellen ein ganz ordentliches Wörtchen mitzureden."
https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript270.pdf (Seite 10)
Und man darf natürlich nicht vergessen, dass eine Impfung es ja unwahrscheinlicher macht, dass man sich überhaupt infiziert. Durch den individuellen Impfschutz und aus epidemiologischer Sicht durch den Effekt der zunehmenden Herdenimmunität.
In den nächsten Wochen wird es sicherlich eine Reihe von neuen Daten aus den angelaufenen Impfprogrammen weltweit geben und diese werden dann hoffentlich auch statistisch valide bestätigen, dass eine Impfung vor schweren Verläufen schützt.