Darf ich die Radikal-Kritiker hier mal fragen, warum ihr euch überhaupt für Profi-Fußball interessiert? Und das ist jetzt nicht als Provokation gemeint. Ich frage mich oft, wenn ich die ganzen Kommentare hier lese, warum man sich diesen Sport überhaupt anschaut?
Profisport ist schließlich einzig und allein eines: Das Vehikel für Vermarktungen aller Art. Und das war er auch schon immer.
In Deutschland hat man als letztes großes europäisches Land die Profi-Liga im Fußball eingeführt. Aber direkt im ersten Jahr siegte ein Fusions-Klub, der auch stark von Mäzenatentum gekennzeichnet war. Der 1.FC *öln. Seitdem war es (fast) in jedem Jahr so, dass nur die finanzkräftigen Klubs um den Titel gespielt haben.
Schon lange vor bevor mit Bayer ein Werksklub aufstieg, gab es den Bundesliga-Skandal um verschobene Spiele. Eintracht Braunschweig war in den 70ern nichts anderes als RB Leipzig jetzt - das Spielzeug und zugleich Marketingtools eines Getränkefabrikanten.
Es geht im Profisport nun mal nur um eines: Geld.
Durch die Ausweitung der TV-Sender hat die Präsenz des Fußballs zugenommen. Vor allem, weil man im Umfeld von Fußballsendungen und Live-Übertragungen Werbung besonders teuer verkaufen kann. Das hat zu einer immer weiter führenden "Kommerzialisierung" des Bundesliga-Fußballs geführt. Aber das ist nun mal die (vermutlich einzig) logische Konsequenz für eine professionelle Sportart.
Nun wieder eine Frage: Glaubt ihr wirklich, dass der Fußball in die Verhältnisse von vor 1963 zurückkehren wird? Und sich das dann auch noch die Masse anschaut?
Alternativen zum Profi-Fußball gibt es in jedem Dorf. Aber die Zuschauerzahlen im Amateurbereich liegen oft nicht mal im dreistelligen Bereich.