Beiträge von For-Mel

    "Die Ultras können ja Kritik äußern, aber bitte ohne Beleidigungen und diese Scheiße!"

    "Okay. Nenn mir ein Spruchband der letzten Jahre, das kein Skandal war. Egal, wann das war, und egal, welche Fankurve. Nur ein Spruchband."

    "Weiß nicht."

    "Es gab unzählige. Bei praktisch jedem Spiel werden Spruchbänder gezeigt, seit Jahren werden die Missstände auf kreative Art kritisiert. Nur wird medial eben nur über die Skandale berichtet. Fußballfans finden nur dann Gehör für ihre Interessen, wenn ihre Aktionen andere verärgern."


    Vielleicht meine Erfahrung aus persönlichen Diskussionen auch hier mal als Denkanstoß.

    Nur trotzdem komisch, dass man sich als Hassobjekt nicht RB aussucht.

    Ein entscheidender Punkt, der offenbar nicht mal den (meisten) in der Journalismusbranche auffällt...


    Vorab: Ich finde den Begriff "Hurensohn" auch primitiv und beteilige mich im Block selbst auch an entsprechenden Gesängen nicht. ABER.


    Dietmar Hopp hat sich ein Spielzeug im Fußball gesucht und spätestens nach dem Hoffenheimer Aufstieg 2008 in die Bundesliga Kritik und Gegenwind der deutschen Fanszenen erhalten. Das fehlt mir nämlich in der aktuellen und heutigen Debatte völlig: Es geht doch nicht um ein einzelnes Transparent. Das Ganze hat eine mindestens 12 Jahre andauernde Vorgeschichte, in der auch schon ganz andere Dinge in den Blöcken zu sehen waren. (Im Übrigen gab es auch heute deutlich schlimmere Transparente gegen Hopp in deutschen Stadien, über die aber auch jetzt keiner spricht.) Statt aber wie alle anderen im Fußball über auch derbe und primitive persönliche Beleidigungen hinwegzusehen, versucht er seither, den Fußball nach seinem eigenen Ermessen zu formen und neue Regeln einzuführen. "Ich mach mir den Fußball, wie er mir gefällt..." Er erstattet seither Anzeigen gegen Fans und nutzt auch gern mal Methoden, die mehr als fragwürdig sind und Fans ganz konkret gefährden: Man erinnere sich an die Beschallungsaktion gegen den BVB-Gästeblock.


    (Im Übrigen war er nicht nur bei Gegenwind aus den Fankurven äußerst dünnhäutig. Wikipedia verweist zum Beispiel auf einen Vorfall, als er sich nach einer Äußerung des damaligen Mainz-Managers Christian Heidel zur TSG Hoffenheim beim DFB beschwerte: "Dietmar Hopp wandte sich daraufhin an den DFB mit der Bitte, solche Äußerungen als Diskriminierung anzusehen und genauso konsequent wie Rassismus zu ahnden." Allein das ist schon so unsäglich.)


    Die erneute Eskalation in der Sache ist auf das Urteil gegen den BVB zurückzuführen, nach dem sich zahlreiche Kurven - und insbesondere die Gladbacher mit besonderer medialer Aufmerksamkeit - via Spruchbändern solidarisiert haben. Dietmar Hopp hat durch sein eigenes Verhalten dafür gesorgt, dass es sich über Jahre hinweg zu dieser Eskalationsstufe hinentwickelt hat. Wer Fußballfans und Ultras den Mund verbieten will, weiß nämlich eigentlich, dass das meist nicht von Erfolg gekrönt ist, sondern eher zu einer Gegenreaktion führt: Wer erinnert sich noch an unser "Fick Dich, DFB!"-Transparent, das nach der Dünnhäutigkeit des DFB nicht etwa weggeworfen wurde, sondern prompt beim nächsten Heimspiel als "Freu Dich, DFB!" erneut hing? Ich verweise auf den Streisand-Effekt.


    Der DFB darf sich nach der trotz Versprechen, dass es keine Kollektivstrafen mehr geben wird, dennoch an die BVB-Fans verhängte Kollektivstrafe und insbesondere nach der unfassbaren Inszenierung heute darauf gefasst machen, dass die nächsten Spieltage äußerst unangenehm werden. Es wird jetzt ausgetestet werden, wie ernst der DFB die heutige Ansage meint. Ultras weisen seit vielen Jahren auf Tendenzen hin, dass der Fußball offenbar dem Geld geopfert und klinisch rein gemacht werden soll - das heute dürfte eine der größten Offenbarungen seitens des DFB in dieser Sache gewesen sein.

    Wenn Menschen über Dinge schreiben, von denen sie offensichtlich keine Ahnung haben:
    Frau Hofer vom Düsseldorfer Anzeiger vergleicht den Stadionbesuch bei Fortuna mit dem Theater und wird dabei auch noch "leicht polemisch". Netterweise hat sie ihrem Artikel eine Emailadresse beigefügt...



    Sie hatte sich im April 2009 nach dem Kessel an der Kastanie und der entsprechenden Fanreaktion darauf ähnlich kompetent geäußert. Von "Jagdszenen" und "Kloppereien" war die Rede (von solchen Dingen hatte nicht mal die Polizei damals gesprochen), und wir sollten doch jetzt bitte nicht so ein "Theater um den Polizei-Einsatz" machen. Der Kommentar von heute ist noch mal ne Spur aggressiver in Richtung Fanszene - ihre Intention bleibt aber wohl ihr Geheimnis (genauso wie die Tatsache, warum sie eigentlich die Oberliga ignoriert und stattdessen die Regionalliga als Referenzwert nimmt). Immerhin ist das Thema Frühgeher so wieder in aller Munde. :)

    Kurze Zwischenfrage: Einige haben hier als Argumente für's Portal genannt, dass sie sich so über die aktuellen Threads informieren können. Das geht doch aber genauso gut, wenn man über die Foren-Startseite (also den Menüpunkt oben "Forum" statt "Portal") reingeht? Und über den Button "ungelesene Beiträge" kommt man ja da auch noch zu restlos allen Threads, die seit dem letzten Besuch aktualisiert worden sind.

    Du fährst mit vielen anderen im Zug, warst vor dem Union-Spiel in der Kastanie und in Burghausen. Das unterscheidet dich aus Ordner- und Polizeisicht womöglich trotz gewaltfreien Aussehens und Verhaltens von der großen Masse der Normalos. Und schon bist du schneller in Situationen, in die du im Leben wohl niemals geraten würdest, wenn du zwei Züge früher nach OB gefahren würdest, vor Heimspielen in den Schumacher statt in die Kastanie gingest und nicht mit 500? anderen Bekloppten nach Burghausen gefahren wärst.


    Naja, es mögen teilweise Dinge sein, die nicht jeder Fan tut. Dennoch haftet keiner dieser Handlungen etwas Kriminelles an oder etwas, weshalb man mir nachsagen könnte, ich hätte den Ärger mit Polizei und Ordnern ja gesucht und sei deshalb auch nicht ohne Grund da reingeraten (wie eben oft behauptet).

    Jeder der schon mal in Wuppertal beim strömenden Regen seine Schuhe ausziehen mußte, wurde mehr geschändet, als Frankfurter, die in einem Zelt (trocken und warm) mal ihre Jacken ausziehen mußten. Hat auch nicht alle getroffen, sondern "nur" 250.


    Ich hatte Deinen Beitrag so gelesen, dass Du dem Artikel glaubst und meinst, es seien nur die beschriebenen Kontrollen in den Zelten durchgeführt worden. Davon ist aber nicht auszugehen, weshalb man meines Erachtens die Kontrollen in München nicht verharmlosen sollte. Stattdessen sollte man - wenn man schon die Kontrollen offenbar nicht so dramatisch findet - wenigstens den Artikel kritisieren. Zumal die Beschreibung zusammen mit dem Satz danach ("Kontrollierte hätten Jacken ausziehen müssen, die Taschen seien nach Pyrotechnik durchsucht worden. Das Verfahren stieß auf deutlichen Protest.") den Nicht-Stadiongänger wieder glauben lässt, es ginge darum, gegen Pyro-Kontrollen zu protestieren. Dass es nicht um Jacke-Ausziehen und Taschen-Durchsuchung geht und sich der Protest deshalb auch nicht dagegen richtet, weiß der Normalo nicht.


    Theoretisch schon, aber praktisch? Ich bin ja eher der typische Vertreter von "Wer keine Gewalt beim Fußball will, gerät auch nicht in entsprechende Situationen." Klingt scheiße, sind aber über 40 Jahre persönliche Erfahrung. Genauso bei den Kontrollen. Außer in Erfurt, wo es etwas zähflüssig und nervig war, kann ich mich an keine Kontrolle erinnern, die ich als persönlich unangemessen empfunden hätte oder die gar so intensiv gewesen wäre, dass man bei mir was gefunden hätte.


    Ich bin jetzt immerhin sieben Jahre auswärts mit dabei, davon fünf Jahre kein Spiel der Fortuna verpasst. Du kennst mich, ich bin auch weder auf Krawall gebürstet noch sonstwie "auffällig". Dennoch einmal in Oberhausen beim Ausstieg aus dem Zug im Kessel gewesen, damals an der Kastanie im Kessel gewesen und Kontrollen gab es - wenn auch vereinzelt - auch schon einige, die definitiv nicht mehr im Rahmen waren. Aktuellstes Beispiel das Pokalspiel in Burghausen, wo ich mich zur Kontrolle mit dem Rücken zur Ordnerin stellen musste und sie mich doch vor allem im Brustbereich sehr extrem "abgetastet" hat. Hätte ich nicht in einigen Situationen einfach nur Glück gehabt, dass ich die falsche Zeit und den falschen Ort nur knapp verpasst habe, wäre die Liste jetzt noch länger. Ergo: Der Satz mit der "Massenempörung", die vermutlich nicht stattfinden wird, mag richtig sein - gegen die oft geäußerten Sprüche á la "Wer keinen Ärger mit Polizei oder Ordnern sucht, hat auch keinen." wehre ich mich aber.

    Die im Kicker geschilderten "Kontrollen" sind doch genau so lächerlich! Jeder der schon mal in Wuppertal beim strömenden Regen seine Schuhe ausziehen mußte, wurde mehr geschändet, als Frankfurter, die in einem Zelt (trocken und warm) mal ihre Jacken ausziehen mußten. Hat auch nicht alle getroffen, sondern "nur" 250. An der Esprit-Arena mußte ich zuletzt auch meine Mütze abziehen und meine Jacke komplett öffnen!


    Ich denke nicht, dass die Kontrollen so aussahen, sondern dass nur der Autor des Artikels keine Ahnung und offenbar auch nicht richtig recherchiert hat. Für das Ausziehen von Jacken und die Durchsuchung von Taschen braucht man keine Zelte.


    Zitat aus dem Artikel:


    Zitat

    Kontrollierte hätten Jacken ausziehen müssen, die Taschen seien nach Pyrotechnik durchsucht worden.


    Dafür braucht man keine Zelte und das ist nach meinen Erfahrungen als Auswärts-Fan auch überhaupt nichts Neues. Jacken muss man meistens aufmachen, manchmal auch ausziehen - und Taschen werden grundsätzlich untersucht, oder was glaubt der Autor, was bei üblichen Kontrollen so passiert? Wer schreibt eigentlich solche Artikel und übernimmt solche Behauptungen vollkommen unkritisch?

    Wie ich schon mal sagte: Wenn ich jemals vor so einem Zelt stehe und "gebeten" werde da rein zugehen, ist das für mich der Tag, an dem ich mich einfach umdrehe und nach Hause gehe.


    Grundsätzlich Zustimmung. Ich würde aber (mit hoffentlich vielen anderen) vor dem Eingang stehen bleiben. Wenn Du einfach gehst, ist es dasselbe als wärest Du krank zu Hause geblieben oder hättest im Stau gestanden und das Spiel einfach nicht wahrnehmen können. Ein dickes fettes Protest-Ausrufezeichen möchte ich aber dann schon setzen - und wenn sich nur die Verantwortlichen überlegen müssen, wie sie mit dem wartenden Mob vor dem Stadion jetzt umgehen. Toll findet den wahrscheinlich niemand.


    Ein Video von gestern aus München. Eintracht-Fans, die schon im Stadion sind, wollen sich mit den Leuten draußen solidarisieren und aus dem Stadion raus - und werden erst mal dafür eingekesselt. Respekt, dass da alle ruhig geblieben sind - sonst hätte es wieder die fetten Randale-Schlagzeilen gegeben. Natürlich wie immer ohne die Frage nach der Ursache.

    [quote]Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Drittligisten FC Hansa Rostock am 26. September im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von [b]10.000 Euro[/b] belegt.

    Unmittelbar vor Anpfiff des Meisterschaftsspiels beim SV Darmstadt 98 am 26. August 2012 wurden im Rostocker Zuschauerblock zahlreiche [b]Bengalische Feuer[/b] gezündet. Einige davon [b]wurden in den Innenraum und in Richtung der Ordner geworfen[/b]. In der 47. Spielminute wurden erneut pyrotechnische Gegenstände im Gästeblock gezündet, die eine erhebliche Rauchentwicklung verursachten.[/quote]

    Quelle: [url]http://www.dfb.de/index.php?id=511739&tx_dfbnews_pi1[showUid]=36670&tx_dfbnews_pi4[cat]=145[/url]

    Ich erinnere:



    Nächstes Mal entsorgen wir das Zeug auch einfach in den Ordnungsdienst, scheint sich ja irgendwie mildernd auf das Strafmaß auszuwirken. Mir ist klar, dass man beim DFB keine Pyrotechnik jeglicher Art sehen will, aber es ist einfach ein Unding, dass man trotzdem nicht differenziert zwischen Fans, die es tatsächlich als Stilmittel verwenden und sich größte Mühe geben, es kontrolliert und ungefährlich zu nutzen - und Fans, die Pyrotechnik als Waffe verwenden. Alle in einen Topf und sich dann wundern, wenn auch die dialogbereiten Fans irgendwann die Schnauze voll haben. Jaja...

    Naja, es geht ja nicht darum, den DFB abzuschaffen, sondern seinem Unmut Luft zu machen und im besten Falle eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Ich sähe bei "DFB, nein danke!" schon wieder die Diskussionsbeiträge vor meinem geistigen Auge... "Diese Besserfans sind so weltfremd, die glauben nicht nur, der Fußball käme ohne Sponsoren aus, sondern sogar ohne Verband". Jaja... :rolleyes: