Ich hab 2 Spiele live vor Ort gesehen. Montreal Impacts - New England Patriots (2013) und New York City - RB New York (2015).
Spielerisch limitiert und natürlich auch die typische Ami-Fresskultur mit Popcorn und Co. (außer in Montreal, da gabs Poutine). Ansonsten war ich doch etwas positiv überrascht. Pyro im Heimblock geht im sicherheitshysterischen Nordamerika klar...es nimmt kaum jemand Kenntnis davon. Sprich weder Pfiffe noch 400 Handyvideos.
Vom Support her klingt es wie in Europa...nur halt etwas verhaltener. Spruchbänder gehören auch dazu. So haben die NYCFC Supporters ein nettes "Red Bull - Killing Football since 2004" entrollt und ne kleine Choreo gegen RB gemacht. Fairerweise muss ich sagen, dass der Gästeblock von RB NY gut abging und sogar ne kleine Hoolszene am Start hatte. Nach dem Spiel gab es hier und da ein paar kleine handgreifliche Auseinandersetzungen vor den umliegenden Yankee-Fankneipen, die aber so schnell vorbei gingen wie ein Pausenrangeln auf dem Gymnasiumschulhof.
Wegen meiner roten Fortunajacke wurde ich ein paar mal für einen RBNY Fan gehalten und angepöbelt. Als ich den Jungs sagte, sie sollen mal genauer hinschauen, wurde ich erstmal von einer 10 Mann Gruppe über meinen Verein interviewt...für die war ich scheinbar sowas wie eine Attraktion. Ein europäischer Zweitligafan. Es kam raus, dass sehr genau beobachtet wird, was supporttechnisch in Europa los ist. Ein "Daumen hoch" in Kombination mit "Yeah Fortuna" kam im Stadion 3 mal. Sehr schmeichelhaft.
Man merkt, dass die Leute Bock auf Fußball und deren Begleiterscheinungen haben. Den typischen Ami-Anstrich mit Fressalien jeglicher Art, Nationalhymne und "Buuuh" Rufen bei gelben Karten gegen das eigene Team, werden sie sicher nicht los, aber das ist okay.
Aktuell und eben weil dieser Sport nicht so populär wie Baseball und co. ist, sind die Spiele auch etwas unbeschwerter als hier. Eckenwerbung, Stadionanimateure und hysterische, durch Medien sensibilisierte Menschen, die entweder Ultras+Pyro oder andersrum Sitzplatz+Burger scheisse finden, gibt es dort nicht. Bin gespannt wie sich die Fankultur dort entwickelt. Potential und Motivation ist jedenfalls da.